1,7 mio km Motor Wartungsarbeiten
Ich habe mal eine Frage an die s210 Gurus unter euch,
Ich habe im Januar 2019 von einem Bekannten einen beinahe rostfreien S210, 270cdi geschenkt bekommen. Das Fahrzeug wurde bis 2017 als Taxi genutzt und danach hat mein Bekannter ihn gefahren. Mein Bekannter hat den Wagen wegen diversen Fehlercodes Abgegeben, unter anderem ESP, ABS und BSR Probleme, die ich durch diverse Fahrwerk Reparaturen dann endlich beheben konnte. Ich will und muss für meine Frage nicht weiter auf die ganzen Kleinigkeiten eingehen.
Zu meiner eigentlichen Frage. Der Motor wurde bei 950 000 km von einer freien Werkstatt generalüberholt. Laut des Taxiunternehmens nicht weil es sein musste, sondern weil sie es so wollten. Bei 1,35 mio km ist dann nochmal eine neue Steuerkette kein gekommen. 1.77mio km ist aktueller stand. in dem Hunderte Seiten langen Rechnungskatalog konnte ich danach jedoch keine nennenswerten Reparaturen am Motor mehr finden.
Der Wagen hat jetzt TüV, läuft eigentlich sauber, und zieht vernünftig.
Dennoch mache ich mir wegen der gigantischen Laufleistung ein wenig sorgen.
Hat jemand Erfahrung mit solchen Motoren?
Sollte ich auf Verdacht noch was machen?
Injektoren neu abdichten?
Steuerkette?
Nockenwelle?
Oder einfach weiterfahren bis Vater Staat mir die alte Dame verbietet ? 😛
Ich hoffe auf antworten
Grüße
Beste Antwort im Thema
Ich halte es bei sowas ganz simpel: never change a running system. Solang der sauber und ohne Probleme läuft (Ölverbrauch, Wasserverbrauch, komische Geräusche von lagern oder der Kette) einfach alles lassen wie es ist und die vorgeschriebenen Wartungen durchführen (lassen).
52 Antworten
Sieht sehr gut aus. Dann erhalte den auch.
Der Linke Kotflügel hat auch schon leichten Rost Ansatz.
An der Stoßstannge. Da ist bei meinem leider schon soweit die Pest ,das es nicht mehr zu retten ist.
Wünsche Dir noch viel Spaß mit Deinem! 😉
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Tolle Ergebnisse und schöne Türen - aber die sind doch höchstwahrscheinlich schon mind.einmal getauscht worden! Gerade bei Taxen werden doch die Hintertüren - vor allem rechts - deutlich mehr beansprucht als bei Privatfahrzeugen. Wie sehen eigentlich Lenkrad und Sitze aus?
Je mehr du suchst, desto mehr Rost wirst du auch finden. Vor allem unter der Karosseriedichtmasse umd unter dem UBS und allgemein da, wo Bleche übereinander liegen und Falze vorliegen. Gutes Beispiel ist die Roststelle am Unterboden neben dem Auspuff- Hitzeschild, wo man gut sehen kann, dass die Ausbreitung des Rostes unter dem UBS viel weiter geht , als man zunächst denkt. Dabei muss der UBS noch nicht einmal aufgeworfen sein. Es gibt viele Stellen am Unterboden, die gerne rosten und die man nicht ohne weiteres sieht, z.B oberhalb der Hinterachse oder bei den vorderen Hinterachsaufnahmen. Auch die vorderen Querlenker verdienen einen kritischen Blick, auch von unten durch die Öffnung nach innen mit einer Lampe.
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 22. Januar 2020 um 14:39:03 Uhr:
Tolle Ergebnisse und schöne Türen - aber die sind doch höchstwahrscheinlich schon mind.einmal getauscht worden! Gerade bei Taxen werden doch die Hintertüren - vor allem rechts - deutlich mehr beansprucht als bei Privatfahrzeugen. Wie sehen eigentlich Lenkrad und Sitze aus?
Zu den Türen hab ich nichts gefunden, könnte aber gut sein.
Lenkrad ist natürlich schwerst abgegriffen, und der Fahrersitz hat das typische Einstieg Loch an der linken seitenstütze. Kann die Tage nochmal Bilder rein stellen
Erstaunlich passabler Zustand für das Alter und die Laufstrecke!
Den Unterboden, die Achshilfsrahmen und die Querlenker musst du aber wirklich genauestens inspizieren. (Am besten vorher einen doppelten Schnaps einnehmen.)
Also falls es in LE mal ein W210-Treffen gibt, musst du dabei sein!
Zitat:
@connor14 schrieb am 22. Januar 2020 um 13:31:16 Uhr:
Und der km stand
Hallo zusammen,
Nun ist es etwas über drei Jahre her, seitdem mir mein dicker zugelaufen ist. ich habe mir gedacht, es wäre evtl interessant zu hören wie sich so ein mittlerweile 1,88 mio km Benz im alltag macht und was in den letzten Jahren so passiert ist.
Aller Anfang ist schwer:
Die ersten Monate unserer Partnerschaft waren in vielerlei Hinsicht kompliziert. Zum ersten gab es viel Gegenwind aus der Familie und freundeskreis, die alle permanent gegen den dicken mit neunmalklugen Bemerkungen wetterterten, zum andern die enorm hohe Laufleistung die mich bei jeder kleinsten Anomalie zu jeder Tages und Nachtzeit auf die Parkplätze der europäischen Autobahnen zog, um sicher zu gehen, dass auch wirklich alles in Ordnung ist.
Aber, wiedererwartend im ersten Jahr gab es nichts nennenswertes zu beklagen.
- Scheibenheber Fahrerseite rechts defekt
- Unterdruckpumpe Zentralverriegelung gab den Geist auf
- Die Ölleitung zum Turbo hat geleckt
- Ein Kabelbruch an der Kofferraumklappe führte zu lichtausfall hinten
- Eine feder vorne gebrochen inkl. kaputten Stoßdämpfern.
Dann im Mai 2021 gab es eine ganze Reihe von Ärgerlichen Ereignissen
- Zuerst ist die Servoleitung für die Lenkung vorne links Im Radkasten geplatzt
- nur ein Paar Tage danach bin ich mit gerissener Spritleitung in Wien liegen geblieben.
- Kurz nach der Ankunft in Leipzig hat sich das blech welches die Bremsklötze der Feststellbremse hält einfach ausgelöst. Ergebnis war ein neuer Satz bremsen hinten
- Im Juli dann starkes Rußen, AGR defekt und Turbo undicht.
- September Radlager Hinten
- Dezember Zwei Injektoren defekt, Wasserpumpe machte Geräusche und die hochdruckpumpe verabschiedete sich und ich hatte nen fetten Steinschlag in der Scheibe.
Der dicke stand kurz vor seinem Ende, wurde abgemeldet und weil ich es nicht übers Herz gebracht habe den dicken zum Schrott zu bringen in die scheune gestellt.
So stand er ohne feste Zukunft bis März 2022.
dann bekam ich einen Anruf von einer befreundeten Werkstatt, welche einen 320 auf dem Platz stehen hatte mit diagnose Rost und Getriebeschaden. der Ehemalige besitzer hatte in den letzten Jahren weit über 10000€ in das Auto gesteckt und hatte nun die S…. voll. So kam ich für 1000 euronen an ein wundervolles Spenderfahrzeug.
Was dann folgte führte fast zur Scheidung, da Ich mich dazu entschloss nicht mit meiner Familie in den Osterurlaub zu fahren, sondern mich dem Dicken zu widmen. fast 150 Arbeitsstunden und Viele Biers habe ich mit fleißigen helfern dann investiert. dabei wurde
- die kompletten Brems und Zentralhydraulik erneuert
- die Achsträger vorn wie hinten vom Schlachter überholt und eingebaut
- Neue Wagenheberaufnahmen eingeschweißt
- Div. roststellen lokalisiert und beseitigt ( ca 1qm blech )
- eine neue Kühlerhalterung eingeschweißt
- Wasserpumpe, Hochdruckpumpe, Anlasser und Lichtmaschine getauscht
- Bremsen und Radlager Vorn Getauscht
- Zylinderkopfdichtung, Ventieldeckeldichtung und Ölwannendichtung gemacht
- Injektoren Getauscht
- Windschutzscheibe vom Schlachter getauscht.
- Unterbodenschutz erneuert und alle überlappungen mit Karrosseriedichtmasse/ Sikkaflex (die pest in Tuben) Abgeschmiert.
Stolz wie Oskar dann zum TüV und wegen Blinden Scheinwerfern und einer defekten Nummernschildbeleuchtung nicht durch gekommen :-)
Ende April 2022 ist mir dann die welle vom Getriebe zur Kardan ABGERISSEN! auf dem weg zur Baustelle morgens beim losfahren ein stumpfes KLUGG danach nix mehr mit Beschleunigung…
naja was soll ich sagen, Ein gebrauchtes Getriebe Gabs dann auch noch. (hierzu nebenbei für die, die ihn nicht kennen. in Kerpen NRW gibt es einen Reinen Mercedes Schrottplatz. Was die Jungs nicht haben, wird man wahrscheinlich auch nirgends anders finden.)
Insgesamt hat mich der Dicke bis stand jetzt inkl. Reifen, Ölwechsel, Schlachterfahrzeug und anderer Kleinigkeiten insgesamt 8700€ gekostet. allerdings konnte ich einige Teile aus dem schlachter noch gewinnbringend verkaufen sodass am ende noch 5300€ und eine menge stunden Arbeit im Raum stehen.
Wirtschaftlich ist das Allemal nicht, aber gelohnt hat es sich Allemal! Seit einem Jahr bin ich völlig sorglos unterwegs und denke/hoffe auch dass es die nächsten 3 Jahre auch so bleibt. Ziel sind aktuell 2 mio km dann wir er abgemeldet und ich fange von vorne an :-D
Ach, zu guter letzt noch eins:
Meine anfänglichen Befürchtungen bezüglich des Motors, Steuerkette etc waren völlig unbegründet. diese war lediglich 0,3mm gelängt.
das wars !
Danke für den ausführlichen Bericht! Sich so sehr für die alte Dame einzusetzen - das muss wohl Liebe sein...
Schöner Bericht, vielen Dank dafür! Der 270 CDI ist ja auch für seine Langlebigkeit bekannt. Interessant wäre natürlich ein Vergleich deiner Aufwendungen und und der zuvor mit dem von mir hier erwähnten 300TD, besonders, was den Motor anbelangt. Das ist natürlich nur etwas für Freaks, diese Laufleistungen sind ja in der Praxis irrelevant. Ich könnte aber wetten, dass der 300TD sogar noch besser abschneiden würde!😉 Aber , wie gesagt, etwas für Freaks...
Wahnsinn...... sooo viel Liebe zum alten Eisen.....
Wenn ich dran denke, dass ICH jetzt auf meinem 320er Benziner 211.000 km drauf hab, er über den
Winter in der Garage steht.... und ich ihn am 1. April immer raushole.... dann werde ich wohl auch noch
mindestens 10 Jahre damit fahren....
Viel Glück weiterhin und Danke für die Aufgliederung.....
PS: Hallo DSD, schön dich mal wieder zu lesen, bin jetzt auch seit 5 Monaten in Rente, das ist soooo schön....