Unser A6 4G: ein Auto auf höchstem Sicherheitsniveau!
Hallo,
am Mittwochabend musste ich erfahren, dass wir uns in einem Auto bewegen, dass sich wirklich und zuverlässig auf aller höchstem Sicherheitsniveau bewegt.
Kurz zum Geschehen:
Ich befuhr recht zügig die linke Spur einer mäßig befahrenen Autobahn mit 3 Spuren. (Wie schnell ich war, werde ich hier nicht schreiben, man weiß ja nie, wer so alles mitliest. ;) ) In Höhe einer Ausfahrt wechselte plötzlich ungefähr 40m vor mir ein 3er BMW auf meine Spur und ich kann mich nicht erinnern, dass ich einen Blinker gesehen hätte. Der Geschwindigkeitsunterschied war schon erheblich und ich erkannte sofort, dass das niemals reichen würde zu bremsen. Ich trat sofort mit aller Kraft auf die Bremse und zog so weit es ging nach links und betätigte zusätzlich Hupe und Lichthupe, um ihn auf die Situation aufmerksam zu machen und ebenfalls zum ausweichen nach rechts zu bewegen. Keine Chance!
Mein Audi bohrte sich mit der vorderen rechten Ecke in dessen hintere linke Ecke. Als die Reifen sich trafen, wurde der BMW auf die mittlere Spur "zurückgeschickt" und ich flog ein Stück durch die Luft. Gesehen habe ich dabei nichts und konnte nur das Lenkrad festhalten und voll auf der Bremse bleiben, bis sich nichts mehr bewegte.
Der Qualm der Airbags kratzte im Hals und versperrte mir etwas die Sicht. Ich öffnete das Fenster, um den Qualm abziehen zu lassen und bemerkte erst jetzt, dass die Airbags aufgegangen waren. Ich wollte mir soeben ein Bild machen, wo ich auf der Autobahn stand und ob ich noch in zusätzlicher Gefahr bin, als ich plötzlich eine Stimme hörte: "Feuerwehr Notruf, was kann ich für Sie tun?" Mein Audi hat selbständig die Notrufnummer 112 gewählt. Ich schilderte dem Notruf, dass und wo ich gerade einen Unfall hatte und dass ich unverletzt sei. Um ihm sagen zu können, ob es im anderen Fahrzeug Verletzte gäbe, stieg ich nun aus und lief zurück zu dem BMW, der hinter mir in der Leitplanke stand. Zum Glück gab es auch da keine Verletzten. Aber ich hatte die Bluetooth-Reichweite verlassen und musste nun mit dem Handy selbst weitertelefonieren. Erst jetzt bemerkte ich, dass das Auto bis auf den Warnblinker elektrisch völlig tot war.
Wie kam es zu dem Spurwechsel des BMW? Er war auf der ersten Auffahrt des Systems auf die Autobahn gefahren und wohl schon sehr bald(!!!) (ca. 100m nach der Beschleunigungsspur) auf die mittlere Spur gewechselt. An der zweiten Auffahrt des gleichen Systems war ein Mazda 6 auf die Autobahn aufgefahren, der wohl auch gleich auf die mittlere Spur gewechselt ist, denn ca. 1km weiter(!!!) (man kennt das ja!) gehen nur noch die linken beiden Spuren geradeaus. Der BMW-Fahrer, der mich von weitem schon gesehen hatte (eigene Aussage), wechselte daraufhin einfach die Spur nach links, (m.M.n. ohne zu blinken) ohne zu berücksichtigen, dass da ein schnelles Auto kommt, statt hinter dem Mazda zähneknirschend abzubremsen. Keine Chance für mich.
Weswegen ich das alles schreibe? Um mal kurz anzureißen, wie die Sicherheitssysteme super hervorragend funktioniert haben.
- Der Brake-Assist hat sofort zugemacht (ist mir im Nachhinein aufgefallen, dass der Wagen schon voll bremste, bevor ich am Pedal war)
- Der Sicherheitsgurt wurde vorgespannt, weil der Aufprall wohl als unvermeidlich erkannt wurde
- Die Airbags in Lenkrad und Armaturenbrett gingen auf, obwohl der Biefahrersitz leer war. Wohl, weil der Aufprall weit rechts war und die Gefahr des Schleuderns gegeben war (Vermutung)
- Die Warnblinkanlage wurde eingeschaltet
- Die Fenster wurden einen Spalt geöffnet, damit der Rauch vom Airbag abziehen kann
- Der Feuerwehrnotruf wurde selbsttätig ausgelöst
- Nach dem Telefonat wurde die komplette Elektrik abgeschaltet, bis auf den Warnblinker
Ich wünsche keinem, dass er all diese Sicherheits-Features jemals braucht. Aber wenn ihr viel unterwegs seid, kann ich euch mit dieser Schilderung vielleicht ein gutes Gefühl mit auf den Weg geben.
Ein paar Bilder, die ich mit dem Handy beim Abschleppdienst auf die Schnelle gemacht habe, habe ich mal angehängt.
Erste Bilanz der Werkstatt: sicherlich kein Totalschaden, Schadenhöhe beläuft sich wahrscheinlich irgendwo zwischen 25 und 30 T€. Fahrzeug kommt natürlich auf die Richtbank und wird vermessen, aber die Werkstatt rechnet aus Erfahrung nach Betrachtung des Fahrzeuges nicht damit, dass am Rahmen etwas krumm ist. Das hat die Radaufhängung wohl alles abgefangen. Nur der Holm oben, wo der Kotflügel angeschraubt und der Radkasten angeschweißt ist, muss gerichtet werden, was aber wohl kein Problem darstellt.
Teure Teile, die gewechselt werden müssen: Lenkkung komplett, Armaturenbrett, 3 Felgen mit Reifen, Airbags mit Steuergeräten, 1 LED-Scheinwerfer.
Gutachten wird die nächsten Tage erstellt und mit ziemlicher Sicherheit wird der Gute wieder auf die Straße kommen. Es würde mir auch schwer fallen, ein annähernd ähnlich ausgestattetes Fahrzeug zum Zeitwert wieder aufzutreiben.
EDIT: An den Schrammen auf der linken Seite kann man schön sehen, wie weit ich nach links ausgewichen bin. Selbst die Felgen links wurden verkratzt.
An der rechten Seite sind ab A-Säule keinerlei Schäden sonst. Lediglich minimal der Lack der Vorderkante an der Türe, wo der Kotflügel ein wenig gekratzt wird. Alle Spaltmaße noch wie vorher.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
am Mittwochabend musste ich erfahren, dass wir uns in einem Auto bewegen, dass sich wirklich und zuverlässig auf aller höchstem Sicherheitsniveau bewegt.
Kurz zum Geschehen:
Ich befuhr recht zügig die linke Spur einer mäßig befahrenen Autobahn mit 3 Spuren. (Wie schnell ich war, werde ich hier nicht schreiben, man weiß ja nie, wer so alles mitliest. ;) ) In Höhe einer Ausfahrt wechselte plötzlich ungefähr 40m vor mir ein 3er BMW auf meine Spur und ich kann mich nicht erinnern, dass ich einen Blinker gesehen hätte. Der Geschwindigkeitsunterschied war schon erheblich und ich erkannte sofort, dass das niemals reichen würde zu bremsen. Ich trat sofort mit aller Kraft auf die Bremse und zog so weit es ging nach links und betätigte zusätzlich Hupe und Lichthupe, um ihn auf die Situation aufmerksam zu machen und ebenfalls zum ausweichen nach rechts zu bewegen. Keine Chance!
Mein Audi bohrte sich mit der vorderen rechten Ecke in dessen hintere linke Ecke. Als die Reifen sich trafen, wurde der BMW auf die mittlere Spur "zurückgeschickt" und ich flog ein Stück durch die Luft. Gesehen habe ich dabei nichts und konnte nur das Lenkrad festhalten und voll auf der Bremse bleiben, bis sich nichts mehr bewegte.
Der Qualm der Airbags kratzte im Hals und versperrte mir etwas die Sicht. Ich öffnete das Fenster, um den Qualm abziehen zu lassen und bemerkte erst jetzt, dass die Airbags aufgegangen waren. Ich wollte mir soeben ein Bild machen, wo ich auf der Autobahn stand und ob ich noch in zusätzlicher Gefahr bin, als ich plötzlich eine Stimme hörte: "Feuerwehr Notruf, was kann ich für Sie tun?" Mein Audi hat selbständig die Notrufnummer 112 gewählt. Ich schilderte dem Notruf, dass und wo ich gerade einen Unfall hatte und dass ich unverletzt sei. Um ihm sagen zu können, ob es im anderen Fahrzeug Verletzte gäbe, stieg ich nun aus und lief zurück zu dem BMW, der hinter mir in der Leitplanke stand. Zum Glück gab es auch da keine Verletzten. Aber ich hatte die Bluetooth-Reichweite verlassen und musste nun mit dem Handy selbst weitertelefonieren. Erst jetzt bemerkte ich, dass das Auto bis auf den Warnblinker elektrisch völlig tot war.
Wie kam es zu dem Spurwechsel des BMW? Er war auf der ersten Auffahrt des Systems auf die Autobahn gefahren und wohl schon sehr bald(!!!) (ca. 100m nach der Beschleunigungsspur) auf die mittlere Spur gewechselt. An der zweiten Auffahrt des gleichen Systems war ein Mazda 6 auf die Autobahn aufgefahren, der wohl auch gleich auf die mittlere Spur gewechselt ist, denn ca. 1km weiter(!!!) (man kennt das ja!) gehen nur noch die linken beiden Spuren geradeaus. Der BMW-Fahrer, der mich von weitem schon gesehen hatte (eigene Aussage), wechselte daraufhin einfach die Spur nach links, (m.M.n. ohne zu blinken) ohne zu berücksichtigen, dass da ein schnelles Auto kommt, statt hinter dem Mazda zähneknirschend abzubremsen. Keine Chance für mich.
Weswegen ich das alles schreibe? Um mal kurz anzureißen, wie die Sicherheitssysteme super hervorragend funktioniert haben.
- Der Brake-Assist hat sofort zugemacht (ist mir im Nachhinein aufgefallen, dass der Wagen schon voll bremste, bevor ich am Pedal war)
- Der Sicherheitsgurt wurde vorgespannt, weil der Aufprall wohl als unvermeidlich erkannt wurde
- Die Airbags in Lenkrad und Armaturenbrett gingen auf, obwohl der Biefahrersitz leer war. Wohl, weil der Aufprall weit rechts war und die Gefahr des Schleuderns gegeben war (Vermutung)
- Die Warnblinkanlage wurde eingeschaltet
- Die Fenster wurden einen Spalt geöffnet, damit der Rauch vom Airbag abziehen kann
- Der Feuerwehrnotruf wurde selbsttätig ausgelöst
- Nach dem Telefonat wurde die komplette Elektrik abgeschaltet, bis auf den Warnblinker
Ich wünsche keinem, dass er all diese Sicherheits-Features jemals braucht. Aber wenn ihr viel unterwegs seid, kann ich euch mit dieser Schilderung vielleicht ein gutes Gefühl mit auf den Weg geben.
Ein paar Bilder, die ich mit dem Handy beim Abschleppdienst auf die Schnelle gemacht habe, habe ich mal angehängt.
Erste Bilanz der Werkstatt: sicherlich kein Totalschaden, Schadenhöhe beläuft sich wahrscheinlich irgendwo zwischen 25 und 30 T€. Fahrzeug kommt natürlich auf die Richtbank und wird vermessen, aber die Werkstatt rechnet aus Erfahrung nach Betrachtung des Fahrzeuges nicht damit, dass am Rahmen etwas krumm ist. Das hat die Radaufhängung wohl alles abgefangen. Nur der Holm oben, wo der Kotflügel angeschraubt und der Radkasten angeschweißt ist, muss gerichtet werden, was aber wohl kein Problem darstellt.
Teure Teile, die gewechselt werden müssen: Lenkkung komplett, Armaturenbrett, 3 Felgen mit Reifen, Airbags mit Steuergeräten, 1 LED-Scheinwerfer.
Gutachten wird die nächsten Tage erstellt und mit ziemlicher Sicherheit wird der Gute wieder auf die Straße kommen. Es würde mir auch schwer fallen, ein annähernd ähnlich ausgestattetes Fahrzeug zum Zeitwert wieder aufzutreiben.
EDIT: An den Schrammen auf der linken Seite kann man schön sehen, wie weit ich nach links ausgewichen bin. Selbst die Felgen links wurden verkratzt.
An der rechten Seite sind ab A-Säule keinerlei Schäden sonst. Lediglich minimal der Lack der Vorderkante an der Türe, wo der Kotflügel ein wenig gekratzt wird. Alle Spaltmaße noch wie vorher.
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93 Antworten
Ein kleiner Ausflug zurück zu den Fakten, über die du hier sprechen wolltest:
Hat denn nun das Auto die Fenster automatisch geöffnet, als es zum Stillstand kam, oder warst du das manuell? Im Text hört es sich nach manuell an, in der Auflistung nicht.
Bei automatisch würde ich mich fragen, ob das nicht als Risiko zu sehen wäre, da das Auto ja nicht weiß, was noch passieren wird (weitere Auffahrer und ggf. Splitter oder sonstiges was eintreten könnte).
Gruß und toi toi toi
das wichtigste ist erstmal dass du da gesund raus gekommen bist.. ich hatte vor 3 Wochen mit dem Bike weniger Glück..
Halte uns mal auf dem Laufenden, was die Schuldfrage angeht. Ich kenne schon einen Fall in ähnlicher Konstellation, wo der "hintere" keine Teilschuld bekam.
Ansonsten: Glückwunsch zum glimpflichen Verlauf für dich persönlich!
Hallo Rainer,
danke für die eindrückliche Schilderung - wohl dem, der es nicht erlebt.
Die wichtigste Nachricht des Threads ist doch, dass es keine Personenschäden gab - um den Rest kümmern sich Fachleute. Glücklich wird durch den Unfall niemand, selbst wenn die Schuldfrage restlos und fair geklärt werden sollte.
Auch wenn eine Automarke einen bestimmten Ruf hat, entscheidend ist die Einstellung der Fahrer - meinen ersten Unfall habe ich (ausgerechnet ;)) in einem Volvo als Beifahrer erlebt...
Es ist leider so, dass gefühlt ziemlich viele Menschen "einfach so", gerne ohne Blinker, nach links ziehen - speziell an Autobahnauffahrten. Dort gibt es manchmal durchgezogene Linien, das belastet aber auch niemanden.
Ich brauche solche Situationen nicht, steige deshalb aber trotzdem nicht auf die Bahn um.
Allen Lesern hier unfallfreie Fahrt!
@Rowdy_ffm
Danke für die Schilderung! Fand es mal interessant wie viel von den beworbenen Sicherheitsfeatures bei einem Ernstfall tatsächlich noch existieren und sogar funktionieren. Hab auch extra das volle Assistenzpaket genommen und bin nach einem Einschreiten des Break-Assist in einer kurzen Aufmerksamkeitspause sehr froh darüber.
Bezgl. der Schuldfrage: die wird von einem Richter beantwortet, der sich dann hoffentlich - im Gegensatz zu den Forumsusern - alle Fakten ansieht. Eine solche Vorverurteilung finde ich in diesem Thread echt unangemessen.
Es wäre sicherlich anders wenn der TE sich hier mit seinen Taten geprahlt hätte, wie so manches mal zu lesen oder - mit YouTube-Harakiri-Video dokumentiert - zu sehen ist. Hat er aber nicht. Das er sich hier rechtfertigen muß finde ich sehr schade!
Ich hätte auch nicht gedacht, dass sich jemand, der sich so sachlich und absichtlich gewählt ausdrückt, in unserem Forum so vor-verurteilt wird. Mich kotzt es übrigens an, dass immer die Großen und die Schnellen die Schuld haben, und die Kleinen und Lahmen immer Recht bekommen (nicht haben!)
Das geht bis zur Narrenfreiheit und sogar darüber hinaus. Ich habe schon zu oft erlebt, dass jemand meinen Bremsweg getestet hat, ohne jemanden auf der rechten Spur zu überholen, einfach aus Spaß. "Der braucht gar nicht so schnell zu fahren, das ist ja auch gar nicht gut"
In welcher Welt leben wir eigentlich? Und ich habe das Gefühl, diese Geisselung nimmt jeden Tag weiter zu.
Es geht mir hier nicht um das Thema "rasen", sondern dass jeder noch so erfahrene Fahrer (so mancher hier dürfte wie ich über 1Mio. Kilometer auf dem Buckel haben), in jeglicher Weise bevormundet wird. Von Leuten, die teilweise noch nicht mal einen Führerschein haben.
So, nun dürft Ihr gerne wieder hetzen, danke für's zuhören.
Zitat:
@CGI BE schrieb am 29. Juni 2015 um 07:32:45 Uhr:
Vielen Dank für den Bericht!
Aber wodurch wird der Feuerwehr-Notruf automatisch ausgelöst?
Vom automatischen Notruf habe ich im Prospekt bisher nichts gelesen.
Muss dafür ein mitgeführtes Handy ständig eingeschaltet sein?
Der A6 selber hat ja wohl kein automatisches Telefonmodul so wie zum Beispiel die neue C-Klasse.
Hallo CGI BE,
erstmal zur technischen Konstellation: Im MMI ist eine Daten-SIM-Karte, mein Handy ist ständig via BT mit dem MMI verbunden und telefonieren tue ich über die SIM-Karte im Mobiltelefon, indem ich die FSE des Autos verwende.
Ich habe das jetzt auch nicht direkt wissentlich in der BA gelesen, aber offenbar veranlasst das Auslösen des Airags automatisch den Anruf bei der Notrufnummer. Das wiederum habe ich schon einmal irgendwo gelesen, ob es in der BA war, weiß ich nicht mehr.
Jason_V, genau kann ich Dir das gar nicht sagen. Das Fahrerfenster habe ich bewusst manuell geöffnet, um den Rauch abziehen zu lassen. Ich dachte erst, dass ich das hintere Fenster vielleicht unabsichtlich geöffnet hätte, musste aber in der Werkstatt feststellen, dass auch das hintere rechte Fenster leicht geöffnet war. Beide hintere Fenster waren ca. 2cm abgesenkt.
Zitat:
@A5 ibisweiss schrieb am 29. Juni 2015 um 10:09:16 Uhr:
Ich hätte auch nicht gedacht, dass sich jemand, der sich so sachlich und absichtlich gewählt ausdrückt, in unserem Forum so vor-verurteilt wird. Mich kotzt es übrigens an, dass immer die Großen und die Schnellen die Schuld haben, und die Kleinen und Lahmen immer Recht bekommen (nicht haben!)
Das geht bis zur Narrenfreiheit und sogar darüber hinaus. Ich habe schon zu oft erlebt, dass jemand meinen Bremsweg getestet hat, ohne jemanden auf der rechten Spur zu überholen, einfach aus Spaß. "Der braucht gar nicht so schnell zu fahren, das ist ja auch gar nicht gut"
In welcher Welt leben wir eigentlich? Und ich habe das Gefühl, diese Geisselung nimmt jeden Tag weiter zu.
Es geht mir hier nicht um das Thema "rasen", sondern dass jeder noch so erfahrene Fahrer (so mancher hier dürfte wie ich über 1Mio. Kilometer auf dem Buckel haben), in jeglicher Weise bevormundet wird. Von Leuten, die teilweise noch nicht mal einen Führerschein haben.
So, nun dürft Ihr gerne wieder hetzen, danke für's zuhören.
OT: War erst letzte Woche: Ich habe mit den Anhänger hinten dran einen überholt, 100 waren erlaubt (Straße geradeaus, keine Kurve, NICHTS). Er ist durchgehend 61 km/h gefahren. Ich war wieder rechts. Hinter mir Hup- und Lichtkonzert. An der nächsten Kreuzung hab ich dann auf der Rechtsabbieger Spur gewartet (er wollte links). Wild gestikulierende Leute im anderen Auto. Mann, Mitte 50, fährt. Sein Vater auf dem Beifahrersitz. Beide machen "Scheibenwischer" und Ähnliches. Wie die Verrückten! Ich signalisiere: "Runter mit dem Fenster!".
Dann frage ich: "Was genau wollen Sie von mir?"
Antwort: " brabbel brabbel .. überholen .."
Ich: "Sie fahren 61 km/h auf einer Straße, auf der man 100 fahren darf. Ok. Aber warum zum Teufel darf ich Sie dann nicht überholen?! Muss jeder hinter Ihnen herkrabbeln oder was?"
Antwort: "Ja, aber mit dem Anhänger!"
Ich: "Vielleicht noch mal ne Fahrstunde? Mit dem Anhänger darf man auch überholen. Tschüss"
Das war halt auch wieder so einer: "Ich krabble da rum, weil ich grade keine Zeit zum Autofahren habe (unterhalten, Handy am Ohr, etc.), aber WEHE MICH überholt dann einer! Das ist ein Verrückter, der keinen Führerschein haben dürfte!"
Da ich irgendwie ein Händchen dafür habe und oft auf solche Leute treffe, habe ich mir vorgenommen, die jetzt immer anzusprechen. Vielleicht hilfts ja was. Sonst denken die doch immer, dass sie im Recht sind?!
Auf der Autobahn geht das leider schlecht. Dort hätte ich aber auch oft Fragen an solche "Verkehrsteilnehmer". Schlicht asoziales Verhalten ist das, was da viele an den Tag legen; sowas geht einfach nicht im Straßenverkehr. Ich komme mir immer so vor, als wäre ich der einzige auf der Welt, der versucht, dass die anderen durch mich nicht behindert werden. Die anderen scheinen das Gegenteil zu versuchen...
@ibisweis: Also hier kann ja wohl keine Rede davon sein, dass jemand vorverurteilt wird oder dass immer auf die Schnellen & Großen gehetzt wird!! Von mir aus kannst du und alle anderen so schnell fahren wie du willst, solange die Strecke frei ist und du andere nicht gefährdest.
Aber im konkreten Fall ist das ja wohl etwas anders gelagert. Und dann immer in erster Linie die Schuld bei den anderen zu suchen, das nervt mich wiederum ziemlich. Ich habe eine Tochter die seit 2 Jahren den Führerschein hat und noch ziemlich selten Autobahn fährt. Da werden einfach noch Fehler gemacht ! Und mit diesen Fehlern sollten andere & wesentlich erfahrenere Verkehrsteilnehmer auch ab und zu mal rechnen… Daher bleibe ich auch ohne die Fakten detailliert zu kennen bei meinem Statement:
Wer auf unübersichtlicher Strecke & nahe Autobahnauffahrten mit Speed auf der linken Bahn unterwegs ist, handelt nicht gerade vorausschauend. Und damit ist dem Thread-Eröffner eine Mitschuld nicht abzusprechen. Audi & BMW Fahrer haben wohl nicht mit den Fehlern des jeweils anderen gerechnet und sich gedacht, „wer bremst verliert“. Und wenn dann jemand wie meine Tochter in einem Micra Kleinwagen in den Unfall verwickelt wird, kann das ganz anders ausgehen.
Daher bin ich hier mal bewusst etwas polemisch und hab ne ganz klare Meinung. Und das hat nichts mit Oberlehrer, Neid oder Hetze auf die vermeintlich Schnellen & Großen zu tun ! Und ich fahre auch gerne schnell!
Und meine Meinung ist, auch etwas polemisch:
Wer in der Autobahnauffahrt nicht mit einem einzigen Rückspiegel klarkommt und nicht beschleunigt und sofort zwei Spuren wechselt, der sollte keinen Führerschein haben.
Weil so einer ist einfach zu gefährlich!
auch das unterschreibe ich zu 100 % ... :-)
Auch ich schließe mich nochmals den Vorrednern an, und noch einmal: Ich klage hier niemanden an oder will mich gar als Besserwisser aufspielen, aber: Dieser Unfall war trotz gröbster Fahrfehler der eigentlichen Verursacher, absolut vermeidbar (Viele andere sind es nicht, da braucht man einfach Glück, damit es glimpflich abgeht). Und das kann man anhand der Schliderungen in der Tat frech behaupten, ohne daneben gesessen zu sein.
So und jetzt bin ich hier raus - mich hatte eigentlich auch nur die technische Seite interessiert, da ich gerade wieder einmal am Konfigurieren bin ;) . Fazit also: Verbunden mit den besten Wünschen, dass allen Beteiligten maximale Gerechtigkeit und eine möglichst schnelle und unbürokratische Schadensregelung widerfahren möge, verbleibe ich mit Wünschen für allzeit unfallfreie und flotte Fahrt ;)...
Euer Konvi, der bald eine große Kuh fahren wird, unter anderem auch aufgrund deren, mit der immer noch großen Masse, verbundenen inhärenten Sicherheit ;)
Ich verstehe nicht, wieso Rowdy_ffm gleich veruerteilt wird. Es kennt keiner die Strecke und die Meisten mit entsprechender Leistung sind sicherlich mit mehr als Richtgeschwindigkeit unterwegs. Hier hätte es wohl aber auch nicht geholfen, sich an die 130 zu halten, wenn ich das richtig herauslese.
Wer auf die AB fährt, sollte damit rechnen, dass andere Verkehrsteilnehmer auch mal schneller unterwegs sind und im Zweifelsfall warten, bis diese überholt haben.
So oder so aber gut, dass dir nichts groß passiert ist
ich halte mich an die FIS Regeln... ;)
5. Einfahren und Anfahren
Jeder Skifahrer und Snowboarder, der in eine Skiabfahrt einfahren, nach einem Halt wieder anfahren oder hangaufwärts schwingen oder fahren will, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass er dies ohne Gefahr für sich und andere tun kann.
Kein schlechtes Prinzip (Gibt's als Grundregeln übrigens auch für den Verkehr und nennt sich hier StVO, Paragraf 1 - wobei der TE übrigens gegen Absatz 1 verstoßen hat (Die Unfallverursacher gegen Absatz 2 ;)). Zur Erinnerung an die Fahrschule: https://dejure.org/gesetze/StVO/1.html
Wenn jetzt noch die Bergabfahrer an kritischen Stellen etwas besser aufpassen als einer unserer ehemaligen Landesfürsten - schon wieder vergessen wie der hieß :p - ist ja alles bestens ;)