Problembeschreibung Automatikgetriebe
Hallo,
ich fahre einen 320 1999 mit derzeit knapp 230 000 km Laufleistung. Ein Getriebeölwechsel wurde vor ca. 15 000 km gemacht, ich habe noch die Schraube am Wandler.
Vorab:
Seit ca. einem Jahr hatte ich relativ häufig in unregelmäßigen Abständen das Gefühl, dass er sich fährt als ob hinten ein Gewicht dran hängt. Daraufhin wurde er beim Motorlauf ausgelesen und die Ist-Soll-Werte verglichen, es gab keine Abweichungen oder Ausschläge in den Werten des Motors.
Zunächst war meine Vermutung, dass der Motor die Ursache ist. Es konnten aber keine Fehler oder schrägen Werte gefunden werden.
Ich habe meine Suche weiter ausgedehnt und bin nun beim Automatikgetriebe angelangt.
Ich habe leider nicht die Möglichkeit einen anderen 320er zu fahren und kann nicht vergleichen. Ich versuche so gut es geht (und ausführlich) meine Beobachtungen zu beschreiben, falls was unklar ist oder fehlt, fragt bitte nach :-)
1. siehe oben, das Fahrzeug fährt sich manchmal wie mit Gewicht am Heck
2. Beim sachten Beschleunigen im 5. Gang folgendes: zunächst läuft der Drehzahlmesser bis knapp an die 2000 Umdrehungen heran (Gaspedal wird weiter getreten wie vorher, nicht mehr oder weniger) die Drehzahl fällt auf ca. 1700 Umdrehungen ab und läuft ab dort weiter bis nach oben. Es ist also so als ob der Gang ein bisschen durch rutscht, aber nicht rausspringt sondern nur in dem Bereich vor 2000 etwas nachgibt und dann weiter zieht.
3. Ich fahre auf der Autobahn mit ca. 130 km/h. Ich gebe langsam Gas, die Drehzahl steigt langsam. Ich gebe etwas mehr Gas und die Drehzahl macht einen Sprung um ca. 500 Umdrehungen und es fühlt sich an, als ob er einen "Zwischengang" runterschaltet. Jetzt beschleunigt er, allerdings fühlt sich die Beschleunigung etwas träge an.
Tatsächlich schaltet er aber nicht runter, es fühlt sich lediglich so an.
4. Im Winter habe ich auf W geschaltet. In diesem Modus habe ich das Gefühl, als ob er die Kraft vom Motor viel besser auf die Straße bringt und nichts davon verloren geht. Besonders beim Beschleunigen / Anfahren aus dem Stand. Das schwammige und träge Fahrgefühl ist deutlich weniger bis ganz weg, anders als im Modus S.
Bei höherer Geschwindigkeit ist jedoch trotzdem das was unter 3. beschrieben ist.
Meine Vermutung:
Im Modus W wird weniger Drehmoment auf die Achse gebracht, damit er bei rutschigen Verhältnissen an den Rädern trotzdem Grip hat. Bei diesem weniger Drehmoment scheint im Getriebe nichts durchzurutschen und die Kraft wird vollständig übertragen. Bei mehr Drehmoment wie in S oder beim Beschleunigen auf der Autobahn (mehr oder viel Gas geben) gibt irgendwas im Getriebe nach.
Insgesamt würde ich es so beschreiben, als ob man mit schleifender Kupplung fährt.
Lässt sich durch diese Beschreibung eine Richtung ausmachen, wo ich anfangen kann zu suchen -> Wandler oder Getriebe selber?
Gibt es Möglichkeiten das Getriebe / Wandler zu prüfen, auslesen zu lassen?
Sry für den umfangreichen Text ich bin dankbar für jede Idee :-)
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Superbastler123 schrieb am 22. Dezember 2015 um 13:20:22 Uhr:
Ich werde zeitnah (bei besserem Wetter) den Kontakt vom Kabel zum Getriebesteuergerät prüfen.@Powermikey
Sehr hilfreicher Kommentar! Leider ist mir dieser etwas zu ungenau. Du scheinst mit deinem Hintern mehr zu erfühlen als manch ein Mechaniker. Scheint ein wunderbares Exemplar zu sein ....... *kopfschüttel*
Du könntest mir sehr helfen, wenn du (oder dein Hinterteil) mir erklärst, woran ich denn den Unterschied erkenne. Dann könnte ich genauere Hinweise und Beschreibungen liefern.Grüße
Solche "Poppo-Meter" arbeiten mitunter besser als ein Diagnosegerät.
Manche "Getriebeprobleme" kommen von einem defekten LMM (meßtechnisch fast nicht erfaßbar) und manches "Motorstottern beim anfahren" kommt von einem fehlerhaft arbeitendem Getriebe.
Egal wieviele Sensoren und Meßmöglichkeiten bestehen können, nicht jeder Fehler ist meßtechnisch erfaßbar. Und ein gutes "Poppometer" kann oft den entscheidenden Hinweis geben, wo der Fehler zu suchen ist.
Und so traurig es ist, manche Fehler sind und bleiben unerklärlich und können manchmal nur durch massiven und kostenintensiven Teiletausch eleminiert werden.
Was ich damit eigentlich nur sagen wollte..... es gibt solche wunderbaren Exemplare wirklich..... 😁
Leichti
PS: Was bei dir auch der FAll sein könnte... ein defekter Katalysator. Meßtechnisch nicht erfaßbar aber rein von der Logik her auch nicht aus zu schliessen.
34 Antworten
Wenn der Stecker ölig ist kann schon sein, dass das Getriebesteuergerät inzwischen einen weg hat - Öl kriecht in die Steuerung.
Beifahrerfußmatte hochheben - ggf. das Trittbrett/Blech wegschrauben und nach Getriebeöl suchen...
servus
Ich werde zeitnah (bei besserem Wetter) den Kontakt vom Kabel zum Getriebesteuergerät prüfen.
@Powermikey
Sehr hilfreicher Kommentar! Leider ist mir dieser etwas zu ungenau. Du scheinst mit deinem Hintern mehr zu erfühlen als manch ein Mechaniker. Scheint ein wunderbares Exemplar zu sein ....... *kopfschüttel*
Du könntest mir sehr helfen, wenn du (oder dein Hinterteil) mir erklärst, woran ich denn den Unterschied erkenne. Dann könnte ich genauere Hinweise und Beschreibungen liefern.
Grüße
Zitat:
@Superbastler123 schrieb am 22. Dezember 2015 um 13:20:22 Uhr:
Ich werde zeitnah (bei besserem Wetter) den Kontakt vom Kabel zum Getriebesteuergerät prüfen.@Powermikey
Sehr hilfreicher Kommentar! Leider ist mir dieser etwas zu ungenau. Du scheinst mit deinem Hintern mehr zu erfühlen als manch ein Mechaniker. Scheint ein wunderbares Exemplar zu sein ....... *kopfschüttel*
Du könntest mir sehr helfen, wenn du (oder dein Hinterteil) mir erklärst, woran ich denn den Unterschied erkenne. Dann könnte ich genauere Hinweise und Beschreibungen liefern.Grüße
Solche "Poppo-Meter" arbeiten mitunter besser als ein Diagnosegerät.
Manche "Getriebeprobleme" kommen von einem defekten LMM (meßtechnisch fast nicht erfaßbar) und manches "Motorstottern beim anfahren" kommt von einem fehlerhaft arbeitendem Getriebe.
Egal wieviele Sensoren und Meßmöglichkeiten bestehen können, nicht jeder Fehler ist meßtechnisch erfaßbar. Und ein gutes "Poppometer" kann oft den entscheidenden Hinweis geben, wo der Fehler zu suchen ist.
Und so traurig es ist, manche Fehler sind und bleiben unerklärlich und können manchmal nur durch massiven und kostenintensiven Teiletausch eleminiert werden.
Was ich damit eigentlich nur sagen wollte..... es gibt solche wunderbaren Exemplare wirklich..... 😁
Leichti
PS: Was bei dir auch der FAll sein könnte... ein defekter Katalysator. Meßtechnisch nicht erfaßbar aber rein von der Logik her auch nicht aus zu schliessen.
Leichti weiß was ich meine. Danke.
Ähnliche Themen
Ich möchte das Thema nochmal auf den Ursprung zurückführen ;-)
Die Drosselklappe ist leider noch nicht angekommen. Daher gibt´s von dieser Seite noch keine neuen Nachrichten.
Allerdings habe ich mich weiter belesen zum Thema Automatik-Probleme. Ich habe erfahren, dass anhand von den Adaptionsdaten des Getriebes Rückschlüsse auf Defekte im Inneren zulassen. Ich habe im Anhang mal die Daten abgeschrieben, die stammen von vor ca. 4 Wochen, da hat man mir das bei Mercedes gegeben, weil ich sagte, dass ich alle Daten vom Getriebe beim Auslesen haben möchte.
Bei Mercedes konnte ich erstmal nicht weiter fragen, da man mir sagte, dass ich für eine Fehler-Diagnose das Auto da lassen muss (mit entsprechenden Kosten...).
Im Anhang also meine Adaptionsdaten vom Getriebe mit dem Typ 722.618. Vielleicht gibts hier einen Kenner, der mit den Daten etwas anfangen kann :-)
Ich konnte noch keinen Getriebespezialisten fragen, da Feiertage sind ;-)
Grüße
Rückmeldung zum Thema Adaptionsdaten:
Da es anscheinend sehr schwer ist, hierfür Informationen zu finden, möchte ich nochmal Rückmeldung geben, für alle die iwann mal diesen Thread lesen. Ich möchte anderen Leuten ersparen, ewig suchen zu müssen. Die Daten stammen aus recht sicherer Quelle aus einem anderen Forum.
Ich habe mich inzwischen weiter informiert.
Die Daten in der Datei sollte in der Regel die 180 Nm nicht übersteigen. Dies ist der Grenzwert für Zug / Schubmomente.
Die Fülldrücke sollten die 800 mbar nicht übersteigen.
Die Füllzeit sollte nicht 15 Zyklen übersteigen (1 Zyklus ca. 20 ms)
Für mich heißt das, dass die Mechanik im Getriebe soweit i.O. ist. Allerdings wird nicht der Wandler + Überbrückungskupplung abgebildet, soweit ich das verstanden habe.
Frage Wie lange / schnell kann man mit ausgeschalteter WÜK / KÜB fahren
Die Meinungen reichen von maximal 3 km bis mehrere tausend Kilometer ohne Schaden.
Hintergrund: Wenn ich austesten möchte, ob der Fehler an der WÜK bzw. dem Magnetventil für die WÜK liegt, würde ich es abschalten (lassen), Testfahrt machen. Allerdings zeigt sich der Fehler erst bei ca. 100 km/h sicher/reproduzierbar. Ich bin mir nicht sicher, ob ich da mit 3km hinkomme und ob die Geschwindigkeit überhaupt erlaubt ist.
Grüße
Zitat:
Frage Wie lange / schnell kann man mit ausgeschalteter WÜK / KÜB fahren
Grüße
Theoretisch ewig, denn die Kraftübertragung allein über einen intakten Wandler funktioniert ja bestens. Höchstgeschwindigkeit wird schlupfbedingt halt etwas niedriger ausfallen, Spritverbrauch und ATF Temperatur aus demselben Grund höher. Auf Letztere sollte man bei derlei Experimenten deshalb ein waches Auge werfen!
Frühere Automatikautos hatten überhaupt keine WÜK, allerdings ebensowenig eine elektronische Steuerung, die verrückt spielen könnte, sobald sie "merkt", dass was abgeschaltet ist.
Alles klar vielen Dank, werde das als weitere Option im Auge behalten.
Als nächstes werde ich die Drosselklappe wechseln und noch mal auf Öl im Steuergerät bzw. Kabel prüfen.
Die Sache mit dem Kat kann ich nur schwer prüfen, werde aber mal dranklopfen mit der Hand, um zu hören, ob etwas klappert bzw raschelt. Das würde dann auf Bruchteile im Kat hinweisen.
Grüße
Zitat:
@Superbastler123 schrieb am 28. Dezember 2015 um 04:23:08 Uhr:
Die Sache mit dem Kat kann ich nur schwer prüfen, werde aber mal dranklopfen mit der Hand, um zu hören, ob etwas klappert bzw raschelt. Das würde dann auf Bruchteile im Kat hinweisen.Grüße
Bevor ich jetzt lange rumsuche:
Aus welcher deutschen Ecke kommst du? Vielleicht ist ja jemand aus deiner Nähe und hat ein gutes "Poppometer" (oder kommt zufällig in nächster Zeit in deiner Ecke vorbei)
LM
Ich bin aus Sachsen, aus der Nähe von Zwickau bzw. Chemnitz. Leider am anderen Ende vom Standort der meisten Forums-User :-(
Grüße
Nunja, so weit ist das von mir garnicht weg. Allerdings weiß ich nicht, ob mein Poppometer da gut genug für ist 😁
LM
Hey,
ich bin nun etwas weiter. Ich habe die Drosselklappe ausgebaut. Sie ist auf der Innenseite sehr stark schwarz gebrannt und außerdem befindet sich sehr viel Öl (flüssig, fast ganze Tropfen) an der Innenseite.
Bevor ich das ganze wieder zusammen baue, zwei Fragen:
Lohnt es sich, gleich wenn ich schon mal etwas Platz dort habe, das AGR-Ventil auszubauen und mit zu erneuern bzw. zu reinigen? Ich habe gesehen, dass die Mutter auf dem Metallschlauch, der aus der Ansaugbrücke kommt vollkommen rostig ist. Besteht hier die Gefahr von Undichtigkeit und Falschluft im System?
In der Ansaugbrücke selbst scheint, soweit ich das sehen kann, auch ziemlich viel Öl und Kruste zu sein.
Die Ansaugbrücke besteht aus zwei Teilen. Einem unteren und einem oberen. Kann man den oberen Teil (also nur den Deckel) ausbauen? Ist dieser mit einer Dichtung oder ähnlichem versehen?
Dafür müssen die Einspritzventile samt Leitungen raus, könnte ich das gleich im ganzen nach oben abziehen, damit ich nicht alles einzeln zerlegen muss?
Grüße
Ähnlich wie hier beschrieben sieht es wahrscheinlich bei 3/4 aller älteren Autos aus, und die meisten fahren - frei nach Besitzers Motto "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" - trotzdem mehr oder weniger unauffällig!
Natürlich gehört Öl in den Schmierkreislauf und nicht in den Ansaugtrakt. Gelangt es dort trotzdem hin, hilft Saubermachen, solange die Ursache(n) nicht abgestellt ist/sind, bestenfalls über die nächsten paar tausend km.
Aber wo anfangen mit der Suche? Ventile, Kolbenringe, Kurbelwellengehäuse.....? Optimisten hoffen - mit vagen Erfolgsaussichten, nichts weiter zerlegen zu müssen - gern auf Abhilfe von diversen Elexieren von Holts, Liqui Moly & Co. In deren Sortimenten gibt's Döschen gegen jede nur erdenkliche Undichtigkeit, hin und wieder auch mal die am eigenen Vehikel. Wenn schon Einspritzdüsen raus, dann getrost auch einzeln - und ab damit zum Reinigen zum nächsten Bosch Dienst. Schadet bei höheren Laufleistungen nie, wirkt manchmal sogar Wunder.
Kerzen sauber oder womöglich auch schon die eine oder andere verölt?
Eine verrostete Mutter sorgt übrigens seltener für Undichtigkeiten als blitzeblanke, die nach einer Generalrevision nicht rechtzeitig mit dem richtigen Drehmoment nachgezogen werden!
Hey,
also werde ich den Spaß zusammen lassen. Die Kerzen werde ich wohl oder übel prüfen müssen :-(
Die neue gebrauchte Drosselklappe ist defekt. Auch nach Einlernen schwankt die Drehzahl um 1000 Umdrehungen im Leerlauf. Außerdem summt die Drosselklappe permament und hört nicht auf, wie die alte...
Ich werde die alte reinigen und erstmal wieder einsetzen.
Grüße und Danke
Hallo,
also ich habe die alte Drosselklappe mit Bremsenreiniger sauber gemacht und wieder eingebaut.
Dabei habe ich den Dichtring zwischen Drosselklappe und Ansaugbrücke erneuert. Ich habe zunächst gewartet bis das Summen weg ist, dann habe ich gestartet.
ABER: Fehlermeldung ESP, Werkstatt aufsuchen
ich mit einem 0815 Auslesegerät ausgelesen und dort steht Motor-CAN-Signal gestört, gelöscht, wieder probiert und selbiges wieder
Außerdem kann ich das Gaspedal treten und es passiert im Leerlauf rein gar nichts, die Drehzahl reagiert überhaupt nicht.
Wie kann die ESP Fehlermeldung mit der Drosselklappe zusammen hängen? Kann ich beim Ausbau der Drosselklappe irgendwas kaputt gemacht haben, was den ESP-Fehler auslöst?
Grüße