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MSchoeps

Meine BMW S1000RR & mehr! :)

Sun May 29 23:47:45 CEST 2011    |    MSchoeps    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: BMW, Felgensatz, Rennstrecke, Rennstreckenzubehör, S1000RR, Winkelventil

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BMW verwendet für die S1000RR mindestens drei verschiedene Modelle als OEM-Reifen, meine wurde mit dem Metzeler Racetec Interact K3 ausgeliefert. Der K3 ist ein (Rennstrecken-) Wolf im (straßenzugelassenen) Schaafspelz und hat somit auch bei Renntrainings perfekt und auch durchaus langlebig funktioniert. Gravierender Nachteil des an sich tollen Reifens ist allerdings das Verhalten auf öffentlichen Straßen bei Nässe und Regen, das man fast nur als "gefährlich" einstufen kann. Da ich immer noch zu 80% auf der Landstraße fahre und da gerade bei Nässe auch keine Sicherheitskompromisse eingehen will, habe ich als nächsten Reifen den Michelin Pilot Power 2CT montiert. Der Pilot Power ist für mich immer noch der perfekte Landstraßenreifen überhaupt, auch schon auf der CBR600RR sowie CBF1000 und SV650S von Vater und Bruder.

 

Auf der trockenen Rennstrecke ist allerdings wiederum der Pilot Power gefährlich, weil er schnell überhitzt und plötzlich abschmiert. Deswegen musste zusätzlich zum Pilot Power ein reiner Rennstreckenreifen her. Dort werde ich vielleicht mit der Zeit noch das eine oder andere ausprobieren, nutze aber momentan Metzeler Racetec Slicks. Am Pannonia Ring war der Unterschied beispielsweise sofort ca. 5 Sekunden pro Runde (allerdings im Vergleich brandneuer Racetec Slicks mit einem schon ziemlich abgefahrenen K3).

 

Da ich meine Reifen nicht durch die regelmäßige Montage und Demontage von der Felge schädigen möchte, war ein zweiter Felgensatz die logische (und leider teure) Konsequenz. Der Felgensatz (Felge vorne, zwei Bremsscheiben, ABS Sensorkranz, Felge hinten, Bremsscheibe, ABS Sensorkranz, Kettenradträger, Ruckdämpfer und Radlager) ist seit letzter Woche da und wird nun für die neue Saison vorbereitet.

 

Es ist ein serienmäßiger, schwarzer Radsatz aus der S1000RR, also kein nochmals deutlich teurer Schmiede- oder Magnesiumradsatz. Das Gesamtgewicht liegt bei 7,22 kg vorne und 6,84 kg hinten (alles außer Kettenradträger). Da die hintere Felge breiter aber trotzdem leichter ist, langen wohl die zwei großen 320er Bremsscheiben vorne ordentlich zu.

 

Bevor die Slicks montiert werden, habe ich noch direkt blaue 11,3 mm Winkelventile (eBay Verkäufer "Inner Bags", pro zwei Stück €12,90 plus €2,30 Versand, sehr zufrieden mit der Abwicklung) montiert, da Metallventile druckstabiler sind und ich v.a. vorne wegen der sehr großen Bremsscheiben kaum an das gerade Ventil gekommen bin. Kleiner aber intelligenter Tipp aus einem anderen Forum am Rande: die Winkelventile montiert man am besten in Fahrtrichtung nach rechts, weil man dann leichter dran kommt, wenn das Motorrad auf dem Seitenständer nach links gekippt steht. :)

 

Da die Felgen nur auf der Rennstrecke eingesetzt werden sollen denke ich noch über die zweifarbigen Felgendekore von Ralle Bikes nach, bin mir aber noch nicht sicher. :)

 

In jedem Fall habe ich nun weniger Risiko von Reifenbeschädigungen und kann auch mal den Satz Pilot Power aus dem Anhänger ziehen, wenn doch plötzlicher Regen kommt (ein dritter Felgensatz nur für Rennstrecken-Regenreifen wäre dann die Spitze der skandalösen Dekadenz... :D). Schneller macht der Felgensatz nicht, aber wenn man doch eine handvoll Termine pro Jahr fährt, rentiert sich die Investition dann doch irgendwie, bzw. kommt man wegen der ständigen Reifenwechselei einfach nicht mehr drum herum.


Mon May 30 19:41:17 CEST 2011    |    Standspurpirat30156

Hallo MSchoeps,

 

vielmals danke auch für diesen Erfahrungsbericht. Bin auch gerade am Sparen auf einen zweiten Felgensatz, aus eben den von Dir genannten Gründen ... bei Regen wird dann halt nicht auf der Rennstrecke gefahren, nicht wegen der scheinbaren "Dekadenz" (:D .. das wäre mir völlig wurscht ... :D) eines dritten Felgensatzes, sondern weil dafür der Geldbeutel dann sicher nicht mehr langt.

Ich fahre derzeit auch erstmalig den Michelin Pilot Power 2Ct und muss auch sagen, dass er sich auf der Landstraße fantastisch fährt, das Maschinchen läuft wie auf Schienen, jedenfalls im Trockenen, auf Nässe bin ich ihn bisher noch nicht gefahren. Aber das mit der plötzlichen Wegschmier-Gefahr wegen Überhitzung auf der Rennstrecke habe ich auch bereits gehört, auch von wirklichen Fachleuten, die es - wie Du sicher auch - ja sehr genau wissen müssen, und sicherlich auch keinerlei "Marketing-Gedanken" bei ihren ehrlichen Ratschlägen hegen. Dass es solche Reifenprobleme auf der Renne geben kann, ist auch relativ klar, denn ein Landstraßenreifen, der auch im kalten Zustand ordentlichen Grip haben soll, muss ja zwangsläufig aus einer ganz anderen Gummimischung bestehen, als ein Rennreifen, der ja vorhersehbar immer sehr heiß ist, wenn er auf der Rennstrecke gefahren wird, wo ihm der höchstmögliche Grip abverlangt wird. Solange der Reifen noch kalt ist, ist's auf der Renne ja völlig zweitrangig, ob der Reifen dann Grip hat oder nicht (entweder weil er erst warmgefahren wird, oder weil eh vorher Reifenwärmer drauf waren ... die habe ich bereits ...), wohingegen auf der Landstraße ein Reifen wohl imho niemals diese hohen Temperaturen erreichen wird, wie auf der Rennstrecke ... allerdings bei längerer Zeit Volldampf auf der Autobahn wäre ich mir wiederum nicht so sicher, denn der Schlupf heizt dem Reifen dann beim Geradeausfahren sicher auch ganz schön ein :confused:.

Dieselben Fachleute rieten mir dann jedenfalls ebenfalls erstmal zum Metzeler Racetec K3 mit Straßenzulassung für die Rennstrecke (auch weil ich sagte, dass ich Schön-Wetter-Motorradfahrer/Warmduscher :p usw. bin ..., also im Regen nicht viel damit rumfahren werde), da ich ja derzeit jedenfalls bisher noch nur einen Felgensatz habe.

Aber der zweite Felgensatz mit Bremsscheiben wird bei mir auch demnächst kommen, nur zwei Unklarheiten hätte ich dabei noch: 1. Kann man mit ein und denselben Bremsbelägen ohne Probleme auf zwei verschiedenen Sätzen von Bremsscheiben fahren ? Will sagen, fahren sich die Bremsbeläge auf der Renne innerhalb kürzester Zeit auf die Scheiben ein oder könnte man Probleme kriegen, wenn die Scheiben schon gebraucht sind, also schon irgendwelche, wenn auch minimale Riefen haben ? Denn wenn die Riefen in den Scheiben sehr stark wären, dann würden die Bremsbeläge auf dem jeweils anderen Bremsscheibensatz wohl erstmal sehr schlecht bremsen, weil sie ja die "Counterparts" zu den Riefen an den falschen Stellen hätten. Also vielleicht evtl. auch einen zweiten Satz Bremsbeläge für den zweiten Satz Bremsscheiben und auch jedesmal umbauen ? 2. Wie ist das entsprechend mit dem Kettenrad ? Wäre es nicht gescheiter, nur ein Kettenrad zu verwenden und das halt jedesmal umzubauen, denn auch die Kette läuft sich ja mit der Zeit auf das Kettenrad ein. .... Oder sind das beides vernachlässigbare Effekte und man könnte sich diesen extra Umstand evtl. doch sparen ?

 

Danke und Gruß,

der Harlekin

Wed Jun 01 21:24:50 CEST 2011    |    MSchoeps

Das mit dem Pilot Power oder auch dem Metzeler M5 auf der Rennstrecke, ist sicher nicht erfunden, das hat schon seine Berechtigung. Es wäre ärgerlich, wenn man wegen 250 Euro für Reifen einen Sturz hat und sich dabei für 2500 Euro den Rahmen anknackst... :) Das mit der Autobahn ist richtig, bei 280 km/h über ein paar km am Stück wird ein Pilot Power sicher auch an die Grenzen gebracht. Ich weiß nicht, ob es dann direkt Schlupf gibt, aber in jedem Fall zahlt es einem der Reifen mit einem dramatischen Verschleiß heim. Die Motorrad hatte vor einiger Zeit einen Artikel, in dem sie auf der Autobahn mit einer MV Agusta 312 in relativ kurzer Zeit einen Straßenreifen aufgearbeitet haben und dabei kurz vor einem Reifenschaden waren. In der Realität sind die 250+ km/h Stücke bei mir allermeistens recht kurz, so dass es da keine Probleme geben sollte.

 

Bei der Bremse bin ich mir nicht sicher, das muss ich auch noch mal im Forum diskutieren lassen, die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich plane noch was zu den Bremsbelägen (kommt in einer der nächsten Folgen :D), aber grundsätzlich ist das eine absolut berechtigte Frage.

 

Bei der Kette ist es glaube ich unkritisch, da viele Leute natürlich die gleiche Kette über einen längeren Zeitraum fahren, aber öfters die Übersetzungen auf die jeweilige Strecke umbauen. Perfekt wäre es, wenn alles gleich bleibt, aber ich tippe ganz stark, dass es keine negativen Auswirkungen hat, wenn die Kettenräder von der gleichen Sorte sind und einigermaßen gleich gelaufen sind. Angenommen, du fährst eine neue Kette und darauf abwechselnd zwei unterschiedliche Übersetzungen des gleichen Kettenblattes, dann ist das sicher OK. Anders wäre es vielleicht, wenn du eine neue Kette mit einem uralten Kettenblatt aus einer anderen Serie (Hersteller und Materialart) kombinierst, dann kann ich mir Auswirkungen auf die Lebensdauer durchaus vorstellen.

 

Wobei ich auch sagen würde, dass ein leicht (!) erhöhter Kettenverschleiß sicher weniger kritisch ist, als eine nicht optimale Bremse. :)

Thu Jun 02 23:51:44 CEST 2011    |    Standspurpirat30156

Ja natürlich, das mit der Kette war vermutlich Quatsch, denn wenn sich was einläuft, dann wohl das Alu-Kettenrad und nicht die Stahl-Kette, und bei jedem Radwechsel oder auch bei jedem Kettenspannen wird die Flucht der Kette mit dem Kettenrad auch immer ganz minimal anders sein, und das ist ja auch kein Problem, genau wie das mit dem Untersetzung ändern.

Aber bzgl. der Bremsbeläge warte ich sehr gerne mal Deine nächste Fortsetzungsfolge ab ... :D

 

Auch mit den Reifen bin ich mir noch nicht so ganz sicher, denn es ist ja klar, dass man mit nem Supersportler kaum längere Strecke mit 280 auf der Bahn entlang brettert, dafür sind die Beschleunigungswunder der Supersportler ja nicht gemacht, die Scheibe ist viel zu klein und man kann kaum den Kopf gerade halten usw. Aber die Sporttourer sind eben schon dafür gemacht und mit der ZZR bin ich schon öfters mal wie mit dem "schnellen Raumgleiter" :D dahingeschwebt ... das ist damit eigentlich gar keine Affaire ... natürlich nur wenn weit und breit kein anderes Auto ist ... also z.B. auf dem extraterrestrischen Highway in Nevada .... blöd, dass die 55 oder 65 mph Limit dort haben ... :D ... deswegen dachte ich bisher, dass die Tourensportreifen (die ja auch die entsprechende Gewichtsklasse tragen können müssen) wohl diesbezüglich bzw. aus diesem Grund die allerbesten und haltbarsten Reifen sein müßten ... also wegen dem Schwergewicht der Maschine und wegen dem "Pflichtenheft" 300km/h über längere Strecken .... bis mir mal einer (fast neu ...) beim Bremsen platzte ...

Irgendwie wollte ich gefühlsmäßig nie einen typischen Supersportreifen auf meinen Sporttourer montieren, einfach weil die alte ZZR fast schlappe 100kg schwerer ist als ein normaler Supersportler ... nur habe ich mittlerweile das Gefühl, die Reifen sind fast alle gleich, nix mehr mit höheren Tragfähigkeit-Gewichtsklassen für Sporttourer und "Raumschiffe Orion" ...

 

Was sind denn auf den schnellen BMW-Sporttourern werksmäßig für Reifen drauf ?

 

Gruß

Fri Jun 03 23:08:41 CEST 2011    |    MSchoeps

Ich war heute in der Niederlassung, die beiden K1600 die ich gesehen habe, hatten einmal den Roadtec Z8 und einmal den Bridgestone BT022 drauf. Ausreichend Gewicht dürfte vorhanden sein... :D K1300 oder so habe ich im Vorbeigehen keine gesehen.

Deine Antwort auf "BMW S1000RR Rennstreckenzubehör 7/16: Zweiter Felgensatz und Winkelventile"

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