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Infomotori: Lexus IS Test Drive
Ich möchte hier mal allen deutschen Autofahrer-Kollegen die Möglichkeit geben, einen italienischen Strassentest des Lexus IS zu lesen. Ich habe den Text so genau wie möglich 1:1 übersetzt, daher mag er oftmals etwas eigenartig klingen. Dabei habe ich bewusst eigene Ausschmückungen oder Umschreibungen vermieden um den Test so originalgetreu wie möglich zu belassen.
Den Link zum Original in italienischer Sprache findet ihr hier:
http://www.infomotori.com/a_29_IT_14885_1.html
Infomotori ist eines der grössten Autoportale von Italien und bekannt für die objektive Beurteilung.
Na dann mal gute Lektüre!
Neuer Lexus IS - Test Drive
Fiuggi – In den Vereinigten Staaten hat sich Lexus unter den Premium-Anbietern schnell einen Namen gemacht, und dabei einen beachtlichen Marktanteil erreicht, zum Leidwesen von amerikanischen und europäischen Herstellern, besonders Jaguar, BMW und Mercedes. In Europa, im Gegensatz, gefällt das SUV RX300, aber die Limousinen haben es schwer sich zu positionieren. Die Japaner jedoch haben den Ruf geduldig zu sein, wie auch die Behaarlichkeit, ihr Ziel zu verfolgen. So präsentiert Lexus nun die neue Generation des IS mit grossem Enthusiasmus, das Einstiegsmodell der Produktpalette.
Muskeln zeigen
Das Erste das auffällt wenn man das Design der Karosserie analysiert, ist das Heck, wo einem sofort die neu gestylten Rücklichter auffallen (Man kann sagen, “Lexus Style” geht in Rente). Der Kofferraumdeckel ist nun grösser, was auf der einen Seite dazu führt, dass er grösser geworden ist sowie Ein- und Ausladen leichter vonstatten gehen, auf der anderen Seite hingegen geht dies zu Kosten der Übersicht nach hinten.
Die Front erinnert an das Vorgängermodell, doch die Linienführung ist linearer und von grosser Leichtigkeit, mit einem Charakter von Sportlichkeit, wie den Kühlergrill und die Nebelscheinwerfer. Im Gesamtbild ist die Linienführung kompakt und muskulös, um im gleichen Moment elegant und dynamisch zu wirken.
Mehr Platz und viele Spielerein
Das Cockpit, für seinen Teil, erweist sich als im typisch japanischen Stil gehalten. Ausgestattet mit allen komfortbetonten Vorrichtungen, die man sich von einer Premium-Limousine erwartet, bietet Lexus ein verbessertes Ambiente, unter anderem auch dank der Erweiterung der Höhe (75 mm) und der Länge (90mm) des Wagens. Aus der Ausstattung stechen vor allem die Bi-Zonen Klimaanlage heraus, der Cd/MP3 Player mit 13 Lautsprechern (und wer etwas mehr will, für den gibts den DVD-Player mit 14 Lautsprechern) sowie einem 6-fach CD-Wechlser, Bluetooth und Start-Stopp Knopf; alles kleine Beispiele der Bequemlichkeit welche der IS bietet.
Ein neues Diesel-Herz
Auch bei Lexus hat man endlich verstanden dass die Liebe zum Diesel in Europa nicht nur eine vorübergehende Randerscheinung ist. Deshalb debütiert im neuen IS der erste Diesel-Motor der japanischen Edelmarke: es handelt sich dabei um einen modernen Vierzylinder Common Rail zu 2,2 Litern komplett in Aluminium gebaut und charakterisiert durch die niedrigste Kompression aller auf der Welt hergestellten Diesel-Aggregate.
Nach Ansicht der japanischen Ingenieure erlaubt dies eine effizientere Verbrennung, zu Gunsten einer Reduzierung des Verbrauchs und der Schadstoffe. Weiters wurde besonders auf die Reduzierung von Vibrationen und Motorgeräuschen geachtet. Man könnte daher an einen “kastrierten” Motor denken, dem ist aber nicht so, weil das Aggregat gut 177 PS bei 3.600 sowie 400 NM Drehmoment zwischen 2.000 und 2.400 Umdrehungen entwickelt.
Als Alternative steht ein 2,5 Liter V6 Benzin Direkteinspritzer zur Verfügung, welcher 208 PS bei 6.400 rpm sowie 252 Nm bei 3.800 rpm entwickelt. Das Getriebe ist manuell mit 6 Gängen, aber beim V6 kann auch eine 6-stufige Automatik gewählt werden.
Strassentest mit dem IS220d
Wir konnten uns dem Test einer absolut neuen Motorisierung fuer den IS in Fiuggi nicht entziehen. Die Wetterbedingen waren alles andere als rosig ohne jeden Sonnenschein, deshalb aber beste Voraussetzungen für einen Test unter ungünstigsten Bedingungen!
Mit Vergnügen hinter dem Lenkrad des IS220 sitzend, ist uns sofort etwas aufgefallen, das fehlt, nämlich eine Kontrolleuchte die einen informiert…. wenn der Motor läuft! Die Arbeit der japanischen Ingenieure, die Schallisolierung betreffend, hat zu erstaunlichen Ergebnissen geführt, weil sogar nach einer kalten Nacht im Freien kaum ein Geräusch des Vierzylinderdiesels im Cockpit zu hören ist! Man spürt überhaupt keine Vibrationen, man fährt umgeben von absoluter Ruhe, was dem ausgezeichneten Audiosystem Gelegenheit gibt, sich in seiner ganzen Qualität zu entfalten. Ansonsten schätzt man die überragende Sorgfalt bei der Zusammensetzung des Cockpits, aufgewertet durch fein anzufühlendes weiches Plasik, während die komfortbetonten Sitze einem den Vergleich ziehen lassen zu einem eleganten gutbürgerlichem Wohnraum.
Mit so viel Sorgfalt konfrontiert, steht ein Vergleich mit den ewigen deutschen Rivalen an, welche dabei reichlich unterdimensioniert erscheinen. Wo Lexus als Marke noch viel Arbeit vor sich hat, markiert die japanische Edelmarke mit dem ausgezeichneten Preis/Leistungsverhältnis die Spitze im Premium-D Segment. Einziges Manko ist der Wertverlust der Gebrauchtwagen, wo die Zuverlässigkeit der Marke absolut nicht belohnt wird.
Das dynamische Verhalten zieht einen Vorteil aus der Verwandtschaft zur Plattform des “grösseren Bruders” GS, ein Garantiebeweis, während das spindelförmige Profil einen ausgezeichneten CW-Wert von 0,27 aufweist, einer der besten im Segment. Das einzige Getriebe ist ein präzises manuelles 6-Gang-Getriebe, flüssig und in gutem Verhältnis zum Schub des 2.2 Aggregats. Genau, wenn wir wirklich etwas notieren wollen, dann wäre eine schöne 6-stufige Automatik wie im Benziner wünschenswert. Wir hoffen dass dies bald der Fall sein wird, angesichts der Tatsache dass Amerikaner und Japaner ein manuelles Getriebe mitten im Ozean parken (italienischer Humor 
IS 250: einge haben Benzin im Blut..
Wir wollten nicht mehr aus dem IS220D aussteigen, so gross ist das Vergnügen einen Wagen zu fahren der scheinbar anstelle eines Verbrennungsmotors von einer unnatürlichen Kraft angetrieben zu werden scheint. Aber die Pflicht ruft, und da sind wir nun beim Test des IS250. Auf jeden Fall ein würdiges Aggregat, V6 Zylinder aus 2.5 Litern Hubraum mit doppeltem VVT-i System, das 208 PS und 252 NM zur Verfügung stellt. Der Schub braucht keinen Vergleich zur Common Rail Version zu scheuen, genauso wie die anderen Leistungen, währenddessen der Verbrauch natürlich den Diesel belohnt.
Unverändert, und daher mehr als positiv, fällt das Urteil über Innenraum und Fahrverhalten aus, welche die Qualität des Projekts IS bestätigen. Das sequenzielle sechstufige Automatik-Getriebe schenkt einem das Bisschen mehr Komfort in einem durchaus gut gelungenen Wagen. Wenn die Mission des neuen Lexus-Modells das Hervorheben der Marke als Fahnenträger des Komforts und des Luxus ist, können wir sagen, dass dieses Ziel auf jeden Fall erreicht wurde!
Und der Preis?
Die Kirsche auf der Sahnetorte ist sicher die Preisliste. Es gibt 2 Ausstattungsvarianten, eine um es salopp zu sagen “Basis” - welche in Wirklichkeit bereits fast alle möglichen Optionals umfasst – und das pharaonische “Luxury”-Paket, mit dem man einen beneidenswerten Standard erreicht. Die Preise variieren zwischen 32.500 Euro für den IS220d bis zu 41.000 Euro des IS250 Luxury, während man für den Diesel in Luxury-Ausführung 37.900 Euro hinblättern muss.
P.S. Ich möchte darauf hinweisen dass es in Italien andere Preise und Ausstattungsvarianten gibt als in Deutschland. So wird der IS220d z.B. standardmässig mit 18-Zöllern und härterem Fahrwerk ausgeliefert. Den IS250 gibt es nur in der Luxury Variante.
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30 Antworten
@ andyrx
War mal in der Toskana fotografieren, wirklich eine einmalige Gegend! Und das Essn! Lecker!
Wir fahren zwar meistens nachts auf unseren Lieblingsstrecken, da ist es etwas ruhiger... hmm ;-)
@ pittiplatsch77
Hab auch schon daran gedacht, mein nextes Auto in D zu kaufen, zumal ich ja auch deutscher Staatsbuerger bin. Vor allem deshalb die meisten Modifikationen am Fahrzeug in Italien illegal sind. Da kann schon ein neues Fahrwerk ganz schoen teuer werden. Hierzulande kennt man ein paar Tricks um das italienische Gesetz zu umgehen, will heissen Fahrzeugbrief nach D, Modifikationen eintragen lassen und das wars.