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Sind wir degeneriert? Dem Leistungswahn verfallen?

Themenstarteram 11. Februar 2009 um 9:35

Mancher mag diesen Thread auf den ersten Blick als nicht-technisch und unpassend ansehen. Mit ist auch klar, dass er polarisieren wird. Andererseits ist er die Antwort auf die vielen, ebenso untechnischen Posts über subjektive Eindrücke von motortechnischen Notwendigkeiten.

Mein Nick (untertitel) bedeutet übersetzt "Leben im Ungleichgewicht" und das lässt sich auch darauf übertragen.

Wir unterhalten uns über notwendige Motorcharakteristiken oder -Leistungen. Irgendwann sind viele von uns mit kleinsten Motoren glücklich gewesen.

Meine Historie:

VW Golf 1 - 60PS / Fiat 650- 23PS / Fiat Panda - 34PS / Fiat Panda - 40 PS / Mercedes 190E- 120PS / Mazda 526 - 90 PS / VW Polo - 75PS / Ford Focus - 100 PS / BMW 525d - 177 PS / BMW 320i - 170 PS

Am glücklichsten war ich mit den 40 PS und den 170 PS. Das liegt aber auch daran, dass ich bei beiden das Dach öffnen kann/konnte.

Deshalb möchte ich ehrlich diese beiden Punkte zur Diskussion stellen:

1. Sind wir seit damals degeneriert?

Können wir keinen Saugbenziner mehr fahren, wenn wir einen Diesel gewohnt sind. Können wir keinen Schalter mehr fahren, wenn wir Automatik gewohnt sind?

2. Sind wir dem Leistungswahn verfallen?

Brauchen wir immer mehr Leistung oder reden wir uns eine im Bauch getroffene Entscheidung nachträglich schön? Fahren wir wirklich sicherer, wenn wir einen Überholvorgang einleiten ohne vorher überlegen zu müssen, da ja genügend Leistung zur Verfügung steht, oder überholen wir nur in noch engeren Zeitfenstern? Brauchen wir die Leistung oder wollen wir nur mehr als der andere Verkehrsteilnehmer. Oder benötigen wir einfach mehr als wir vorher hatten?

Ich nehme mich selbst dabei absolut nicht aus. Aber ich stelle auch fest, dass manche hier vollständig die Bodenhaftung verloren haben.

lG Tom

 

 

 

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 11. Februar 2009 um 9:35

Mancher mag diesen Thread auf den ersten Blick als nicht-technisch und unpassend ansehen. Mit ist auch klar, dass er polarisieren wird. Andererseits ist er die Antwort auf die vielen, ebenso untechnischen Posts über subjektive Eindrücke von motortechnischen Notwendigkeiten.

Mein Nick (untertitel) bedeutet übersetzt "Leben im Ungleichgewicht" und das lässt sich auch darauf übertragen.

Wir unterhalten uns über notwendige Motorcharakteristiken oder -Leistungen. Irgendwann sind viele von uns mit kleinsten Motoren glücklich gewesen.

Meine Historie:

VW Golf 1 - 60PS / Fiat 650- 23PS / Fiat Panda - 34PS / Fiat Panda - 40 PS / Mercedes 190E- 120PS / Mazda 526 - 90 PS / VW Polo - 75PS / Ford Focus - 100 PS / BMW 525d - 177 PS / BMW 320i - 170 PS

Am glücklichsten war ich mit den 40 PS und den 170 PS. Das liegt aber auch daran, dass ich bei beiden das Dach öffnen kann/konnte.

Deshalb möchte ich ehrlich diese beiden Punkte zur Diskussion stellen:

1. Sind wir seit damals degeneriert?

Können wir keinen Saugbenziner mehr fahren, wenn wir einen Diesel gewohnt sind. Können wir keinen Schalter mehr fahren, wenn wir Automatik gewohnt sind?

2. Sind wir dem Leistungswahn verfallen?

Brauchen wir immer mehr Leistung oder reden wir uns eine im Bauch getroffene Entscheidung nachträglich schön? Fahren wir wirklich sicherer, wenn wir einen Überholvorgang einleiten ohne vorher überlegen zu müssen, da ja genügend Leistung zur Verfügung steht, oder überholen wir nur in noch engeren Zeitfenstern? Brauchen wir die Leistung oder wollen wir nur mehr als der andere Verkehrsteilnehmer. Oder benötigen wir einfach mehr als wir vorher hatten?

Ich nehme mich selbst dabei absolut nicht aus. Aber ich stelle auch fest, dass manche hier vollständig die Bodenhaftung verloren haben.

lG Tom

 

 

 

 

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als ich im frühjahr 2008 von einem 535er auf einen 520er wechseln wollte, haben die im 5er forum gemeint ich sei verrückt - wie kann ich so etwas machen. Für mich war klar: man gewöhnt sich einfach an die leistung (ob viel oder wenig) wenn man täglich mit dem gleichen fahrzeug unterwegs. In meinem fall, die leistung vom 535er war nach paar monate nur noch ok, das gleich aber mit dem 520er. Am anfang erschien er mir langsam, dann war die leistung auch nur ok... Und jetzt der wechsel auf den 330er - am anfang: ein wahsinn, jetzt 6 wochen später: ich spüre die leistung nicht mehr...

was aber für mich ein no-go ist: ein saugbenziner: das passt einfach nicht zu meinem fahrstil da ich gerne mit einer niedrigeren drehzahl fahre..

Hallo,

finde das sind absolut richtige Gedanken. Habe ich auch manchmal. Hört sich komisch an für einen 335i-Besteller aber mein erstes Auto mit 45 PS war super!

Ich kann es an mir beobachten. Ich will immer mehr Leistung. Ich habe mich dann mit dem Verkauf des Z4 3.0si quasi selbst entwöhnt und war froh einen grundsoliden, ausreichend motorisierten (140PS) Golf V fahren zu können.

Das mit den Automatik/Diesel Gewohnheiten kenne ich jedoch bei mir nicht.

gruß,

tom

Ich denke, dass es durchaus berechtigt ist, diese Fragen zu stellen.

Gut, zu deiner ersten Frage kann ich nur sagen, dass es hierbei ganz klar auf den individuellen Geschmack des Fahrers ankommt. Ich bin begeisterter Diesel-Fahrer, wäre aber sicher auch mit einem Benziner nicht unglücklich. Alles eine Sache des Geschmacks und letztendlich der Gewohnheit.

Das selbe gilt für Schalt- oder Automatikgetriebe. Ich fahre lieber Schalter, für andere undenkbar, aber man gewöhnt sich an alles.

Die Sache mit dem unbedingten Leistungsdruck ist da eine andere. Zum einen bin ich der Meinung, dass eine gewisse Leistung der Sicherheit und dem Komfort dient. Natürlich auch dem Fahrspaß. Vorausgesetzt immer, dass man sie zu beherrschen weiß!

Ich denke, es liegt in der Natur des Mannes, dass er mit einem gewissen Konkurrenzverhalten auf die Straße geht. Es ist ja irgendwie chic, wenn man ein paar PS mehr hat als der Nachbar oder wenn man mit seinem BMW den Mercedes auf der Autobahn abziehen kann.

Das Wettrüsten der Hersteller macht es natürlich auch schwer, dem PS-Kampf zu entgehen. Man muss ja zwangsläufig ein stärkeres Auto kaufen, da die Motoren ständig aufgemöbelt werden.

Also ich denke, es gibt viele Motivationen, warum sich Leute immer mehr PS meinen leisten zu müssen, aber wie du auch schon geschrieben hast, früher war ein Golf mit 75 PS das Maß aller Dinge, heute wirst du damit auf der Autobahn überrannt.

Es ist der Lauf der Zeit, die Autos werden schneller, aber auch sicherer und sparsamer.

Hallo,

 

1. kann ich nichts zu sagen. Bin aber vom Sauger auf einen BiTurbo umgestiegen.

Kann noch Schalter fahren - zB im Urlaub - will aber zH nur noch A fahren ...

2. 4x ja!

 

Gruß  Micha

am 11. Februar 2009 um 10:16

Kann mich da den bisherigen Meinungen nur anschließen.

Man gewöhnt sich einfach an eine bestimmte Leistung und wenn es dann ein neues Auto gibt möchte man natürlich lieber mehr als weniger. Das geht mir genau so wie vielen Anderen (ich sage fast den Meisten) hier im Forum.

Am Anfang, vor 1,5 Jahren, war mein 335i das größte für mich. Was um alles in der Welt sollte genialer sein als dieses Auto? 306PS - das ist Leistung genug. Nicht mal ein Jahr später hat er dann doch noch eine Leistungsspritze bekommen.

Ich fahre deswegen nicht schneller oder riskanter. Der Durchschnittsverbrauch ist in den 1,5 Jahren von Anfangs 12,5l auf jetzt 10.7l zurück gegangen. Es ist einfach nur schön zu wissen das man könnte wenn man wöllte. Es macht einfach Spaß zu spüren das was passiert.

Ein Aspekt den man jedoch nicht außer acht lassen sollte ist das uns der "Leistungswahn" in gewissen Zügen auch aufgedrückt wird. Die Autos werden immer Größer und Schwerer. Wenn ich bedenke wie ein Golf II GTI oder ein Kadett GSI mit 150PS gegangen sind. Da bedarf es Heute schon fast 250PS um an diese Fahrleistungen zu kommen.

Mein erstes Auto war ein Opel Kadett D mit 1,6l Saugdiesel mit 54PS. Mit dem Teil war ich voll zufrieden. Meine Frau fährt einen Audi A3 1,9TDI mit 105PS. Wenn ich mit dem mal in die Arbeit fahre fluche ich Morgens auf dem Hinweg immer über die lahme Kiste. Abends ist es mir dann schon wurscht. Das einzigste was ich dann noch vermisse ist die Automatik und der Tempomat, die der Audi nicht hat. Man gewöhnt sich eben an alles ......

am 11. Februar 2009 um 10:21

Das die Autos mit jeder neuen Fahrzeuggeneration mehr Leistung implementiert bekommen liegt zum Teil natürlich an dem Mehrgewicht zu den Vorgängermodellen.

Mehr Sicherheit und mehr Komfort = mehr Gewicht, das durch mehr Leistung kompensiert werden muß.

Dazu kommt das das neue Modell ja auch etwas agiler daherkommen soll.

Wo wäre der Kaufanreiz wenn das Nachfolgermodell langsamer wäre als sein Vorgänger.

Natürlich wird zum Teil masslos übertrieben.

Der Luxus der früheren Oberklasse steckt heute in Mittelklasse Wagen. In der Oberklasse kann man mittlerweile schon fast wohnen. (TV, Internet usw.)

Die PS-Monster (Top-Modelle der Autobauer) dienen wohl mehr als Prestigeobjekt im "Wettrüsten", nach dem Motto "Was die Konkurrenz kann, können wir auch und das noch besser".

Für was aber z.B. ein Audi RS6 (Familienkombi mit weit über 500PS) gut sein soll ???

Das klassische Auto von damals gibt es ja heutztage nicht mehr, sondern eher Kombinationen von verschiedenen Klassen in einer neuen Klasse vereint.

Eine leistungsstarke Limousine ist eine Kombination aus Limousine + Sportwagen.

Der voll im Trend stehende SUV ist eine Kombination aus Geländewagen + Luxuslimousine + Sportwagen usw.

Das Angebot bestimmt eben die Nachfrage...

Das sind einfach Auswirkungen aus 60 Jahre ohne Krieg in Kombination mit einem nie dagewesenen technischen Fortschritt.

Es gibt Menschen, die verweigern ärztliche Leistungen, Handys und Internet; sie lieben den alten Käfer und die Tante Ju (Junkers 52) ... und ihre Oma.

Man muss ja vielleicht nicht jede Entwicklung gleich mitmachen, aber man sollte schon in der Zeit zurecht kommen, in der man lebt.

am 11. Februar 2009 um 11:02

@ Hi

 

Ich denk mal irgendwann wenn der Sprit immer teurer werden sollte, kommt auch die Zeit des Umdenkens, und werden PS-Monster und Schluckspechte verpönt und geächtet sein, auch bei denen die sich das noch leisten können.

Es gibt Menschen, die wollen sich das leisten. Und es gibt Menschen, denen ist es einfach egal. :D Ich fahre das, weil es für mich vernünftig und zugleich Spaß ist.

Gruß

Wir sind seit mindestens 2000 Jahren degeneriert.

Denn so lange gibt es schon das Motto

Citius, altius, fortius (lateinisch, zu deutsch: Schneller, Höher, Stärker).

http://de.wikipedia.org/wiki/Citius,_altius,_fortius

 

Also alles völlig menschlich und normal.

am 11. Februar 2009 um 11:25

Zitat:

Original geschrieben von zepter

@ Hi

Ich denk mal irgendwann wenn der Sprit immer teurer werden sollte, kommt auch die Zeit des Umdenkens, und werden PS-Monster und Schluckspechte verpönt und geächtet sein, auch bei denen die sich das noch leisten können.

Zum Teil werden die "PS-Monster" ja schon verpönt - und das ganz offiziell von diversen Politikern.

Im allgemeinen glaube ich aber das der Drang nach "mehr" immer vorhanden sein wird und letztendlich auch das ist was uns vorran bringt. D.h. ein 150 kW Auto wird von den meisten (die es sich leisten können) dem 100 kW Auto vorgezogen werden. Vollkommen unabhängig davon ob wir jetzt von Diesel bzw. Benzin oder in Zukunft mal von Elektro oder Wasserstoffantrieb reden. Vor langer Zeit haben sich die Menschen (die es sich leisten konnten) auch schon lieber zwei Pferde vor den Wagen gespannt als eins.

Jens

Edit: Jetzt hat autoalfred das schon zusammengefasst bevor ich fertig war ;)

am 11. Februar 2009 um 11:53

Zusätzlich zu den bisherigen Anmerkungen würde ich noch hinzufügen wollen, dass ein Automobilforum eine denkbar schlechte Ausgangsbasis für so eine Frage darstellt.

Menschen mit einer gewissen Affinität zu Fahrzeugen entwickeln natürlich, die finanziellen Mittel vorausgesetzt, ganz andere Ansprüche an Motorisierung oder Ausstattung (Stichwort "must-have" ;)), als der durchschnittliche Privatkäufer.

Wer sein Fahrzeug mehr als Fortbewegungsmittel, denn als Hobby ansieht, ist auch mit 100PS in der unteren Mittelklasse zufrieden.

Gerade bei Gebrauchtwagenkäufen entscheidet oft der Preis, nicht die Leistung oder das Motorkonzept.

Dass man sich durchaus auch "rückschrittlich" entwickeln kann, liegt an den sich mit der Zeit ändernden Prioritäten.

Beispiel: Das 250+PS Auto, was ich jetzt fahre, passt in einigen Jahren vielleicht nicht mehr ins Kalkül, weil ich die Mittel lieber ins eigene Haus stecke.

P.S.: Die Familienkutsche hat nur ein Drittel der Leistung meines Fahrzeugs, trotzdem fahre ich gern damit, weil bei diesen Fahrten für mich andere Dinge wichtig sind.

am 11. Februar 2009 um 12:17

Hallo,

wie schon von einigen Vorrednern genannt ist das in allen Gebieten so.....

Die gesamte Witschaft ist auf Steigerung ausgelegt, und das basiert IMHO auf rein menschlichen Zügen.

Immer mehr als die Anderen.....

Speziell in letzter Zeit wird oft genug aufzeigt, dass es nicht reicht etwas mehr als Andere zu haben, sondern die Steigerungsrate gegenüber dem Anderen muss auch jedesmal höher sein. Jedes Unternehmen will schneller wachsen als der "Markt" bzw. der Wettbewerb.....

Am Arbeitsplatz muss man immer mehr leisten, bzw. die Steigerungsrate von Jahr zu Jahr erhöhen, bis man vom Hocker fällt, oder aufgibt.....

Alles im Leben ist auf Wachstum und "Egomania" ausgerichtet, nicht auf's Erhalten und gerecht teilen...

Wenn's nicht so wäre, müsste man ja einigen "Denkern" wie Marx etc. recht geben.

Steckt also ganz tief in uns.......unser Antrieb ist die Unzufriedenheit......

Die Gier einger steigt jedoch ins unermessliche, und dann knallts.....

Gruß Jürgen

am 11. Februar 2009 um 12:28

Die Fragestellung find ich eigentlich gar nicht so schlecht, kann jedoch nur jeder einzelne für sich selbst beantworten.

Zur Frage Schalter od. Automatik: Hier gewinnt bei mir mittlerweile immer die Automatik. Im zweit Wagen (Cabrio, oder reiner Sportwagen) würde mich eine Handschaltung aber nicht weiter stören!

Zur Frage der Leistung: Ja man gewöhnt sich sehr schnell an die vorhandene! Mir persönlich kann es eigentlich nie genug sein was dieses Thema betrifft. Wenn ich mir einen Porsche TURBO leisten könnte.....würd ich sogar dort über ein Tuning nachdenken...:-)

Das liegt aber auch daran, dass für mich beim Auto die Vernunft nur eine untergeordnete Rolle spielt.

cheers

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