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Keyless: Leichte Beute für Autodiebe, ADAC Test

Themenstarteram 17. März 2016 um 16:14
Beste Antwort im Thema

Wenn ich erst den Schlüssel aus einem Etui fummeln muss, kann ich mir den ganzen Schmonsens auch schenken und einen ganz normalen Schlüssel nehmen.

Am Besten noch mit Bart und Schlössern außen und innen. Dann brauche ich auch gleichzeitig nicht mehr Geld für den Psychologen ausgeben, um meine Paranoia behandeln zu lassen. :D

Ich habe zwar manchmal FFB für die ZV, muss aber auch nicht unbedingt sein. Aber wer es mag, soll glücklich mit keyless go werden.

 

mfg

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Zitat:

@gobang schrieb am 10. Juni 2016 um 17:08:28 Uhr:

Bei der Kommunikation über Glasfaser wird zur Laufzeitbestimmung zwecks Signalabstimmung zweier Signalwege über unbekannte Pfade zum selben Ziel die LWL-Länge über viele km cm-genau bestimmt. Das ist verfügbare Standard-Massen-HW zu niedrigen Preisen.

Die Verarbeitungsverzögerung ist genau messbar und muss natürlich mit einfließen.

Guck dir BITTE die Technik an, bei LWL werden u.a. Interferenzen eingesetzt. Ist bei Funkwellen in dem Spektralbereich theoretisch drin, praktisch aber zu vergessen. Da du dich nur wenige Wellenlängen vom Sender entfernt aufhälst, was beim Licht tief einstellige Mikrometer bedeuten würde. Und nun schlag darauf die Verarbeitungsverzögerung. Ist etwa der Versuch das Gewicht einer am PKW plattgefahrenen Mücke durch Differenzwägung zu bestimmen.

Kapiers bitte, Laufzeitanalyse bringt genau GAR NICHTS. Damit kannst du bestenfalls eine GSM-Handybrücke identifizieren. Das einzig sinnvolle wäre eine Zwei-Faktor Authentifizierung. Keyless Go wie bisher, aber um den Motor zu starten müsste z.B. zusätzlich NFC (Sitzfläche, Ablage) eine Freischaltung gestatten. Oder "Fingerprint". Oder....

 

Zitat:

@Noris123 schrieb am 10. Juni 2016 um 17:25:15 Uhr:

Die 400m gelten vermutlich eher bei freier Sichtverbindung.

400 Meter die Straße runter sehen nach einer Menge Strecke aus, aber in Zeit ausgedrückt sind das bei Lichtgeschwindigkeit gerade mal 1,2 µs. Bei den Geschwindigkeiten, die ein Mikrokontroller praktikabel haben kann, der ca. ein Jahr auf einer Knopfzelle laufen soll, ist das mit etwas Pech schon weniger als die Zugriffszeit auf eine einzige Speicherstelle.

Um das Angriffs-Szenario halbwegs sicher zu unterbinden, müsste der Schlüssel auf ein Hunderststel davon, also 4 Meter bzw. 12 Nanosekunden, genau entscheiden können, wann die Antwort auf den Funk geht. Dazu müsste er eine Kern-Geschwindigkeit von aller-mindestens 80 MHz, wahrscheinlich aber eher 200 MHz haben. Das saugt dann die Batterie wahrscheinlich einmal pro Woche leer.

Und es kommt noch schlimmer: Im hierfür gerne benutzten 400 MHz-Band beträgt die Träger-Wellenlänge selbst schon einen dreiviertel Meter. Um damit Laufzeiten in der hier geforderten Auflösung zu unterscheiden, kann man Betrachtungen des aufmodulierten Signals (also der Nutzdaten, und damit dessen, was die Mikrocontroller tun) eigentlich gleich vergessen. Da müsste man schon in die Signalform der Trägerwelle selbst rein messen. Das wird sehr schnell sehr aufwändig.

Es geht ja nicht nur um die Signallaufzeit auf der Übertragungsstrecke sondern auch um die Verzögerung durch Empfangen-Verstärken/Senden (Koffer 1) und Empfangen-Verstärken/Senden (Koffer 2).

Wie auch immer, bei der Vorführung auf dem Parkplatz (WDR-Video) war die Distanz vielleicht 30m, die angeblich möglichen 400m hätte man sicher gerne gezeigt.

An der Sendeleistung wird es wohl kaum gelegen haben, für eine kostenlose Werbesendung für das eigene Produkt im TV hätte man bestimmt den stärkstmöglichen Sender eingebaut.

Zitat:

@Noris123 schrieb am 10. Juni 2016 um 20:44:17 Uhr:

Es geht ja nicht nur um die Signallaufzeit auf der Übertragungsstrecke sondern auch um die Verzögerung durch Empfangen-Verstärken/Senden (Koffer 1) und Empfangen-Verstärken/Senden (Koffer 2).

Doch, genau um die erlaubte Signallaufzeit geht es. Genauer darum, sicherzustellen, dass die tatsächliche Signallaufzeit nicht viel länger ist als diese.

Damit das klappt, muss man die Gesamt-Übertragungszeit (2 mal Signallaufzeit, plus Verarbeitungszeit im Schlüssel) bis auf eine Abweichung entsprechend der erlaubten Signallaufzeit hinab sicher kontrollieren können. Man muss also die Sende-Zeiten auf ca. 3 Lichtmeter, entsprechend 10 Nanosekunden, genau einstellen. Damit die Flanken des demodulierten Signals, und damit seine ermittelte Ankunftszeit, so genau überhaupt definiert sind, müsste die Modulations-Bandbreite der Signale mindestens ca. 100 MHz betragen. Im 433-MHz-Band ist das gar nicht erlaubt.

Stattdessen ergibt sich beim 433 MHz-Band aus dessen Breite von 1,75 MHz eine theoretische Untergrenze der Signallaufzeits-Auflösung von 175 Metern; genauer kann man Laufzeiten von Signalen innerhalb dieses Frequenzbands nicht angeben. Wenn man das Band nicht komplett zumüllen will, muss man auf diese 175 Meter noch einen ordentlichen Faktor draufgeben.

Zitat:

@Noris123 schrieb am 10. Juni 2016 um 20:44:17 Uhr:

Es geht ja nicht nur um die Signallaufzeit auf der Übertragungsstrecke sondern auch um die Verzögerung durch Empfangen-Verstärken/Senden (Koffer 1) und Empfangen-Verstärken/Senden (Koffer 2).

Wie auch immer, bei der Vorführung auf dem Parkplatz (WDR-Video) war die Distanz vielleicht 30m, die angeblich möglichen 400m hätte man sicher gerne gezeigt.

An der Sendeleistung wird es wohl kaum gelegen haben, für eine kostenlose Werbesendung für das eigene Produkt im TV hätte man bestimmt den stärkstmöglichen Sender eingebaut.

Vergiss mal die "Reichweite" dieser Kofferscheiße! Das geht über 10, 20, 30km hinweg. Einzig die Entfernung zwischen 1.Koffer und Schlüssel bzw. 2.Koffer und Auto ist interessant. Der Schlüssel bzw. das Auto muss vom Koffer empfangen werden. Da der Schlüssel bzw. das Auto nur geringe Sendeleistung haben, muss der Koffer entsprechend nah ran. Wie weit dann Koffer 1 von Koffer 2 entfernt ist, ist nur durch die Sender in den Koffern begrenzt. Wenn man das Ganze über GSM laufen lässt, theoretisch überall wo Handyempfang ist. Also auch von NY nach Tokio! Wenn dem Schlüssel und das Auto die Signallaufzeitverzögerung durch die Verarbeitung nicht juckt klappt das wunderbar. Hat das System eine begrenzte Zeit (sei es nur durch den WatchDog), müssen verzögerungsarme Übertragungswege herhalten. Diese begrenzen aber auch die Reichweite. (Da in der Regel direkte P2P-Übertragung zum Einsatz kommt.) Doch auch diese kann Kilometer betragen.

Es gibt mehrere Wege, die Systeme sicherer zu machen. Dazu zählen Laufzeitüberwachung, Überwachung der Feldstärke, Signalform und auch der Jitter. Gerade letzteres ist bei der Funkübertragung ein Problem. Hier, kann man die "verlängerten" Pakete gut dran erkennen. Viele Sender/Empfänger erzeugen dies fast unvermeidbar.

MfG

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