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Neues Konzept: Methanol Brennstoffzelle?

Themenstarteram 5. Mai 2021 um 15:02
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77 Antworten

Holgor2000 ich will dir nicht widersprechen. Der Artikel hat viele Fakten, ist aber derartig polemisch und angreifend und verliert daher an Seriösität. Der Vergleich wir stellen alle Autos auf Methanol um und müssen unsere Stromerzeugung verdoppeln, um nur Methanol herzustellen, ist Quatsch. Genauso ein Elektroauto mit dem Diesel zu vergleichen. Einen Diesel wird es irgendwann nicht mehr geben! Wenn muss man alternative Antriebe auch untereinander vergleichen, was er zwar tut, aber das andere hat halt mehr Polemikpotential. Auch dass man erst Energie aufwenden und speichern muss, um ein Auto bewegen zu können, muss man selbst den größten Laien nicht erklären. In Diesel steckt auch Energie, die die Natur halt vor vielen Jahren da gespeichert hat und auf dessen Pump wir heute leben (Erdüberlastungstag). Wenn wir Diesel synthetisch herstellen würden, brauchen wir auch Energie und der Wirkungsgrad einer Verbrenners ist auch nicht toll. Also haben wir für bestimmte Anwendungen noch keine Lösung!

 

Wie er schreibt ist das direkte Laden und fahren mit der Batterie, also der BEV, die beste Lösung. Kein Widerspruch! Damit werden auch die meisten klar kommen und werden sich auch umstellen müssen. Aber was ist mit den paar Langstreckler, die einen REX haben wollen? Mit dem Schwerlast, …? Hier schreibt er ja selbst: „Übrigens ist Methanol als Energiespeicher ebenfalls keine neue Energie, es ist einer der vielen Ansätze, um in Zukunft Strom zu speichern für Zeiten, in denen Wind- und Solarkraft alleine nicht genug leisten. Es könnte ebenso beim Schwerlasttransport eingesetzt werden, also bei Schiffen und großen LKW, bei denen Batterien als Lösung noch nicht funktionieren.“ Dann könnte ich auch polemisch antworten: „Das ist doch die reinste Energieverschwendung! Mit der Energie kann ich mein Haus jahrelang betreiben!“

 

Es ist nicht fair Roland Gumpert als alten, verstörten Ingenieur hinzustellen, der nicht mit dem Mainstream mitgeht. Wenn es so absurd ist, warum hat es Daimler im NECAR5 überhaupt getestet? Im Gegenteil wir brauchen solche Visionäre, die auch mal andere Wege gehen, auch wenn er nur bekannte Technologien kombiniert. Nur so entstehen innovative Lösungen und warum nicht Made in Germany. Am Ende kann nicht jeder erfolgreich sein, das kann Gumpert auch passieren. Wenn wir aber immer sagen der Diesel ist besser, kommen wir auch keinen Schritt weiter.

Zitat:

"Wie investigativ ist Journalismus, wenn der Industrieverband dem Redakteur erklären muss, dass wir Klimaziele einhalten müssen? Ja, der VDI hat Recht: Nur mit effizienten batterielektrischen Autos (anstatt herkömmlicher Verbrenner) lassen sich die EU-Vorgaben einhalten. Es gibt bis 2030 einfach nicht genug Strom, um Autos mit der sechsfachen Energiemenge zu versorgen, nur weil man damit noch schneller laden kann – was für die meisten Menschen im Alltag ohnehin keinen Unterschied macht."

Holgor2020, da verkennst du etliche Sachen. Das EE-Syn-Methanol (synthetisches Methanol aus erneuerbaren Energien) muss ja nicht hier von "unserem deutschen Strom" hergestellt werden. Es muss nicht mal aus Strom, H2O und CO2 hergestellt werden, sondern man kann auch Abfälle als Biomasse dafür nehmen. Oder Altplastik.

Sobald der Ölpreis verfällt und SynFuel (welches auch immer) gefragt wäre, werden die heutigen Ölstaaten diese flüssigen SynFuels in den Tankern liefern, die vorher das Erdöl hier her geschippert haben. Zum Beispiel Saudi-Arabien, Kuwait, Algerien, usw. werden die Wüste mit billiger Photovoltaik zubauen, und synthetisieren das dort vor Ort. Oder Norwegen wird das SynFuel aus Laufwasserkraft herstellen, Schweden aus Biomasse (die waren schon bei Ethanol E85 weit vorn mit dabei, und das von den Resten, die in der Holzverarbeitung entstehen), Russland ggf. aus Atomenergie, Windenergie oder Laufwasserkraft oder aus Biomasse.

Und dann gibt es genug Energie für erkleckliche Mengen von EE-Syn-Methanol. Und mancher Krepel wird auch doch wieder fossile Energieträger nehmen (Erdöl, Erdgas), um damit das SynFuel herzustellen, z.B. auch weil die Rückgewinnung von CO2 aus der Luft oder C aus Biomasse so aufwendig ist.

Ich sehe es so, dass für kurze Reichweiten BEV interessant sind, und sonst PHEV mit so 100 km elektrisch und dann weiter auf einem Kraftstoff wie CNG/ee-Methan/Biogas, der aus vielfältigsten Quellen hergestellt werden kann. Zumindest, solange die internationale Produktion von Batteriezellen noch nicht wirklich weiter gekommen ist.

am 13. Mai 2021 um 4:10

Zitat:

@Weis2020 schrieb am 12. Mai 2021 um 21:39:52 Uhr:

.... Der Artikel hat viele Fakten, ist aber derartig polemisch und angreifend und verliert daher an Seriösität...

Hat sich die öffentliche Presse aber hart erarbeitet.

 

Ich denke diese Art von „Seriosität“ des öffentlichen Rundfunks ist viel tragischer.

 

Ist ja nicht der erste öffentlich-rechtliche Beitrag den Graslutscher genüsslich zerlegt.

Und wird auch so weitergehen solange die GEZ Gepamerten Anstalten sich weiter in der rückwärtsgewandten Verbrenner Mehrheits Blase einrichten.

 

Wobei ich da mittlerweile eigentlich schon etwas optimistischer bin, der BR war jetzt wohl ein Ausreißer.

 

Aber Journalisten waren noch nie die Koryphäen Wenn’s ums Hintergrund verstehen geht, egal welches Thema. Fällt einem nur immer erst auf wenn man sich selber damit beschäftigt.

Zitat:

@Weis2020 schrieb am 12. Mai 2021 um 21:39:52 Uhr:

Holgor2000 ich will dir nicht widersprechen. Der Artikel hat viele Fakten, ist aber derartig polemisch und angreifend und verliert daher an Seriösität. ...

Nur weil der Autor Teile seines Beitrags humoristisch untermalt wird der technische Teil nicht weniger richtig.

Ich kann das gut trennen und technisch, physikalisch hat er Recht.

 

Zitat:

@Weis2020 schrieb am 12. Mai 2021 um 21:39:52 Uhr:

Es ist nicht fair Roland Gumpert als alten, verstörten Ingenieur hinzustellen, der nicht mit dem Mainstream mitgeht....

Ich verstehe den Artikel so, dass er dem Bayerischen Rundfunk die berechtigte Frage stellt, wieso dort niemand die negativen Aspekte des Antriebs beleuchtet hat, welche eindeutig existieren und mit einer kurzen Recherche aufzeigbar gewesen wären.

Zitat:

@Grasoman schrieb am 12. Mai 2021 um 23:26:08 Uhr:

Zitat:

"Wie investigativ ist Journalismus, wenn der Industrieverband dem Redakteur erklären muss, dass wir Klimaziele einhalten müssen? Ja, der VDI hat Recht: Nur mit effizienten batterielektrischen Autos (anstatt herkömmlicher Verbrenner) lassen sich die EU-Vorgaben einhalten. Es gibt bis 2030 einfach nicht genug Strom, um Autos mit der sechsfachen Energiemenge zu versorgen, nur weil man damit noch schneller laden kann – was für die meisten Menschen im Alltag ohnehin keinen Unterschied macht."

Holgor2020, da verkennst du etliche Sachen. Das EE-Syn-Methanol (synthetisches Methanol aus erneuerbaren Energien) muss ja nicht hier von "unserem deutschen Strom" hergestellt werden. Es muss nicht mal aus Strom, H2O und CO2 hergestellt werden, sondern man kann auch Abfälle als Biomasse dafür nehmen. Oder Altplastik.

So viel Biomasse haben wir gar nicht. Das wurde schon etliche Mal aufgezeigt.

Zudem wurde dieser Teil der Erzeugung vom BR leider auch nicht beleuchtet. Das ist Teil der Medienkritik.

SynFuels haben mehrere Erzeugungswege:

* SynFuel aus Strom + Wasser + CO2; Strom aus Quellen aller Art, entweder aus erneuerbaren Energien, oder fossil mit CO2-Abgaben

* SynFuel aus Biomasse. Und Biomasse entsteht täglich neu aus den Verbrennungsprodukten: CO2 und H2O, unter Mithilfe von Chlorophyll und Sonnenschein. Verfügbar aus den Abfällen der Landwirtschaft, Nahrungsmittelproduktion und Haushalten, samt der Klärwerke dazu gibt es da auch eine ganze Menge. Nun ist das eine enorm heterogene Mischung, die sich schlecht prozessieren lässt. Denn dort wäre natürlich etwas sortenreines willkommener. Aber an Biomasse an sich gibt es keinen Mangel.

* SynFuel aus fossilen Energieträgern. Hier kann es immer noch dazu beitragen, dass diese SynFuels chemisch erheblich enger spezifiziert und produziert werden können.

Was klar ist: wir haben genug Sonnenenergie. Aber die ist global zwar halbwegs gleichmäßig, aber immer noch recht ungleich verteilt. Und diese kann man eben schlecht transportieren. Also werden wir da irgendeinen physikalischen Energieträger brauchen. Und eine Hauptanforderung wird dann sein, dass dieser physikalischen Energieträger - wie auch immer er beschaffen sein mag - mit dem Kfz-Bestand irgendwie kompatibel ist.

Denn spontan die ganzen Flotten dieser Erde auf BEV umzurüsten oder zu ersetzen, dazu haben wir auch nicht die Ressourcen. Jede Veränderung wird also ihre Zeit brauchen.

Es wird immer "besser".

Wie Sepp Reitberger auf Twitter berichtet, hat er den Redakteur vom BR, C. Arnowski, schon vorher darauf aufmerksam gemacht, dass er Gumpert mal nach dem W2W Wirkungsgrad fragen soll. Wohl wissen, dass der grottig ist.

Hat er nicht gemacht. D.h. der Redakteur wusste von der kritischen Seite, hat es aber nicht erwähnt!

https://twitter.com/sepp_reitberger/status/1392780600751411201

Und noch krasser: Es werden PdAg-Katalysatoren eingesetzt, die recht empfindlich sind und gerne mal statt CO2 dann CO raus lassen! WTF!

Skandalös! :D Echt mal, Sack Reis und so.

Der BR ist übrigens schon beim nächsten Konzept: es geht los mit Erdgas, dann kommt Abgasrückführung und schließlich kommt: OME (OxyMethylendimethylEther)

https://www.youtube.com/watch?v=1yf33HOz8ug

https://de.wikipedia.org/wiki/Polyoxymethylendimethylether

Schon ein bisschen lächerlich, was sie da senden.

EFAHRER.com: Gumpert Nathalie: Das vermeintliche Wunderauto aus Ingolstadt.

https://efahrer.chip.de/.../...tliche-wunderauto-aus-ingolstadt_104909

Ich glaube, hier gehen einige einen gewaltigen Irrweg. Richtig ist:

1."Sunfuels" wurden unter dem Kilometeraspekt im Verbrennungsmotor gemessen und sind in der Bilanz unterirdisch

2. Ein "Nur-DMFC-Antrieb ist (sau-) teuer und braucht einen erheblichen Pufferakku, der Gesamtwirkungsgrad liegt knapp überm Wasserstoff, Infrastruktur ist aber nur einen Bruchteil so teuer wie H2

ABER: Setzt man die DMFC wirklich nur als RE ein, dann macht die Sache hochgradig Sinn, Bsp A: Statt TESLA S100 nur S50 mit DMFC-RE Sommer: öfter laden, im Winter jedoch gleiche Reichweite :cool:

Statt e-Actros (Daimler) mit 550kWh Akku einen mit 250kWh und DMFC-RE

Also PKW Sommer als RE-betrieb für (eher seltene) Langstrecken und als Langstrecken-Kaskoversicherung

PKW Winter: Volle Sommerreichweite mit effektiver Heizung

Ich seh da enormes Potential!!!!! (sofern der Preis der Brennstoffzelle stimmt)

Zitat:

@Audi-gibt-Omega schrieb am 18. Mai 2021 um 05:54:32 Uhr:

der Gesamtwirkungsgrad liegt knapp überm Wasserstoff,

Wie geht das denn? Grünes Methanol (aus Wasser und CO2, nicht Biomasse) vorausgesetzt kann der Gesamtwirkungsg?ad gar nicht besser sein, da sowohl für die Herstellung als auch für die Nutzung in der Brennstoffzelle zusätzliche Verfahrensschritte notwendig sind, die Energie brauchen.

Gumpert sagt selbst, dass der Wasserstoffreformer aus einem Liter Methanol 2 Kilowattstunden Energie für den Antrieb rausholt, bei einem Verbrauch von 21 kWh / 100 km. D.h., wenn das Ding mit Methanol (als Rex oder wie auch immer) fährt, dann benötigt es 122 kWh / 100km Primärenergie.

Wie ist da dein Rechenweg? Und hast du die Anteile Wasser und Methanol richtig berücksichtigt? Denn das Ding nutzt ja eine Methanol-Wasser-Mischung. Und das Methanol an sich (das ja aus erneuerbaren Quellen kommen soll) muss noch erzeugt werden mit erneuerbarer Primärenergie. Und BTW: ein H2-Reformer holt keine elektrische Energie raus, sondern H2 aus einer Methanol-Wasser-Mischung.

Und an alle, die dachten, der Gumpert spart zum Ausgleich an der Batterie: im Fahrzeugboden der Nathalie sind 190 kWh drin, soviel hat aktuell kein Serien-BEV, ein Model S oder der Taycan gerade die Hälfte. :-)

https://www.autozeitung.de/...-2019-preis-technische-daten-193767.html

Also der Herr dimensioniert also schon üppig. :-) Nein, die Schreiberlinge der Autozeitung haben sich vertan. Denn hier steht es anders: 60 kWh in der Pufferbatterie. Und 130 kWh kommen dann aus der Methanol-Wasser-Mischung dazu.

https://www.elektroautomobil.com/newsbeitrag/nathalie-first-edition/

Also da gilt es, erstmal die Zahlen richtig zu bekommen, die nun wirklich stimmig sind.

https://www.rolandgumpert.com/.../

"Die Energiekapazität des Gesamtsystems bestehend aus Methanol Power Cell mit 65l Tank und Pufferbatterie beträgt 190 kWh."

Also so: 60 kWh Batterie und 65 Liter Mischung mal 2 kWh = 190 kWh. Aber die Mischung ist kein reines Methanol.

Selbst ein 60kwh Akku ist mehr als in vielen aktuellen BEV...

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