Verbrauch und Umwelt
Liebe Gemeinde,
Der eigentliche Skandal ist der Verbrauch von modernen Motorrädern.
Meine alte Kawa 750 Twin konnte in den 80er Jahren mit einem
minimalen Verbrauch von 3,9 Litern cruisen, wenn ich kein Geld für Benzin hatte...
Da hat sich seither nicht viel getan.
Jetzt redet man von 3 Liter Autos...wo sind die 3 Liter Motorräder?
Mfg
Beste Antwort im Thema
Die Honda NC700 haben im Normzyklus einen 3.x Liter Verbrauch.
Im "Spritsparmodus" schaffen die bestimmt eine 2.x (BMW F650GS usw. aber auch).
Und wenn Du eine 1.x als realen Durchschnittsverbrauch haben willst, dann nimm Address, Innova, Wave & Co.
Mit einem Benzin-Äquivalent von 0.x fahren die Elektros.
Nur das perpetuum mobile Motorrad, das darfst Du noch erfinden.
256 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Kawaman1974
klingt für mich recht spaßarm....😰also nix mit tempo 200 über die bahn?
Wenn "mit 200 über die Bahn" das ist, was für dich beim Motorradfahren den Spaß bedeutet, dann ist die NC700 nix für dich, die hat IIRC Vmax 165 km/h (Schneller darf man ohnehin in 26 von 27 EU-Staaten nicht fahren).
Aber der Zusammenhang zwischen Tankvolumen und Sparsamkeit zeigt den technischen Vorteil. Mal anders: Eine BMW R1200GS kannst du problmlos mit 6 Liter/100 fahren, eine Moto Guzzi Stelvio der ersten Serie hat bei gleichem Fahrprofil einen Verbrauch, der um bis zu zwei Liter höher liegt, das macht einen Unterschied von 25%. Also hat die BMW - bei gleichem Tankvolumen - eine um 25% größere Reichweite - für eine Reise-Enduro kein unwichtiger Wert. Oder aber die Guzzi braucht einen 25% größeren Tank mit entsprechendem Zusatzgewicht und Mehrvolumen, was zu Lasten der Nutzlast geht.
Ein niedriger Verbrauch hat auch technische Vorteile.
Tach!
Zum Thema Kilometerleistung: es geisterte letzens der Durchschnittswert von 2.000 Km p.a. für ein in D zugelassenes Motorrad durchs Web. Ich meine mich zu erinnern, dass der ADAC diesbzgl. eine Umfrage gestartet hatte.
Dass der eine oder andere hier etwas mehr als die von mir bereits hoch geschätzten 5.000 Km p.a. mit dem Motorrad fährt, ist ja durchaus möglich und durch meine Formulierung "...kaum ein..." abgedeckt. Das sind eben Ausnahmen, die die Regel bestätigen.
Seht Euch mal die BMW Tourer bei mobile.de an. Das sind die Maschinen, die von echten Vielfahrern gefahren werden. Die Baujahre zwischen 1985 und 1995 haben meist 70.000 - 150.000 Km auf der Uhr. Also fahren selbst diese extremen Vielfahrer kaum mal 5.000 km p.a. im Durchschnitt.
Den Seitenhieb in Richtung Harley nehme ich übrigens gelassen. Mit meiner alten Harley sind die 2.000 - 5.000 Km, die ich im Jahr mit dem Motorrad fahre, mehr als genug. Für den Rest habe ich Autos und ein Fahrrad. Die Zeiten, in denen ich es cool fand, bei jedem Mistwetter Motorrad zu fahren, endeten an meinem 18. Geburtstag...
Gruß,
M. D.
Zitat:
Original geschrieben von TDIBIKER
@ Fischmanni: Deswegen fliege ich nicht mehr...aber darum geht es hier ja nicht.Meine beiden Rover verbrauchen respektiv unter 5 Liter und knapp über 5 Liter,
und jeder wiegt ungefähr 'ne Tonne.
Meinen T4 fahre ich um die 7 Liter, aber wenn ich aufpasse komme ich auf 6,5 Liter.Da kenn ich viele moderne Moppeds, die verbrauchen mehr...
Wie geht das an, dass ein 200 Kg Motorrad nicht unter 3 Liter verbraucht, das will mir
nicht in den Schädel....
Mach den Hubraum so klein wie erträglich bei moderater Leistung. Nehmen wir also mal so eine 500er Vierzylinder, eventuell auch weniger.
Nun lege den Motor noch eher recht langhubig aus. Übersetze das Motorrad so lang das sie bei 100 km/h im höchsten Gang so mit 1200-1500 Umdrehungen dahinpöttelt.
Voila, dein Sparwunder.
Fahrleistungen sind halt vermutlich fürn Arsch aber hey, hier gehts ja ums sparen und nicht um den Sprint auf 100. Wenn ich ein Auto will das vergleichbar zu meinem Motorrad beschleunigt komm ich sicher damit nicht unter 5 Liter...
Mein Verbrauch mit der SMCR liegt im übrigen bei 3,2 - 4,5 Liter. Letzteres bei teilweise schon ziemlichem Angriffsmodus. Ersteres geht eben nicht niedriger weil hohe Minimaldrehzahl.
Das Statistische Bundesamt Wiesbaden gibt für die Jahre 2005-2009 an
Gesamtfahrleistung (Milliarden Kfz-km)
Mofas, Mopeds, Mokicks 4,3 4,6 4,6 4,7 4,8
Motorrädern 13,0 13,2 10,8 11,1 11,4
Kraftfahrzeugbestand (a 1000) insgesamt
Mofas, Mopeds, Mokicks 1750 1 776 1895 1947 2153 2060
Motorräder 3828 3903 3969 3566 3659 3763
Einfach mal die letzten beiden (2009) Motorrad-Zahlen verknüpfen: 3029km/Jahr.
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Zitat:
Original geschrieben von Mr. Driveyanuts
Den Seitenhieb in Richtung Harley nehme ich übrigens gelassen. Mit meiner alten Harley sind die 2.000 - 5.000 Km, die ich im Jahr mit dem Motorrad fahre, mehr als genug. Für den Rest habe ich Autos und ein Fahrrad. Die Zeiten, in denen ich es cool fand, bei jedem Mistwetter Motorrad zu fahren, endeten an meinem 18. Geburtstag...
Das war auch kaum(!) 😉 bösartig gemeint.
Motorräder wie Harleys mit einem Haufen Chrom und einem *ahem!* unverhältnismäßig hohem Anschaffungspreis, werden nicht gekauft, um bei jedem Wetter gefahren, sondern eher um geputzt zu werden (ist das wirklich nur ein Klischee?).
Ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, darauf zu achten, ob mir auch Harleys bei nicht optimalem Wetter entgegenkommen.
Bei schlechtem Wetter fahre ich (ungezwungen) aber auch nicht.
Bei den letzten Harley-Days fuhr wegen des Regens nur ein kleines Häufchen von 200 Maschinen anstatt erwarteter 5000.
Und am Zollenspieker hier hatte ich einmal bei 2 meiner Radrunden am SA/SO ähnliches Wetter, trocken, bis auf einen Unterschied: einmal geschlossene Wolkendecke, einmal klarer Himmel. Am Regenradar klar erkennbar, dass nichts runterkommen würde.
Trotzdem SA dort gähnende Leere und SO volle Hütte.
Die werden also offenbar nicht nur nicht gefahren wenn es regnet, sondern auch nicht wenn es regnen könnte..
Zitat:
Mach den Hubraum so klein wie erträglich bei moderater Leistung. Nehmen wir also mal so eine 500er Vierzylinder, eventuell auch weniger.
Bin völlig mit Dir einverstanden, Marodeur, nur sollte es kein Vierzylinder sein, weil der interne
Reibungsverlust bei Multizylindern zu hoch ist. Lieber 1 oder max. 2 Zylinder...
Bei denen tust dich halt dafür etwas schwerer die Drehzahlen soweit runter zu bekommen ohne dass es ruppig wird. Zweizylinder eventuell noch siehe Harley, Einzylinder aber eher nicht. Und wenn ich dann die 1,5fache Drehzahl als Minimum brauche damits sauber läuft dürfte der Reibungsverlust weniger schwer wiegen. Natürlich ist das jetzt eher eine Vermutung. 😉
Früher gab es langhubige Einzylinder mit einer sehr grossen Schwungmasse
(mir fällt jetzt gerade die 125 Motoconfort ein), die liefen prima auf sehr niedrigem
Standgas und waren fast nicht abzuwürgen. Bei sportlichen Einzylindern wird auf grosse Schwungmassen weitgehend verzichtet, weil die schwer und "träge" sind.
Da brauchte man eine gute Idee, um "grosse Schwungmasse" mit "niedrigem Gewicht"
zu paaren.
"Dem Ingeniör ist nix zu schwör"😁
Meine seelige (und hier schon erwähnte) Suzuki GR 650 hatte eine variable Schwungmasse. 1983. Fliehkraftgesteuert koppelte sich das Zusatzgewicht bei etwa 2.800 U/min ab.
Als Suzuki noch Mut zu Innovationen hatte. 😉
Die ist richtig schön, gefällt mir.
Schon allein die Sitzbank, da muss man heute einen Supertourer kaufen
um auch nur annähernd so bequem zu thronen.
Meine Kawa brauchte da so um die 5 Liter.
Dafür war das ein echter Paralleltwin, kein Gegenläufer,
mit unglaublichen 7 mKg bei nur 3000 U/min.
Nachteil: Sekundarkette war schnell fratze, weil zu brutaler Antritt.
Deshalb haben die irgendwann mal ein Zahnriemenmodell auf den Markt gebracht.
Und der E-Starter gab in der Regel bei 40.000 den Geist auf,
weil die beiden Kolben zu viel träge Masse hatten.
Danach nur noch Kick😁😁
Standgas läuft meine auch unter 2000. Die Frage ist immer ab welcher Drehzahl kann man damit fahren ohne das die Kette totgehackt wird. Wenn ihr also davon sprecht das ein Einzylinder weit runter kommt, was versteht ihr dann drunter? Das der Single unter 1500 Umdrehungen schon anfängt vernünftig zu ziehen?
Natürlich gibts auch Einzylinder mit sehr niedrigen Drehzahlen. Mit Hubräumen um die 6 Liter z.B. von Lanz. 😉
Und die GR war scho cool. Eine Freundin meiner Frau hatte da auch eine (evtl hat sie die sogar noch) und war damit auch recht zufrieden.
Meine Dakar war mit 2500 U/min im 5. fahrbar. Für einen 652ccm-Single ziemlich einzigartig.
Noch besser war, als ich am Ritzel 1 Zahn weniger und am Kettenblatt 2 Zähne mehr hatte. Da stampfte sie im 2. mit 1500 Touren durch die extrem steile Schotterkehre. Schalten ging in dem Moment auch nicht. 😎
Wenn Du eine sehr grosse Schwungmasse hast, zieht ein Einzylinder schon ab Standgas
los. Das Beschleunigen ist dann aber lahm und indirekt, als ob der Gaszug aus Gummi wäre.
Das Problem mit der zerhackten Kette bei KTM hat ausser der sportlichen Auslegung des
Ultrakurzhubers noch den Grund, dass die Schwinge recht lang mit grossen Federwegen ist,
und die Kette das ausgleichen muss.