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Zugänglichkeit von Technischen Daten, Schaltplänen, Reparaturleitfäden der Autohersteller

Themenstarteram 26. Dezember 2020 um 20:10

Hallo Zusammen,

*hoffe, ich bin im richtigen Forum*

ich würde gerne mal ein Thema ansprechen, dass mMn. zu kurz kommt und bin auf Eure Meinungen gespannt.

Ich empfinde es als privater Hobbyschrauber als sehr schwer, an die technischen Dokumentationen der Autohersteller zu kommen.

Glücklicherweise kann man viele Probleme mit technischem Sachverstand lösen. Doch wenn es in Richtung Elektrik und komplexe Reparaturen geht, ist man bei modernen Fahrzeugen ohne technische Daten des Herstellers nahezu aufgeschmissen. Das fängt ja schon beim richtigen Anzugsmoment für eine Schraube an und geht bis zur Dokumentation der elektrotechnischen/digitalen Systeme. Abgesehen davon ersparen anständige Reparaturleitfäden oft eine Menge Zeit und Fehler. Auch im Bereich der CAN-Diagnose und Programmierung kommt man ohne anständige Dokumentation nicht gerade weit, wenn man sich kein volldokumentiertes Diagnosesystem leisten kann/ kaufen möchte.

Das Handbuch kann man schon mal pauschal vergessen. Für Datenbanken wie Autodata oder TecDoc Catalogue sind die Kosten für die meisten Hobbyschrauber einfach zu hoch. Aber auch dort fehlen oft wichtige Informationen. Genauso wie bei den guten alten "So wird's gemacht"-Büchern. Informationsplattformen der Hersteller (bspw. erWin von VW) sind maßlos überteuert. Also geht die große Recherche in den Weiten des Internets los, die erfahrungsgemäß nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Trotzdem bin ich Communitys und Foren, wie diesem hier, sehr dankbar.

Meiner Meinung nach sollten die Hersteller verpflichtet werden, sämtliche technische Dokumentationen ihren Kunden kostenlos zur Verfügung zu stellen. Es ist doch ein Unding, dass Privatkunden, aber auch freie Werkstätten Unsummen in diese technischen Informationen investieren müssen und sich die Hersteller daran noch bereichern. Besonders unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit sollte das doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

Ich studiere Informatik und dort lebt nahezu alles von detaillierter Dokumentation der verwendeten Standards. Da ich hervorragende Dokumentationen gewohnt bin, verärgern mich diese Geschäftspraktiken der Autohersteller sehr.

 

Wie seht ihr das Ganze? Wo holt ihr euch eure Infos her?

Bin auf eure Meinung zu dem Thema gespannt!

Viele Grüße

Jonas

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63 Antworten

Hier mal als Beispiel GM/Opel.

https://www.acdelcotds.com/subscriptions#

Mit den Preisen. :D

Zitat:

@GaryK schrieb am 28. Dezember 2020 um 10:54:02 Uhr:

Ich kenn jedenfalls kein Anlagenbauer, der seine Teile ohne Explosionsskizze und Klemmenpläne seiner Schaltschränke ausliefert.

Sowas ist doch alles Pillepalle und könnt man sich selber erarbeiten.

Die Hardcoresachen die es zum reparieren braucht, an die kommst nicht ran -Software, Tricks usw.

Klemmpläne.....die liegen ja meist schon im Schaltkasten das der Betriebseletriker schnell drüber schauen kann, und Explosionszeichung nennt sich Ersatzteilkatalog...

Aber wie eine 5 Achs Fräse von DMU Mori mal eben geht oder so einen 350000kn Schuler Presse im Detail arbeitet wird dir der Hersteller nicht kostenfrei auf die Nase binden. Oft genug sind in größeren Betrieben von den Firmen eigene Mitarbeiter für die Anlage unterwegs, weil jede Minute Standzeit Kohle kostet.

Und beim Auto möcht der Hersteller eben auch nicht, das ihm jeder Dödel dazwischenpfuscht. Dazu kommen laufend Änderungen, die dann gern mal übersehen werden- schon hast Probleme (wenn zZ Steuergeräte zurück geflasht werden... oder doch was nicht so ist wie alle meinen)

Beim Arzt will ja auch nicht jeder alles umsonst wissen, oder? Wieso da nicht?

Und wieso bekommste dann nichts anderes außer "rote Lampe an -> Marken-Werkstatt" angezeigt? Sorry, du wirst nicht mal in die Lage versetzt ein paar Kabel verdeckt durch den Innenraum unter Vekleidungen herzuziehen. Egal ob Hifi-Anlage oder DAB Antenne. Irgendwo zwischen "was du wissen musst steht im Handbuch" und "hier ist dein Downloadcode um die Software zum Flashen des Motorsteuergerätes zu ziehen" gibts einen Mittelweg.

Seiten wie 7zap.com sind nicht umsonst recht beliebt. Inhaltlich viel mehr erwarte ich übrigens nicht - Explosionszeichnungen, dazu Anzugsmomente von Schrauben und Verdrahtungs-/Klemmenpläne. Von mir aus auch online.

0,1% der deutschen Autofahrer sind der Meinung das 90% aller deutschen Autofahrer ihre Fahrzeuge selber reparieren. :D

Zitat:

@slv rider schrieb am 29. Dezember 2020 um 10:23:19 Uhr:

0,1% der deutschen Autofahrer sind der Meinung das 90% aller deutschen Autofahrer ihre Fahrzeuge selber reparieren. :D

LOL.... auch nicht schlecht, ist was dran :-)

Dennoch fände ich es auch prima, wenn wenigstens gegen Entgelt jeder Hersteller auch interessierten Laien seine Reparaturleitfände zugänglich machte. Bei Toyotens kaufe ich mir beispielsweise für 3 Euro eine Stunde Zugang zum System, das geht auch ohne weitere Voraussetzungen. Dann schaue ich mir an, was ich wissen will, fertige ein...nun ja... Gedächtnisprotokoll an, schließe den Zugang wieder und erledige, was ich erledigen wollte. Die 3 Euro von Fall zu Fall sind es mir wert.

Bisher habe ich so etwas übrigens von PSA und von KIA noch nicht entdeckt. Muss wohl ein großes Geheimnis sein.

Zitat:

@MrFleetwood schrieb am 29. Dezember 2020 um 00:07:11 Uhr:

Zitat:

@GaryK schrieb am 28. Dezember 2020 um 10:54:02 Uhr:

Ich kenn jedenfalls kein Anlagenbauer, der seine Teile ohne Explosionsskizze und Klemmenpläne seiner Schaltschränke ausliefert.

Sowas ist doch alles Pillepalle und könnt man sich selber erarbeiten.

[...]

Beim Arzt will ja auch nicht jeder alles umsonst wissen, oder? Wieso da nicht?

Hängt davon ab. Ich habe mal in der Technischen Leitung & Instandhaltung einer Lackierstraße gearbeitet.

Für sämtliche Anlagen, ob nun Vorbehandlung, Trockner, Lackierroboter, Abluft- und Oversprayreinigung, Lacknebelrückhaltung blabla... hatten wir die Dokumente. Nein nicht nur Ersatzteilkataloge und komplette Schaltpläne, auch die Programmablaufpläne, sämtliche Anzugsmomente, die Zerlege/Demontagereihenfolgen, die komplette Soft-/Hardware zum Teachen der Roboter, die Parameter der Trockner inkl. Düsenstellungen usw., Kennlinie des Tauchbades usw. usf.. Warum? Weil wir selbst die Anlage in Schuss gehalten haben, sie auf neue Karossen programmiert haben usw..

Wurde aber auch genauso verlangt, ansonsten konnte der Lieferant gehen, wenn er das nicht mitliefern wollte.

Aber darum geht es doch in dem Thread nicht. Niemand will die Applikationswerte der Steuergeräte, was die Software da macht usw.., die Programmcodes, die CAD-Daten und blablabla.

Hier ging es um den Zugriff auf den Ersatzteilkatalog (Ist ja eine Explosionszeichnung) und die stinknormale Werkstattliteratur. Die ist nur ein Bruchteil dessen, was tatsächlich an Dokumentation vorhanden ist. Bei manchen Herstellern gibt es das (gegen Geld), bei anderen nicht, auch nicht gegen gute Worte & Geld.

Für jedes Haushaltsgerät von BSH bekommst auch sofort und kostenfrei den Ersatzteilkatalog via Netz angezeigt.

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 29. Dezember 2020 um 10:52:34 Uhr:

...

Bisher habe ich so etwas übrigens von PSA und von KIA noch nicht entdeckt. Muss wohl ein großes Geheimnis sein.

Nachtrag: nach langem Suchen und diversen Irrwegen hab ich dann vorhin doch noch einen Zugang zum PSA Peugeo Citroen Opel System bekommen, und zwar unter http://service.citroen.com/pages/index.jsp.

Jetzt fehlt noch KIA

Zitat:

@rpalmer schrieb am 29. Dezember 2020 um 10:52:41 Uhr:

Hier ging es um den Zugriff auf den Ersatzteilkatalog

Tja, die Hersteller möchten, das du die Teile bei ihnen kaufst, also musst beim Örtlichen am Teiletresen vorstellig werden um den Katalog unendgeltlich auf der Suche nach dem Teil sichten zu können :-)

Möchte ein Drittanbieter das auch bieten - muss er halt auch die Vorausetzugnen dafür schaffen (was Geld kostet)

Das Erstellen von Anleitungen kostet - wer sowas möchte muss bezahlen.....oder halt da kaufen wo es nix kostet.

Da hat jeder freien Entscheidungsspielraum.

Zitat:

@slv rider schrieb am 29. Dezember 2020 um 10:23:19 Uhr:

0,1% der deutschen Autofahrer sind der Meinung das 90% aller deutschen Autofahrer ihre Fahrzeuge selber reparieren. :D

Es geht ja nicht nur um die paat DIY Schrauber. Die Werkstätten zahlen für den Zugang zu diesen Informationen und damit latzt du als Kunde diese Beiträge (siehe oben) über deine Werkstattrechnung. Die werden schlicht im Stundensatz einkalkuliert.

Ich gehöre übrigens zu denen, die Diagnosen selbst machen und das Schrauben an sich den Werkstätten überlassen. Bisher lag ich damit sehr selten daneben. Meine Werkstätten haben sich dran gewähnt und hören gut zu wenn ich ein Problem mit einer vorläufigen Diagnose bzw. Messwerten habe. Macht denen Ihren Job deutlich einfacher.

Zitat:

@MrFleetwood schrieb am 29. Dezember 2020 um 13:42:27 Uhr:

1. Tja, die Hersteller möchten, das du die Teile bei ihnen kaufst, also musst beim Örtlichen am Teiletresen vorstellig werden um den Katalog unendgeltlich auf der Suche nach dem Teil sichten zu können :-)

2. Möchte ein Drittanbieter das auch bieten - muss er halt auch die Vorausetzugnen dafür schaffen (was Geld kostet)

3. Das Erstellen von Anleitungen kostet - wer sowas möchte muss bezahlen.....oder halt da kaufen wo es nix kostet.

4. Da hat jeder freien Entscheidungsspielraum.

Du hast ja nicht Unrecht mit deinen Aussagen, aber mal paar Gedanken dazu:

1. Sein gutes Recht, damit habe ich auch kein Problem mit den Teilen des OEM. Zudem die Originalteil oft von guter Qualität sind. Nicht immer, klar, aber häufig. Nur siehst das ist es ja... der Katalog wird dir/mir nicht zugänglich gemacht.

2. Nahezu alle größeren Teileanbieter haben einen "WebCat", ob nun die ZF-Gruppe, Continental, Schäffler usw.. Dort kann man auch anhand der Angaben zum Fahrzeug recherchieren, OE Nummern werden hinterlegt usw.. Ist aber offen zugänglich, zwar nicht so dargestellt wie original, aber eben recherchierbar. Bosch lässt auch Explosionszeichnungen von Lichtmaschinen, Anlassern etc. aufrufen via deren WebCat, so habe ich Einzelteile für den Anlasser herausgesucht.

3. Aus meiner Tätigkeit: Es ist bereits in der Entwicklung mit drin, bei dem OEM für den ich gerade tätig bin, gehören die Technischen Illustrationen und Montageanweisungen zum Geschäft des Entwicklers. Muss ich also auch erstellen, nebst den anderen Aufgaben. Wird auf das gleiche Projekt kontiert. Natürlich wird das später in entsprechend Übergeordnete Darstellungen eingebettet, redigiert und kontrolliert. Das ist dann After Sales "sein Geschäft".

4. Richtig. Saab hat das WIS bspw. kostenfrei zugänglich. Gut - fairerweise muss man sagen: Nachdem sie abgewickelt waren.

Addendum: Wieso kann man sowas für Haushaltsgeräte bieten? Wie gesagt, BSH wirft dir jede Teileliste inkl. Darstellung auf den Schirm, kostenfrei im WWW, auch für den Privathansel. Inkl. Webshop.

VW ClassicParts ist auch nichts anderes, kannst dir ebenso den Katalog anzeigen und dann das Teil direkt bestellen. Daher bestelle ich für den alten Vento viele Originalteile, weil wozu dann noch im Zubehör suchen, umschlüsseln usw. - wenn ich es dort doch gleich präsentiert bekomme und ordern kann, zum Autohaus oder direkt zu mir? Und das ohne gelangweilte Teiledienstmitarbeiter "Des find ich nicht", "Das gabs nicht" oder noch besser, wenn das Teil keine Abbildung hat und man tatsächlich Tabellen lesen muss "Find ich nicht".

Ist in der Praxis oft auch nicht einfach. Zumindest bei einigen Herstellern.

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 29. Dezember 2020 um 13:01:26 Uhr:

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 29. Dezember 2020 um 10:52:34 Uhr:

...

Bisher habe ich so etwas übrigens von PSA und von KIA noch nicht entdeckt. Muss wohl ein großes Geheimnis sein.

Nachtrag: nach langem Suchen und diversen Irrwegen hab ich dann vorhin doch noch einen Zugang zum PSA Peugeo Citroen Opel System bekommen, und zwar unter http://service.citroen.com/pages/index.jsp.

Das sind nur freizugängliche Bedienungsanleitungen.

Für Peugeot bis Bj2014:

https://catalogs.ssg.asia/peugeot/?lang=en#

 

Für weitere Dokumente gibt's auch einen Zugang.

Aber ohne Firmenangaben wird man da elegant wieder herausgewunken.

 

https://www.google.com/url?...

Zitat:

@Jonas48 schrieb am 26. Dezember 2020 um 21:10:32 Uhr:

. Informationsplattformen der Hersteller (bspw. erWin von VW) sind maßlos überteuert.

Nö. Der Zugang kostet pro Stunde 7€ und das langt dicke um alle relevanten PDFs für das eigene Fahrzeug zu ziehen.

Schön.

(a) Wo kann man sein "Paket" nach Eingabe der FIN für 7€ bestellen? Also ohne sich erst als Laie in das System einzuarbeiten und dann die Hälfte zu übersehen bzw. "falsch" zu ziehen?

(b) Warum sind die Unterlagen nicht bei Auslieferung des Fahrzeugs z.B. im Entertainmentsystem mit x-hundert Gigabyte Speicherplatz abgelegt? Bei wieviel Neupreis? 30-40k€? Sollte wohl kein Thema sein den Datensatz auf nen eingesteckten USB Stick zu kopieren. Oder sich gar im drölfzig Zoll Touchscreen Mediasystem anzeigen zu lassen.

Wenn alle Hersteller so eine, wenn auch kostenpflichtige Plattform zur Verfügung stellen würden, wie VW/Audi mit dem Erwin, wäre vieles einfacher. Das Hersteller gleich die kompletten Daten ins Fahrzeug laden, das ist Wunschdenken. Keiner gibt freiwillig sein Wissen einfach so preis.

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