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Carpirinha

Sommer, Sonne, Strand und alles andere was Spaß macht... z.B. Autos

Thu Dec 10 17:03:56 CET 2009    |    touranfaq    |    Kommentare (8)    |   Stichworte: Braun, Made in Germany, Qualität, TFA Dostmann, VW, Zuverlässigkeit

Sind Produkte "Made in Germany" noch so gut wie ihr Ruf?

Hallo zusammen,

 

mich interessiert heute mal eure Meinung zu der Qualität von Produkten "Made in Germany" bzw. zu Produkten und Dienstleistungen deutscher Markenhersteller.

 

Ich sehe mich selbst als sehr anspruchsvollen Kunden bzw. Verbraucher. Deshalb war es für mich in der Vergangenheit oft selbstverständlich, dass ich bei Produkten für den Bedarf des täglichen Lebens zu Artikeln von deutschen Markenherstellern gegriffen habe, die sich mit dem Schriftzug "Made in Germany" geschmückt haben, da sich diese in der Vergangenheit durch hervorragende Qualiät und Zuverlässigkeit auszeichneten.

 

Deshalb fuhr ich früher VW, kaufte meine Rasierer von Braun und meine Handys von Siemens.

 

In den letzten 10-15 Jahren jedoch sind mir einige Produkte untergekommen, die mittlerweile erheblichen Zweifel daran aufkommen lassen, dass "Made in Germany" noch ein Garant für gute Qualität ist.

 

Angefangen haben diese Erlebnisse schon im Jahr 1995. Damals war ich stolzer Besitzer eines Siemens S3com (für die Generation iPhone sei angemerkt: Das war ein Handy, mit dem man tatsächlich nur telefonieren und SMS schreiben konnte), dem ersten wirklich bezahlbaren (und vernünftig bedienbaren) Handy für den "Massenmarkt". Die Freude über dieses Handy währte aber nur sehr kurz, denn innerhalb von nur einem Jahr durfte ich das Teil insgesamt viermal beim Hersteller einschicken, worauf ich jeweils ein Austauschgerät (mit neuer IMEI) bekam, das jedoch nach 2-3 Wochen wieder den gleichen Fehler aufwies wie das reklamierte Gerät. Nach dem Ablauf der Garantie holte ich mir dann ein gebrauchtes Panasonic EB-G300. Dessen Bedienung war zwar eine Qual, aber immerhin hielt das Gerät weitere drei Jahre, ich habe es danach immer noch funktionsfähig weiterverkauft.

 

Weiter ging es dann 1999: Ein neues Auto stand an, und nach zwei VW Polo (mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe) entschied ich mich für den damals sehr stylischen New Beetle. Ok, mir war klar dass er nicht "Made in Germany" war, aber ich dachte, bei VW kann man nicht viel falsch machen. Für diese Fahrlässigkeit wurde ich mit über 20 Werkstattbesuchen in 4 Jahren "belohnt", manche Sachen gingen dreimal kaputt (z.B. Entriegelung Tankklappe).

 

Schon ein wenig verunsichert, entschied ich mich 2003 trotzdem nochmal für einen VW, dieses Mal wirklich "Made in Germany", den Touran. Aber mit dem wurde es noch schlimmer: Über 35 Werkstattbesuche in 3 1/2 Jahren, dazu Reparaturkosten im vierstelligen Bereich. Damit war bei Autos das Thema "Made in Germany" erstmal abgehakt, denn seit 2007 fahre ich einen Corolla Verso, ohne größere Probleme.

 

Parallel zu den Erfahrungen mit den Fahrzeugen machte ich mit einer anderen deutschen "Traditionsmarke" schlechte Erfahrungen: Weil ich seit über 20 Jahren meine Rasierer von Braun kaufe, entschied ich mich 2004 für das damalige "Topmodell" Braun 8595 und berappte dafür über 200 Euro. Allerdings war die Rasur wesentlich schlechter als bei den alten 7000er-Modellen (die ich vorher hatte), und mittlerweile hat sich fast die komplette silberne Beschichtung des Rasierers aufgelöst. Nachdem ich dieses Dossier gelesen habe, wundert mich das mit der nachlassenden Qualität auch nicht mehr, denn an dem Rasierer ist so gut wie nichts mehr "Made in Germany". Als Nachfolger steht daher kein Braun mehr auf dem Programm, der nächste Rasierer wird ein Panasonic.

 

Die jüngsten Erfahrungen mit Produkten "Made in Germany" durfte ich mit einer Wetterstation von TFA Dostmann machen. Im März 2009 bestellt, musste das Gerät schon zum 2. Mal getauscht werden weil die Hintergrundbeleuchtung sich ca. 3 Wochen nach der ersten Inbetriebnahme verabschiedet. Jetzt bin ich gespannt, wie lange das mittlerweile 3. Gerät hält, bevor ich es wieder einschicken darf.

 

Mich würde interessieren, wie seht ihr das? Beobachtet ihr auch einen "Qualitätsverfall" bei Produkten "Made in Germany", oder habt ihr bessere Erfahrungen gemacht als ich?


Fri Dec 11 00:38:13 CET 2009    |    Achsmanschette51801

Ich habe Anfang letzten Jahres den Fehler gemacht und ein "zuverlässiges, sparsames" Auto made in Germany gekauft. Das wird mir nie wieder passieren. Nach 357 km, zwei kapitalen Motorschäden, viermal Liegenbleiben und und und habe ich ihn mit Anwalts Hilfe wandeln können.

Nachfolger wurde ein ein paar Jahre älterer Japaner, der jetzt seit über 21.000 km zuverlässig läuft. Die 193 € mehr Steuern pro Jahr spart er nach ca. 2000 km durch den niedrigeren Spritverbrauch raus :)

 

Ähnlich ist es einem Bekannten ergangen: 2002 einen nagelneuen VW Lupo gekauft, etwa zeitglerich ich einen 1990er Daihatsu Charade. Die beiden waren oft per Anschleppseil verbunden - der Daihatsu natürlich als Ziehender.

 

Bei anderen Dingen setze ich schon auf Made in Germany, z.B. sind zwei meiner Lautsprecher hier aus Herford. Probleme? Keine. Mein Fernseher ist auch noch ein Made-In-Germany-Nordmende. Vorher hatte ich einen Telefunken (auch made in Germany), nach 22 Jahren darf so ein Fernseher aber auch mal das Zeitliche segnen. Nichtsdestotrotz lebt mein 1984er Sony auch noch, jetzt steht er im Eßzimmer. Nicht zu vergessen: Unser Haus ist auch Made in Germany und es steht auch noch ;)

 

Bei vielen Dingen bemerkt man Qualität vor allem im Alter, lernt die (fast überall vorhandenen) Schwachstellen genau kennen und arangiert sich mit ihnen,. wenn sie denn nicht zu sehr den Ablauf stören.

Mon Jan 04 13:15:03 CET 2010    |    Spurverbreiterung6359

Es gibt noch Produkte "Made in Germany"?

 

Ich sehe da nur noch "Made in China".:(

 

Beruflich bekomme ich jedoch mit, dass gerade deutsche Pharma-Produkte doch einen sehr guten Ruf weltweit haben. Die müssen also wohl besser sein.:)

Fri Jan 15 09:22:05 CET 2010    |    Faltenbalg34311

Quality Made in Germany wurde von den Kaufleuten in der Industrie kaputt gemacht.

Da hieß es wir müssen günstiger einkaufen um Konkurenzfähig zu werden.

Wir waren Konkurenzfähig durch unsere Qualität. Jetzt bauen wir nur noch die gleiche Scheiße wie all die anderen. Die Kunden waren doch früher gerne bereit etwas mehr zu bezahlen, immerhin hat das Produkt ja auch besser funktioniert un länger gehalten.

 

Gruß Steffen

Thu Jan 28 18:10:46 CET 2010    |    PS-Schnecke12665

Absoluter Mythos - egal welches Produkt "Made in Germany" man hernimmt, ein gleichwertiges Produkt aus europäischer Produktion ist mindestens genau so gut. Früher mag da mal ein Unterschied bestanden haben, heute allerdings nicht mehr. Traurig, aber wahr.

Thu Jan 28 18:17:14 CET 2010    |    Dr Seltsam

Wenns noch Made in Germany gibt. Ist vielleicht von Siemens, VW oder Braun, wird aber in China, Taiwan und weißdergeier von 5€ Billiglohnkräften ohne echte Motivation zusammengeschustert.

 

Was wirklich hält, dass kann ich nicht anders sagen ist Made in GDR. German Democratic Republic. Oder wie wirs kennen, DDR.

Der alte Tischventilator von meinem Großvater, zweimal vom Tisch gestürzt im Jahr 2009, gebaut irgendwann in den 70ern, läuft wie Atze.

Unser alter Toaster, irgendwann mitte 80er gebaut, den bekomm ich jetzt in meine erste Wohnung. Sieht sch.... aus, aber toastet super. Der alte Küchenhandmixer meiner Mutter, irgendwo Ende 70er gebaut, krieg ich jetzt auch für meine erste Wohnung. Sieht alles nicht mehr toll aus weils wirklich JAHRZEHNTE im Dienst war, läuft aber alles noch super und ohne Probleme.

 

Dito der alte Aufziehwecker meines Opas, unser alter Servierwagen der täglich knappe 20 L Flüßigkeit trägt und die Brotschneidemaschine die grad unten surrend meine Abendstulle absäbbelt. Das Zeug kriegt man wirklich nur durch mutwillige Zerstörung klein.

Sun Sep 19 13:31:20 CEST 2010    |    Steam24

Der Artikel aus der "Zeit" ist schon sehr interessant. Alles wird immer schnelllebiger und vieles ist nicht mehr das, was es zu sein scheint.

 

Auch in meiner Branche, in der die deutschen Hersteller früher qualitativ und quantitativ führend waren, hat sich viel verändert. Die großen Stückzahlen werden nun von asiatischen Firmen gemacht, zunächst in Japan und später in China und ehemaligen Ostblockländern. Qualitativ ist eine Abwärtsspirale in Gang gekommen, die noch immer nicht gestoppt wurde. Die wenigen deutschen Hersteller, die überlebt haben, sind qualitativ bei weitem nicht mehr so gut wie früher und stecken im Spagat zwischen Qualität, Kosten und Zahlungsbereitschaft der Verbraucher.

 

Produkte, die einen deutschen Markennamen tragen, sind teilweise (vor allem in den unteren Preisklassen) in Polen, Tschechien oder China zusammengeschraubt worden, ein paar Handgriffe nur noch in Deutschland und schwupps haben wir das Gütesiegel "Made in Germany". Die Qualität leidet entsprechend ...

Sun Sep 19 20:20:00 CEST 2010    |    Turboschlumpf31695

@ Dr Seltsam

Produkte Made in GDR wurden gebaut damit sie halten.

Da stand der Profit nicht an erster Stelle.

Beruflich bin ich ständig in "fremden" Wohnungen, da stehen häufiger noch Waschmaschinen die über 25 Jahre alt sind und nicht selten ohne ein mal defekt gewesen zu sein. Das gibt es heute gar nicht mehr.

 

 

Heute wird, wie schon erwähnt, an den Kosten gespart wo es geht. Natürlich kostet Qualität, da wird gern auch mal was günstigeres genommen.

Außerdem wird heute nach dem Motto gebaut: "Was lange hält bringt uns kein Geld". Aber anscheinen wird dabei vergessen, das ich als Kunde dann aber auch mal schnell die Marke wechsle, wenn ich nicht mit der Qualität zufrieden bin.

Und bin ich erst mal weg komm ich auch so schnell nicht wieder.

Tue May 03 19:36:34 CEST 2011    |    Standspurpirat46028

Hallo und guten Abend !

Ich bin ebenfalls "Made in GDR" und es war so,das bei uns so ziehmlich Alles auf

Langlebigkeit getrimmt war.

Beim Preis von 3900 Mark für einen Farbfernseher,war es auch zwingend Notwendig.

Bei unseren Trabis und Wartburgs,naja,olala !

Bei meinen Eltern war "Weisse Ware" so um die 20 Jahre im Gebrauch und sehr wenig

kaputt,eher garnicht !

Das Label "made in germany" wurde meiner Kenntnis nach,ja Deutschland nach dem Kriege aufgedrückt !

Die Alliierten wollten damit eigendlich negative Zwecke erreichen !

Das ging ja damals voll nach hinten los!

Heute ist durch internationalen Konkurenzkampf,fast nur noch Krempel zu bekommen,hält

so lange wie Garantie und dann ist Pumpe,Schade eigendlich.

Bsp. Plattenspieler,cd-Spieler,Bohrmaschinen ,usw.überall nur noch

Plastikmüll drin und nuckelt ratz fatz aus !

"Viel Plunder Made in Germany"

mfg trixi1262

Deine Antwort auf "Qualität "Made in Germany" - nur noch ein Mythos?"