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XJ600 Diversion RJ01 Bj.98 Kaltstart Problem

Yamaha XJ 600
Themenstarteram 18. Dezember 2017 um 7:42

Hallo und guten Tag,

mein Sohnemann ist seit Juli Besitzer einer XJ600 Diversion RJ01 Bj. 08/1998.

Bei niedrigen Temperaturen ist es eine Herausforderung mit dem Motorrad loszufahren, das war bei milderen Temperaturen kein Problem. Da brauchte man zum Starten nicht einmal den Choke zu ziehen.

Aktuell ist so: Choke ziehen, Motor springt an und läuft bei ca. 2500 bis 3000 min-1.

Dann fängt der Motor an zu sägen, zwischen 2000 und 3000 min-1.

Choke nur ein kleines Stückchen zurück = Motor aus.

Gas geben = Motor aus.

Wenn man den Motor ein paar Minuten laufen lässt, geht es langsam besser, dann sind aber auch alle Nachbarn wach.

Ist der Motor warm ist alles ganz easy.

Samstag war in der KFZ Prüfstelle von einem Freund und habe mit dem Co-Tester die Vergaser eingestellt. Dazu haben wir die Sonde an die M6 Gewinde am Krümmer angeschlossen.

Auch das war nicht einfach, weil der Co-Gehalt nach einiger Zeit anfing zu schwanken von 3-7%.

Irgendwie habe ich es dann doch hinbekommen und die Vergaser auf ca. 5% eingestellt, das Zündkerzenbild (Anhang) sieht ganz ordentlich aus, nach 15km Landstraße.

Das hat aber auch nicht geholfen.

Soweit meine Beschreibung, jetzt meine Frage.

Ist das normal bei einer XJ600?

Ich selbst fahre eine BMW F650 (Bj.1996), bei der kenne ich solche Startprobleme überhaupt nicht.

Choke ziehen, starten, losfahren.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 15. Januar 2018 um 18:55

Hallo,

so die Vergaser sind Instandgesetzt und laut meinen Erfahrungen und denen von Sohnemann geht es jetzt viel besser, im Vergleich zu vorher (siehe ganz oben). Aktuell ist der Startvorgang bei ca. 0-5 ° C, wie folgt:

Choke voll ziehen -> starten -> Motor dreht kurz auf 2000 min-1, dann geht es runter auf ca. 1000 min-1, nach kurzer Zeit steigt die Drehzahl auf 2000 min-1 -> dann kann man den Choke schon etwas zurück drehen und losfahren. Dauert 1-2 min.

Was habe ich gefunden / gemacht?

Also undicht war nichts, das Absprühen mit Start-Pilot-Spray war ohne Befund.

Ich habe alle 4 Vergaser zerlegt. Schwimmerkammer, Düsen, Gemischeinstellschraube, Chokeschieber. Den Unterdruckschieber habe ich mir gesparrt, weil ich hier kein Problem vermutet habe.

+++Vorsicht bei der Gemischeinstellschraube, zu der Feder gehört noch eine winzig kleine Scheibe und Dichtring tief unten in der Gewindebohrung.+++

Die Choke-Schieber im Vergaser hatten ein wenig Grünspan (grau-grün) angesetzt,

den habe ich mit einem Schleifvlies entfernt.

Beim 1 Vergaser war die Feder vom Chokeschieber in mehrere Teile zerbrochen, was aber meines Erachtens keinen Einfluss auf die Funktion hatte, da noch ausreichend Federwirkung vorhanden war.

Die Feder habe ich durch die Feder von Zugstange ersetzt, das ist die gleiche Größe. Für die Zugstange hatte ich eine etwas kräftigere im Kasten, sonst gibt es die Feder-Größe auch bei Ebay sogar einzeln.

Einen Tropfen Fett, im Bereich der Feder und Dichtung, hatten alle Schieber notwendig.

 

Die Schwimmerkammer war bei allen Vergasern sauber.

Alle Düsen und Gemischschraube mit Bremsenreiniger und Druckluft durchgeblasen.

Düsen mit Druckluft und Kupferdrahtlitze (Ø 0,2 mm) gereinigt.

Nur bei der Leerlaufdüse war ich der Meinung da sitz was drin, das Loch war gegen das Licht nicht rund.

Daher habe ich die Düse mit einer passenden Düsenreibahle ganz vorsichtig von innen gereinigt.

Ich denke das hat am meisten gebracht.

Nach dem Zusammenbau habe ich noch die kleinen Betätigungshebel für die Chokeschieber auf der Zugstange, mit einer Spitzzange, gerichtet.

Hierbei war es wichtig, dass alle Hebel gleichzeitig die 4 Chokeschieber betätigen, dabei ist Augenmaß erforderlich.

Zeitaufwand ca. 4h

Danke an alle die an der Problemlösung beteiligt waren.

22 weitere Antworten
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22 Antworten

Hast du schon alle gummis und dichtungen im Ansaugtrakt penibel genau begutachtet bzw abgesprüht?

am 18. Dezember 2017 um 9:11

Ja, das ist fast normal bei der XJ 600. Zunächst mal gucken, ob alle Kabel am Vergaser dran sind, der wird vorgeheizt. Ansonsten hilft nur Vergaser komplett überholen lassen. Aber selbst ein einfaches Ultraschallbad hilft nicht immer, weil die Leerlaufdùse nicht erreicht wird. Excelente Anleitungen gibt es im XJ-Forum. Oder Du suchst Dir jemanden, der das richtig kann.

Themenstarteram 18. Dezember 2017 um 9:24

Hallo,

also den Ansaugtrakt habe ich noch nicht abgesprüht. Das war aber auch mein Plan.

Obwohl dass eigentlich nicht sinnig ist, weil im warmen Zustand ja keine Probleme vorhanden sind.

Wenn ich Kandidatnr2 richtig verstehe, kann eine grundliche Reinigung des Vergasers helfen.

Hat jemand einen treffenen Suchbegriff für die o. g. Anleitung. Unter "Vergaser reinigern" ist die Liste fast endlos.

Danke.

Ich.

Geh' auf www.moppedsammler.de und dort auf "Arbeiten".

Die KSV der Mikunis ist speziell.

Die Leerlaufdüsen werden bei prof. Reinigung ausgebaut und mit der genau passenden Düsenahle gereinigt.

Aber da liegt das Problem nicht. Es ist die KSV.

Themenstarteram 19. Dezember 2017 um 11:55

Ok, also dann werde ich den Vergaser mal ansehen und ggf. zerlegen und mir die Funktionaltät der KSV ansehen.

Hat so ein bisschen was von Jugend forscht. Wobei man den Begriff Jugend stark dehnen muss.

Da das Problem nur im Kaltstart auftritt, war das auch meine Ansicht, dass hier das Übel liegen muss.

Wenn Du Unterlagen benötigst, sag Bescheid. Ich habe das sehr ausführliche Handbuch von Haynes für die Diversion

Gas1
Gas2

Was ist eigentlich mit Kaltstartvorrichtung gemeint? Die Choke- Düse?

Themenstarteram 19. Dezember 2017 um 17:28

Für mich ist es das Gestänge was den Choke betätigt, inkl, Schieber und Dichtungen.

Den Choke im richtigen Maß zu betätigen ist ja auch fast unmöglich.

Entweder voll oder Motor geht aus, dazwischen ist Glückssache.

Das ist meines Erachtens nicht normal.

Aber wie schon geschrieben, ich nehme mir die Sache komplett vor.

Beginnend mit Absprühen mit Startpilotspray.

Dann schaun wir mal. Zwischen Weihnachten und Silvester ist bestimmt etwas Zeit dafür.

Ich sehe das was du geschrieben hast nur als Betätigung. Damit ein Teil der KSV.

Schliess dich mit dem Sammler kurz...

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 19. Dezember 2017 um 17:21:13 Uhr:

Was ist eigentlich mit Kaltstartvorrichtung gemeint? Die Choke- Düse?

Im Prinzip ja. Ich verwende den Begriff "Choke" ungern, weil er den Sinn verfälscht. Die Kaltstartvorrichtung reichert das Gemisch nicht durch Abwürgen (to choke) von Luft an, sondern durch zusätzliche Kraftstoffzuführung.

Ist aber eher fachchinesisch, alle sagen "Choke" dazu. Oder "Joke", das liest man auch häufig.:D

Da Fiete gleich wusste, was ich gemeint habe, hat er jedenfalls Ahnung von solchen Dingen. Das ist schön.

Bei diesen Mikunis geschieht dies über eine sich drehende Welle, die mit 4 "Gabeln" Messingventile hochzieht und damit die Düsen freigibt.

Das System Keihin, wo die seitlich rausgezogen werden, ist besser dosierbar.

Man baut die Welle ab, zieht die Schieber raus und reinigt den Ventilsitz (Q-Tipp und Polierpaste) .

Alles schön sauber machen , Vergaser am Besten komplett schallen, so wie Deine damals und dann löfft der Bock.

Deine läuft noch anstandslos ?

Fiete hat jetzt das Haynes Handbuch. Ist zwar auf englisch, aber leicht verständlich, gut bebildert und ohnehin besser als die buchelis.

Themenstarteram 19. Dezember 2017 um 20:54

Schöne Weihnachten und eine gutes neues Jahr 2018.

Ich melde mich nochmal wenn es fertig ist.

Zitat:

@moppedsammler schrieb am 19. Dezember 2017 um 21:47:31 Uhr:

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 19. Dezember 2017 um 17:21:13 Uhr:

Was ist eigentlich mit Kaltstartvorrichtung gemeint? Die Choke- Düse?

Im Prinzip ja. Ich verwende den Begriff "Choke" ungern, weil er den Sinn verfälscht. Die Kaltstartvorrichtung reichert das Gemisch nicht durch Abwürgen (to choke) von Luft an, sondern durch zusätzliche Kraftstoffzuführung.

Ist aber eher fachchinesisch, alle sagen "Choke" dazu. Oder "Joke", das liest man auch häufig.:D

Da Fiete gleich wusste, was ich gemeint habe, hat er jedenfalls Ahnung von solchen Dingen. Das ist schön.

Bei diesen Mikunis geschieht dies über eine sich drehende Welle, die mit 4 "Gabeln" Messingventile hochzieht und damit die Düsen freigibt.

Das System Keihin, wo die seitlich rausgezogen werden, ist besser dosierbar.

Man baut die Welle ab, zieht die Schieber raus und reinigt den Ventilsitz (Q-Tipp und Polierpaste) .

Alles schön sauber machen , Vergaser am Besten komplett schallen, so wie Deine damals und dann löfft der Bock.

Deine läuft noch anstandslos ?

Fiete hat jetzt das Haynes Handbuch. Ist zwar auf englisch, aber leicht verständlich, gut bebildert und ohnehin besser als die buchelis.

Das Wort Choke steht häufig am entsprechenden Teil der Lekerarmatur, insofern ist das eigentlich allgemeingebrauchlich.

Meine läuft mittelmäßig.

Nachdem Du den Vergaser hattest, lief sie etwa zwei Jahre einwandfrei und richtig super (wie die Zeit vergeht). Dann hätte sie wieder Probleme und ein Zylinder blieb kalt trotz intakter Zündung. Da habe ich den Vergaser ausgebaut und bei meinem Schrauber zum Schallen gebracht. Der hat auch noch einige Dichtungen und Schrauben ersetzt. Hat 120 gekostet.

Nun läuft sie wieder, hat aber ein Beschleunigungsloch bei 4000 Umin.

So gut, wie Du den Vergaser hinbekommen hattest, so gut lief sie nie wieder. Vollgas und Endgeschwindigkeit ist aber kein Problem. Sie mag einfach keine langen Standzeiten.

Themenstarteram 15. Januar 2018 um 18:55

Hallo,

so die Vergaser sind Instandgesetzt und laut meinen Erfahrungen und denen von Sohnemann geht es jetzt viel besser, im Vergleich zu vorher (siehe ganz oben). Aktuell ist der Startvorgang bei ca. 0-5 ° C, wie folgt:

Choke voll ziehen -> starten -> Motor dreht kurz auf 2000 min-1, dann geht es runter auf ca. 1000 min-1, nach kurzer Zeit steigt die Drehzahl auf 2000 min-1 -> dann kann man den Choke schon etwas zurück drehen und losfahren. Dauert 1-2 min.

Was habe ich gefunden / gemacht?

Also undicht war nichts, das Absprühen mit Start-Pilot-Spray war ohne Befund.

Ich habe alle 4 Vergaser zerlegt. Schwimmerkammer, Düsen, Gemischeinstellschraube, Chokeschieber. Den Unterdruckschieber habe ich mir gesparrt, weil ich hier kein Problem vermutet habe.

+++Vorsicht bei der Gemischeinstellschraube, zu der Feder gehört noch eine winzig kleine Scheibe und Dichtring tief unten in der Gewindebohrung.+++

Die Choke-Schieber im Vergaser hatten ein wenig Grünspan (grau-grün) angesetzt,

den habe ich mit einem Schleifvlies entfernt.

Beim 1 Vergaser war die Feder vom Chokeschieber in mehrere Teile zerbrochen, was aber meines Erachtens keinen Einfluss auf die Funktion hatte, da noch ausreichend Federwirkung vorhanden war.

Die Feder habe ich durch die Feder von Zugstange ersetzt, das ist die gleiche Größe. Für die Zugstange hatte ich eine etwas kräftigere im Kasten, sonst gibt es die Feder-Größe auch bei Ebay sogar einzeln.

Einen Tropfen Fett, im Bereich der Feder und Dichtung, hatten alle Schieber notwendig.

 

Die Schwimmerkammer war bei allen Vergasern sauber.

Alle Düsen und Gemischschraube mit Bremsenreiniger und Druckluft durchgeblasen.

Düsen mit Druckluft und Kupferdrahtlitze (Ø 0,2 mm) gereinigt.

Nur bei der Leerlaufdüse war ich der Meinung da sitz was drin, das Loch war gegen das Licht nicht rund.

Daher habe ich die Düse mit einer passenden Düsenreibahle ganz vorsichtig von innen gereinigt.

Ich denke das hat am meisten gebracht.

Nach dem Zusammenbau habe ich noch die kleinen Betätigungshebel für die Chokeschieber auf der Zugstange, mit einer Spitzzange, gerichtet.

Hierbei war es wichtig, dass alle Hebel gleichzeitig die 4 Chokeschieber betätigen, dabei ist Augenmaß erforderlich.

Zeitaufwand ca. 4h

Danke an alle die an der Problemlösung beteiligt waren.

am 10. Mai 2019 um 22:33

Hi,

Ich hab seit letzten Jahr auch ne xj600 RJ01, habe das selbe Problem. Im Sommer alles easy, im Winter braucht man schon etwas Gefühl.

Habe die Anschlüsse zum Vergaser überprüft, die gummies waren broeselig, also undicht. Ausserdem habe ich den Vergaser synchronisiert und die Leerlaufdrehzahl angepasst. Steht bei mir jetzt auf ca 1100-1200 U/min, wenn meine Yami warm ist. Wo beisie besser anspringt, wenn die Leerlaufdrehzahl einen Tick zu hoch eingestellt ist.

Dadurch wurd es wesentlich besser, allerdings brauch ich morgens auch immer Gefühl. Ich drücke den Starter und drücke dann gleichzeitig ganz langsam den Choke runter bis sie etwas hochdreht, wenn sie an bleibt, drücke ich den Choke dann mit Gefühl ganz runter und lass sie auf Drehzahl kommen.

Gruss Franzi

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