Fri May 28 23:26:49 CEST 2021 | Bistr-O-Mathik | Kommentare (8) | Stichworte: E-Mobilität, ID.4, ID.4 (E2), VW
Wie reif ist E-Mobilität in GroßstädtenNach reiflicher Überlegung, Studium vielerlei Blogs und Youtube Channels entschloss ich mich meinen Verbrenner aufzugeben und auf ein Elektrofahrzeug zu wechseln.
Ausgangslage Ich wohne in Wien in einem Mehrparteienhaus (mit über 100 Wohnungen) zusammen mit meiner Ehefrau und meinem Kind, ich fahre jede Woche ca. 250 km außerhalb Wiens, um meine Eltern zu helfen und die Wochenende abseits der städtischen Stress in der Natur zu verbringen.
Wohin mit dem Fahrzeug? Mein Fahrzeug steht in der Unteretage unserer Gemeinschaftstiefgarage, mit limitiertem Zugang zur Internet (Edge) und Infrastruktur (230V nicht wirklich gesichert).
Wo laden? Die Tiefgarage hat keine Ladeinfrastruktur und Gespräche eine gemeinschaftlich durch mehrere Parteien benutzbare Ladestation zu errichten scheiterten an
Selbst ist der Mann? Für einen eigenen Wallbox (der in Österreich Einphasig mit bis zu 3,7kW Ladeleistung als privilegierte Änderung gilt (d.h. kann ohne Zustimmung aller Parteien auch privat realisiert werden)) müsste ich von meinem Stromzähler aus dem 4. Stock Insgesamt 6 Stockwerke Tief ca. 100m Kabel mit etlichen Bohrungen verlegen. Kostenfaktor: ca. 5000 bis eher 8000 EUR.
Das lohnt sich derzeit eigentlich kaum für eine Einzelperson. Aber vielleicht hat jemand von Euch mal ähnliches realisiert. Falls ja, bitte posten.
Die Lösung? Ich nehme einen Lade-Mix aus Laden beim Großeinkauf (20%), Laden in der Nähe des Arbeitsplatzes mit abstecken und Umparken in der Mittagspause (30%) und Laden an der eigenen Wallbox am Wochenendhaus (50%) das jede Woche 1x besucht wird.
Öffentliches Laden in Wien Es sind noch gefühlt 50 - 75% der Ladestationen in äußeren Bezirken unbelegt. Von daher keine Ladesäule im Haus ist für mich aktuell verkraftbar. Im inneren Bezirken schaut das bereits wesentlich schlechter aus. (Fast alle belegt oder zugeparkt).
Allgemeine Probleme sind:
Welche Probleme seht ihr in Städten? Bitte posten. |
Sat May 29 12:14:26 CEST 2021 | Gurkengraeber
Nur drei bis vier gleichzeitig bei über 100 Parteien?
Sat May 29 18:25:25 CEST 2021 | Bistr-O-Mathik
Ein guter Punkt. Das wird aber die Realität anderswo auch sein.
Bei uns gibt es 100 Parteien im gesamten Haus, aber nur 40 Garagenplätze (plus 15 in einem anderen Garagenabteil wo aber kein Zugang zum Hauptteil existiert). Von den 40 sind 80% dauerbelegt.
Ich denke, im Vergleich zu gar nichts machen, weil eh nicht genug Platz für alle da ist, sind vier bis fünf Gemeinschaftsladeplätze plus einige Privatanlagen, für diejenigen, das zu wenig ist, schon mal besser wäre. Zumal, wenn man zu lange wartet, durch private Initiativen Kapazitäten für eine Gemeinschaftsanlage verschwinden würden...
Alternativ dazu gibt es vor dem Haus reichlich leere Parkplätze in Kleintransportergröße, wo mit ein wenig Eigeninitiative mit einem Ladeinfrastrukturbetreiber und einem benachbarten Tischlerbetrieb (die ihre Kleintransporter jetzt schon draußen parken) auch öffentliche Ladeanlagen entstehen könnten, sodass nicht jeder in der Garage laden muss.
Mon May 31 13:23:48 CEST 2021 | Ein_Bremer
in der Tiefgarage kein Laden möglich?
Oh oh, lass das blos nicht den Holger wissen: Es kann nicht sein, was nicht sein kann.
Der ist wahnsinnig Resistent gegen das täglich Leben.
Tue Jun 01 09:15:09 CEST 2021 | BenutznameSchonVergeben
Warum nicht Laden an den 230 Volt in der Tiefgarage?
Wed Jun 02 21:01:12 CEST 2021 | Bistr-O-Mathik
Das geht aus 3 Gründen nicht.
1. Gemeinschaftsgarage hat nur einen Stromzähler. Wie viel man tatsächlich geladen hat, muss abrechenbar sein. Und da ist ein Stromzähler der zuverlässigste Weg. Weitere Zähler können aber nicht gegen die Gemeinschaftsanlage installiert werden. Erlaubt ist nur den eigenen Zähler anzuzapfen. <Kopfschütteln>
2. Garage ist nicht gut genug für 230V Laden abgesichert. Da schafft man schon mit einem Kärcher eine Notabschaltung auszulösen. Da müssten also Kabel und Absicherungen ausgebaut werden. Da ist es billiger, wenn ich von meinem Zählerkasten einen neuen Kabel runterziehe.
3. An meinem Garagenplatz, und an 99% der Plätze gibt es nur den Beleuchtung und den Entlüftungsstrang. Ein 230V Stecker in Garagen hat man früher nicht verbaut. Wohl vor 10 Jahren auch nur selten
Thu Jun 03 08:08:51 CEST 2021 | skat000
ohne hier viel zu sagen
wenn aber jetzt 25 personen auf e autos umsteigen und die älfte möchte abends laden
mein ihr das dann abends noch fernsehen möglich ist
ich glaube nicht das der wohnkomplex schon solche kapazitäten hat
es ist ja schon ein problem deinen zu laden
Thu Jun 03 11:58:01 CEST 2021 | Bistr-O-Mathik
Wenn 25 je einen Kabel von ihrem Zähler der 400V Starkstrom bereitstellt runterkabeln und alle 25 statt 3x16 A dann nur mit 1x8 A laden und zu Hause nebenbei noch Fernsehen ist eigentlich kein Problem. Denn dann könnten auch keine 25 Haushalte (aus 100) nicht gleichzeitig kochen und backen.
Von daher hat es sogar mehr Sinn, dass man das Ladekabel von seinem Zähler weg zieht, denn so muss man selbst zwischen Laden und Backen + Waschen + Kochen balancieren.
Das Problem wäre wenn man nicht 3,7 kW, sondern 11 kW laden erlauben würde. Wobei dann ist das Ladevorgang ja schneller fertig und weniger gleichzeitig.
Nichts desto trotz gebe ich Ihnen soweit recht, dass eben das DAS Problem mit E-Mobilität in der Stadt ist. Mehrparteienhäuser sind zumeist nicht entsprechend vorbrreitet, für einhelnen der Ausbau nachträglich unleistbar und für Laternenparker gibt es nur mäßig Angebote.
Hätte ich kein 50 kW Schnelladestation in 7 Minuten Entfernung und kein Wallbox am Wochenendhaus und sporadisch freie Slots am Arbeitsplatz (den ich dort mit ca. 6 anderen Teile), dann hätte ich nie einen E-Fahrzeug zugelegt.
Fri Jun 11 11:40:09 CEST 2021 | Batterietester136517
Die Autos sollten besser nicht abends laden, sondern nachts. Ein Lastmanagement wird dafür benötigt, und eine aufwendige neue Installation in der Garage, das lässt sich nicht leugnen.
Die Anschlussleistung des gesamten Wohnkomplexes dürfte ohne Ausbau schon reichen, um alle 40 Plätze mit 1-2kW im Mittel zu versorgen.
Das sind schon mindestens 50km, die allein nachts geladen werden können. Also über 2000km tägliche Fahrleistung für alle zusammen. Plus das, was tagsüber noch an Leistung übrig ist.
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