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Zündaussetzer, stottern bei SP43B DR650 RSE

Suzuki DR 650
Themenstarteram 17. November 2013 um 11:44

Hallo DR Gemeinde,

da ich zu meinem Problem im ganzen Netz nichts richtiges gefunden habe möchte ich hier mal eine Zusammenstellung posten und meine Erfahrung teilen. Vielleicht hilft es ja dem nächsten schneller ans Ziel zu kommen, auch wenn es bei ihm ein anderer Defekt ist.

Alle Maßnehmen werden auch in der "Reparaturanleitung Band 5175" vom Bucheli Verlag beschrieben. Hier stehen auch die Werte drin. Ein paar Daten stehen auch direkt im Handbuch des Motorrads.

Ich hatte das Problem, das meine DR650RSE (SP43B) während der Fahrt anfing zu stottern, Sie bekam kurze, schnell aufeinander folgende Aussetzer. da nach jedem Aussetzer ein Schlag aus dem Auspuff folgte ging ich direkt von Zündaussetzern aus, da der Schlag in der Regel die Entzündung von nicht verbranntem Sprit im Auspuff bedeutet.

Nachdem mir das während der Fahrt passiert ist, ist sie dann endgültig aus gegangen und beim Starten an Straßenrand immer nur kurz für ein paar Sekunden an geblieben. Nach Hause war also nur noch auf dem Anhänger :/ *MIST*

Zuhause habe ich mir dann mal eine Liste gemacht und überlagt was alles sein kann.

Was habe ich als Möglichen Defekt erachtet?

- Verstopfter Sprit Filter (trotz Fehlzündung nicht absolut ausgeschlossen)

- Verstopfte Vergaserdüse oder defekter Schwimmer (trotz Fehlzündung nicht absolut ausgeschlossen)

- Zündkerzen beschädigt

- Defektes Zündkabel

- Defekte Zündspule

- Defekter Hallgeber / Pickup

- Schwache Batterie

- Defektes Steuergerät (CDI)

Was habe ich geprüft und wie ausgeschlossen?

- Verstopfter Sprit Filter

-> Tank geleert und den Benzinhahn ausgebaut. Beim Leeren einfach den Schlauch vom Vergaser abziehen und den Hahn in beide Richtungen nacheinander auf machen. Damit testet man schon mal ob da was kommt und ob da auch richtig was kommt. Wenn da nur Tropfen kommen oder ein Rinnsal läuft das des Schlauch nur halb voll ist, kann da schon was mit dem Filter oder Hahn sein. Alles mit Bremsenreiniger oder frischem Sprit durch spülen. Im Anschluss vom Vergaser ist ein kleiner Kunststofffilter im Rohr auf das der Spritschlauch geschoben wird. Diesen Filter ebenfalls durch spülen und wieder einsetzen. Das Spritschlauch sollte auch nicht zu lang sein und in Schlaufen liegen. Ein weiterer Spritfilter sollte auch nicht verbaut sein.

- Verstopfte Vergaserdüse oder defekter Schwimmer

-> Vergaser ausbauen und zerlegen. alles mit Druckluft durch blasen und auf Verschleiß prüfen. Schwimmer Einstellung prüfen. Alles wieder zusammen bauen.

- Zündkerzen beschädigt

-> Zündkerzen ausbauen, genaue Sichtprüfung des Isolators und der Kontakte und den Elektrodenabstand messen (0,8-0,9mm). Kerze ausgebaut mit dem Gewinde auf Masse (z.B. den Motorkopf) legen und KURZ starten bzw. kurz drehen lassen. es müssen Funken zwischen den Kontakten zu sehen sein. !!Achtung!! man kann sich einen hervorragenden Stromschlag dabei versetzen. Immer Finger weg und isolierte Zangen usw. benutzen.

- Defektes Zündkabel

-> Genaue Sichtprüfung der Isolierung, ob sie gebrochen, geknickt oder porös ist und die Kontakte im Stecker prüfen, ob sie oxidiert oder verbogen sind. Ob die Impulse ankommen sieht man schon beim Test mit der Kerze.

- Defekte Zündspule

-> Kerze ausgebaut mit dem Gewinde auf Masse (z.B. den Motorkopf) legen und starten. es müssen Funken zu sehen sein. Zusätzlich sollte man hier noch die Funkenstrecke messen. dazu gibt es kleine, einfache Werkzeuge oder man macht es mit einem Kabel !!Achtung!! man kann sich einen hervorragenden Stromschlag dabei versetzen. Immer Finger weg und isolierte Zangen usw. benutzen. Notlösung ist eine "dritte Hand" in der man die Kabel klemmt. Die Zündspule sollte eine Funkenstrecke von 8-9mm schaffen. Wenn nicht, ist sie wahrscheinlich defekt. Die Spulen müssen einen Wiederstand von Primär 0,1-1 Ohm haben und sekundär 23-35 Ohm haben. Das konnte ich allerdings ohne Ausbau der Spulen nicht messen.

- Defekter Hallgeber / Pickup

-> Der Hallgeber / Pick up sitzt auf der Linken Seite bei der Lichtmaschine. Der Hallgeber ist hoch bis unterm Sitz verkabelt. Dort ist so eine Gummitülle in der einige Stecker sind. Man muss nur dem Kabel folgen und gelangt dann zum Stecker. Den Hallgeber kann man einfach mit dem Ohmmeter prüfen. Vom einen zum andern Kabel im Stecker muss er bei der RS 240-360 Ohm haben. Bei der RSE 260-440 Ohm haben. Stimmt der Wert nicht, steht wohl ein Wechsel an.

- schwache Batterie

-> hier kann man erst einmal mit dem Auto überbrücken um zu testen. Wenn sie dann durch läuft ohne aus zu gehen, sollte man die Batterie laden bis sie 14Volt hat. Sie sollte nach 3 Tagen auch nicht unter 12,5 Volt sein wenn man sie dann vom Lader nimmt. Batterien die im Laden unter 12,3 Volt habe, sollte man gleich stehen lassen, die machen es in der Regel nicht mehr lange. Die standen schon zu lange im Regal.

- Defektes Steuergerät (CDI)

-> kann wohl nur von ein paar sehr wenigen Händlern getestet werden. Meiner meinte das er die Dinger nicht mal mehr einschicken kann, da selbst Suzuki die nicht mehr testen kann. Wenn also alles andere ausgeschlossen wurde sollte man jemanden mit einer gleich alten Suzi anhauen ob man sein CDI auch kaputt machen darf :/ Bei Test, tausch usw. ist darauf zu achten, das es 2 unterschiedliche CDI Varianten gibt, die angeblich Baujahr abhängig sind. Erkennen soll man Sie daran, dass das eine den Stecker im Gehäuse hat und beim anderen gehen Kabel aus dem Gehäuse raus an dem die Stecker sind. Die CDIs sind angeblich nicht gegeneinander tauschbar. Das Steuergerät sitzt vone links in der Verkleidung.

 

So, das sind so die Möglichkeiten die man hat. Ich hatte all dies durchgezogen und hatte keinen Erfolg. Da ich das CDI nicht testen konnte habe ich mir gedacht, ich fange dann mal an zu tauschen um den jeweiligen Punkt endgültig auszuschließen.

 

Die Batterie konnte ich bei mir definitiv ausschließen, die ist erst jetzt nach den ganzen Tests, laden, entladen, usw. im A****. Vergaser, Tank und Filter waren bei mir auch sauber.

Dann dachte ich mir, ich wechsle vom Günstigste zum Teuersten, also:

- Kerzen,

- Spulen mit Leitung,

- Hallgeber mit Lichtmaschine (das ist leider eine Einheit, es gibt zwar auch einzelne Hallgeber im Internet aber das wollte ich nicht)

- CDI (schluck, k**z)

 

Und jetzt wird es peinlich ;)

Nachdem ich ca. 2 Wochen lang den Vergaser gereinigt, mir den Funken Strecker besorgt die Spulen und den Hallgeber gemessen habe und jeden 2. Tag die Batterie wieder geladen habe, habe ich meine Kerzen, die schon 6 Jahre alt waren aber erst 2,500km weg hatte, getauscht und die Suzi schnurrte wieder wie ein Einzylinder nur schnurren kann.

Ich habe die Kerze dann noch einmal einer genauen Sichtprüfung unterzogen und immer noch nichts gesehen. Eine muss aber wohl einen Riss im Isolator gehabt haben das einige Überschläge auftraten was dann dem CDI übel aufstößt das dieses die Zündung abstellt. Weswegen ich sie immer wieder starten konnte aber sie wieder nach kurzem Lauf ausgegangen ist.

Das kann einem auch bei einem porösen Zündkabel passieren.

Ich hoffe das dies dem einen oder anderen Hilft. Gerne könnt Ihr euch hier mit dran hängen und eure Erfahrungen und Werte eintragen. Vielleicht können wir unsere Oldtimer so noch lange und günstig am Laufen halten.

Meine Lehre daraus ist, das ich mindestens alle 2 Jahre, oder wenn dies eher eintritt, nach 6.000km meine Inspektion mache und dabei auch die Kerzen tausche. wegen den 9€ will ich nicht noch mal liegen bleiben. Die Bremsflüssigkeit wechsle ich da jetzt auch immer mit. die war jetzt 4 Jahre alt uns da auch nicht mehr so gut aus. Wichtig ist auch, den Luftfilter immer schön sauber zu machen, damit saubere Luft geatmet wird. dann hält das Motörchen ewig.

Gruß Wolffab

Beste Antwort im Thema

http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/otto/zuendung/zuendkerzen.htm

da sind auch eine Vergleichsliste und ein Konverter verlinkt.

8 weitere Antworten
Ähnliche Themen
8 Antworten
am 18. November 2013 um 7:20

Zitat:

Original geschrieben von wolffab

Hallo DR Gemeinde,

Meine Lehre daraus ist, das ich mindestens alle 2 Jahre, oder wenn dies eher eintritt, nach 6.000km meine Inspektion mache und dabei auch die Kerzen tausche. wegen den 9€ will ich nicht noch mal liegen bleiben. Die Bremsflüssigkeit wechsle ich da jetzt auch immer mit. die war jetzt 4 Jahre alt uns da auch nicht mehr so gut aus. Wichtig ist auch, den Luftfilter immer schön sauber zu machen, damit saubere Luft geatmet wird. dann hält das Motörchen ewig.

Gruß Wolffab

Mal ehrlich: Zündkerzen hab ich immer zu Hause liegen und auf längeren Touren dabei, und eigentlich ist das bei Zündproblemen immer die erste Adresse zum Nachschauen - und in gut 80 % der Fälle auch die richtige... bei 15 % sind sie Zündkerzen-Stecker, dann kommt der große Rest.

Aber, in Sachen Bremsflüssigkeit: Die sollte man tatsächlich alle 2, spätestens nach 3 Jahren wechseln. Man sieht nicht, wie gut die noch ist, und wenn man es merkt ist es zu spät. Die zieht Wasser magisch an, und Wasser gibt Dampfblasen. Das geht schlagartig, da gibts keine Vorwarnung, kein Fading, keine Hinweise drauf. Daran sollte man jetzt echt nicht sparen.

Denk aber bitte an die Entsorgung (über Händler oder Tankstelle). Keinesfalls ins Altöl kippen, da kriegt der Entsorger gigantische Probleme.

Hi,

klar, die einfachste try&error ist immer die Zündkerze. Erinnert mich an die ewige Nerverei mit meiner Trude, die ich zu Anfang auch im Winter nutzte. Ständig Startprobleme, Kerzen reingeschraubt wie blöde. Weil sie mit neuen Kerzen wieder lief, habe ich nie weiter geschraubt. Lösung: Anderer Kerzenhersteller. Die Trude läuft seitdem immer zuverlässig, auch nach langen Standzeiten. Ich habe auf Bosch Silberelektrode gewechselt. Die sind (habe immer eine im Bordwerkzeug) mindestens 60tkm ohne Probs drin geblieben. Habe sie nur gewechselt, weil ich ihr mal ein Geschenk machen wollte. Einmal im Jahr (meist zum Saisonbeginn) hole ich die raus, schau sie mir an, bürste sie ein bisschen, kontrolliere den Elektrodenabstand (nie eine Korrektur notwendig) und schraube sie wieder rein. Meine Möhre ist sowas von zuverlässig mit den Silberelektroden, obwohl ich sie eigentlich sträflich vernachlässige.

Fazit: Die originalen NGK sind Schrott!!!!!!!!!!

Themenstarteram 23. November 2013 um 11:55

Eifelswob, das mit den Kerzen ist mal interessant, gibt es irgendwo so was wie eine Kompatibilitätsliste?

Danke Softtail, das du mein Fazit unterstützt.

Übrigens ging es mir hier in der Zusammenfassung in erster Linie darum, dass mal mehrere Möglichkeiten aufgezählt sind an was es liegen kann und wie man es prüfen kann.

So ne Liste gibts nicht, da hat leider jeder Hersteller seine eigenen Bezeichnungen/Vorstellungen etc. Pauschal kann man sagen, daß die Kerze umso besser ist, je teurer sie ist (mit Ausnahmen) - Iridiumkerzen oder Platinveredelte gibts nicht für 5 Euro das Stück. Generell ist das aber ein einziges Ausprobieren ohne irgend welche feste Regeln. Meine Harley haßt NGK-Kerzen und streckt mit denen nach knapp 1000 km die Flügel - meine Kawa will nix anderes. Einfach mal rumprobieren bis Du zufrieden bist und Dir dann merken, was Du brauchst.

http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/otto/zuendung/zuendkerzen.htm

da sind auch eine Vergleichsliste und ein Konverter verlinkt.

Themenstarteram 24. November 2013 um 20:20

Zitat:

Original geschrieben von Eifelswob

http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/otto/zuendung/zuendkerzen.htm

da sind auch eine Vergleichsliste und ein Konverter verlinkt.

der ist mal Gold wert. Danke!

am 25. November 2013 um 9:42

Schließe mich an. Danke! Die kannte ich noch nicht.

... für irgendwas muss ich ja schließlich auch gut sein ... ;)

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