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Carpirinha

Sommer, Sonne, Strand und alles andere was Spaß macht... z.B. Autos

Thu Jul 19 14:00:54 CEST 2012    |    touranfaq    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: Corolla, Toyota, Verso R1

Neulich gab es im berühmt-berüchtigten 2018-Weltherrschaftsthread mal wieder eine ausgiebige Diskussion über Autohersteller und deren Innovationen.

 

Dabei wurde mal wieder die Behauptung aufgestellt, dass asiatische Hersteller nur "kopieren" und die meisten Innovationen und Erfindungen von deutschen Herstellern stammen. Als Beispiel wurden Sicherheitssysteme, Komfort- und Assistenzsysteme genannt. Im Diskussionsverlauf zeigte sich aber sehr schnell, dass viele dieser Systeme tatsächlich von asiatischen Herstellern erfunden und patentiert wurden.

 

Ein paar davon schauen wir uns hier mal an:

 

Einparkautomatik

 

Automatic parking systems are being developed by several automobile manufacturers. A commercial version of automatic parallel parking was introduced by Toyota Motor Corporation in Toyota Prius in 2003.[4] BMW recently demonstrated its Remote Park Assist system on a 750i.[5] This system initiates parking by keychain remote. Lexus also debuted a car, the 2007 LS, with an Advanced Parking Guidance System. As well in 2007 the Volkswagen Touran debuted with an automatic parking system developed by Valeo,[6] which by June 2009 is also offered on the Passat, Passat CC, Golf, Tiguan, Sharan and Polo.

 

Adaptive Cruise Control

 

Mitsubishi was the first automaker to offer a laser-based ACC system in 1995 on the Japanese Mitsubishi Diamante.

 

Spurhalteassistent

 

2001: Nissan Motors began offering a lane-keeping support system on the Cima sold in Japan.

 

2002: Toyota introduced its Lane Monitoring System

 

Nachtsichtassistent

 

In 2002, Toyota introduced the first production automotive active night vision system or Night View on the Lexus LX 470 and Landcruiser Cygnus.

 

Twincharger

 

The concept of twincharging was successfully used by Lancia in the 1980s on the Lancia Delta S4 rally car. The idea was also successfully adapted to production road cars by Nissan, in their March Super Turbo.

 

Start/Stop-System

 

Um nach dem ersten Erdölschock eine Kraftstoffeinsparung bei ansonsten unveränderten Motoren realisieren zu können, wurde Mitte der 1970er Jahre die Start-Stopp-Automatik von Toyota erfunden.[3] Dabei wurde der Motor automatisch nach 1,5 Sekunden Leerlauf durch ein elektronisches Gerät abgeschaltet. Anfang der 1980er Jahre wurde die Start-Stopp-Automatik auch von Audi bzw. VW vorgestellt.

 

Notbremssystem

 

1997 erstmals patentiert durch Hyundai.

 

Dreipunktgurt

 

Der Dreipunktgurt wurde vom schwedischen Ingenieur Nils Bohlin entwickelt und serienmäßig ab 1959 in allen Volvo-Modellen verbaut. Damit ist Volvo der erste Pkw-Hersteller, der seine Fahrzeuge mit Dreipunktgurten ausgestattet hat.

 

Die Liste wird im weiteren Diskussionsverlauf sicherlich noch ergänzt ;)


Fri Jul 06 12:06:41 CEST 2012    |    touranfaq    |    Kommentare (30)    |   Stichworte: billig, Dacia, Diesel, Klima, Lodgy, Preis, Probefahrt

Dacia ? Klar, jeder kennt Dacia. Spätestens seit 2005 ist Dacia nahezu in aller Munde, hauptsächlich wegen des Logan, der damals zu einem "Kampfpreis" von 7.200 Euro angeboten wurde. Zwar hält sich der Erfolg auf dem imageverliebten deutschen Fahrzeugmarkt bisher in Grenzen, aber zumindest die MPV-Version des Logan ist tatsächlich auch auf der Straße anzutreffen, ebenso wie der Duster.

 

Anfang 2012 startet Dacia die nächste Überraschung: Ab Mitte 2012 soll mit dem Dacia Lodgy ein 7-sitziger Kompaktvan auf den Markt kommen, und zwar mit einem Einstiegspreis unter 10.000 Euro.

 

Zugegeben, bisher habe ich mich mit Dacia nicht näher auseinandergesetzt, aber jetzt wurde ich neugierig. Da der Kompaktvan meine präferierte Fahrzeugklasse ist, wollte ich es einfach mal wissen: Was bekommt man für diesen fast unglaublichen Preis?

 

Also den nächsten Dacia-Händler angerufen und einen Termin zur Probefahrt vereinbart. Zunächst der übliche Papierkrieg, dann bekam ich den Schlüssel in die Hand.

 

Das zur Probefahrt zur Verfügung gestellte Modell war ein 110 PS Diesel, mit 7 Sitzen und der sog. Prestige-Ausstattung. Dazu gehören u.a. elektrische Fensterheber rundherum, von innen verstellbare Außenspiegel, ein Touchscreen-Navi mit Bluetooth-FSE und MP3-Support, Multifunktionslenkrad, Tempolimiter und eine manuelle Klimaanlage. In dieser Ausstattung kostet das Fahrzeug rund 18.000 Euro. Das ist zwar nahezu doppelt so viel wie der Basispreis, allerdings muss man im Hinterkopf behalten, dass man bei anderen Herstellern zu diesem Preis nicht einmal einen Kompaktvan in Basisausstattung bekommt. Aber genug zur Theorie, kommen wir zur Praxis ;)

 

Außenansicht/Design

 

Der Lodgy ist sicherlich nicht der Kompaktvan, für den man die "Liebe auf den ersten Blick" empfindet. Das ist aber sicher auch gar nicht sein Anspruch, bei dem Kampfpreis adressiert das Fahrzeug eher den kühlen Rechner, der ein Fahrzeug mit gutem Preis/Leistungsverhältnis sucht. So fügt sich im Falle des Lodgy auch die Form der Funktion, wobei die Front durchaus gelungen ist und ein stückweit an einen Skoda erinnert.

 

Innenraum

 

Hier wird es schon interessanter, denn man sucht aufgrund des günstigen Preis im Hinterkopf natürlich gleich die Stellen, wo Dacia den Rotstift angesetzt hat. Und diese Stellen sind auf den ersten Blick gar nicht so schnell zu finden, denn statt des erwarteteten tristen Interieurs wirkt der Innenraum überraschend frisch, man hat sogar den Instrumenten und dem mittleren Bedienteil einen Chromrahmen spendiert, und um das Navi herum befindet sich eine klavierlackähnliche Oberfläche.

 

Die Kunstoffe sind relativ grob genarbt, sehen aber noch passabel aus. Auf geschäumte/beschichtete Teile hat man verzichtet, was ich persönlich sehr begrüße, denn mit softlackbeschichteten Kunstoffen habe ich bei den sogenannten "Premiumherstellern" schon genug negative Erfahrungen gesammelt.

 

Weiter geht es dann mit verchromten Türgriffen und den angenehm zu bedienenden Fensterhebern, die Schalter hierfür wirken sowohl optisch als auch haptisch hochwertig, bieten aber leider kein Komfortöffnen/Schließen.

 

Das Lenkrad lässt sich in der Höhe verstellen, verdeckt aber je nach Stellung entweder den unteren oder oberen Teil der zentralen Instrumente.

 

Auf dem Armaturenbrett befindet sich ein großes Ablagefach, dessen Griff ein wenig störend herausragt. Darunter die Ausströmer für die Lüftung und das Touchscreen-Navi von LG (dazu später mehr beim Thema Entertainment ;)). Das Bedienteil der manuellen Klima befindet sich relativ weit unten, lässt sich aber noch ausreichend komfortabel bedienen.

 

Sitzkomfort/Platzangebot

 

Der Fahrersitz ist in der Höhe verstellbar und auf den ersten Blick ziemlich bequem. Beim Fahren jedoch zeigt sich die Schwäche des Gestühls, denn der Sitz bietet absolut keinen Seitenhalt, was durch den sehr glatten Stoff noch negativ verstärkt wird. Selbst in leichten Kurven muss man sich quasi am Lenkrad festhalten. Bei der kurzen Probefahrt fiel das noch nicht wirklich ins Gewicht, aber eine fünfstündige Fahrt an den Gardasee über ein paar Alpenpässe möchte ich mir in diesem Fahrzeug nicht vorstellen. Für mich persönlich ist das sehr schade, denn die Sitze sind das einzig echte Manko an diesem Fahrzeug. Auf den hinteren Sitzen sitzt man bequem und mit ausreichend Kniefreiheit, selbst wenn die vorderen Sitze ganz nach hinten gestellt sind. Auch die Plätze in der 3. Sitzreihe sind erstaunlich bequem.

 

Variabilität

 

Als Fahrer eines Kompaktvans legt man auf die Flexibilität dieser Fahrzeugklasse natürlich besonderen wert, denn die Stärke eines solchen Fahrzeugs liegt i.d.R. darin, dass man es einfach auf unterschiedliche Nutzungssituationen anpassen kann. Hier punktet der Lodgy als echter 7-Sitzer, d.h. man kriegt 7 Erwachsene im Fahrzeug unter. Benötigt man nicht alle Sitze, kann man die dritte Sitzreihe ausbauen, was natürlich nicht ganz so elegant gelöst ist wie bei anderen Herstellern, wo man die Sitze einfach im Ladeboden verschwinden lassen kann. Die zweite Sitzreihe ist 2/3 zu 1/3 geteilt, bei beiden Teilen lassen sich entweder die Sitzlehne umklappen oder ganz "wickeln". Ein Ausbau der zweiten Sitzreihe ist leider nicht vorgesehen, wodurch wertvolle Ladelänge verloren geht. Auch hier bieten andere Hersteller mit versenkbaren Sitzen die bessere Lösung. Aber, immer im Hinterkopf behalten: Wir reden hier von einem Fahrzeug für 18.000 Euro in "Vollausstattung", da muss man wohl den ein oder anderen Kompromiss eingehen. Auch in Sachen Ablagen findet man hier weniger Möglichkeiten als bei den Mitbewerbern, aber immerhin wurde an das Brillenfach auf der Fahrerseite gedacht.

 

Motor

 

Der 110PS-Diesel war für mich eine echte Überraschung, denn mit dem knapp 1.300kg schweren Fahrzeug hatte der Motor nicht die geringste Mühe. Der Selbstzünder ist sehr leise und drehfreudig, ein Turboloch war nicht zu spüren. Vor allem im Stadtverkehr macht der Motor richtig Spaß, denn das Getriebe ist gut passend zum Motor abgestimmt. Auf der Autobahn geht es dann zwar etwas zäher zu, aber auch hier ist man absolut kein Verkehrshindernis. Die Prospektangabe von 4.4 Litern konnte ich aber auf meiner Probefahrt nicht erreichen, nach ca. 30km Stadtverkehr und Autobahn zeigte die MFA 5.6 Liter an.

 

Fahrwerk/Bremsen

 

Auch hier kann der Lodgy positiv überraschen: Das Fahrzeug dämpft Unebenheiten sauber weg, das Fahrwerk ist nicht zu hart, und in Kurven hält sich die Seitenneigung des Fahrzeugs (offensichtlich auch wegen des geringen Gewichts und des niedrigen Schwerpunkts) in engen Grenzen. Da macht es richtig Spaß, mit dem Lodgy durch enge Kurven zu fahren. Die Bremsleistung ist ebenfalls ordentlich, wobei hier ein weiterer Versuch unter Beladungszustand aufschlußreich wäre.

 

 

Entertainment/Komfortausstattung

 

Wie oben bereits erwähnt, wartet die "Prestige"-Ausstattungslinie mit einem 7"-Touchscreen-Navi von LG auf. Das Gerät hat zusätzlich USB-Anschluß und kann MP3s abspielen, außerdem hat es eine Bluetooth-FSE und Aux-in. Einige Funktionen können über die Lenkradfernbedienung bedient werden, deren Knöpfe sind aber etwas unergonomisch gestaltet.

Die Klimaanlage ist leider nur manuell gesteuert, besitzt aber eine gute Kühlleistung. Ansonsten hat man in der o.g. Ausstattung noch einen Tempolimiter an Bord sowie elektrisch verstellbare Außenspiegel, eine akustische Einparkhilfe hinten und elektrische Fensterheber rundherum (diese leider ohne Komfortschaltung). Und noch eine wichtige Anmerkung für passat32: Ja, der Lodgy hat einen Komfortblinker ;)

 

Verarbeitung

 

Bezgl. der Verarbeitung konnte während der Probefahrt keine Schwäche festgestellt werden. Nichts knarzte, vibrierte oder knisterte während der Fahrt. Die Spaltmaße/Passungen zwischen den Fahrzeugteilen waren sowohl außen als auch innen unauffällig. Und auf ein Detail sei noch hingewiesen: Die Motorhaube des Lodgy wird von einem Haubenlift gehalten. Ein Detail, was mittlerweile sogar bei den "Premiumherstellern" entfeinert wurde.

 

Fazit

 

Wie in der Überschrift schon angedeutet wurde, ist der Lodgy aus meiner Sicht eine echte Überraschung. Angesichts des niedrigen Preises hätte ich die ein oder andere negative Überraschung in Sachen Verarbeitung oder Komfort erwartet, als einziger gravierender Kritikpunkt bleiben aber nur die Sitze übrig. Natürlich sieht man im Detail, wo Dacia gespart hat: Es gibt keine beleuchteten Schminkspiegel, die Innenleuchte ist eher spartanisch gestaltet, in den Frontscheinwerfern kommen veraltete H4-Leuchtmittel zum Einsatz, und dem Gurt für den 3. Sitz in der 2. Reihe hat man keine Halterung spendiert, weshalb das Gurtschloß etwas lieblos vom Dachhimmel baumelt. Aber das ist angesichts des Preises Jammern auf hohem Niveau. Würde Dacia sich noch trauen, eine Ausstattungsvariante mit Klimaautomatik, Xenon und besseren Sitzen für den runden Preis von 20.000 Euro anzubieten, wäre der Lodgy eine runde Sache und bräuchte den Vergleich mit teureren Marken (die keinen Haubenlift haben :p) nicht zu scheuen.