Kalt treten
Hi, mal eine Frage an die Motorexperten: Man soll einen Motor ja nicht "kalt treten". Was ist damit genau gemeint?
Gestern habe ich nach ca. 1km Fahrt (Motor also kalt) einen anderen VT überholt. So von 50 auf 80, allerdings so, wie ich sonst auch anfahre, also schnell hochgeschaltet und Drehzahl vielleicht bis 2250 U/min (ist ein Turbodiesel).
Ist das schon "treten". War jetzt das zweite Mal mit dem fast neuen Auto, habe ein etwas schlechtes Gewissen :(
Beste Antwort im Thema
Wenn ein Auto das nicht in selten(!) vorkommenden Fällen abkann, hätte es kein Auto werden sollen ;-)
Aber:
Warmfahren hat seinen zwingenden Sinn.
Solange das Öl noch nicht auf Temperatur ist (und NEIN, die Kühlwasseranzeige hat damit gar nichts zu tun) sollte dem Motor keine große Last abgefordert werden.
Last erzeuge ich nicht nur bei hohen Drehzahlen und "Kanone vorwärts", sondern bspw. auch mit viel Gas aus niedrigen Drehzahl in höheren Gängen,etc.
Daher kann es teilweise weniger Last erzeugen, bspw. eine Steigung lieber mit etwas mehr Drehzahl hochzufahren...als mit weniger Drehzahl aber dafür mehr Last auf dem Motor.
Die Motorkomponenten bestehen aus verschiedenen Materialien und ich muss diesen ebenfalls die Zeit geben, sich zu erwärmen.
im Fazit: Beim Warmfahren LAST vermeiden.
Ebenso musst du auch bedenken, dass du einen Turbo fährst...und Turbos leben und sterben durch den Umgang des Fahrzeugbesitzers.
Just my 2 Cents, aber wie gesagt:
Bei 2x wird das Auto das problemlos überleben, da würde ich mir keinen Kopf machen.
Nur langfristig sollte man das Warmfahren im Kopf behalten.
Da ist es i.d.R. besser bspw. wegen 10Km/h Geschwindigkeitsdifferenz auf einen Überholvorgang zu verzichten.
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57 Antworten
Ich habe es schon desöfteren gelesen und bisher klang es für mich auch sehr plausibel: länger kalt --> mehr Verschleiss!
Abgesehen davon, dass der Motor in den 3-5 Minuten nicht wirklich warm wird im Leerlauf, ganz im Gegenteil dazu, wenn man 5min fährt!
Also von 5min. Leerlauf hab ich hier nichts gelesen (?)
Zitat:
@Sachte schrieb am 21. Dezember 2014 um 21:52:49 Uhr:
Also von 5min. Leerlauf hab ich hier nichts gelesen (?)
Es ging um das "Warmtuckern" beim morgendlichen Eiskratzen und das kann schonmal 5min. dauern!
Es gibt ja einen recht langen Thread zum warmlaufenlassen. Da habe ich für mich rausgezogen, dass es sinnvoll ist, den Motor vor dem kalten Losfahren etwas (~ 1 Minute) laufen zu lassen, damit das Öl überall hinkommt.
Zitat:
@knüppel74 schrieb am 21. Dezember 2014 um 21:42:23 Uhr:
Ich habe es schon desöfteren gelesen und bisher klang es für mich auch sehr plausibel: "länger" kalt --> mehr Verschleiss!
Logische Schlußfolgerung:
wenn ich mein Auto von Flensburg nach München im Bereich Drehzahlbegrenzer voll trete habe ich weniger Verschleiß als wenn ich die Strecke mit 2/3 Last zurücklege da der Motor ja ca. 2 - 3 Std "weniger" arbeiten muß.
ironie off
Zitat:
@knüppel74 schrieb am 21. Dezember 2014 um 22:34:20 Uhr:
Es ging um das "Warmtuckern" beim morgendlichen Eiskratzen und das kann schonmal 5min. dauern!
Ja gut, daß ist blöde. Dem stimme ich zu. Wobei das letzte Beispiel von perchlor ist ja nicht ohne :D
Ihr übertreibt es teilweise gewaltig.
Warmtuckern ist gut für den Motor. Besonders die erste Minute nach dem Kaltstart, weil er da noch Lastfrei läuft und dadurch weniger verschleißt.
In allen nicht-deutschen (oder nicht EU?) PKW-Handbüchern wird von den Herstellern ein kurzes Warmlaufen empfohlen. Wenigstens 5-10 Sekunden vor dem Losfahren. Im Winter werden 1-3 Minuten empfohlen.
Nur in Deutschland steht drin, sofort losfahren. Warum? Weil es ein dämliches Gesetz verbietet.
Längeres Warmlaufen lassen macht allerdings auch keinen Sinn. Also das Auto stehen zu lassen bis es 90°C erreicht ist Zeit und Sprit Verschwendung.
Zum eigentlichen Thema:
Kalt Treten ist relativ schlimm, wenn der Motor wirklich kalt ist. Wenn 20-30°C bis zur Betriebstemp fehlen passiert da auch nichts mehr.
Beim 2.2er Honda Diesel hängt die Öltemperatur der Kühlwassertemp nur wenige Minuten hinterher. Wenn das Kühlwasser auf Betriebstemperatur ist, kann man hier also ohne Bedenken schon Vollast fahren.
Ob das Öl dann 70 oder 80°C hat spielt für den Verschleiß keine Rolle.
Kondenswasser erscheint mir inzwischen logisch. Die Abgase, die am Kolben vorbei geblasen werden, enthalten ja reichlich Wasserdampf. So lange der Motor unter 100 °C ist, kondensiert davon einiges (aber nicht viel).
Warmlaufen lassen heißt für mich, dass man in seiner Fahrweise stark eingeschränkt ist. Es geht los mit leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl, die man dann langsam steigert. Auch steigert man das Drehmoment (obwohl das nun flüssigere Öl weniger Drehmoment "verbraucht"). Für ein langes Motorleben muss man rückwärts einparken, dann eine ruhige, lange Straße vor sich haben, deren Steigung zunimmt, oder wo die erlaubte Geschwindigkeit zu nimmt.
IMHO können Stadtplaner am meisten für Autos erreichen, indem sie dafür sorgen, dass die meisten Autos am Straßenrand von übersichtlichen Spielstraßen geparkt werden oder in Garagen zu ebener Erde. In bergigen Gebiet müssen diese Straßen quer zum Hang laufen. Die Hauptverkehrsstraßen dürfen dann Ampeln und Rechts-Vor-Links Kreuzungen haben.
Zitat:
@perchlor schrieb am 22. Dezember 2014 um 09:24:24 Uhr:
Zitat:
@knüppel74 schrieb am 21. Dezember 2014 um 21:42:23 Uhr:
Ich habe es schon desöfteren gelesen und bisher klang es für mich auch sehr plausibel: "länger" kalt --> mehr Verschleiss!
Logische Schlußfolgerung:
wenn ich mein Auto von Flensburg nach München im Bereich Drehzahlbegrenzer voll trete habe ich weniger Verschleiß als wenn ich die Strecke mit 2/3 Last zurücklege da der Motor ja ca. 2 - 3 Std "weniger" arbeiten muß.
ironie off
Dazu schreibe ich jetzt gar nix, Du wirst selbst wissen, dass es Blödsinn ist, hoffe ich für Dich!:cool:
Zitat:
@kev300 schrieb am 22. Dezember 2014 um 12:20:20 Uhr:
Ihr übertreibt es teilweise gewaltig.
Warmtuckern ist gut für den Motor. Besonders die erste Minute nach dem Kaltstart, weil er da noch Lastfrei läuft und dadurch weniger verschleißt.
Äußerste Vorsicht beim Autokauf von Leuten mit einer Tiefarage/Garage. Immer fragen, ob sie aus dem Auto müßten um sie wieder zu schliessen oder gewartet haben bis sie zugeht (falls Fernbedienung).
Wenn ja, sind die Motoren spürbar mehr verschliessen als bei Laternenparkern! :D
;)
Zitat:
In allen nicht-deutschen (oder nicht EU?) PKW-Handbüchern wird von den Herstellern ein kurzes Warmlaufen empfohlen. Wenigstens 5-10 Sekunden vor dem Losfahren. Im Winter werden 1-3 Minuten empfohlen.
Ist ja mein Reden.
Zitat:
@Sachte schrieb am 22. Dezember 2014 um 14:26:05 Uhr:
Äußerste Vorsicht beim Autokauf von Leuten mit einer Tiefarage/Garage. Immer fragen, ob sie aus dem Auto müßten um sie wieder zu schliessen oder gewartet haben bis sie zugeht (falls Fernbedienung).
Wenn ja, sind die Motoren spürbar mehr verschliessen als bei Laternenparkern! :D
;)
Oh ja, da werde ich auch unbedingt drauf achten müssen nächstes Mal. :D
Mein Händler hat mein neues Auto beim Abholtermin sogar warmlaufen lassen... Die plöden Säcke müsste ich dafür eigentlich verklagen!
;)
Moin.
Bin ich froh mir für den Winter eine Webasto Standheizung gegönnt zu haben. :)
Und der Motor wird gleich mit erwärmt.
Gruss
Ja, hat unser dicker Diesel auch gekriegt. 20 km, bis mal was warm wurde, Schnauze voll. Wasser hat auch im Winter schon 50 Grad, ist noch nicht Betriebstemperatur, v.a. beim Öl nicht, aber der Klaps auf den Hintern ist dann nicht so krass.
Alleine wie der im Winter angesprungen ist und vorher diese Mühe... nie wieder ohne. Beim Benziner, nuja, 1 Minute laufen lassen und dann losfahren, der wird eigentlich ganz flott warm. Zumindest schaltet der im Winter nach 1,5 km auf LPG um, d.h. Wasser hat > 30°C, nach 1,5 km ist der nicht mehr knochenkalt... das ist ok.
cheerio