Sun May 01 23:46:10 CEST 2011
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MSchoeps
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Kommentare (5)
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BMW, Moto GP, Reifenwärmer, Rennstrecke, Rennstreckenzubehör, S1000RR
Passend zum Moto GP (naja Moto2) Sieg von Stefan Bradl gibt es heute im dritten Teil der Zubehörserie einen Eintrag zu den Moto GP Reifenwärmern. 🙂 Die Reifenwärmer sind absolut am unteren Ende des Preisspektrums angeordnet (bei eBay für ca. 160 Euro neu ersteigert, regulär liegen die wohl bei ca. 200 Euro) und bieten deshalb auch keine luxuriösen Funktionen. Es gibt keine Digitaldisplays für eine exakte Temperaturangabe, keine Möglichkeit, die Temperatur einzustellen und sicher auch weniger Heizdrähte, als bei teureren Modellen. Zweck ist allerdings, den Reifen vorzuwärmen und das schaffen auch die günstigeren Reifenwärmer. Auch Rennstreckenprofis stimmen i.d.R. überein, dass günstige Reifenwärmer besser sind als gar keine und die Ansprüche im einfachen Hobbybereich auch nicht so groß sind. Oft heißt es, dass billige Reifenwärmer sofort kaputt gehen, dass kann ich bei meinen nicht bestätigen. Sie sind mittlerweile vier Jahre alt und haben (nach einer längeren Pause 2008 und 2009) mittlerweile und hauptsächlich im letzten Jahr ein knappes Dutzend problemlose Rennstreckentage hinter sich. Da ich fast immer am Vorabend zur Rennstrecke anreise kann ich die Reifenwärmer direkt nach dem Aufstehen einschalten, so dass die Reifenwärmer lange Zeit haben, die Temperatur zu erreichen (rotes und grünes Licht siehe Bild 2). Nach ca. 30 Minuten springt das Licht auf grün um, meist habe ich sie aber 45-60 Minuten drauf, bevor es zum ersten Turn rausgeht, so dass ich von einem guten Temperaturniveau ausgehe. Die Reifen waren dann immer völlig problemlos und im ersten Turn am ersten Tag fahre ich eh nie auf der letzten Rille, sondern lerne meistens noch eine andere, neue Strecke kennen. Neben dem Grip ist das Argument auch der Reifenverschleiß und auch da kann ich nur Positives berichten. Es ist schwer zu sagen, wie viel auf einen schonenden Luftdruck und wie viel auf die Reifenwärmer zurück geht, aber mein originaler Satz Metzeler Racetec Interact K3 hat fast 6.000 km gehalten, darunter zwei Tage Salzburgring im strömenden Regen sowie je ein Tag Salzburgring und Pannonia-Ring im Trockenen und dem Rest auf der Landstraße. Ich kann bisher nichts Negatives über diese Reifenwärmer berichten, außer, dass sie englische Netzstecker haben. Die Adapter für das deutsche Netz werden zwar mitgeliefert, passen aber nicht in jede Kabeltrommel bzw. jede Mehrfachleiste ideal rein. Reifenwärmer kann man grundsätzlich empfehlen und wenn das Budget begrenzt ist und man im reinen Hobby-Bereich fährt, ist dieses Modell auf jeden Fall einen Blick wert! |
Mon May 02 11:34:53 CEST 2011 |
Lewellyn
Vor Rennen kann ich das ja nachvollziehen, aber bei einem Training? Ist das wirklich notwendig?
Nach ein bis zwei Runden sollten die Reifen doch auch so warm sein. Oder sind die Fahrzeiten so knapp bemessen, dass man keine Zeit für zwei Einfahrrunden hat?
Mon May 02 14:12:17 CEST 2011 |
MSchoeps
Absolut richtige Frage. Mir persönlich hilft es zum einen im Kopf, weil ich ab der ersten Kurve weiß, dass der Reifen voll da ist. Sonst muss man immer ein wenig raten, ob es jetzt nach 1 1/2, 2 oder erst 2 1/2 Runden soweit ist. Das andere ist, dass man den Reifen damit schont, weil die großen Temperaturschwankungen wegfallen. Bei 40 oder gar 60 Minuten (wenn es vier Gruppen sind) Pause ist der Reifen kalt, wenn er zwischen drin nicht am Reifenwärmer hängt, so dass der Reifen über den Tag 7 oder 8 mal von kalt auf warm und wieder zurück gebracht wird und durch den Reifenwärmer auch der sprunghafte Temperaturanstieg wegfällt, weil das Teil ja über 30-45 Minuten schonend aufheizt. Mit dem typischen "Aufreißen" der Reifen hatte ich bisher keine Probleme. Ich glaube, in der Summe dieser einzelnen Aspekte ist ein Reifenwärmer auch im reinen Trainingsbetrieb durchaus sinnvoll.
Momentan fahre ich auch nicht mehr den Metzeler Racetec Interact K3, der eigentlich ein Rennreifen ist, aber auf der S1000RR bei Auslieferung als Straßenreifen drauf war. Slicks verhalten sich ja noch mal ein wenig anders und empfindlicher im kalten Zustand, da gibt es wenig Alternativen zu Reifenwärmern.
Thu May 05 04:15:40 CEST 2011 |
Standspurpirat30156
Hallo,
habe mir mittlerweile auch so einen günstigen Reifenwärmersatz zugelegt, da ich das bei Rennstreckentrainings auch für sehr sehr sinnvoll halte, denn es ist sicher ein großer Unterschied, ob der Reifen in 2 Runden durch forsches Fahren nur oberflächlich aufgeheizt wird, oder ob er in paar Stunden vom Reifenwärmer durchgeheizt wird.
Jetzt hätte ich aber noch paar Fragen dazu: Zum einen frage ich mich, ob ein Reifen mit Straßenzulassung (also z.B. der Metzeler K3) die 80° des Reifenwärmers überhaupt aushält (80° Vorheiz-Temperatur ist ja schon ne Menge, die ein Reifen auf der öffentlichen Straße sicher nie erreichen würde, evtl. vielleicht sogar nicht mal auf der Rennstrecke, nur man braucht halt augenscheinlich so viel Hitze um den Reifen durchzuwärmen, da man auch viel Wärmeverluste hat).
Zum anderen habe ich ein ganz lapidares Problem: Wie kriege ich die Mühle am Vorderrad aufgebockt, denn die Methode mit dem Zapfen im Lenkkopf ist ja bei den verkleideten Moppeds unrealistisch und einen normalen Heck-Montageheber kann man an der Gabel kaum gescheit ansetzen. Gibt's da gute Adapter dafür ? Ich denke da an sowas ähnliches wie diese Clip-on Systeme, die man in die Schwinge einschrauben kann, nur habe ich kein entsprechendes Gewinde an den Gabelholmen vorne.
Gruß
Fri May 06 15:58:14 CEST 2011 |
MSchoeps
Zum Front-Montageständer scheibe ich am Übermorgen in Teil 4 den für dich passenden Beitrag. 🙂
Das Thema mit der Temperatur ist schwierig. Meiner Meinung nach ist der K3 ein Rennreifen mit Straßenzulassung, deswegen habe ich mit Reifenwärmern da auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht im Winter werde ich mir ein IR-Thermometer zulegen und dann in der nächsten Saison messen, wie sind die Temperaturen Links-Mitte-Rechts im Moment, wenn der Reifenwärmer runterkommt und wie sind sie genau in dem Moment, wenn ich 20 Minuten später wieder in die Box komme? Ich denke, dass ich man so ganz gut feststellen kann, ob man den Reifen auf Temperatur bringt und dann vielleicht so langsam fährt, dass er im Laufe des Turns vielleicht sogar eher abkühlt. Momentan kann ich das nur mit der Hand prüfen und da "fühle" ich zumindest, dass der Reifen nicht kalt wieder zurückkommt.
Beim K3 und anderen primär Rennreifen mit Straßenzulassung wie z.B. dem Power One (nicht Power Pure) passen die Reifenwärmer glaube ich super, bei meinen Straßenreifen Pilot Power 2CT glaube ich das schon wieder nicht mehr. Der hat ja eine ganz andere Mischung, dort kann ich mir gut vorstellen, dass man den so "durchbrät'", dass er sofort nach dem Rausfahren das Schmieren anfängt und die Sturzgefahr steigt. Beim Pilot Power würde ich eher keine Reifenwärmer benutzen, oder noch besser den Reifen erst gar nicht auf der Rennstrecke fahren. Bei Slicks braucht man wiederum nicht diskutieren, dass es ohne Reifenwärmer gar nicht geht. 🙂
Sat May 07 21:32:15 CEST 2011 |
Turboschlumpf8460
Der Pilot Power zeigt ja schon als einer der Besten straßen nass reifen das er eher weniger Temperatur braucht um zu greifen. genau das ist bei straßen reifen ja gewünsch lieber mit 15° schon packen und bei 60 nachlassen, auf der rennstrecke sieht das natürlich anders aus weil es dort auch keine schon phasen für den reifen gibt wenn der fahrer es kann.
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