290er auch oder gerade out?
Liebe Gemeinde,
Eine - vielleicht seltsame - Frage habe ich und habe das nicht unter 'Benzenrückruf' eingeordnet, weil es, zumindest im ersten Teil um eine individuelle Problematik geht:.
Ich fahre (290er) Euro 2 und gedenke, das noch mindestens zweieinhalb Jahre zu tun (TÜV im Nov. wird kein Problem sein).
Ist mein Uraltdiesel eigentlich auch betroffen von (heutigen) Entschlüssen; der Vernehmen nach gehts ja aktuell nur um Euro 5 und 6, also die 'nachrüstbaren'.
Wenn ich (und alle, die ebenfalls Euro 4 und schlechter sind) nicht betroffen bin, heißt das dann ja in der Konsequenz, daß ich mit vergleichbaren sehr schlechten Abgaswerten fahren kann (außer z.B. in Hannover, was aber nie kontrolliert wird), weil es gesetzeskonform ist, während andere, sehr viel fortgeschrittenere, also saubere Autos (aufwendig) nachgerüstet werden müssen und die Besitzer zum Teil recht hochpreisiger PKWs nicht wissen (können), wie sich das langfristig auf die hochkomplexe Technik auswirken wird, vulgo auf die Lebensdauer, vielleicht auch auf den Verbrauch, denn umsonst wird man die Software in bestimmter Weise nicht abgestimmt haben.
Im übrigen bin ich der Meinung, daß sich die Debatte vollkommen entkoppelt hat von den eigentlichen Kernfragen zur realen Gesundheitsschädigung durch Diesel (und Bezinmotoren). Bin ich naiv, wenn ich keine 'Vergasten' (so in einem geschichtsvergessenen Artikel des WDR!) sehe?
Der Traum der De-Industrialisierer, als Speerspitze der Grünen, der DUH, scheint sich ein Stück der Realität anzunähern. Was wird man sich nach dem Auto vornehmen?
Am Ende geht es (heute) offenbar rein formal, das ist dann wieder vollkommen berechtigt, um juristisch-technische Fragen (man hat getrickst, betrogen keine Frage), aber müßte man, nebenbei gefragt nicht auch die Fülle an anderen Quellen ebensolcher Gase berücksichtigen: Laster, Versorgungsfahrzeuge, Heizungen, offenes Feuer, zum Teil Bahnverkehr)?.
Und was mir in der Diskussion generell fehlt, ist die Einbeziehung aller Autos (also auch der ausländischen), die auf unseren Straßen zu finden sind.
Opel ist ja jetzt französich ( ... ).
Besonders der Bezug (ganz oben) zum 290er und Eure Einschätzungen würde mich interessieren.
AEn
Beste Antwort im Thema
... es wäre so schön, wenn es - wie hier insinuiert wird - um 'rücksichtslosen Fahrspaß' ginge (mit meinem 290er-Traktor, im Winter mit Wärmflasche!!), das übliche Dieselstinker-SUV-Feindbild eben, eingebettet in moralisierende Verunglimpfung und entkoppelt von jeglicher Realität:
Mir persönlich geht es vielmehr und unspektakulär-unspaßig darum, in meine Seminare zu kommen, zum Teil spätabends im Winter zurück, mit Laptop, Planmappe und Büchern, zum Teil Beamer.
Und das mit öff. Verkehrsmitteln? Real garnicht machbar. Ich brauche m. Auto, und wenn es so aussieht wie jetzt, wird es noch weitere Jahre erhalten werden.
Und seltsam:
Früher waren jegliche Staubwerte um ein Vielfaches höher, in geschl. Räumen sind sogar heutzutage sehr viel höhere Werte zugestanden; ich habe den Eindruck, daß die 40mg einen Wert darstellen, der mit realer Gesundheitsgefährdung wenig zu tun hat.
Diese hochmoralische, also typisch deutsche Diskussion hat Züge von Hysterie und religiösem Eiferertum:
Nach meiner Wahrnahme Auswüchse einer absoluten Überflußkultur, gepaart mit German Angst und Hahnenkämpfe eines hochehrgeizigen Typus' von Leuten, denen es um nichts, als das eigene Ego geht, und die es wundersamerweise schaffen, aus Hirngeburten ganze Universitätsdisziplinen zu generieren (GenderStudies) und gegebenenfalls über herbeigelogene 'DieselVergaste' (!) im schönsten Fall massenhafte Fahrverbote feiern und kalte Enteignungen für andere herbeisehnen und
ganze Industriezweige stillegen würden, wenn sie es denn könnten: Respekt! Traumwelten!
(Zweifellos haben sich die Firmen formal strafbar gemacht, aber eben an Werten, die mit Gesundheitsgefährdung nichts zu tun haben.)
AEn
26 Antworten
Zitat:
@Hawei1 schrieb am 3. August 2017 um 11:06:54 Uhr:
Der 2. Absatz eigentlich Blödsinn, nein wirklich Blödsinn.
Wie sehr hätte ich mir damals in BW eine schwarz-grüne Regierung gewünscht.
Die grössten Wachstumsbranchen werden alternative Technologien, Antriebe und Umweltschutztechnologien sein. Das Verhaften an Alttechniken nennt man auch Kodakeffekt - und wo die sind, weiss man ja.
Was hier wirklicher Blödsinn ist, ist allerdings nicht der 2.Absatz von AEn (der hier völlig korrekt die Dinge beim Namen nennt), sondern deine komische Auffassung vom Wesen der kapitalistischen Produktionsweise. Es kommt keineswegs auf sog. "Wachstumsbranchen" in den von dir genannten Bereichen an - da solltest du mal das Schicksal der dt. Solarindustrie in der Konkurrenz zu China betrachten - sondern allein um den erzielbaren Profit, und da ist der durch technischen Fortschritt erzielbare zusätzliche Mehrwert nur Mittel zum Zweck. "Wachsen" kann alles - das ist nicht das Problem - der Profit muss wachsen! Alles andere ist unwesentlich.
Jetzt hast du ja deine schöne schwarz-grüne "Regierung"-was willst du mehr!?😎
Wir können uns gegenseitig alles Mögliche unterstellen, führt aber zu nichts weiter als Frustration. Schliesslich haben wir das gleiche Hobby und wollen uns immer gerne unterstützen.
Die These mit Solar steht doch nicht in Gegensatz zu meiner These. Sollten Indien oder Bangladesh Solaranlagen von Sklavenkindern bauen, würden natürlich die chinesiischen auch nachziehen müssen, sonst ginge es wie den deutschen. Das Problem ist doch einerseits, sehe ich den Menschen als Kostenstelle oder als Mensch, der mit seinem Einkommen auch Produkte kaufen kann und zum anderen bin ich immer für einen zollmässigen Ausgleich, dass sich 3. Welt Produktionsmethoden nicht mehr lohnen. Also einen flexible Lösung, die sich immer am Ursprungsland orientiert. Wir hier können keinen Staplerfahrer mit 4ooo EUR/Mon (incl. Lohnneb.-kost.) erwirtschaften während er in China nur 2-5% davon kostet.
Also der Wetllauf im Unterbieten von Sozialstandards muss gestoppt werden, darum geht es auch.
Ansonsten bildet China pro Jahr soviel Ing wie Deutschland in 15 Jahren aus, das alleine zeigt doch langfristig, wohin die Reise geht.
Ferner ist China fast lobbiistenfrei, die sich bestimmten Neuerungen in den Weg stellen und blockieren. Alleine die Luftverschmutzung hat China an die Spitze der E-Mobilität gebracht, s. Zulassungsbeschränkungen in best Kantonen.
Zitat:
@Hawei1 schrieb am 3. August 2017 um 13:13:40 Uhr:
Wir können uns gegenseitig alles Mögliche unterstellen, führt aber zu nichts weiter als Frustration. Schliesslich haben wir das gleiche Hobby und wollen uns immer gerne unterstützen.Die These mit Solar steht doch nicht in Gegensatz zu meiner These. Sollten Indien oder Bangladesh Solaranlagen von Sklavenkindern bauen, würden natürlich die chinesiischen auch nachziehen müssen, sonst ginge es wie den deutschen. Das Problem ist doch einerseits, sehe ich den Menschen als Kostenstelle oder als Mensch, der mit seinem Einkommen auch Produkte kaufen kann und zum anderen bin ich immer für einen zollmässigen Ausgleich, dass sich 3. Welt Produktionsmethoden nicht mehr lohnen. Also einen flexible Lösung, die sich immer am Ursprungsland orientiert. Wir hier können keinen Staplerfahrer mit 4ooo EUR/Mon (incl. Lohnneb.-kost.) erwirtschaften während er in China nur 2-5% davon kostet.
Also der Wetllauf im Unterbieten von Sozialstandards muss gestoppt werden, darum geht es auch.
Ansonsten bildet China pro Jahr soviel Ing wie Deutschland in 15 Jahren aus, das alleine zeigt doch langfristig, wohin die Reise geht.
Ferner ist China fast lobbiistenfrei, die sich bestimmten Neuerungen in den Weg stellen und blockieren. Alleine die Luftverschmutzung hat China an die Spitze der E-Mobilität gebracht, s. Zulassungsbeschränkungen in best Kantonen.
Hawei 1, vieles von dem , was du hier sagst , ist ja richtig. Wie aber willst du denn mit China oder Bangladesh oder mit welchem Billiglohnland auch immer konkurrieren, wenn die Globalisierung als Rahmen unangetastet bleibt? Wir werden doch einfach niederkonkurriert! Oder glaubst du , mit Schwarz-Grün, den Gralshütern der Globalisierung, wirst du zu einer zollgestützten Wirtschaftsordnung kommen, die unsere Sozialstandards schützt? Denk mal darüber nach!
"Wie aber willst du denn mit China oder Bangladesh oder mit welchem Billiglohnland auch immer konkurrieren"
Ich habe auch kein Patent dafür. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass mit neuen Technologien anfangs immer Geld zu verdienen ist (Patentphase), vorrausgesetzt man ist nicht so blöde wie die Herrschaften, die das know how für MP3 und Telefax quasi verschenkt hatten. Wir müssen im Wettbewerb schneller, kreativer und effizienter sein als die Wettbewerber. Je stärker China wird, umso mehr bekommen sie Probleme mit ihrem gesellschaftl System, eine Hoffnung.
Verarmung einer breiten Masse von Menschen unten bedeutet auch immer mehr Reichtum oben. Es helfen letzlich nur Moral, Ethik und die Gesetzgebung (Mindestlohn).
Blöd ist eben auch, wenn die eigene Regierung mit fadenscheinigen Argumenten genau dies unterläuft (TTIP).
Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird jede kommende Generation weniger Chancen haben als die vorige. Und da wird auch die alte Generation über den Generationenvertrag mit reingezogen. Solche Dinge kann man ja beobachten, Steuerzuschuss zur Rente und dort beitragslose Leistungen.
Wenn wir diesen Wettbewerb nicht bestehen, sitzen wir langfristig wieder auf den Bäumen bzw hausen in Lehmhütten, so wie die Näherinnen von Kik etc. Das muss man sich immer vor Augen führen.
Ähnliche Themen
Zitat:
@Hawei1 schrieb am 3. August 2017 um 16:13:54 Uhr:
Wir müssen im Wettbewerb schneller, kreativer und effizienter sein als die Wettbewerber. Je stärker China wird, umso mehr bekommen sie Probleme mit ihrem gesellschaftl System, eine Hoffnung.
...
Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird jede kommende Generation weniger Chancen haben als die vorige. Und da wird auch die alte Generation über den Generationenvertrag mit reingezogen. Solche Dinge kann man ja beobachten, Steuerzuschuss zur Rente und dort beitragslose Leistungen.
Wenn wir diesen Wettbewerb nicht bestehen, sitzen wir langfristig wieder auf den Bäumen bzw hausen in Lehmhütten, so wie die Näherinnen von Kik etc. Das muss man sich immer vor Augen führen.
Das mit dem Wettbewerb werden wir so lange hören, bis wir als Volk auf dem Baum sitzen. Unser Volk besteht eben nicht zur Mehrheit aus effizienten und schnell agierenden Nobelpreisträgern - stattdessen werden wir eine ungeahnte Massenarbeitslosigkeit erleben bei massivem Sozialabbau.Dass bei zunehmender Stärke Chinas dessen Probleme wachsen, musst du mir erklären. Normalerweise ist es umgekehrt.
Deine beiden letzten Abschnitte sehe ich ähnlich.
China wird nicht auf Dauer halbschwanger sein können. In den Universitäten wächst immer ein Geist von Freiheit und Forscherdrang, der sich nicht dauerhaft kanalisieren lässt. Ist überall so, Studentenunruhen im Vorfeld 1848, (Hambach) oder 1968. Siehe auch die Unruhen in der Freihandelszone Hongkong.
Man müsste u.a. einfach die Globalisierung und auch unsere Standards (bspw. Arbeitsplatzanforderungen) teilweise wieder etwas zurückfahren und Wirtschaftsräume mit etwa gleicher Leistungsfähigkeit festlegen, bspw. Europa. Die EU leidet aber an ihren zahlreichen Geburtsfehlern (Steuerwettbewerb). Beispiel: mein Rasierapparat hat 1992 um 270 DM gekostet, ein vergleichbares Modell heute neu 80 €, der kommt garantiert nicht mehr aus Deutschland und ich wette, dass der Hersteller bei diesem Preis noch mehr verdient hat als damals.
Am Beispiel Nokia oder Kodak kann man sehen, wie schnell Marktführer verschwinden, wenn sie die Zeichen der Zeit verschlafen. Und es hilft nichts, wenn Dobrindt und Wissmann (VDA) die schützende Hand über den relativ kleinen Markt Deutschland halten. Die unterschiedliche Entschädigung D/USA spricht doch Bände.
Zitat:
@Hawei1 schrieb am 3. August 2017 um 20:08:36 Uhr:
...
Man müsste u.a. einfach die Globalisierung und auch unsere Standards (bspw. Arbeitsplatzanforderungen) teilweise wieder etwas zurückfahren und Wirtschaftsräume mit etwa gleicher Leistungsfähigkeit festlegen, bspw. Europa.
...
Ja, sehr interessanter Gedanke!😉 Kleiner Literaturtip: "VÖLKERRECHTLICHE GROßRAUMORDNUNG MIT INTERVENTIONSVERBOT FÜR RAUMFREMDE MÄCHTE " von Carl Schmitt
Hallo an Alle, möchte hier mal. einen Punkt dazwischen werfen Habe einen Kunden der war beim Daimler als Ingenieur für Fertigungsstraßen zuständig und ist jetzt in Rente.
Wortwörtlich sagte er, egal welches Fabrikat, ist eh alles dasselbe, unterscheidet sich hauptsächlich nur am Design. Was er auch noch sagte: Die Chinesen werden uns überrennen, die schauen was bei uns nicht passt und machen es besser und es sind auch unendlich viele mehr. Will heißen, mit dieser Mnimallösung von gestern kommen wir auch nicht weiter , das ist nur Zeit schinden. Man denke nur an den Partikelfilter, da waren die Franzosen etwas fixer und bei uns hieß es , brauchen wir nicht, geht auch so. Im nach hinein ging es eben nicht und jetzt steht die nächste Wiederholung an. irgendwann geht das mal nach hinten los, eben wie bei Kodak oder Nokia. Mal schauen wer dann wieder Schuld ist. Gruß aus dem Schwarzwald, Wolfgang
Wieso haben so viele Angst und Panik vor der Umweltverschmutzung?
Das digitale Zeitalter wird uns eher vernichten als jede Umweltsünde.
In spätestens 10-20 Jahren sind wir so sehr von der IT abhängig, dass es nicht mal mehr Waffen brauchen wird, um einen Kontinent oder die ganze Welt lahm zu legen.
Diese Entwicklung sehe ich bei meinem IT Job in einem KRITIS Unternehmen.
@Wolfgang, da wirst du insgesamt nicht ganz Unrecht haben.
An die gemeinsame deutsche Aktion, den DPF zu verteufeln, kann ich mich noch sehr gut erinnern. Was hat es gebracht, ausser dann hinterherzulaufen: nichts.
Man merkt gerade bei Mercedes, dass sie nach und nach ihre Tugenden aufgeben. Natürlich ändern sich auch die Kunden. Aber früher hielt man beim Design immer etwas Distanz, modern aber nicht modisch. Man hat auch nicht mehr das Gefühl der besonderen Wertigkeit.
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 3. August 2017 um 19:48:44 Uhr:
Dass bei zunehmender Stärke Chinas dessen Probleme wachsen, musst du mir erklären. Normalerweise ist es umgekehrt.
Normalerweise, aber was ist normal?
Bei China macht sich in spätestens 10 Jahren die über Jahrzehnte laufende 1 - Kind-Politik massivst bemerkbar; viele "Rentner", keine "Zahler". Dagegen leben wir dann noch im Paradies!
Zitat:
@Franjo001 schrieb am 4. August 2017 um 00:24:49 Uhr:
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 3. August 2017 um 19:48:44 Uhr:
Dass bei zunehmender Stärke Chinas dessen Probleme wachsen, musst du mir erklären. Normalerweise ist es umgekehrt.Normalerweise, aber was ist normal?
Bei China macht sich in spätestens 10 Jahren die über Jahrzehnte laufende 1 - Kind-Politik massivst bemerkbar; viele "Rentner", keine "Zahler". Dagegen leben wir dann noch im Paradies!
Gute Frage! Die Chinesen haben die 1-Kind-Politik letztes Jahr aufgegeben, die ihnen jahrelang hohe Infrastrukturkosten erspart hatte. Die Japaner sind die am meisten überalterte Gesellschaft überhaupt und denken, die Probleme lassen sich durch Computer lösen. Ein Volk, dessen geistige Verwirrung noch größer zu sein scheint als bei uns oder den Amis.