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Winterreifenpflicht in D per Verordnung

Themenstarteram 6. Oktober 2010 um 14:27

Die Medien berichten heute über die Verlautbarungen aus dem Verkehrsministerium, in Deutschland eine generelle Winterreifenpflicht per Verordnung einzuführen, und das möglichst schnell. Ein Grund ist wohl die Entscheidung des Oberlandesgerichts Oldenburg zur derzeit bestehenden Vorschrift auf den Witterungsbedingungen angepasster Bereifung in der StVO. Sie sei zu vage formuliert.

Ohne die besseren Eigenschaften von guten Winterreifen im Winter anzuzweifeln, halte ich jedoch eine generelle Pflicht zu Winterpneus per Gesetz bzw. Verordnung für übertrieben und nicht gerechtfertigt.

Interessant finde ich auch dies: Zitat: „Die nationale Regelung soll gelten, bis eine europäische Regelung mit einheitlichen Kriterien für Winterbereifung in Kraft trete, sagte Ramsauer.“ Diesen Gesetzestext möchte ich gern mal sehen, der eine Winterreifenpflicht EU-weit, also vom hohen Norden in Finnland bis runter nach Griechenland, Zypern und Malta, einheitlich, sinnvoll und eindeutig regelt.

Oder sollte es sich bei dieser Aktion wirklich um das Ergebnis aktiver Lobbyarbeit handeln, wie die etwas reißerische Überschrift des SPON-Artikels ("Ramsauer macht Reifenherstellern Wintergeschenk") nahelegt?

 

Gruß, dixi

(der vor Jahren mal für ein Auto ganz billige Winterkompletträder mit Reifen eines jugoslawischen Herstellers in der Bucht gekauft hatte, die im Winter trotz M+S Freigabe wesentlich schlechtere Eigenschaften zeigten als die Sommerpneus von Michelin. Schon das macht deutlich, dass eine Pflicht per Verordnung nicht per se mehr Sicherheit im Winter bedeutet. Außer man schreibt darin auch noch den Hersteller fest…. ;) )

Beste Antwort im Thema
am 12. Oktober 2010 um 9:28

Zitat:

Original geschrieben von dixi

Der Wenig- bzw. Gelegenheitsfahrer in der Kölner Bucht oder auf dem Darß, der vielleicht bei extremer Witterungslage auf den ÖPNV umsteigt, sieht das anders. Soll der dann per Gesetz gezwungen werden, ab Oktober sinnloserweise Winterreifen zu montieren?

Nö, er kann ja mit den Öffentlichen fahren oder sich gelegentlich ein Taxi bestellen.

Wer sich aber mit seinem Wagen im Winter auf öffentliche Straßen begibt der hat sich an die Gegebenheiten zu richten und alles dafür zu tun sich und andere nicht zu gefährden. Und wenn es nur einmal im Monat ist. Einmal genügt ja schon um andere über den Haufen zu fahren.

Das Argument Wenig- oder Gelegenheitsfahrer spielt keine Rolle wenn es um Sicherheit auf öffentlichen Straßen geht. Wer sich keine Winterreifen kaufen will der hat im Winter auf der Straße nichts zu suchen. Auch in der Kölner Bucht oder auf der Ostseeinsel Darß gibt es kalte Nächte und Eisregen. Wehe wenn man exakt an diesem Tag auf das Auto angewiesen ist.

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Nun kann man trefflich darüber streiten, ob solch ein Vorgehen Sinn macht oder nicht. Fakt ist, jeder der tagtäglich mit dem Auto unterwegs ist (sein muß) hat doch sowieso schon Winterreifen. Also geht es doch nun nur noch um die 'Gelegenheitsfahrer', die bislang darauf verzichtet haben. De facto finde ich es richtig nun diesen Weg zu gehen, sicher wird es mit der Formulierung des Anliegens in Form eines Gesetzestextes schwierig.

Natürlich kosten Winterreifen Geld, und gerade die Reifen die derzeit in den Tests der letzten Wochen vorn liegen sind je nach Größe nicht unbedingt die großen Schnapper. Allerdings weiß ich, wenn ich ein Auto erwerbe, dass ich auch Winterreifen benötige, es sei denn ich melde das Fahrzeug im Winter bewußt ab und fahre Bus und Bahn. Von dagher ist es für mich absolut unverständlich Billigware zu kaufen, die dann aber vielleicht unbedingt auf eine Alufelge aufgezogen sein muß, damit es auch im Winter 'gut' aussieht am Fahrzeug. Sorry, das hat Kindergartenniveau.

Also, wollen wir mal hoffen, das was Annehmbares dabei rauskommt.

Ich begrüße ebenfalls, daß zumindest mal klare Richtlinien geschaffen werden wollen. Die bisherige schwammige Formulierung hat sich ja eher vor Verantwortung gedrückt.

Und gerade die Gelegenheitsfahrer, die mit ihren noch brandneuen "nur 2000km geleufenen" aber 10 Jahre alten Sommerreifen durch den winterlichen Straßenverkehr schleichen, sorgen für mehr Frust hinter manchen Lenkrädern, als es Schnellfahrer mit ordentlichen Winterreifen tun.

Ich sehe es nicht als Geschenk an die Reifenindustrie, sondern als massiven Einsatz für den Straßenverkehr.

Überlegt doch nur mal, wie viele LKW im Winter immer wieder querstehen und Staus verursachen.

 

 

Gruß

 

Markus

 

Themenstarteram 11. Oktober 2010 um 16:17

Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass sich eine Frage der Bereifung für alle sinnvoll und eindeutig gesetzlich regeln lässt. Was auf EU-Ebene sicher noch schwieriger wird, ist auch in D schon schwer zu gestalten. Der Vielfahrer in Oberbayern diskutiert sicher nicht über den Nutzen von Winterreifen, höchstens ob er dazu nicht noch besser 4WD ordert. Der Wenig- bzw. Gelegenheitsfahrer in der Kölner Bucht oder auf dem Darß, der vielleicht bei extremer Witterungslage auf den ÖPNV umsteigt, sieht das anders. Soll der dann per Gesetz gezwungen werden, ab Oktober sinnloserweise Winterreifen zu montieren?

Zitat:

Original geschrieben von zuckerruebe

Von dagher ist es für mich absolut unverständlich Billigware zu kaufen, die dann aber vielleicht unbedingt auf eine Alufelge aufgezogen sein muß, damit es auch im Winter 'gut' aussieht am Fahrzeug. Sorry, das hat Kindergartenniveau.

Du hast Dich zwar nicht explizit auf mich bezogen, aber ich denke, Du meinst meine oben beschriebene Erfahrung mit den billigen Winterpneus. Diese Kompletträder waren mit Stahlfelge in der Bucht fast gleich teuer wie die Stahlfelge beim Händler ums Eck ohne Reifen. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie Winterräder hatte, entschied ich mich dafür, mit dem oben beschriebenen Resultat. Optik spielte bei meiner sehr pragmatischen Entscheidung für den Renault überhaupt keine Rolle, der hat nicht mal im Sommer Alus.

Ich wollte damit etwas ganz Anderes erläutern. Wenn es eine Pflicht für Winterreifen gibt, dann wird der bisherige Winterreifen-Verweigerer oder Wenigfahrer mit kleinem Budget sicher zu solchen Angebote greifen, nur um dem Gesetz Genüge zu tun. Und wenn aber dann diese Reifen, die zwar eine M+S Freigabe mit Schneeflockensymbol und dergleichen haben, im Winter schlechtere Eigenschaften besitzen als Sommerrreifen, wird der Sinn des Gesetzes konterkariert.

Zitat:

Original geschrieben von Eifel-Elch

Und gerade die Gelegenheitsfahrer, die mit ihren noch brandneuen "nur 2000km geleufenen" aber 10 Jahre alten Sommerreifen durch den winterlichen Straßenverkehr schleichen, sorgen für mehr Frust hinter manchen Lenkrädern, als es Schnellfahrer mit ordentlichen Winterreifen tun.

Das ist aber primär kein Problem der Reifen, sondern eher der total unterschiedlichen Fahrpraxis und Routine. Die Wenigfahrer werden auch mit Michelin Winterreifen nicht zu lässigen und geübten Schnellfahrern (die ich aber lieber als routinierte Vielfahrer bezeichnen würde). Sie verursachen ähnliche Situationen wie von Dir beschrieben auch mit Sommerreifen im Sommer. Ansonsten ist dieses Problem in der StVO schon von §1 Absatz 1 hinlänglich geregelt: "Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht."

Gruß, dixi

am 12. Oktober 2010 um 9:28

Zitat:

Original geschrieben von dixi

Der Wenig- bzw. Gelegenheitsfahrer in der Kölner Bucht oder auf dem Darß, der vielleicht bei extremer Witterungslage auf den ÖPNV umsteigt, sieht das anders. Soll der dann per Gesetz gezwungen werden, ab Oktober sinnloserweise Winterreifen zu montieren?

Nö, er kann ja mit den Öffentlichen fahren oder sich gelegentlich ein Taxi bestellen.

Wer sich aber mit seinem Wagen im Winter auf öffentliche Straßen begibt der hat sich an die Gegebenheiten zu richten und alles dafür zu tun sich und andere nicht zu gefährden. Und wenn es nur einmal im Monat ist. Einmal genügt ja schon um andere über den Haufen zu fahren.

Das Argument Wenig- oder Gelegenheitsfahrer spielt keine Rolle wenn es um Sicherheit auf öffentlichen Straßen geht. Wer sich keine Winterreifen kaufen will der hat im Winter auf der Straße nichts zu suchen. Auch in der Kölner Bucht oder auf der Ostseeinsel Darß gibt es kalte Nächte und Eisregen. Wehe wenn man exakt an diesem Tag auf das Auto angewiesen ist.

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