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Rückfahrt Kamera nachrüsten original w246 B Klasse

Mercedes B-Klasse W246
Themenstarteram 6. September 2020 um 7:27

Guten Tag.

 

Kann mir jemand helfen?!

 

Ich möchte gerne eine originale Rückfahrkamera in eine b Klasse nachrüsten. Sie sollte original sein.

 

Meine Frage.

Was brauche ich für Komponenten um es realisieren.

 

Und wie ist es mit dem kabelbaum? Muss was neues verlegt werden oder ist von Serie schon die Leitung verlegt so das es nur noch Plug and Play ist.

 

Vielen Dank im Voraus.

 

Beste Antwort im Thema

So Leute, ich habe es heute gewagt und wie bereits angekündigt, die Rückfahrkamera im B250 meiner Frau nachgerüstet. Es ist ein Audio20 / NTG 4.5 verbaut. Fahrzeug ist ein Automatik.

Der Bausatz

Zum Einbau kam ein kompletter Satz von AV-Engineering, es war alles enthalten. Neben diversen Kabeln unter anderem ein Video-Interface (kann Rückfahrkamera und bis zu zwei weitere Videoquellen in das Signal zum Monitor einspeisen, außerdem kann es die Parksensoren sowie die Lenkkurven ins Bild reinrechnen), dazu kommt ein CAN-Bus-Interface, was neben dem Rückfahrsignal (nur bei Automatik-Fahrzeugen), auch den Lenkeinschlag und die Informationen der Parksensoren aus dem CAN-Bus holt und zum Video-Interface weiterleitet. Natürlich war auch noch die Kamera selbst, hier eine Ampire KCN820 im Lieferumfang. Ich habe das Set im ebay-Shop von av-engineering erworben, man kann es auch auf der Internet-Seite direkt bestellen. Hier ist der Link zum Set: klick

Nach der Bestellung bekam ich postwendend eine Bestätigungsmail mit Link zum Downloaden der Anleitung.

Ausgangslage

Zu meiner Ausgangslage, ich bin technisch versiert, bezeichne mich als sehr geschickt und handwerklich erfahren. KFZ-Mechaniker bin ich nicht und habe auch keine einschlägigen Erfahrungen am Fahrzeug. Das Auto war für mich Neuland. Das macht sich immer dann bemerkbar, wenn man hinterher feststellt, das bestimmte Demontage-Arbeiten deutlich leichter von der Hand gehen, wenn man die Lösungsdetails vorher gekannt hätte (wo sitzen die Rastnasen, wie ist das Teil eingehakt etc.) Den gleichen Umbau würde ich wohl im Nachgang in einem Drittel der Zeit realisieren. Aber man hat ja Respekt und will nicht gleich beim ersten Schraubgang Schaden anrichten. Ausreichend und gutes Werkzeug war vorhanden. Benötigt werden Torx-Schraubendreher TX20 / TX25 sowie diverse Plastikkeile für die Demontagearbeiten von geklipsten Verkleidungsteilen.

Ich bin erst einmal strickt nach Anleitung vorgegangen, diese hatte ich im Vorfeld gelesen. Das ging recht zügig voran. Ich habe nur jedes mal die Schrauben auf den Bildern gesucht, die Fotos und Aufnahme-Winkel waren nicht optimal. Ich habe es selbst getestet, Bilder werden deutlich aussagekräftiger, wenn man zunächst den Schraubendreher ist die Schrauben setzt und dann fotografiert, die Lage ist dann viel deutlicher.

Luftdüsen

Dann kam ich zu den Lüfterdüsen. Von den mittleren 3 Düsen müssen die linke und die rechte raus, dahinter verbergen sich die Verschraubungen der Mediaeinheit. In der Anleitung sollte man die mit geeignetem Werkzeug heraushebeln. Also mal gehebelt wie auf dem Bild, dann hatte ich den Zierring in der Hand, der wäre auch mit einer Drehbewegung nach links (Bajonett-Verschluss) ohne Aufwand zu entfernen gewesen.

Danach habe ich den Trägerring herausgehoben (4Nasen). Das sah aber immer noch nicht so aus wie auf dem Foto der Anleitung. Nach kurzer Videorecherche habe ich gesehen, das man die gesamte Einheit mit Kraftaufwand herausziehen kann. Der vom mir aufwendig demontierte Träger als auch der Zierring müssen dazu nicht runter. Es benötigt aber ein geeignetes Werkzeug. Eine Fahrradspeiche hat sich als ideal herausgestellt. Sehr stabil und am unteren Ende (wo die Speiche normalerweise in der Nabe eingehängt wird), der passende "Haken". Man fährt damit durch die Lüfterdüse hindurch an dem verstellbaren Ausströmer vorbei zu einem senkrecht verlaufenden Steg und hakt die Speiche hier ein. Zuerst recht weit unten. Zieht man jetzt kräftig (ohne Ruck) und hält mit der anderen Hand den Bereich um die Lüftungsringe gegen - ich habe dazu die Speiche in einer großen Zange eingespannt - kommt einem die gesamte Einheit langsam entgegen. Sind die beiden unteren Spangen sicher ausgehakt, setzt man die Speiche noch einmal im oberen Bereich von dem Steg an und kann die Einheit nun sehr leicht herausziehen. Ich habe hier über ein Stunde Zeit verbraucht, weil man an diesem so wichtigen Teil keine Schäden haben möchte. Mit den Speichen war es dann in wenigen Minuten erlegt. Die Luftdüsen sind übrigens gekennzeichnet. Für den Wiedereinbau einfach "TOP" nach oben halten. Beide Düsen sind gleich.

Danach ging es wieder zügig weiter. Alles verbinden und Kamera-Kabel auf der Beifahrerseite am oberen Türrahmen unter dem Dachhimmel verlegt.

Kabel von vorn nach Hinten

Dazu werden nur die Türgummis abgezogen und die Kamera unter den Himmel geschoben. An der B-Säule kann man das Kabel einfach in den Übergang von Dach zu Türholm in die Kante eindrücken, mit einem Plastikspachtel kurz nachdrücken und das Kabel springt wie von selbst hinter die Verkleidung. Genau so geht es auf den letzten 50 cm von der Hintertür bis zu Heckklappe.

 

Die Heckklappe

Die nächste kleine Hürde war der Übergang von Dachhimmel zur Klappe. Hier ist ein flexibler Gummikanal verbaut. Auf Dachseite wird der einfach herausgehebelt. An der Heckklappe ist eine andere Lösung verbaut, jedoch nicht sofort ersichtlich. Unter dem Kanal sitzt ein Kunststoffträger, der den Kanal mit der Heckklappe "verspannt". Wenn man weiß, wo man drücken muss, um die Rastnasen zu betätigen, ist es einfach. Ich habe euch ein Foto angehängt. Ist alles lose, kann man das Kamerakabel gut überall durchfädeln. Wichtig ist, zunächst den bestehenden Kabeln zu folgen und später einen Weg zu wählen, der nicht stört, wo sich das Kabel gut befestigen lässt und damit auch nicht klappern kann. Das wäre sehr ärgerlich. Die Originalkabel sind sehr großzügig mit Stoff ummantelt und an diversen Klammern mit Kabelbindern festgeklippt. Ich habe die Strecken teils mit verwendet. An Kanten habe ich das Kabel zusätzlich ummantelt, um Scheuern zu vermeiden. Dann alles noch strategisch mit Tape verklebt, so das nichts wackeln oder klappern kann.

die Kamera

Laut Anleitung sollte man ein Lock links von der Kennzeichenleuchte bohren. Dann wäre ich mit der Kabelführung aber außerhalb der "abgedichteten Zone" der Zierleiste gewesen und sehr weit außer der Mitte. Ich habe mich dazu entschieden, sie unmittelbar neben den Türgriff zu platzieren. Das ist der Platz der Originalkamera, fast mittig und die Kabel landen dann im Trockenbereich mit unmittelbarer Durchführung an der Heckklappe. Man muss kein Metall und die Heckklappe selbst nicht beschädigen. Nur die Zierleiste wird bearbeitet und die ist ersetzbar. An der ausgesuchten Stelle befindet sich rückseitig ein Versteifungssteg sowie der Block für die Befestigungsschraube. Den Steg habe ich entfernt und an dem Block einige mm weggedrehmelt, damit die Verschraubung der Kamera noch Platz hat. (zu sehen auf Bild 7) Mittels eine mitgelieferten Klebepads wurde die Kamera abgedichtet.

der grüne oder der weise Draht

Hier war eine größere Hürde. Die Anleitung hatte einen Fehler. Der Anschlussstecker der Kamera hat zwei kleine Kabelschlaufen, eine grüne und eine rote. Die Anleitung schreibt hierzu: "wird die weiße Schlaufe durchtrennt, so werden die Hilfslinien der Kamera abgeschaltet - dies wird empfohlen". Also habe ich das so umgesetzt. Zunächst ist mir bei Inbetriebnahme gar nichts ausgefallen. Erst später, als ich den Lenkeinschlag prüfen wollte (Hilfslinien) habe ich bemerkt, das das Kamerabild seitenrichtig dargestellt wurde - so wie ein Schulterblick. Das ist bei einer Rückfahrkamera aber falsch, die Hilfslinien folgten dem logischen Lenkeinschlag, und zeigten nun in eine Richtung, die nicht dem Bild entsprach. Das das Bild gespiegelt werden musste, war mit sofort klar. ich wusste nur nicht warum. Das Video-Interface hat ein eingebautes Menu, hier habe ich gesucht, aber keine passende Einstellung gefunden. Dann habe ich dort irgendwo die Hilfslinien testweise ausgeschalten und so gesehen - stopp - die sind ja zum Teil immer noch da! Dabei sollten die doch mit dem Durchtrennen der weißen Schlaufe abgeschaltet werden. Am Anschlusskabel der Kamera habe ich dann eine Klebefahne mit dem Namen der Kamera entdeckt, die oben erwähnte Ampire KCN820. Also flix auf deren Webseite nachgeschaut. In den technischen Daten stand es jetzt genau anders herum. Die weiße Schlaufe dreht das Bild, die Grüne Schlaufe schaltet die eingebauten Guide-Lines ab. So habe ich die weisen Enden wieder verlötet und die grüne Schlaufe aufgetrennt. Nun war alles wie gewünscht.

Feinjustage

Das Video-Interface beherrscht noch ein paar Feinheiten. Über ein integriertes Menu (3 Tasten am Interface) lassen sich Helligkeit, Kontrast, Bildlage sowie einige Parameter zu den Hilfslinien einstellen. Das sollte man also noch erledigen, bevor man alles verstaut und zubaut. Das Interface hat ausserdem ein paar DIP-Schalter an einer Seite. Änderungen an den Schaltern sieht man nur, wenn man das Interface kurz vom Strom trennt. (Also kurz die Steuerleitung vom CAN-Modul abziehen). Die nicht benötigen Videoeingänge AV1 und AV2 werden abgeschaltet.

DIP2 auf off = oben - AV1 aus

DIP3 auf off = oben - AV1 aus

DIP4 auf off = oben - keine Funktion

DIP5 auf on = unten - eigene Rückfahrkamera aktivieren

DIP6 auf off = oben - keine Funktion

DIP7 auf on = oben - Kombination 7/8 beeinflusst das Bild, bei mir nur so vorhanden

DIP8 auf off = unten

Abschluss und Fazit

Die Gerätschaften mussten nun noch an einem sicheren Ort verstaut werden. Die Anleitung schreibt dazu "sorgfältig hinter dem Handschuhfach verstauen". Dort geht es jedoch recht eng zu. Ich habe mir eine andere Stelle ausgesucht. Das Video-Interface habe ich leicht mittig mit doppelseitigem Klebeband oben auf das Handschuhfach geklebt. Ich habe das Interface so aufgeklebt, das die Knöpfe für das Menu der Einheit noch von oben erreichbar sind. Links daneben habe ich das CAN-BUS-Interface geklebt. Die Kabel wurden noch in Richtung Mittelkonsole sauber geordnet und alles was klappern könnte fixiert.

Die Anlage funktioniert wie erwartet, der Unterschied zur werksseitig verbauten Kamera ist gering. Das Bild ist sehr gut trotz der relativ geringen Auflösung der Kamera (756x504), der Blickwinkel ist etwas größer. Die Lichtstärke und Helligkeitsautomatik muss sich erst noch beweisen. Der Aufwand war deutlich höher als erwartet. Ich habe mit 1-2 Stunden gerechnet. Aufgrund der diversen "Lern"-Momente und Vorsicht habe ich 6 Stunden benötigt. Ich würde es wohl im Wiederholungsfall in 2 Stunden hinbekommen. Besonders schön finde ich den Mehrwert, die Park-Sensoren jetzt ebenfalls auf dem Display zu haben. Ich habe mich mittlerweile so daran gewöhnt, das ich die normalen Anzeigen an der Scheibe und am Dachhimmel regelmäßig übersehen. Mein anderes Auto macht das eben auch so.

Ich hoffe mein kleiner Bericht hilft euch ein wenig weiter.

+7
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Sie wollen die Kamera selber einbauen preis zwischen 1250 -1500€

@mood0r

Zitat:

Alle haben nein gesagt wegen Haftung usw.

was kann man nun machen?

Es gibt auch freie Anbieter die MB Nachrüstungen anbieten Beispiel:

https://www.service-am-stern.de/nachruestung/

Oder Selbtseinbau (die Unterlagen dazu hattest du ja bekommen) und Codierer in deiner Nähe suchen:

https://www.motor-talk.de/.../wer-codiert-wo-t4941044.html?...

https://www.youtube.com/watch?v=ImGKzFRJoGs

 

Basis für die Community:

https://...mercedes-originalteile.de/.../...era-Kit-B-Klasse-W246.html

Gruß

wer_pa

Die Seite "Service am Stern" hat gute Angebote und vor allen Dingen direkt mit Preisangabe. Gibt es Erfahrungen zu deren Arbeit?

Bin ja immer noch am überlegen statt neues LiveTraffic für 180 Euro direkt CarPlay aber mit Eintrag in Datenkarte für ca. 600 Euro zum machen und die Rückfahrkamera reizt mich auch.

Ja danke. Werde mir das morgen mal in Ruhe ansehen.

Vielen Dank.

Mercedes-Teilelieferant hat mir nach Tiefenprüfung mitgeteilt, das in meinem Fall die Kamera nicht so ohne weiteres verwendet werden kann. Hier fehlt ein zusätzliches Steuergerät (ich habe Audio 20 NTG 4.5).

Mir wurde auch eine Teileliste geschickt, was dann alles benötigt wird, und das war deutlich mehr an Teilen.

Habe mich nun für ein Alternativangebot von AV-Engineering entschieden und die Komponenten bereits erhalten. Ich werde es am Wochenende einbauen. Gut gemachte deutsche Anleitung liegt bei. Eine Programmierung des Steuergerätes durch den Kundenservice ist hier nicht notwendig.

@Sethos2020

Zitat:

Ich werde es am Wochenende einbauen. Gut gemachte deutsche Anleitung liegt bei.

Wenn möglich, bitte die Einbausession mit Bildfolgen dokumentieren und besondere Hürden beschreiben.

Dank vorab

wer_pa

Hallo

Bei NTG 4.5 braucht man anderes Radio.

Bei NTG 5 nicht.

Gruß

So Leute, ich habe es heute gewagt und wie bereits angekündigt, die Rückfahrkamera im B250 meiner Frau nachgerüstet. Es ist ein Audio20 / NTG 4.5 verbaut. Fahrzeug ist ein Automatik.

Der Bausatz

Zum Einbau kam ein kompletter Satz von AV-Engineering, es war alles enthalten. Neben diversen Kabeln unter anderem ein Video-Interface (kann Rückfahrkamera und bis zu zwei weitere Videoquellen in das Signal zum Monitor einspeisen, außerdem kann es die Parksensoren sowie die Lenkkurven ins Bild reinrechnen), dazu kommt ein CAN-Bus-Interface, was neben dem Rückfahrsignal (nur bei Automatik-Fahrzeugen), auch den Lenkeinschlag und die Informationen der Parksensoren aus dem CAN-Bus holt und zum Video-Interface weiterleitet. Natürlich war auch noch die Kamera selbst, hier eine Ampire KCN820 im Lieferumfang. Ich habe das Set im ebay-Shop von av-engineering erworben, man kann es auch auf der Internet-Seite direkt bestellen. Hier ist der Link zum Set: klick

Nach der Bestellung bekam ich postwendend eine Bestätigungsmail mit Link zum Downloaden der Anleitung.

Ausgangslage

Zu meiner Ausgangslage, ich bin technisch versiert, bezeichne mich als sehr geschickt und handwerklich erfahren. KFZ-Mechaniker bin ich nicht und habe auch keine einschlägigen Erfahrungen am Fahrzeug. Das Auto war für mich Neuland. Das macht sich immer dann bemerkbar, wenn man hinterher feststellt, das bestimmte Demontage-Arbeiten deutlich leichter von der Hand gehen, wenn man die Lösungsdetails vorher gekannt hätte (wo sitzen die Rastnasen, wie ist das Teil eingehakt etc.) Den gleichen Umbau würde ich wohl im Nachgang in einem Drittel der Zeit realisieren. Aber man hat ja Respekt und will nicht gleich beim ersten Schraubgang Schaden anrichten. Ausreichend und gutes Werkzeug war vorhanden. Benötigt werden Torx-Schraubendreher TX20 / TX25 sowie diverse Plastikkeile für die Demontagearbeiten von geklipsten Verkleidungsteilen.

Ich bin erst einmal strickt nach Anleitung vorgegangen, diese hatte ich im Vorfeld gelesen. Das ging recht zügig voran. Ich habe nur jedes mal die Schrauben auf den Bildern gesucht, die Fotos und Aufnahme-Winkel waren nicht optimal. Ich habe es selbst getestet, Bilder werden deutlich aussagekräftiger, wenn man zunächst den Schraubendreher ist die Schrauben setzt und dann fotografiert, die Lage ist dann viel deutlicher.

Luftdüsen

Dann kam ich zu den Lüfterdüsen. Von den mittleren 3 Düsen müssen die linke und die rechte raus, dahinter verbergen sich die Verschraubungen der Mediaeinheit. In der Anleitung sollte man die mit geeignetem Werkzeug heraushebeln. Also mal gehebelt wie auf dem Bild, dann hatte ich den Zierring in der Hand, der wäre auch mit einer Drehbewegung nach links (Bajonett-Verschluss) ohne Aufwand zu entfernen gewesen.

Danach habe ich den Trägerring herausgehoben (4Nasen). Das sah aber immer noch nicht so aus wie auf dem Foto der Anleitung. Nach kurzer Videorecherche habe ich gesehen, das man die gesamte Einheit mit Kraftaufwand herausziehen kann. Der vom mir aufwendig demontierte Träger als auch der Zierring müssen dazu nicht runter. Es benötigt aber ein geeignetes Werkzeug. Eine Fahrradspeiche hat sich als ideal herausgestellt. Sehr stabil und am unteren Ende (wo die Speiche normalerweise in der Nabe eingehängt wird), der passende "Haken". Man fährt damit durch die Lüfterdüse hindurch an dem verstellbaren Ausströmer vorbei zu einem senkrecht verlaufenden Steg und hakt die Speiche hier ein. Zuerst recht weit unten. Zieht man jetzt kräftig (ohne Ruck) und hält mit der anderen Hand den Bereich um die Lüftungsringe gegen - ich habe dazu die Speiche in einer großen Zange eingespannt - kommt einem die gesamte Einheit langsam entgegen. Sind die beiden unteren Spangen sicher ausgehakt, setzt man die Speiche noch einmal im oberen Bereich von dem Steg an und kann die Einheit nun sehr leicht herausziehen. Ich habe hier über ein Stunde Zeit verbraucht, weil man an diesem so wichtigen Teil keine Schäden haben möchte. Mit den Speichen war es dann in wenigen Minuten erlegt. Die Luftdüsen sind übrigens gekennzeichnet. Für den Wiedereinbau einfach "TOP" nach oben halten. Beide Düsen sind gleich.

Danach ging es wieder zügig weiter. Alles verbinden und Kamera-Kabel auf der Beifahrerseite am oberen Türrahmen unter dem Dachhimmel verlegt.

Kabel von vorn nach Hinten

Dazu werden nur die Türgummis abgezogen und die Kamera unter den Himmel geschoben. An der B-Säule kann man das Kabel einfach in den Übergang von Dach zu Türholm in die Kante eindrücken, mit einem Plastikspachtel kurz nachdrücken und das Kabel springt wie von selbst hinter die Verkleidung. Genau so geht es auf den letzten 50 cm von der Hintertür bis zu Heckklappe.

 

Die Heckklappe

Die nächste kleine Hürde war der Übergang von Dachhimmel zur Klappe. Hier ist ein flexibler Gummikanal verbaut. Auf Dachseite wird der einfach herausgehebelt. An der Heckklappe ist eine andere Lösung verbaut, jedoch nicht sofort ersichtlich. Unter dem Kanal sitzt ein Kunststoffträger, der den Kanal mit der Heckklappe "verspannt". Wenn man weiß, wo man drücken muss, um die Rastnasen zu betätigen, ist es einfach. Ich habe euch ein Foto angehängt. Ist alles lose, kann man das Kamerakabel gut überall durchfädeln. Wichtig ist, zunächst den bestehenden Kabeln zu folgen und später einen Weg zu wählen, der nicht stört, wo sich das Kabel gut befestigen lässt und damit auch nicht klappern kann. Das wäre sehr ärgerlich. Die Originalkabel sind sehr großzügig mit Stoff ummantelt und an diversen Klammern mit Kabelbindern festgeklippt. Ich habe die Strecken teils mit verwendet. An Kanten habe ich das Kabel zusätzlich ummantelt, um Scheuern zu vermeiden. Dann alles noch strategisch mit Tape verklebt, so das nichts wackeln oder klappern kann.

die Kamera

Laut Anleitung sollte man ein Lock links von der Kennzeichenleuchte bohren. Dann wäre ich mit der Kabelführung aber außerhalb der "abgedichteten Zone" der Zierleiste gewesen und sehr weit außer der Mitte. Ich habe mich dazu entschieden, sie unmittelbar neben den Türgriff zu platzieren. Das ist der Platz der Originalkamera, fast mittig und die Kabel landen dann im Trockenbereich mit unmittelbarer Durchführung an der Heckklappe. Man muss kein Metall und die Heckklappe selbst nicht beschädigen. Nur die Zierleiste wird bearbeitet und die ist ersetzbar. An der ausgesuchten Stelle befindet sich rückseitig ein Versteifungssteg sowie der Block für die Befestigungsschraube. Den Steg habe ich entfernt und an dem Block einige mm weggedrehmelt, damit die Verschraubung der Kamera noch Platz hat. (zu sehen auf Bild 7) Mittels eine mitgelieferten Klebepads wurde die Kamera abgedichtet.

der grüne oder der weise Draht

Hier war eine größere Hürde. Die Anleitung hatte einen Fehler. Der Anschlussstecker der Kamera hat zwei kleine Kabelschlaufen, eine grüne und eine rote. Die Anleitung schreibt hierzu: "wird die weiße Schlaufe durchtrennt, so werden die Hilfslinien der Kamera abgeschaltet - dies wird empfohlen". Also habe ich das so umgesetzt. Zunächst ist mir bei Inbetriebnahme gar nichts ausgefallen. Erst später, als ich den Lenkeinschlag prüfen wollte (Hilfslinien) habe ich bemerkt, das das Kamerabild seitenrichtig dargestellt wurde - so wie ein Schulterblick. Das ist bei einer Rückfahrkamera aber falsch, die Hilfslinien folgten dem logischen Lenkeinschlag, und zeigten nun in eine Richtung, die nicht dem Bild entsprach. Das das Bild gespiegelt werden musste, war mit sofort klar. ich wusste nur nicht warum. Das Video-Interface hat ein eingebautes Menu, hier habe ich gesucht, aber keine passende Einstellung gefunden. Dann habe ich dort irgendwo die Hilfslinien testweise ausgeschalten und so gesehen - stopp - die sind ja zum Teil immer noch da! Dabei sollten die doch mit dem Durchtrennen der weißen Schlaufe abgeschaltet werden. Am Anschlusskabel der Kamera habe ich dann eine Klebefahne mit dem Namen der Kamera entdeckt, die oben erwähnte Ampire KCN820. Also flix auf deren Webseite nachgeschaut. In den technischen Daten stand es jetzt genau anders herum. Die weiße Schlaufe dreht das Bild, die Grüne Schlaufe schaltet die eingebauten Guide-Lines ab. So habe ich die weisen Enden wieder verlötet und die grüne Schlaufe aufgetrennt. Nun war alles wie gewünscht.

Feinjustage

Das Video-Interface beherrscht noch ein paar Feinheiten. Über ein integriertes Menu (3 Tasten am Interface) lassen sich Helligkeit, Kontrast, Bildlage sowie einige Parameter zu den Hilfslinien einstellen. Das sollte man also noch erledigen, bevor man alles verstaut und zubaut. Das Interface hat ausserdem ein paar DIP-Schalter an einer Seite. Änderungen an den Schaltern sieht man nur, wenn man das Interface kurz vom Strom trennt. (Also kurz die Steuerleitung vom CAN-Modul abziehen). Die nicht benötigen Videoeingänge AV1 und AV2 werden abgeschaltet.

DIP2 auf off = oben - AV1 aus

DIP3 auf off = oben - AV1 aus

DIP4 auf off = oben - keine Funktion

DIP5 auf on = unten - eigene Rückfahrkamera aktivieren

DIP6 auf off = oben - keine Funktion

DIP7 auf on = oben - Kombination 7/8 beeinflusst das Bild, bei mir nur so vorhanden

DIP8 auf off = unten

Abschluss und Fazit

Die Gerätschaften mussten nun noch an einem sicheren Ort verstaut werden. Die Anleitung schreibt dazu "sorgfältig hinter dem Handschuhfach verstauen". Dort geht es jedoch recht eng zu. Ich habe mir eine andere Stelle ausgesucht. Das Video-Interface habe ich leicht mittig mit doppelseitigem Klebeband oben auf das Handschuhfach geklebt. Ich habe das Interface so aufgeklebt, das die Knöpfe für das Menu der Einheit noch von oben erreichbar sind. Links daneben habe ich das CAN-BUS-Interface geklebt. Die Kabel wurden noch in Richtung Mittelkonsole sauber geordnet und alles was klappern könnte fixiert.

Die Anlage funktioniert wie erwartet, der Unterschied zur werksseitig verbauten Kamera ist gering. Das Bild ist sehr gut trotz der relativ geringen Auflösung der Kamera (756x504), der Blickwinkel ist etwas größer. Die Lichtstärke und Helligkeitsautomatik muss sich erst noch beweisen. Der Aufwand war deutlich höher als erwartet. Ich habe mit 1-2 Stunden gerechnet. Aufgrund der diversen "Lern"-Momente und Vorsicht habe ich 6 Stunden benötigt. Ich würde es wohl im Wiederholungsfall in 2 Stunden hinbekommen. Besonders schön finde ich den Mehrwert, die Park-Sensoren jetzt ebenfalls auf dem Display zu haben. Ich habe mich mittlerweile so daran gewöhnt, das ich die normalen Anzeigen an der Scheibe und am Dachhimmel regelmäßig übersehen. Mein anderes Auto macht das eben auch so.

Ich hoffe mein kleiner Bericht hilft euch ein wenig weiter.

Der Zier-Ring der Lüfterdüsen ist runter
Der Halte-Ring, ebenfalls nicht benötigt
Die Fahrradspeiche als "Auszieher"
+7

@Sethos2020

 

Mega Dank für deinen Umsetzungsbericht

 

Gruß

wer_pa

Wow, vielen Dank für diese tolle Anleitung!

Zitat:

@mood0r schrieb am 19. September 2020 um 11:26:35 Uhr:

Wo bekomme ich die her?

Ich verlinke mal mein Posting aus einem anderen Fred:

Zitat:

@middle schrieb am 6. Februar 2020 um 08:16:04 Uhr:

Hallo,

ich habe an meinem Mercedes-Benz B 220 d PEAK AMG Night Comand Pano LED+ Memory BJ.09/2017 vor 4 Wochen die Original-RFK selbst nachgerüstet. Teile sind alle von meinem Mercedes-Händler (ca. 250 EUR), der dann nach Einbau auch die Aktivierung und Kalibrierung durchgeführt hat (ca. 160EUR). Der Einbau selbst war an einem Tag (mit vielen Pausen ;-) ) erledigt, dabei sind wir nach der angehängten Einbauanleitung vorgegangen. Mit der hat's wunderbar geklappt. Lediglich ein Kabel (bl/ws zum CAN-Bus) war ca. 20 cm zu kurz, wir haben dieses dann verlängert. Anm.: Wir sind beim Verlegen der Kabelstränge streng nach der angehängten Anleitung vorgegangen. Sind wohl "Fertigungstoleranzen, dass mal das eine, mal das andere Kabel zu kurz ist... Dies wurde uns auch vom Mercedeshändler bestätigt.

Die Anleitung habe ich irgendwo aus dem Forum hier "geangelt", finde aber den Thread dazu nimmer :(

Deshalb hänge ich das PDF an.

edit: ich habe das Command Online verbaut.

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