Spontane Reise in den Süden / Langstreckenerfahrung X218 350 CDI 1100km
Da hier nicht viel läuft mal was anderes:
DER PLAN
Ausgangssituation: 10 Tage Urlaub im Oktober 2020
Präferenz: Sonne, Meer
Problem: ohne Flieger
Lösung: CLS SB 350 CDI 4M
Ziel: Mattinata, Halbinsel Gargano (Apulien) 1‘100 km
Strecke: Zürich – Chiasso – Mailand – Bologna – Rimini – Ancona – Pescara – Foggia – Mattinata
10 Tage Urlaub, fliegen möchte man nicht aber etwas Sonne und Meer wäre ganz nett. Wetterprognosen sehr schlecht für 2/3 Woche Oktober für weite Teile Europas, italienische Adria auch schlecht, weiter südlich wird’s besser. Entscheid fällt am Mittwoch für Apulien, Samstag geht’s los.
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17 Antworten
DIE REISE
Mit dem Ziel Halbinsel Gargano, 1‘100 km, Samstag 02:30 ging es los bei starkem Regen, nach Achsenstrasse (Flüelen) starkes Unwetter und Umleitung, etwas mühsam bei Dunkelheit aber ohne Verkehr, kurze Rast Coldrerio/Chiasso (3h), dann kommt endlich die angenehme AB in Italien, zwei kleine Mautstellen (je EUR 2-3), danach Mailand-Süd gibt’s ein Ticket. Ich kenn die Strecke ein wenig und ohne Verkehr auf 3 Spuren bei 120 – 140 wirklich sehr angenehm bzw. so macht Autofahren im CLS einfach Spass.
Wir hatten kein Hotel vorgebucht und hätten je nach Form in Rimini, Ancona oder Pescara übernachtet, bis Rimini (6h) nur Regen, kurz getankt und weiter, Ancona (7.5h) immer noch fit, Pescara (9h) alles Bestens und entschieden die verbleibenden 3h nach Mattinata durchzufahren.
Um 15:00 und bei Sonnenschein und 30 Grad in Mattinata angekommen, 16:00 im Garten mit Meerblick gesessen, bei Aperol-Spritz und Oliven – einfach unbeschreiblich. Abends dann im Freien bei Speis und Trank den Tag Revue passieren lassen.
Für solche Reisen ist der CLS SB 350 CDI einfach perfekt, genügend Platz für Gepäck, komfortabel, ruhig, souverän, sparsam und nach 12 Stunden (3 x 15 min Pause, 0.5l Energydrink) ausgestiegen wie nach einer Kurzstrecke……es gibt (leider) nicht viel Besseres – aber dazu vielleicht später mehr.
DER AUFENTHALT
Saison war bereits zu Ende, viele Hotels und Strände geschlossen, im Wunschhotel problemlos eine kleine Meerblickwohnung bezogen, drei Tage gebucht und laufend verlängert. Wir wollten die Gegend, vor allem die Küste mit ihren tollen Stränden, erkunden. Fünf der zehn schönsten Strände von Apulien liegen an der Südküste von Gargano. Den Wagen unbewacht für 2-3 Stunden an der Küstenstrasse abzustellen, bereitete uns etwas Sorgen. Wir hatten uns vorab bezüglich eines Mietwagens erkundigt, dies wäre jedoch umständlich gewesen und gemäss Hotel passiert in der „Regel“ nichts. Ein etwas ungutes Gefühl hatten wir schon und bei der Rückkehr zum Wagen waren wir immer sehr erleichtert wenn er A noch da und B unbeschädigt war. Natürlich sind dies Vorurteile, aber Autoglassplitter auf dem Parkplatzboden sind schon ein untrügliches Zeichen was so abgehen könnte.
Die Küstenstrasse ist einfach unbeschreiblich, man könnte alle 100 Meter anhalten, Fotos schiessen und die Aussicht geniessen, kein Verkehr, immer PP, Strasse breit, teilweise neu und sehr gut ausgebaut. Für die schönen Strände und Buchten hatten wir immer einen Parkplatz gefunden. Die Wanderungen ans Meer waren teilweise abenteuerlich und haben auch mal an einer 30 Meter hohen Klippe geendet. Aber an (fast) menschenleeren Stränden anzukommen und im erfrischenden Meer zu baden war das Grösste.
Dies mitten in Europa, ohne Flug und Jetlag, kein Monate zuvor buchen und reservieren, keine dumme Warterei, Passkontrollen, Checkins, Go to Gate, Boarding, Immigration, Transfers etc., hatte schon Klasse für sich. Sonst alles sehr entspannt, nette Leute, tolles Essen, viele Ausflugsziele innerhalb einer Stunde Fahrzeit, perfekt für 1-2 Wochen. Der nördliche Teil auch sehenswert aber die südliche Küste hat uns besser gefallen.
DIE DETAILS
Reisezeit: 12h / 1‘088km (3 Pausen a 10-20 min)
Autobahn: guter Zustand, grösstenteils 3 Spuren, kein Verkehr, respektvolle Verkehrsteilnehmer, 120-140 nach Gefühl
Bussen: rechne damit im Frühling 2021, etwas verwirrende Geschwindigkeits-Signalisation bei Baustellen ….
Autobahnkosten: ca. EUR 65.00 pro Weg (ohne Vignette CH)
Diesel: 6.5l-7.5l/100km = 2‘500km /100*7*1.5= EUR 270.00
Hotel: EUR 100 Zi/Fr – Meerblick, Terasse, Liegestühle, PP direkt vor der Wohnung
Essen/Trinken: EUR 15-30 pp
Pandemie: damals noch entspannt aber alle diszipliniert und organisiert, besser als bei uns
Tanken: AB Self Service EUR 1.50 / Service EUR 1.90 auch wenn man selber tankt, sonst EUR 1.20 aber die Autobahn zum Tanken zu verlassen lohnt sich meiner Meinung nach nicht
Raststätten: Toiletten sehr sauber und kostenlos nicht so wie in CH
DAS FAZIT
Meiner Meinung nach ist das Auto DIE Errungenschaft des letzten Jahrhunderts (nichts hat unser Leben so nachhaltig geprägt und verändert) und der Inbegriff von Freiheit und Mobilität, leider geht dies in den aktuellen Diskussionen gerade unter, bzw. verloren und ein Ersatz dafür ist nicht in Sicht. Es waren für uns unvergessliche Tage mit vielen Eindrücken und schönen Erinnerungen. Die Reise kann beliebig ausgedehnt oder mit Regionen wie Adria, Toskana, Rom, Neapel ergänzt werden, aber entscheidet selbst....Euch allen einen schönen Tag
Danke für Deinen Bericht @Fluvio33
Jetzt wachsen gleich nochmal Ungeduld und Vorfreude auf meinen CLS. Noch vor Weihnachten ist es dann soweit...
Schöner Bericht, danke dafür. Aber daß eine sportlich-komfortables Kombi-Coupé mit souveräner Motorisierung für den Zweck, für den es gebaut wurde hervorragend geeignet ist, wundert Dich nicht wirklich, oder? :)
Sehr schöner Bericht und tolle Bilder.
Da bekommt man gleich Fernweh.
Hotel sah ja auch toll aus und die Strände, ein Traum.
Danke!
Das lässt mich wehmütig an unsere vielen Toskana-Reisen denken. Leider durch Covid-19 stark limitiert.
Fahrten von München nach Lucca in einem Rutsch - super niedriger Verbrauch, entspannte Stimmung und immer die Vorfreude auf Dolce Vita und im Land der Designer mit einer Stilikone vorfahren zu dürfen. Nicht selten gab es ein "bella macchina" zu vernehmen.
Mein Fahrrad passte immer hinein (wir haben keinen SB) und das ohne Radträger (welche Verschandelung der Silhouette). Viel Platz für die Mitbringsel bestehend aus wunderschönen Bekleidungen, exzellentem Essen und unglaublichem Wein.
Diese Woche kommt unser C218 weg, der 257 wartet schon beim Händler auf den Start in hoffentlich gesunde vier Jahre.
Mir blutet das Herz, die wolllüstigen Kotflügel, die mit einer Grandezza das Hinterteil umspannen, werden mir immer ein Lächeln in mein Gesicht zaubern. Die Träne im Augenwinkel für ein Fahrzeug, welches mit einer unglaublichen Ruhe, Leichtigkeit und Grazie mir knapp 150.000 km gezeigt hat, dass nur ein CLS dieses Gefühl zu geben vermag.
oh Lucca muss man gesehen haben, vielen Dank für die schönen Worte. Das ganze EU Italien-Bashing lässt uns vergessen wie wundervoll und vielseitig diese Land, die Menschen und ihre Kultur ist (gilt eigentlich für jedes Land in Europa). Ich war dieses Jahr für ein verlängerte Wochenende in Cesenatico (Adria). Bei einem Restaurantbesuch kam mir die Einrichtung und Lokalität bekannt vor.....ich war als Kind mit meinen Eltern vor fast 40 Jahren auch dort essen....mir kamen die Tränen, meine Eltern waren zum Glück auch dabei...
Vergessen zu erwähnen, Glückwunsch zum neuen Wagen und viel Spass damit, gibts den 257 vor, zu oder nach Weihnachten?
Hoffentlich noch vor Weihnachten. Will ihn noch diese Woche abholen - wir werden sehen was der Lockdown in Deutschland bringt.
Diamant Weiß Bright mit einer großen roten Schleife. So stelle ich mir das vor.
Zitat:
@Fluvio33 schrieb am 13. Dezember 2020 um 17:41:43 Uhr:
Vergessen zu erwähnen, Glückwunsch zum neuen Wagen und viel Spass damit, gibts den 257 vor, zu oder nach Weihnachten?
Es wird ein X218 ;) Er wird gerade im Autohaus aufbereitet, morgen rufe ich an und vereinbare den Termin für die Übernahme. Hauptsache Corona funkt mir nicht dazwischen, dann wäre der 22.12. mein bevorzugter Termin.
Edit: sehe gerade, das ging an @20reuab13 noch einer mit Weihnachtsgeschenk!
Zitat:
@Fluvio33
Meiner Meinung nach ist das Auto DIE Errungenschaft des letzten Jahrhunderts (nichts hat unser Leben so nachhaltig geprägt und verändert) und der Inbegriff von Freiheit und Mobilität, leider geht dies in den aktuellen Diskussionen gerade unter, bzw. verloren und ein Ersatz dafür ist nicht in Sicht.
Hallo,
Danke für den schönen und kurzweiligen Bericht... da würde ich am liebsten gleich morgen früh losfahren.
Ich mag solche Roadtrips, gerade im CLS ist es eine Leichtigkeit. Wie Du geschrieben hast.
Kann deine Aussage nur doppelt unterstreichen... das Automobil hat der Menschheit eine Reisefreiheit gegeben die heute immer mehr in Vergessenheit gerät (Dank der Arroganz einer gesättigten Gesellschaft).
Unsere Groß-Großeltern sind mit ihren Automobilen bis tief nach Afrika gefahren und hatten keine Angst vor eine Panne oder unbekannten Begegnungen... irgendwie ist die Gesellschaft heute beschränkter in ihrem Horizont.
Habe meinen Shooting Brake erst seit knapp 12 Monaten, aber bereits 24.000 Kilometer in diesem Jahr zurückgelegt (nur Deutschlang und Österreich). Er bleibt definitiv für die nächsten Jahre... so einen Wagen wird es nie wieder geben!
Sternengruß.
Schöne Berichte ! Ist es einer noch ohne 9G ? Hätte da noch etwas weniger Verbrauch erwartet (bei der Langstrecke mit Tempolimits).
Das letzte Bild wirkt, als ob die Erlkönig-Camouflage am Chromteil in der Heckschürze nicht entfernt wurde ;)