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290 td Einspritzdüse ausbauen

Mercedes E-Klasse W210

Hallo zusammen,

ich habe die Suchfunktion schon rauf und runter gequält, vielleicht bin ich auch ein bisschen zu doof. Aber ich finde nur Einträge zu den CDI Motoren.

Mein Problem: Bei dem 290er Turbodiesel (650.000 Kilometer, Ex-Taxi) pöppelt es plötzlich am ersten Injektor vorn am Motor seitlich raus. Ich habe hier gelernt, dass die gern mal undicht werden und neu abgedichtet werden müssen.
Auch habe ich gelernt, dass ich den Motor am besten warm fahre, weil ich dann die teerartige Masse besser runter bekomme. Neuer Dichtring, Dichtmasse und Halter sind auch schon bestellt.

Aber..... WAS für eine Stecknuss brauche ich bei diesen Injektoren, um sie rauszudrehen? Sind die alle gleich? Ist es die 22er aus dem Zubehör für rund 50 Euro? Oder geht das auch mit anderen Nüssen/Langnüssen? Kann mir da jemand von euch helfen?

Ich denke mal der Rest st wie bei den anderen, die Pampe muss gut ab, vorher das Loch im Kopf zustopfen etc..... Oder kann ich da noch mehr falsch machen....?

Vielen Dank für eure Hilfe. Ich will den alten Herren noch ein bisschen weiterfahren....
Er ist es wert. Schaut mal: http://www.sandmanns-welt.de/tempomates-meilenfressen/

Viele Grüße
Sandmann

Beste Antwort im Thema

Okay Jungs,

falls das hier mal jemand googelt und genau so wie ich das erste mal ne einfache Einspritzdüse beim 290 Turbodiesel abdichten will hier mal eine Zusammenfassung. Im Nachhinein fast albern :-)

VORHER kaufen:
Düsendichtsatz (Spreizklemme, Schraube, Unterlegscheibe und Düsendichtring)
Spezialfett weiß
evtl. neue Leckleitungen, Meterware
Ein Bier für danach

Und so gehts, dauert keine 30 Minuten:
- Plastikdeckel runter, um an die Düsen ranzukommen.
- Druckleitung abschrauben, 17er Maulschlüssel, und leicht beiseite biegen
- Leckleitung abziehen, meine sind direkt zerbröselt, ich habe neue aus Meterware gebastelt
- seitliche Schraube der Leckleitung abschrauben, 10er Ringschlüssel. Unterlegscheiben nicht verlieren.
- Düsenhalter lösen, 40er Innentorx, Schraube und Halter abnehmen
- bei der ersten Düse den Stecker am Kabel lösen (um die ging es bei mir)
- Düse herausziehen. Bei mir ging das einfach so, vielleicht hatte ich Glück...
- Alten Kupferring aus dem Loch rausangeln, am besten mit einem Draht
- Düse reinigen, ich habe Teerentferner genommen. Es befand sich bei mir weder verharztes Fett an der Düse noch im Loch im Kopf, auch die oft beschworene teerartige Masse war bei mir nirgends zu finden.

Daraufhin nochmal Anruf bei Mercedes, dort sagte man mir: Damals wurde nur der Dichtring untergelegt. Heute wird der Teil der Düse, der schmatzend in den Schacht kommt (NICHT der dünne untere) mit dem Fett eingeschmiert, damit die Düse nicht festbrennt. Okay. Ging offensichtlich auch 650.000 Kilometer lang ohne Fett.

Und nun wieder rein.
- Saubere Düse dünn mit dem Fett bestreichen, neuen Dichtring drauf und wieder rein ins Loch.
- Düsenhalter ansetzen, vorher alles ein bisschen sauber machen
- Innentorx mit einem kleinen Drehmomentschlüssel mit 7NM anziehen und anschließend 2 mal um 90° festziehen, geht relativ einfach
- Leckleitung anschrauben, ggfs neue Schläuche auf Länge schneiden und draufstecken
- Dieseldruckleitung aufsetzen und fest anziehen
- bei der ersten Düse den Stecker wieder anklippsen
- Plastik drauf, wenn man das möchte. Ich sehe meinen Motor gern nackt.
- Probelauf, ob alles dicht ist. War bei mir sofort der Fall
- Bier aufmachen und freuen.

Kosten beim Freundlichen (der in Kiel WIRKLICH freundlich ist): Fett 17 Euro (reicht für die nächsten 10 Fahrzeuge), Repsatz 11 Euro pro Düse

Ich glaube, die Arbeiten sind VIEL einfacher als beim CDI. Nicht mal ne Zündkerze beim Benziner ist so einfach zu wechseln. Aber ihr scheint da auch andere Erfahrungen gemacht zu haben, wenn ich das richtig gelesen hab. Wie dem auch sei - nun läuft der alte Sternenkreuzer wieder rund. Ich bin glücklich :-D
Im Anhang zwei Bilder.
Habt einen schönen Tag und bis bald

Sandmann

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22 Antworten

Na dann herzlichen Glückwunsch ! Von einem Kauf "gegen jede Vernunft" kann dabei allerdings keine Rede sein , das Gegenteil ist richtig ! 😉😛

Hallo,
ich habe mich vor ca. einem Jahr extra für den 290er entschieden. Wollte den Injektor-Problemen der CDI-Motoren ausweichen. Es kam, wie es kommen sollte. Die Kopfdichtung musste bei 250Tausend gewechselt werden. Hat mich beim Privatschrauber extrem günstige 500€ gekostet. Dafür hätte man auch den einen oder anderen Injektor tauschen können....
Gruß Micha

Hi Micha,

für diesen Preis bekommst Du offiziell ja grad mal 2 Injektoren. Wenn es dann der 320CDI ist, hast Du 6 davon.

Da kann man noch öfters die Kopfdichtung dafür tauschen 😉.

Ich bin BEGEISTERT vom 290 TD - Echt entspanntes Fahren.
Der 320CDI verführt immer ein bisschen zum Drehmoment-Nutzen, was manchmal einfach lästig wird.
Nichts desto trotz bleibt der 320CDI bei mir im Stall - ist auch ein super Wagen.

Grüße

Wenn ich mir angucke, was man für Probleme mit einem CDI haben KANN bin ich ganz froh, den alten Nagler zu haben.
Bisher hat er regelmäßig Mucken gemacht, aber bei 650.000 Kilometern im Taxibetrieb stand das ja quasi im Prospekt. Ich habe allein drei Anläufe gebraucht, um das Wellrohr vom Abgaskrümmer zum AGR dazu zu bewegen, nicht nach 4 Wochen wieder abzureißen...
Aber nach und nach lerne ich den alten Herren kennen und lieben.........

Sandmann

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Finalement:

Ich habe einen kleinen bebilderten Blog geschrieben, in dem ich das Abdichten der Einspritzdüse beschreibe. Und noch ein bisschen mehr ;-) Viel Spaß und ein schönes Wochenende:

http://www.sandmanns-welt.de/mir-geht-die-duese/

Sandmann

Dein verlinkter Reparaturbericht gefällt mir 😁. Diese Synthese aus Information und Amüsement ist schön zu lesen.
Zukünftige "Düsentauscher"🙂 können sich freuen, die einzelnen Arbeitsschritte sind, - auch für einen Sonntagsschrauber, verständlich beschrieben.

oh, guck, der Herr Sandmann ist mal wieder auf MT! Sehr schön geschrieben, der alte Herr braucht ja auch a bisserl Pflege . .

Jahaaa der alte Herr braucht VIEL Pflege. Und mein Auto auch ;-)

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