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Was haltet Ihr davon

Themenstarteram 9. April 2019 um 17:50

Quelle: Die Welt

 

Dieses Papier birgt Brisanz für Autos mit Elektroantrieb

 

Die Bundesregierung will den Streit um Grenzwerte für Luftschadstoffe schlichten – und bittet führende Wissenschaftler um Hilfe. Diese halten begrenzte Diesel-Fahrverbote für wenig hilfreich. Auch E-Autos rücken überraschend in den Fokus.

 

opener

Die guten Nachrichten vorab: Die Schadstoffbelastung der Luft nimmt in deutschen Städten seit Jahrzehnten "deutlich" ab. Und Fahrverbote sind wohl zunächst vom Tisch. Das ergibt sich aus einem Papier von 20 Experten der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina), die auf Bitten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Stickstoffoxiden und Feinstaub Stellung genommen haben. Zuvor hatte eine Hundertschaft führender Lungenärzte um den Pneumologen Dieter Köhler Zweifel an den gültigen Grenzwerten angemeldet.

 

In ihrer am Dienstag in Berlin vorgestellten Stellungnahme "Saubere Luft" betonen die Leopoldina-Forscher, dass Stickstoffoxide, insbesondere Stickstoffdioxide (NO2), sowie Feinstaub neben Ozon zu den "weiterhin problematischen Luftschadstoffen" gehören. Feinstaub gefährde dabei die Gesundheit weitaus stärker als NO2. Der Schwerpunkt einer bundesweiten Strategie zur Luftreinhaltung müsse darum mehr auf Feinstaub als auf Stickstoffoxiden liegen, sagte Leopoldina-Vizepräsident Martin Lohse.

 

Dazu schlagen die Wissenschaftler einen Mix aus kurz- und mittelfristigen Maßnahmen vor: darunter Software-Updates für Dieselfahrzeuge und Hardware-Nachrüstungen insbesondere für Busse und Kommunalfahrzeuge. Außerdem setzen sie auf einen Rückgang des Automobilverkehrs. Das lasse sich "durch sozial ausgewogene Änderungen des Steuer- und Abgabensystems sowie höhere Treibstoffpreise beschleunigen", heißt es in dem 50-seitigen Papier.

 

Zu beachten sei, dass es "viele Quellen für Feinstaub" gibt. Daher werden "kleinräumige und kurzfristige Beschränkungen" gegen einzelne Verursachergruppen als "gesundheitlich wenig sinnvolle Maßnahmen" beurteilt. "Dies gilt unter anderem für Straßensperrungen und isolierte Fahrverbote, die zu einer Verkehrsverlagerung in andere Stadtgebiete führen", heißt es.

 

 

 

Wegen der geringen Gesundheitsbelastung durch NO2 erscheint den Forschern eine Verschärfung des geltenden NO2-Grenzwerts von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid "aus wissenschaftlicher Sicht nicht vordringlich". Stickstoffdioxid entstehe im Straßenverkehr vor allem durch Dieselfahrzeuge unterhalb der neuesten Euro-6-Abgasnorm. Zum Feinstaub hingegen trügen moderne Fahrzeugmotoren, gleich welcher Technologie, "relativ wenig" bei. Der vom Menschen verursachte Feinstaub stamme "überwiegend aus Kraftwerken, Industrie, Landwirtschaft, Straßenverkehr, Öfen und Heizungen".

 

Brisant ist der Hinweis, dass im Gegensatz zu den Motoren Reifen- und Bremsabrieb "weiterhin von Bedeutung" für die Feinstaubbelastung seien. Autos mit Elektroantrieb, die vielfach als Lösung des Feinstaub- und Luftverschmutzungsproblem angepriesen werden, dürften darum problematischer als die konventionellen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sein. Denn zum einen haben E-Autos wegen der schweren Batterie ein höheres Gewicht als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das erfordert eine stärkere Bremsleistung und lässt Reifen schneller abnutzen.

 

 

 

Zudem wird von Fahrern von E-Autos immer wieder die rasche Beschleunigung gelobt. Gerade das aber belastet die Reifen. So dürfte ein Tesla einen gleich mehrfach höheren, Feinstaub produzierenden Reifenabrieb haben als ein konventionelles Auto. Bereits jetzt, vor einer Marktdurchsetzung mit E-Autos, entstehen den Leopoldina-Experten zufolge jährlich 150.000 Tonnen Staub durch Reifenabrieb.

 

Die Autoren sprechen sich gegen die Ausmusterung von Dieselfahrzeugen aus: "Ein kompletter Austausch der Dieselflotte durch Fahrzeuge gleicher Gewichtsklasse und gleicher Motorleistung mit Benzinmotoren ist auch aus Klimaschutzgründen nicht empfehlenswert." Das Absenken der Stickstoffdioxidbelastung dürfe nicht zum Anstieg klimaschädlicher CO2-Emissionen beitragen. In dem Papier wird erinnert, dass sich Deutschland dazu verpflichtet hat, seinen CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 – im Vergleich zu 2005 – um 38 Prozent zu verringern. Auch dies spräche "für die rasche Entwicklung eines Konzepts für eine nachhaltige Verkehrswende".

 

Minister Scheuer sieht sich "bestätigt"

 

Unterschiedlich fielen die Reaktionen der Politik aus. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sah sich sich in der Strategie seines Ministeriums "bestätigt". Jetzt wolle er "ganz schnell ein Gesetzespaket Elektromobilität auf den Weg bringen, mit dem die bestehenden Hürden beim Aufbau der Ladeinfrastruktur beseitigt und weitere Anreize für Elektromobilität vor Ort geschaffen werden".

 

Oliver Luksic, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, lobte die Leopoldina. Diese liefere "eine sachliche Antwort auf die in Teilen hysterisch geführte Debatte". Das Papier zeige, dass die Verschärfung des Grenzwerts unnötig sei. Luksic fordert darum statt "unverhältnismäßigen Fahrverboten" ein "Moratorium des NO2-Grenzwerts und eine Harmonisierung der Messstellen" in der EU. Im Papier steht davon nichts.

 

Für Bettina Hoffmann, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, ist die Stellungnahme hingegen "ein klarer Handlungsauftrag an die Bundesregierung". Verkehrsminister Scheuer könne sich "nun nicht mehr länger hinter pseudowissenschaftlichen Thesen verstecken". Das Papier müsse "zur Grundlage einer konsequenten Luftreinhaltepolitik" werden. Mit ihrer Forderung nach "Hardware-Nachrüstungen für Diesel-Pkw" geht Hoffmann über die Empfehlungen der Wissenschaftler hinaus.

Beste Antwort im Thema

Dass die Leopoldina eine der ältesten Akademien ist, passt durchaus in mein Weltbild, keine Sorge. Umso mehr wunderten mich die Aussagen zum Bremsabrieb bei E-Autos, weil das nun mal den bisherigen wissenschaftlichen Aussagen widersprochen hätte.

Wie ich aber nun aus der Pressemitteilung herauslesen konnte, ist dort überhaupt nicht die Rede vom angeblich erhöhten Brems- und Reifenabrieb bei E-Autos, dort steht kein Wort dazu. Was für mich den Schluss zulässt, dass diese Einsätze von der Zeitung "DIE WELT" eingefügt wurden. Was dann wiederum mein Weltbild bestätigt bzgl. unseriösen Inhalten von Blättern des Springer-Konzerns. ;) Was mich nur wieder ärgert: dass ich zuerst darauf hereingefallen bin.

Die Studie selbst kommt nämlich zu einem ganz anderen Ergebnis als etwa der Artikel der WELT erzeugen möchte:

Zitat:

E-Mobilität:

Die Verwendung von Elektromotoren als Antrieb von Fahrzeugen dürfte zu einer zügigen Senkung der verkehrsbezogenen Luftbelastung beitragen. So ist selbst bei moderater Entwicklung der technologischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen zu erwarten, dass im Jahr 2030 bis zu 15 % aller neu verkauften PKW auf dem EU-Neuwagenmarkt rein batterieelektrisch betrieben werden und rund 40 % teilelektrifiziert sind – als Mild-Hybride, Voll-Hybride und Plug-in-Hybride. Schätzungen zufolge sinkt der Verkaufsanteil reiner Diesel-PKW-Neufahrzeuge bei dieser Entwicklung auf unter 6 %. Bei besonders förderlicher Entwicklung der Rahmenbedingungen sind im Jahr 2030 voraussichtlich bis zu 50 % aller Neuzulassungen rein elektrisch und circa 45 % in Teilen elektrifiziert. Der Dieselanteil würde dann noch weiter sinken.

[...]

Auch bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen entsteht Feinstaub. Elektromobilität dürfte aber zur Reduzierung der Feinstaubbelastung durch Bremsen- und Reifenabrieb beitragen. Ermöglicht wird dies vor allem durch regenerative Bremssysteme in Hybrid- und EFahrzeugen. Dadurch kommen die konventionellen Bremsen weniger zum Einsatz; der Abrieb fällt geringer aus.

Download der gesamten Studie hier.

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Naja, so wirklich neues wird da nicht erzählt.

Dass der Feinstaub auch von Bremsen und Reifen kommt ist schon lange bekannt. Sind so 20% oder was ich mal gelesen habe.

Ob da jetzt Elektroautos und speziell Teslas besonders herausragen, halte ich dann doch für eine etwas gewagte Hyptothese (obwohl ich selber noch keinen fahre) - denn die Tendenz zur "Übermotorisierung" sowie der Leistungssteigerung auch bei kleinen Motoren ist ja seit Jahren auch bei den Verbrennungsmotoren ungebrochen.

(Audi RS3, Seat Cupra, A-Klasse AMG45 alt schon mit 380PS aus 2l Hubraum, die neue dann wohl über 400...ahem vernünftig ist was anderes).

Allerdings tun Ölheizungen und sonstige Feuerungsanlagen auch ihren Teil dazu - deren Modernisierung täte auch Not - aber dann haben wir das Problem, dass das die Mieten nach oben treibt. Die Folgen dessen sehen wir gerade in Berlin....

Denn das ist auch eine Konsequenz aus der Elektrifizierung des Individualverkehrs: die Fahrzeuge werden teuer, dadurch können sich manche Leute einfach keines mehr leisten - und das ist ganz schlecht für die Politik (bzw. die Politiker), wenn sie jemandem quasi etwas wegnehmen muss.

Dummerweise kann die Politik da auch nicht so einfach grundlos zurückrudern, deswegen muss man dann zur Not einen Grund erfinden...

Für etwas Geld und Gute Worte findet sich immer jemand, der ein entsprechendes Gutachten schreibt.

Blöd nur, dass die ganzen Grenzwerte alle über die EU eingekippt wurden und man die jetzt nicht mehr so einfach umwerfen kann.

Für das Feinstaub-Problem gibt es doch längst eine Lösung:

https://www.motor-talk.de/.../...ilter-fuer-elektroautos-t6220450.html

... "Zudem wird von Fahrern von E-Autos immer wieder die rasche Beschleunigung gelobt. Gerade das aber belastet die Reifen. "

Wo sollen die Reifen belastet werden? In der Stadt stehe ich ohnehin nur noch, wenn ich mit dem Auto reinfahren muss. Die Verbrennungsmotoren verbrennend da vor sich hin, weil entweder Heizung, Klima oder was anderes im Fahrzeug ein Abschalten des Motors behindert.

Da bin ich mit dem Fahrrad schneller. Aber selbst da bilden sich inzwischen Staus vor den Ampeln, dass man in einer Phase nicht mehr drüberkommt. ÖPNV ist desolat. Aber auch da entsteht durch die immense Beschleunigung der Fahrräder, Busse und S-/U-HBahnen ebenfalls eine immese Feinstaubbelastung...

Ich nehme unsere Regierungsvertreter gerne mal mit und schick sie durch Infrastruktur aus dem 1000-Jährigen Reich...

... Nicht in Begleitschutz durch die Ordnungshelfer in Blau, sondern im realen Strassenverkehr. Das wird aber wohl nur als "Populismus" oder "...Fake News..." abgetan.

Wir müssen Grundsätzlichkeiten diskutieren und nicht, ob wir hier und da ein paar Mikrogramm mehr oder weniger Müll erzeugen. Da sind unsere Kinder schon weiter, als unsere "Volksvertreter" der deutschen Automobilindustrie...

Egal, wo wir im Ausland auch schauen - da gibt es viele Länder die denken schon komplett anders und sind uns schon Meilenweit voraus...

... Armes Deutschland....

am 9. April 2019 um 19:07

Mit meinem i3 bremse ich kaum noch, nennt sich one pedal driving, dabei rekuperiert das Fahrzeug weitestgehend. Da haben die forschen Forscher wohl das Prinzip nicht ganz verstanden. Schwerer als mein Benziner ist mein i3 mit 1350kg auch nicht, im Gegenteil (-; Solange man sich in gewissen Kreisen noch immer gern ein Pfeifchen reinzieht sollte man den Ball lungentechnisch äußerst flach halten. 85% aller Lungenkrebstoten sind Raucher- und nicht Kfz- bedingt. Statt das Zeugs endlich zu verbieten, werden Nebenkriegsschauplätze aufgemacht und es wird weiterhin kräftig Tabaksteuer kassiert. Damit kann man dann wieder solche Studien finanzieren.

Ach ja ad „was haltet Ihr davon“: Nix!

OpenAirFan

Zitat:

@Auman26 schrieb am 9. April 2019 um 19:50:33 Uhr:

[...]

Bitte die Quelle verlinken...

___

[Vollzitat von Motor-Talk entfernt. Bitte keine Vollzitate verwenden, wenn sie nicht notwendig sind, das hemmt den Lesefluss.]

Um die Threadfrage zu beantworten: Ich halte diese Aussagen teilweise für schlicht falsch und würde gerne wissen, welche Wissenschaftler da ihren Senf dazugegeben haben. Etwa solche schon in der Vergangenheit aufgefallenen neutralen Koryphäen wie Herr Prof. Thomas Koch, Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)? ;)

Zitat:

Brisant ist der Hinweis, dass im Gegensatz zu den Motoren Reifen- und Bremsabrieb "weiterhin von Bedeutung" für die Feinstaubbelastung seien. Autos mit Elektroantrieb, die vielfach als Lösung des Feinstaub- und Luftverschmutzungsproblem angepriesen werden, dürften darum problematischer als die konventionellen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sein. Denn zum einen haben E-Autos wegen der schweren Batterie ein höheres Gewicht als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das erfordert eine stärkere Bremsleistung und lässt Reifen schneller abnutzen. Zudem wird von Fahrern von E-Autos immer wieder die rasche Beschleunigung gelobt.

Das halte ich für ausgesprochen tendenziös und manipulativ formuliert...im besten Fall kann ich es noch als "unwissend" auslegen, was umso schlimmer wäre, wenn das wirklich wissenschaftlich fundierte Aussagen sein sollen.

Zum einen muss ein E-Auto nicht schwerer als ein vergleichbarer Verbrenner sein, siehe BMW i3 oder auch das Tesla Model 3, das nicht schwerer ist als ein vergleichbar großer BMW 3er mit gleicher Ausstattung (Motor, Allrad). Zum anderen findet sich in dem Text kein Wort zur Rekuperation von E-Fahrzeugen. Gerade im Stadtverkehr muss man mit einem E-Fahrzeug kaum mit der Betriebsbremse bremsen, nur die letzten 2-3m vor der Ampel wird tatsächlich noch die Betriebsbremse benutzt, der restliche Bremsvorgang findet völlig ohne den Einsatz der Bremsbeläge statt -> warum soll das E-Auto hier also zusätzlichen Bremsabrieb hervorrufen? Das Gegenteil ist der Fall.

Und zum Thema "rasche Beschleunigung": Stimmt, kann man provozieren. Allerdings muss man das nicht, es ist ja nicht so, dass man gezwungen wird an jeder Ampel einen Kavalierstart hinzulegen - das halte ich deshalb für ein vorgeschobenes Argument, sonst müsste man auch über eine PS-Begrenzung bei Verbrennern nachdenken. Unser Reifenverschleiß ist jedenfalls beim Allrad-E-Auto im Vergleichzeitraum nicht größer als mit den (starken) Verbrennerfahrzeugen, die davor gefahren wurden.

Erstellt hat es die Leopoldina

https://www.leopoldina.org/leopoldina-home/

Und was soll dieser Kommentar von Dir ballex, die leopoldina ist eine der ältesten Akademien, nur weil es nicht in jedermanns Weltbild rein passt....

Tendenziös sind auch viele e-mobile Berichte die die heile Welt vorgaukeln.

Dass die Leopoldina eine der ältesten Akademien ist, passt durchaus in mein Weltbild, keine Sorge. Umso mehr wunderten mich die Aussagen zum Bremsabrieb bei E-Autos, weil das nun mal den bisherigen wissenschaftlichen Aussagen widersprochen hätte.

Wie ich aber nun aus der Pressemitteilung herauslesen konnte, ist dort überhaupt nicht die Rede vom angeblich erhöhten Brems- und Reifenabrieb bei E-Autos, dort steht kein Wort dazu. Was für mich den Schluss zulässt, dass diese Einsätze von der Zeitung "DIE WELT" eingefügt wurden. Was dann wiederum mein Weltbild bestätigt bzgl. unseriösen Inhalten von Blättern des Springer-Konzerns. ;) Was mich nur wieder ärgert: dass ich zuerst darauf hereingefallen bin.

Die Studie selbst kommt nämlich zu einem ganz anderen Ergebnis als etwa der Artikel der WELT erzeugen möchte:

Zitat:

E-Mobilität:

Die Verwendung von Elektromotoren als Antrieb von Fahrzeugen dürfte zu einer zügigen Senkung der verkehrsbezogenen Luftbelastung beitragen. So ist selbst bei moderater Entwicklung der technologischen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen zu erwarten, dass im Jahr 2030 bis zu 15 % aller neu verkauften PKW auf dem EU-Neuwagenmarkt rein batterieelektrisch betrieben werden und rund 40 % teilelektrifiziert sind – als Mild-Hybride, Voll-Hybride und Plug-in-Hybride. Schätzungen zufolge sinkt der Verkaufsanteil reiner Diesel-PKW-Neufahrzeuge bei dieser Entwicklung auf unter 6 %. Bei besonders förderlicher Entwicklung der Rahmenbedingungen sind im Jahr 2030 voraussichtlich bis zu 50 % aller Neuzulassungen rein elektrisch und circa 45 % in Teilen elektrifiziert. Der Dieselanteil würde dann noch weiter sinken.

[...]

Auch bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen entsteht Feinstaub. Elektromobilität dürfte aber zur Reduzierung der Feinstaubbelastung durch Bremsen- und Reifenabrieb beitragen. Ermöglicht wird dies vor allem durch regenerative Bremssysteme in Hybrid- und EFahrzeugen. Dadurch kommen die konventionellen Bremsen weniger zum Einsatz; der Abrieb fällt geringer aus.

Download der gesamten Studie hier.

am 9. April 2019 um 19:50

Danke @Bratapfel66 für den Link! Die ad hoc Stellungnahme „Saubere Luft“ Leopoldiana April 2019 schreibt auf Seite 42: „... Auch bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen entsteht Feinstaub. Elektromobilität dürfte aber zur Reduzierung der Feinstaubbelastung durch Bremsen- und Reifenabrieb beitragen. Ermöglicht wird dies vor allem durch regenerative Bremssysteme in Hybrid- und E- Fahrzeugen. Dadurch kommen die konventionellen Bremsen weniger zum Einsatz; der Abrieb fällt geringer aus. ...“ Die Frage ist nun, was der DIE WELT im Eingangsthread als Grundlage für die aufgestellten Behauptungen vorlag? Fakenews?

OpenAirFan

Zitat:

Ob da jetzt Elektroautos und speziell Teslas besonders herausragen, halte ich dann doch für eine etwas gewagte Hyptothese

https://youtu.be/jOBtX4u8e0U?t=484

Zitat:

Elektromobilität dürfte aber zur Reduzierung der Feinstaubbelastung durch Bremsen- und Reifenabrieb beitragen. Ermöglicht wird dies vor allem durch regenerative Bremssysteme in Hybrid- und E- Fahrzeugen. Dadurch kommen die konventionellen Bremsen weniger zum Einsatz; der Abrieb fällt geringer aus.

Ist mir jetzt rätselhaft, warum Rekuperation zu weniger Reifenabrieb führen soll?

am 9. April 2019 um 20:05

Na ja, Rekuperation ist so ein Zwischending zwischen scharf bremsen und ausrollen lassen. Einmal hast Du einen Strich auf dem Asphalt (oder den Gegenwert an Gummi und Bremsenabrieb in der Luft) und das andere Mal eben nicht. Passt schon!

Verstehe ich jetzt immer noch nicht, warum durch Rekuperation weniger Reifenabrieb entsteht.

Wenn ich 300m vorm Ortseingangsschild die Motorleistung wegnehme und die letzten 100m sanft bis moderat abbremse, ist es doch schnurzegal, ob ich mechanisch abbremse oder per Rekuperation. Die Verzögerungsleistung, welche die Reifen auf die Straße übertragen müssen, bleibt doch die selbe.

Wieso soll da jetzt der Reifen mit weniger Abrieb belastet werden?

am 9. April 2019 um 20:34

Ja wenn ... macht man auch immer so, wie alle anderen auch ...

Der Unterschied liegt nicht in den Reifen. Da ist wirklich egal, ob das Bremsen mechanisch oder elektrisch erfolgt. Man hat im zweiten Fall allerdings keinen Abrieb der Bremsklötze.

Ich bin nicht wissenschaftlich tief genug in der Materie, aber nach meinem Verständnis geht es eher um das Aufwirbeln vorhandenen Feinstaubs als um den Abrieb selbst.

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