Tue Jun 15 11:19:11 CEST 2021
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Bistr-O-Mathik
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Kommentare (4)
Jeder hat mal das Eine oder Andere positive oder negative Erfahrung an Ladesäulen gemacht. Blockierer, hilfreiche Ladenachbaren oder neugierige Supermarktbesucher. Postet ihr Euren Ladesäulen Stories, ob Ärger oder eine nette Begegnung, lass uns alle daran teilhaben! Den Anfang mache ich mit folgenden drei Kurzgeschichten: Der scheue E-Mobilitätsinteressierte Letztens an der Ladesäule am Supermarktparkplatz, wo ich mit dem Kabel hantiere bemerke ich einen ca. 60 jährigen Mann, der mehrere Annäherungsversuche macht. Beobachtet stets alles gut, was ich mache und bestaunt meinen honiggelben ID.4 mit glänzenden Augen. Seine Frau kam und ich hatte mit der Ladesäule meinen turnusmäßigen Supportfall, sodass vorerst alles bei diesen ersten Balztanz verbleib. Eine Woche später, wieder an der selben Ladesäule, taucht der selbe Herr vom letzten mal auf. Nun sammelt sein Mut und wagt den Sprung, richtet seine Maske, tretet zögerlich an mich heran und Fragt: "haben Sie jetzt vollgetankt"? Es folgen noch weitere Fragen, wie was das Laden so koste, ob elektrisch Fahren billiger sei als mit einem Verbrenner, ob ich alle Ladesäulen im Kopf habe und was mein Fahrzeug so gekostet hat. Ich war angesichts der regen Interesse selbst etwas überwältigt. Wollte auf der einen Seite jemand der den ersten Kontakt zu einem "fremden Spezies" wagt nicht verunsichern, auf der anderen Seite wollte auch nicht jemand, der ganz gut ohne Apps durchs Leben kommt überzeugen, dass das alles doch kinderleicht für jeden ist, zumal gerade diese eine Ladesäule mich als technikaffinen auch ständig ärgert. Würdet Ihr in der Stadt einen älteren Herr Elektromobilität voller Überzeugung heute empfehlen? Der nette Nachbar vom Nebenan Immer noch an derselben Ladesäule. Ich versuche einen Ladevorgang zu starten, aber es will einfach nicht. Telefoniere wie fast schon jede Woche mit dem Hotline des Säulenbetreibers. Es stellt sich heraus, dass die Säule mit zwei Ladepunkten und 22 kW Leistung mit einer Gesamtleistung von 22 kW ausgelegt ist. Sobald der ortsansässige Tesla X dort mit 22 kW ladet, kann der zweite Ladepunkt nicht aktiviert werden. In der Regel startet Support nach einigen Versuchen die Säule neu, sodass ein zweites Fahrzeug auch laden kann. Während meines Gesprächs mit dem Hotline kommt ein ebenfalls ca. 60 Jähriger Herr lächelnd zu mir und bietet mir an sein Fahrzeug abzustecken, sodass mein Fahrzeug den Ladenvorgang starten kann. Wir kamen kurz ins Gespräch und ich Anfänger kam mir plötzlich vor wie der Protagonist der ersten Kurzgeschichte. Der Doppelparker Am selben Tag zum netten Nachbarn vom Nebenan, eigentlich als Vorgeschichte, bevor ich überhaupt zur Ladesäule kam, musste ich mich mit etwas ärgern, was ihr wohl alle schon tagtäglich erlebt: den Ladesäulenblockierer im Form eines Doppelparkers der besonders dreisten Sorte. Der halbe Kundenparkplatz ist leer, da aber die Ladesäule am nächsten zum Eingang ist und er seinen Premium SUV wohl von Parkremplern schützen will parkt halt direkt am Ladesäule doppelt. Verärgert wie ich bin, gehe ich den Supermarkt lasse ihn über den Lautsprecher ausrufen. Kommt aber nach 15 Minuten nicht. Gerade als ich schon den Parkplatz verlassen will, sehe ich dass er nun den Parkplatz doch noch verlässt. Fahre nun zurück zur Ladesäule, will ich parken, kann ich aber nicht auf Anhieb, weil er einen besonderen Geschenk hinterlassen hat: den Einkaufswagen einfach vor der Ladepunkt abgestellt. Wie geht ihr mit sowas um? Spricht ihr die Protagonisten an? Lässt ihr sie ausrufen? Zeigt den Vogel oder nimmt alles stoisch zur Kenntnis? Bitte postet es. |
Tue Jun 15 19:26:49 CEST 2021 |
PS-Schnecke52374
Moin,
Einfach blind, ohne in Erfahrung gebracht zu haben, wie er denn so sein Auto nutzt eher nicht. Wenn er zu der Gruppe gehört, welche nur noch um den Kirchturm kreist, mal zum Einkaufen, mal zum Arzt oder Stammtisch, und im eigenen Häusel mit Steckdose wohnt, dann eher ja, ist er noch sehr agil, bereist auch die etwas weitere Welt, dann käme es auf den Menschen mir gegenüber an.
Im ersten Moment ärgere ich mich. Dann halte ich mir vor Augen, dass ein Ausrufen nix bringt, der wird ja nicht seinen Einkaufswagen im Kaffeeregal stehen lassen, und an der Info vorbei schnell rausstürzen, sondern dennoch seinen Einkauf beenden ... (Zeit)Gewinn für mich gleich Null.
Ihn anmeckern ... was sollte dabei schon rumkommen, außer dass er zurückblubbert? Am Ende ist er nen Kopf größer als ich, und doppelt so breit, aber weniger fett als ich, dat könnte übel ins Auge gehen 😉 😁
Wenn da dann ein "normaler" Typ ankommt, werte ich es als "nicht nachgedacht" und sag ihm sehr freundlich, dass es schade war, dass ich jetzt warten musste, aber denke, dass er es nicht mit Absicht getan hat.
In allen anderen Fällen halte ich mit an den Rat meines alten Psychiatrielehrers und denke mir "Das ist mein kleiner, behinderter Freund ... und schon kann ich ihm nicht mehr böse sein". Die Einsicht, dass sich ärgern mir mehr schadet als dem Gegenüber tut ihr Übriges. Also, abhaken und gut is
Tue Jun 15 23:20:51 CEST 2021 |
Bistr-O-Mathik
Ein sehr weiser Zugang!
Auf der einen Seite denke ich, wenn man mit den Leuten nicht kommuniziert (wichtig ist, dass man dabei höflich und sachlich bleibt), werden ihr egoistisches Verhalten nie ändern. Auf der anderen Seite die Chance einen zu treffen, der unabsichtlich doppelparkt und sein Einkaufswagen vor der Ladesäule abstellt und ich mit höflicher Kommunikation erreichen kann, gleich null ist. So gesehen ist der Versuch etwas zu verbessern, ein selbsttherapeutisches, um seine Machtlosigkeit sich nicht eingestehen zu müssen.
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