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Sun Mar 10 13:59:26 CET 2024    |    tommy_c20let    |    Kommentare (28)    |   Stichworte: 2er, BMW, F22 (Coupé)

Semislicks, braucht man sowas wirklich wenn man keine Rennstrecke fährt?

Die Antwort ist relativ einfach: nein. Aber mal von vorne. Mein Plan für dieses Frühjahr waren ja eigentlich neue Sommerräder in Form von geschmiedeten Magnesium-Felgen (Wunschanfertigung was Breite und ET betrifft). Leider hat der Hersteller aktuell Probleme mit der Beschaffung von Rohlingen so dass die Felgen erst spät im Sommer wirklich fertig wären und diese dann noch zu montieren macht für mich keinen Sinn, die werden dann also so bestellt dass sie im Februar 2025 wirklich bei mir liegen.

Meine Michelin Pilot Supersport die ab Werk montiert waren (Woche 16/2021) haben noch ca. 5 mm rundherum aber ich musste die Enttäuschung, was die neuen Felgen betrifft, mit irgendetwas kompensieren. Die neuen Felgen sollten Conti Sport Contact 7 bekommen da diese im Nassen sowie im Trockenen selbst den Michelin PS4S gebügelt haben: https://www.youtube.com/watch?v=t10y-87oiD4

Dies sind aber "normale" UHP-Reifen (UHP = Ultra High Performance) die locker drei, vier Jahre halten. Im Grunde brauche ich aber nur etwas für dieses Jahr März bis Dezember. Und da mich das Thema Semislicks schon immer interessiert hat (einfach mal zu "erfahren" wie groß der Unterschied zu einem normalen UHP Reifen wirklich ist), hab ich mich in dem Segment etwas schlau gemacht. Nun ist es ja bei Reifen so dass die Reifentechnologie über die Jahre immer wieder große Fortschritte macht. Siehe Conti Sport Contact 7 der als neuer Reifen eben den bereits seit 2016 am Markt befindlichen Michelin PS4S in jeder Kategorie schlägt, teilweise um Längen.

Bei den Semislicks ist es ähnlich, den Pirelli P Zero Trofeo R gibt es bereits seit 2012, der Michelin Pilot Sport Cup 2 kam 2013 auf den Markt und wurde 2020 nochmal leicht überarbeitet (Connect Version), ist aber eben konzeptionell auch bereits 11 Jahre alt. Und dann gibt es den Bridgestone Potenza Race welcher erst 2022 im freien Handel erschien. Es ist der erste Semislick den Bridgestone auf den Markt gebracht hat und dieser wurde eigentlich nur exklusiv für den 2021 erschienenen Lamborghini Huracán STO entwickelt. Als man dann aber merkte wie gut der Reifen ist, beschloss Bridgestone diesen ein Jahr später auch für den Retail-Markt herauszubringen wo man ihn seit dem in vielen populären Größen kaufen kann.

Wenn man es genau nimmt, sind die genannten Reifen alle drei eigentlich keine richtigen Semislicks. Sie gehören der UUHP (Ultra Ultra High Performance) Kategorie an und liegen damit eine Kategorie unter richtigen Semislicks wie dem Dunlop Direzza 03G, Federal FZ-201 oder Nankang Sportnex AR1. Die Hersteller vermarkten diese UUHP-Reifen trotzdem gern als Semislicks ("because racecar"😉, sie sind aber eher gemacht für Leute die maximalen Grip gepaart mit Alltagstauglichkeit wollen und hin und wieder auch mal die eine oder anderen Runde auf den Track fahren.

Welcher Reifen wurde es nun?

Nach langem Stöbern in Trackforen, lesen / schauen von Vergleichstests, auch in USA, stand die Entscheidung fest, es wird der neueste der drei Semislicks, der Potenza Race.

Infos zum Reifen: https://www.bridgestone.de/.../Race

Reifentest P Zero Trofeo R vs. Cup 2 Connect vs. Potenza Race: https://www.youtube.com/watch?v=pfYuxq8xJj0

Reifentest Potenza Race vom TÜV SÜD: http://bridgestone-daten.eu/TUEV-PotenzaRace-Report.pdf

Ich schrieb vor Kauf den technischen Kundenservice von Bridgestone an und gab Ihnen alles an Infos zum Fahrzeug was ich hatte. D.h. Fahrzeuggewicht laut COC, Achslasten, Tragfähigkeit der Serienbereifung (VA: 88, HA: 92), aktuelle Sturz- und Spurwerte, meine angepeilten Reifendrücke (kalt 2,2 Bar rundherum, sind warm so 2,4 bis 2,6 Bar) und eine circa Angabe der erreichbaren Vmax.

Die Antwort kam per Mail und fiel sehr umfangreich aus. Ich werde diese aus Datenschutzgründen hier nicht 1 zu 1 posten, jedoch die Kernaussagen auflisten:

- Reifen nutzbar ab 10 °C Außentemperatur
- Perfekte Reifentemperatur für maximalen Grip: 70 bis 95 °C
- Reifen hat trotzdem ab 30 °C Reifentemperatur bereits 90 % seines Gripvermögens

- Reifendruck sollte zu keiner Zeit unter 2 Bar liegen
- Optimaler Reifendruck (warm) liegt generell zwischen 2,2 und 2,8 Bar, je nach Fahrzeug
- Reifendruckempfehlung (warm) für speziell mein Fahrzeug: 2,2 Bar

- Die bei 2,2 Bar Reifendruck (warm) und meinen Sturzwerten garantierte (sichere) Vmax beträgt 310 km/h

Reifen- und Felgengrößen

Kurz noch Infos zu den verwendeten Felgen und Reifen.

Serienfelgen: VA 7,5x18 ET45 / HA 8x18 ET52

Serienbereifung: VA 225/40 ZR18 (88Y) / HA 245/35 ZR18 (92Y)

Nun montierte Größen: VA 235/40 ZR18 (95Y) XL / HA 245/40 ZR18 (97Y) XL

Hinweis: Die von mir gewählten Größen besitzen eine zusätzliche dünne Längsrille an der Außenflanke welche das Fahren im Nassen zusätzlich verbessert.

Wieso vorn keine 225/40? Weil ich hinten einen Querschnitt höher gegangen bin (die Reifen gibt es nicht in 245/35 R18). Würde ich auf der VA 225/40 montieren würde dies eine Abrollumfangs-Differenz VA zu HA von +2,5 % ergeben, d.h. der hintere Reifen wäre 2,5 % größer. Serie sind es -1,3 %, d.h. der hintere Reifen ist 1,3 % kleiner als der vordere. Es bestand einfach die Gefahr dass bei so einer großen Differenz im Vergleich zur Serie das ABS / ESP evtl. verrücktspielen könnte. Deshalb gab es vorn 235/40 was die Differenz VA zu HA auf +1,2 % reduziert und damit ausgeschlossen werden kann dass es bei den Regelsystemen Probleme gibt.

Nun sind 235er aber auch schon das größte was man laut ETRTO auf eine 7,5 Zoll Felge montieren darf und ich habe diesbezüglich auch Bridgestone in meiner Mail angesprochen. Hintergrund ist dass die Reifenflanken bei einem 235er nicht mehr so weit nach innen gezogen werden wie bei einem 225er und man damit theoretisch etwas Stabilität in den Flanken verliert da diese sich nicht nach schräg innen abstützen können.

Bridgestone meinte aber die Flanken des Potenza Race sind sehr steif und während dieser Effekt bei normalen Straßenreifen in der Tat spürbar wäre (VA wird etwas unpräziser und "schwimmt" minimal in Kurven da die Flanken mehr "herumwobbeln"😉, ist dies kein Problem beim Potenza Race. Diese würden auch auf der schmalsten erlaubten Felge noch ihre Flankensteifigkeit bewahren und ich solle mir keine Sorgen machen. Nach dieser Aussage bestellte ich dann die Reifen.

Was den erhöhten Abrollumfang auf der Hinterachse betrifft (immerhin 3,9 %), da der Tacho so programmiert ist dass er sich permanent übers GPS abgleicht, entspricht die Angabe im Tacho (analog sowie digital) nach wie vor genau der meiner PerformanceBox GPS-Geschwindigkeit, trotz des deutlich größeren Abrollumfangs auf der HA. Es dauerte keine 5 Kilometer und der Tacho hatte sich angepasst und ging wieder exakt gleich zum GPS, egal ob bei 10, 30, 50, 100 oder 180 km/h. Natürlich müssen die Reifen eingetragen werden, da hat mir der Prüfer meines Vertrauens aber schon grünes Licht signalisiert.

Wie fahren sie sich?

Die Reifen sind mit nur 70 dB Abrollgeräusch angegeben und in der Tat wirklich nicht lauter als meine Michelin PSS. Die Michelin Alpin 5 Winterreifen waren etwas mehr zu hören, das ist aber, bedingt durch das Profil, normal.

Die ersten Meter waren recht wild, die Reifen hatten ja noch den Release Agent drauf welcher sie vor dem Festkleben in der Form schützt, dieser ist sehr rutschig und muss erstmal runtergefahren werden. Was man direkt bei den ersten tieferen Gullideckeln merkte, die Reifenflanken sind in der Tat recht steif. Nicht steif im Sinne von knüppelhart wie Runflat-Reifen aber doch steifer als ich es bei den PSS in Erinnerung hatte welchen ja recht weiche Flanken nachgesagt werden. Im Stadtverkehr fahren sich die Reifen völlig unauffällig, der Komfort ist problemlos gegeben. Das Einlenken ist scharf und ohne jegliches Spiel oder Verzögerung. Das konnten die Michelin PSS aber genau so gut.

Wo man den Unterschied, auch zu den PSS, dann deutlich gespürt hat, ist bei höherem Tempo auf der Landstraße. Das Einlenken bei Tempi von 80 oder 100 km/h ist gigantisch, der Richtungswechsel ist dermaßen "instant", konnte es Anfangs gar nicht glauben und dachte erst es ist zu arg. Man gewöhnt sich aber schnell wieder daran und muss halt auch immer im Hinterkopf behalten dass ich ja gerade von, im Vergleich, weichen, wobbeligen Winterreifen auf Semislicks gewechselt bin.

Habe heute noch einen Reifentest gefunden der sich quasi mit meinen Beobachtungen deckt:
https://www.youtube.com/watch?v=6IUUNMJddJU&t=338s

Im Übrigen haben sich die Lenkkräfte spürbar erhöht. Ich wollte demnächst eigentlich meine Servolenkung (EPS) umprogrammieren und die Servounterstützung etwas reduzieren was sich auf alle Fahrmodi auswirkt, dies kann ich mir nun sparen. Auf Comfort war die Lenkung bisher immer zu leichtgängig, vor allem bei geringem Tempo bis ca. 80 km/h und auf Sport war es fast ideal. Nun fühlt sich Comfort fast wie Sport an und Sport ist nochmal etwas "schwergängiger" (nicht negativ gemeint). Für mein Gefühl ist es nun PERFEKT was die nötigen Lenkkräfte betrifft, die Lenkung wirkt erwachsener.

Reifentemperatur

Selbst bei Außentemperaturen von 12 °C sind die Reifen kalt bereits gefühlt auf PSS Niveau mit gleicher Temperatur was den Kurvengrip angeht. Der Wagen fährt sich völlig normal, es rutscht nix oder dergleichen, auch wenn man direkt kalt mit gut Tempo in eine Kurve geht. Es gibt also, zumindest im Trockenen, kein Problem hinsichtlich des Themas Alltagstauglichkeit. Wie sie im Regen sind, werde ich irgendwann noch "erfahren", ganz so schlecht scheinen sie aber nicht zu sein (siehe https://www.youtube.com/watch?v=pfYuxq8xJj0&t=119s). Bei tiefem, stehendem Wasser wird man aber, physikalisch bedingt durch weniger und dünnere Längsrillen, sicherlich etwas vorsichtiger sein müssen.

An die von Bridgestone genannten 70 bis 95 °C für den optimalen Grip komme ich natürlich ohne Rennstrecke selbst im Hochsommer nicht ran Die PSS hatten bei 25 bis 35 °C Außentemperatur immer so 50 bis 60 °C Reifentemperatur wenn man längere Zeit zackig Serpentinen im Schwarzwald fuhr. Manchmal begannen sie nach einer Weile dann auch langsam zu schmieren. Das dürfte nun definitiv wegfallen da die Potenza Race nicht überhitzen sondern eher immer mehr in den optimalen Temperaturbereich kommen und mehr und mehr Grip aufbauen. Die Reifen werden im Vergleich zu den PSS übrigens spürbar schneller warm und damit kommt auch der Reifendruck sehr zügig in den von Bridgestone empfohlenen Bereich. Bis der Motor warm ist und ich Vmax fahren könnte, sind die Reifen also auch auf einem Drucklevel welcher diese Vmax sicher garantiert.

Ich bin ein paar Tage später mal eine größere Runde gefahren, die Reifen hatten bei 14 °C Außentemperatur recht schnell ihre 32 bis 35 °C. Als ich dann meine bekannte 270 Grad Autobahnabfahrt und andere schnelle Kurven (die ich aus dem Effeff kenne) fuhr, einfach nur wow! 😰 Wo die PSS vorher, permanent wimmernd, durch die Kurve gingen und das Auto langsam und gleichmäßig nach außen wanderte, waren die Potenza Race noch absolut stabil und boten monströsen Grip. Die Geschwindigkeit bei der die Potenza Race dann auch langsam an ihre Haftgrenze kamen lag DEUTLICH höher. So schnell bin ich diese Kurven, vor allem die lange Rechtskurve der Autobahnabfahrt die man mit knapp 70 km/h nehmen kann, noch nie durchfahren.

Der Grenzbereich der Reifen ist sehr gut spürbar, es gibt keinen plötzlichen Haftungsabriss sondern wenn er rutscht, reicht es, dezent vom Gas zu gehen und der Reifen bekommt wieder Grip (Kammscher Kreis lässt grüßen 😁). Der Grenzbereich ist also sehr gutmütig definiert ertastbar und erlaubt Korrekturen.

Reifendruck, Sturz und generelle Überlegungen

Was den Reifenluftdruck betrifft, da Bridgestone mir den Kaltluftdruck der in der Tür steht (2,2 Bar rundherum) als Warmluftdruck empfahl, müsste ich theoretisch kalt eher 1,8 bis 1,9 bar einstellen. Dies wiederum soll man aber nicht. Und so habe ich nun bei 10 °C Außentemperatur kalt 2,0 Bar eingestellt (+ RDKS zurückgesetzt) was warm bei normaler Fahrt ca. 2,2 bis 2,4 Bar sind. Im Sommer muss ich den Reifendruck halt dann nochmal bei höherer Außentemperatur absenken um wieder auf die 2 Bar kalt zu kommen.

Die originalen BMW RDK-Sensoren messen übrigens generell immer 0,1 Bar zu wenig. D.h. reelle 2 Bar kalt sind rundherum 1,9 Bar laut Anzeige und reelle 2,3 Bar warm sind 2,2 Bar laut Anzeige. Das ist aber bekannt in der BMW-Welt.

Diese niedrigen Reifendrücke sind halt nun, dank der höheren Traglast der neuen Reifen, möglich im Vergleich zur Serienbereifung. Theoretisch könnte ich den Sturz vorn sogar wieder auf -2,5 Bar erhöhen (Bridgestone sagt auch damit gehen noch die 310 km/h) was sich in Kurven definitiv besser als die aktuellen -2 Grad fuhr. Ich musste den Sturz letztes Jahr ja nur wieder reduzieren da die Michelin Serienreifen laut Michelin nicht genug Traglast für 300+ km/h gehabt hätten bei -2,5 Grad vorn.

Das Thema Sturz erhöhen werde ich mir in den kommenden ein, zwei Monaten überlegen. Die Reifen für die neuen Felgen nächstes Jahr sollten nämlich eigentlich wieder "normale" UHP (Conti Sport Contact 7) werden welche sich wiederum laut Conti am wohlsten zwischen -1,5 und -2 Grad Sturz fühlen. Vielleicht beeindrucken mich die Potenza Race jetzt aber auch so sehr dass ich mir diese ggf. auch nächstes Jahr auf die neuen Felgen packe. Dann würde ich auf jeden Fall wieder vorn auf -2,5 Grad gehen da dies geradeaus immer noch gut fuhr, in Kurven aber selbst mit den PSS nochmal eine andere Welt war.

Was die effektive Reifenbreite betrifft, die 245er Potenza Race sind minimal breiter (so 4 bis 5 mm) im Vergleich zu den bereits breit ausfallenden Michelin PSS die ich heute mit 5 mm Restprofil noch für 200 Euro verkauft habe.

Was den Reifenverschleiß betrifft, Bridgestone sagt durch die sehr abriebfeste Mischung sollen die Reifen 40 % länger halten als die Michelin Pilot Sport Cup 2 Connect, siehe dem weiter oben verlinkten Testbericht vom TÜV SÜD. Mir wurde eine mögliche Reifenlebensdauer (keine Tracknutzung) von 10 bis 15 tkm vorausgesagt. Meine Jahresfahrleistung beträgt inkl. Winter (auf Winterreifen) ca. 12000 km. Wenn ich "Pech" habe, sind die Reifen bis zur Montage der Winterreifen also noch nicht runter. Dann hat ggf. noch der nächste Besitzer etwas davon oder ich behalte meine Serienräder einfach und kann die Reifen vielleicht doch mal am Hockenheimring im Rahmen der Terroristenfahrten artgerecht nutzen.

Genug geschwafelt..

Ich bin schon wieder erschrocken wie viel Text ich gerade zusammengetippt habe. Mal schauen wie sie sich im Alltag so schlagen, fahre demnächst wieder eine längere Strecke in die Schweiz wo sie dann auf der Autobahn zeigen können ob sie, im Vergleich zu den PSS, ebenfalls eine gute Highspeed-Stabilität bieten.

Wie immer noch ein paar Bilder im Anhang.

Update: 14.03.2024 - Erste Regenerfahrung

Gestern hat es bei uns richtig arg geschüttet so dass ich meine Mittagspause mal zweckentfremdet habe und eine Runde gefahren bin um zu schauen wie der Reifen sich schlägt, die Neugier war einfach zu groß. Reifentemperatur war bei Start 8 Grad, am Ende nach ca. 8 km (Stadt + Überland) nur 14 Grad. Im Vergleich zu trockenen Verhältnissen wird der Potenza Race im Regen also (wie erwartet) deutlich langsamer warm, bin aber auch keine Autobahn gefahren wo höheres Tempo jeden Reifen deutlich schneller auf Temperatur bringt.

Wenn die Straße nur nass ist ohne stehendem Wasser, schlägt er sich kalt mindestens genau so gut wie die PSS. Was aber nicht schwer ist da diese ja bekanntermaßen kalt im Regen richtig mies sind, da war der PS4S damals ein deutlicher Schritt nach vorn. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten dass der Potenza Race bei nasser Straße ohne tiefe Pfützen besser funktioniert. Liegt vermutlich auch daran dass die PSS halt mit der Zeit ausgehärtet und die Potenza Race noch sehr frisch und klebrig sind. Bis ich in einer langen, nassen Kurve mal ein Rutschen über die Vorderachse hatte, musste ich schon sehr schnell unterwegs sein, weit schneller, als man es im Stadtverkehr jemals ist. Hier ist also hinsichtlich Alltagstauglichkeit soweit alles in Ordnung.

Ich habe dann Außerorts mal bewusst einige tiefe Pfützen mitgenommen und bin auch eine Straße gefahren die richtig tiefe Spurillen hat die natürlich voll mit Wasser waren. Da hatte ich bei um die 90 km/h die Grenze erreicht, etwas schneller und er schwamm komplett auf. Diese Spurrillen haben aber bestimmt 2 bis 3 cm tiefe Pfützen, das war also der absolute Extremfall. Auf normalen Straßen wo hin und wieder mal eine kleine, nicht arg tiefe Pfütze kommt, hatte ich auch bei 100 km/h keine Probleme. In der Stadt waren auch tiefe Pfützen erwartungsgemäß kein Problem, dafür ist das Tempo einfach zu niedrig.

Ich könnte mir vorstellen dass das Ganze im Sommer, wenn die Reifen sowieso schon 25 oder 30 Grad haben und man dann in den Regen kommt, nochmal deutlich besser funktioniert. Was tiefe Pfützen betrifft, da schlägt die Physik natürlich gnadenlos zu. Die Profiltiefe der Potenza Race ist ab Werk sowieso etwas geringer mit ca. 5,5 mm im Neuzustand vs. 6,5 bis 7,0 mm bei "normalen" UHP Sommerreifen. Da sollte klar sein dass man bei sehr tiefem stehenden Wasser einfach etwas langsamer machen muss.

Viele Grüße,
Thomas

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