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Wed Mar 09 20:26:04 CET 2016    |    Telsch    |    Kommentare (58)

Hallo liebe Leser,

 

wie bereits in meinem letzten Blog geschrieben habe ich mir als Ersatz für die Carisma einen Audi 100 C4 mit der 2,3 Liter Maschine gekauft. Das war bereits im Juni letzten Jahres, deshalb wirds auch höchste Zeit, dass dieser Artikel rauskommt ;)

Der Lexus war verkauft und der Mitsubishi nicht fahrfähig, daher musste für den täglichen Pendelverkehr zum Praktikumsplatz schnellstmöglich ein günstiges Auto her. In die enge Auswahl kamen ein Volvo V40 mit 350.000 km, ein Audi 100 C4 mit 255.000 km und ein Opel Omega mit 200.000 km. Und genau in dieser Reihenfolge war die Prioritätenliste. Leider war der Volvo schon weg. Da der Audi nicht all zu weit entfernt von meinem Praktikumsplatz stand, habe ich ihn nach der Arbeit mit einem Kollegen abends angesehen und probegefahren. Zwischen einer Menge ziemlich fertigen Autos stand er nun, der Audi. Rote Kennzeichen drangemacht und losgefahren. Er springt etwas schlecht an, fährt sich ansonsten aber für die km-Laufleistung echt super. Mängel die wir unterwegs feststellten: Thermostat defekt, Radlager hinten rechts kurz vorm Sterben und Benzinpumpe laut, sowie Rost am rechten Kotflügel und ein paar Parkschrammen vom Vorbesitzer.

Egal - das passt schon. Er muss ja nur vorübergehend halten. Eigentlich stand ein paar Tage nach dem Kauf eine Fahrt nach Hamburg an, aber @Flo-95 überredete mich dann doch dazu, dass wir lieber mit seinem Swift hochfahren. So musste ich nur 130km bis zu Flo zurücklegen und war später auch froh darum, da das Radlager hinten rechts am Lebensende angekommen war. Als nächste Aktion habe ich das Radlager tauschen lassen, seitdem ist wieder Ruhe. Daraufhin musste ich feststellen, dass der Kühlwasserausgleichsbehälter undicht war und immer mehr Kühlwasser verlor. Dies verschlimmerte sich soweit, dass es am Tag des Tausch über zwei Liter auf 10 km waren! Der Austausch des Behälters wurde gleich mit einem Tausch des Kühlwassers und des Thermostats verbunden. Dankenswerterweise wurde ich dabei von @Prime88 unterstützt. Der angerostete Kotflügel war eigentlich kein Thema. Als ich aber einem Bekannten zeigen wollte, dass der Kotflügel noch top in Ordnung sei brach ich natürlich beim leichten Dagegendrücken prompt durch :eek: Also musste er eben doch ersetzt werden. Glücklicherweise bot im Internet jemand seinen Kotflügel mit einer Delle vom Garagentor in der passenden Farbe zu einem günstigen Preis an. Passt vom Zustand wunderbar zum Rest des Autos dachte ich mir und kaufte den Kotflügel. Jetzt habe ich eine Delle statt einer Durchrostung :D

Dann fehlte eigentlich nur noch die Benzinpumpe - und damit begann die Odyssee. Der Händler der mir den Audi verkaufte, gab mir eine Benzinpumpe mit, die ich nur noch einbauen müsse. Mehrere Versuche im Kofferraum liegend und von Benzindämpfen umgeben den Schwimmer abgeschraubt zu bekommen und die Benzinpumpe aus ihrer Halterung im Tank zu befreien klappten nicht. Nach mehreren Schwindel- und Kopfschmerzattacken durch die Benzindämpfe beschloss ich diese Aufgabe einer Werkstatt zu übergeben. Also Auto abgegeben - am Abend dann die Antwort der Werkstatt: "Der Schwimmer geht nicht zerstörungsfrei raus. Besorgen Sie bitte einen Ersatz bevor ich ihn ausbaue, dass ich es auch später wieder zusammenbauen kann." Also einen Schwimmer im Internet besorgt, den Audi wieder abgegeben. Reaktion der Werkstatt am Abend: "So ein Scheißteil. Riesengefummel bis alles draußen war und jetzt ist die Pumpe auch noch falsch. Aber der Schwimmer ist doch ganz geblieben, jetzt haben Sie noch ein Ersatzteil." Da hätte ich dann auch kotzen können, hat mir der Händler doch tatsächlich ne viel zu kleine Pumpe mitgegeben, die gar nicht zu diesem Wagen passt :( Auf der Heimfahrt nahm dann die Benzinkonzentration in der Luft so stark zu, dass mir richtig schlecht wurde. In den Kofferraum geguckt - war die Rücklaufschraube nicht richtig zugeschraubt und das ganze Benzin lief in den Kofferraum :( Also alles sauber gemacht, die Schraube vernünftig angezogen und eine neue Pumpe besorgt. Habe mir daraufhin eine andere Werkstatt für den Einbau gesucht. Diese stellte dann noch fest, dass ein Schlauch von der Vorgängerwerkstatt angeschnitten war und auch ersetzt werden musste. Ok, immerhin war dann nach fünf Monaten endlich die Benzinpumpe getauscht. Auf dem Weg nach Hause fällt mir wieder die hohe Benzinkonzentration in der Luft aus. Zuhause also erstmal den Teppich wieder runtergemacht und nachgesehen - lief schon wieder das ganze Benzin in den Kofferraum weil die Rücklaufschraube nicht richtig angezogen war. Alles nachgezogen - fertig. Aber trotzdem ging dieser Benzingestank nicht aus dem Auto. Da ich immer noch die Schraube in Verdacht hatte, habe ich die Schraube und sämtliche Dichtringe getauscht, sowie das Ganze zusätzlich mit Teflonband abgedichtet. Doch es wurde nicht besser. Bei einer genaueren Untersuchung musste ich dann feststellen, dass die Werkstatt noch einen Zulauf beschädigt hatte und der Schwimmer somit einen Riss im Kunststoff hatte wo es rausdampfte. Glücklicherweise hatte ich ja noch den zweiten Schwimmer. Also abends kurz den Schwimmer getauscht und seitdem ist endlich Ruhe bei der Pumpe :)

Aber ich habe bis heute nicht verstanden warum keine der Werkstätten fähig war, die Schraube so anzuziehen, dass kein Benzin in den Kofferraum lief. So etwas muss doch überprüft werden!

 

Im September stand noch die Entscheidung an, Mitsubishi oder Audi behalten. Der Audi machte auf mich insgesamt den besseren Eindruck, hatte allerdings nur noch wenig Rest-TÜV. Also sollte der TÜV die Entscheidung treffen. Wenn nichts Großes kommt sollte der Audi bleiben, falls irgendwas im Argen ist der Mitsubishi. Daher habe ich einen vorgezogenen TÜV-Termin gemacht (September statt Dezember) und den Audi unvorbereitet dorthin gebracht - Ergebnis: bestanden ohne Mängel. Also ganz klar der Mitsu konnte bzw. musste weg. (Drei Autos sind für einen einfachen Studi dann auf Dauer doch zu viel und beim Mitsu waren einige Sachen fällig)

 

Der Audi begleitet mich treu jeden Tag an die Hochschule, hatte im Dezember zum Youngsters Wintertreffen seine erste richtige Langstrecke und ich kann mich weiterhin nicht beklagen. Vor einigen Wochen meldete sich das Radlager vorne links zu Wort. Also habe ich ein neues Radlager bestellt und wollte es mit @Bayernlover in einer Mietwerkstatt einbauen. Beim Ausbau des Federbeins stellten wir aber fest, dass nach 25 Jahren einige Teile nicht mehr zerstörungsfrei auszubauen waren. Daher beschlossen wir alles wieder zusammenzubauen, die Teile zu besorgen und dann alles zu richten. Dumm nur das beim Zusammenbauen eine "morsche" Schraube abriss und die Aktion damit den Audi vorerst stilllegte. Daraufhin habe ich die defekte Schraube und weitere Teile (Querlenker, Spurstangenkopf) bestellt und einen neuen Termin mit Bayernlover und Flo-95 gemacht. Nach drei Wochen fand sich endlich wieder ein Termin und die Teile wurden samstags in einer Tagesaktion in der Mietwerkstatt eingebaut - fast zumindest. Das Federbein wieder reinzubekommen gelang uns leider erst montags, als wir zusätzlich noch den Stabi ausbauten.

Da ich zwischendrin auch mit Mitsubishi und BMW unterwegs war, hält sich seine Laufleistung in Grenzen. Aber immerhin bin ich seit Juni 2015 etwa 8500 km mit ihm unterwegs gewesen.

 

Man gewöhnt sich sehr an das angenehm entspannte Fahren, dass man ihn eigentlich gar nicht mehr abgeben möchte.

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