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Hoher Ölverbrauch V 70 D3 2016

Volvo V70 3 (B)
Themenstarteram 21. März 2023 um 5:06

Hallo,

unser Volvo verbraucht mittlerweile auf 4000km ca. 1 Liter Öl. Ich muss dazu sagen, dass er schon um die 270 000 km drauf hat (2 Liter mit 150PS). Da wir ansonsten sehr zufrieden mit dem Auto sind, überlegen wir, das Auto reparieren zu lassen. Bevor ich nun aber ohne irgendwelche Infos zu einer Werkstatt gehe und evtl. so manche Antwort erhalte, nur um die Kasse der Werkstatt zu füllen (habe da leider mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht), würde ich gerne wissen, welche Ursachen da meistens dahinter stecken und mit welchen Kosten ich rechnen müsste.

Vielen Dank für eure Tipps und Feedback.

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10 Antworten

Ist das schon ein 4 zylinder?

Mit Endoskopie lassen sich einige ursachen finden (zylinderlaufbahn und ähnliches)

Auch kann man einen drucktest machen. Das motorgehäuse wird unter Druck gesetzt und man schaut ob es Einlass oder auslass seitig wieder rausgeht (ich glaub damit lassen sich gebrochene Kolbenringe diagnostizieren).

Zylinderkopf dichtung lässt sich mit einem co test im kühlwasser checken.

Ein anderes motoröl wäre natürlich auch ein Versuch den ölverbrauch zu reduzieren bevor man hier viel Geld versenkt,

Z.b 5w30 statt 0w30

Oder ein ganz anderes ölfabrikat.

Kompressionstest kann auch jede Werkstatt machen.

Evtl gibt es da Auffälligkeiten.

Der Turbo könnte aber auch Öl verbrennen.

Müsste doch schon ein 4 Zylinder VEA sein.

Die ersten sind bekannt dafür das die Öl Verbrauchen.

Hier im Forum unter VEA suchen ist fast der gleiche wie mit 181ps D4

Ein Ölverbrauch innermotorisch (also außer Turbo-Ursache) liegt häufig an zugesetzten Kolbenringen bzw. Ringstegen am Kolben. Wenn z.B. die Rücklaufbohrungen am Kolben im Bereich des Ölabstreifrings mit Ölkohle oder -schlamm zugesetzt sind, gelangt zu viel Öl in den Brennraum, anstatt wie vorgesehen über das Kolbeninnere zurück ins Kurbelgehäuse. Der Liter auf 4.000 km ist zwar schon zu viel, aber noch nicht akut kritisch. Ich empfehle eine Ölspülung. Das ist die einzige „unmechanische“, preiswerte Arbeit ohne Demontagen (außer Öleinfülldeckel und Ablassschraube ;-) Wenn sich dann nach 2.000 km keine messbare Verbesserung zeigt, ist es was Hartnäckigeres, das dann auch aufwändigere Arbeiten rechtfertigt.

 

Ein dickeres Öl wäre bei dieser Problematik sogar kontraproduktiv, ein dünnes vollsynthetisches nach einer Spülung umso besser (innerhalb der vorgesehenen Spezifikationen natürlich). Dickeres Öl ist eher im Endstadium des Motorenlebens sinnvoll, wenn die Lager verschlissen sind, der Öldruck dadurch zu gering wird, und wenn die Kompression an allen Zylindern schon recht niedrig ist (durch Kolben-/Ring-/Zylinderverschleiß, nicht durch Ventil/-sitzverschleiß) - oder wenn der Motor sein Öl aus allen möglichen Dichtungen herausschwitzt.

Aber würden die kolbenringe nicht dickeres öl besser abstreifen? Das war mein gedanke dazu.

Themenstarteram 22. März 2023 um 2:58

@ Motorkult. Ein Ölwechsel mit Filter wurde erst gemacht. Ob das der von dir angesprochenen Ölspülung entspricht, weiß ich nicht.

Sollte es jetzt doch etwas "großeres" sein, bedeutet das dann einen großen Aufwand und dementsprechend hohe Kosten? Wäre ein AT-Motor evtl. eine (günstigere) Alternative?

Eine Ölspülung ist was anderes und mehr als ein Ölwechsel. Sie geht diesem voran. Es gibt zwei typische Abläufe:

  • Eine Dose Motorspülung wird direkt vor dem Ölwechsel ins alte Motoröl gegeben. Dann läuft der Motor ca. 10 Minuten im Leerlauf, die Spülung macht ihre Arbeit. Anschließend wird die Suppe gemeinsam abgelassen und das neue Motoröl eingefüllt.
  • Mit der zweiten Variante fährt man mit der reingekippten Spüllösung und dem alten Öl ca. 200 km im normalen Betrieb. Anschließend wird die Spülung, das gelöste Zeug und das Altöl durch frisches Motoröl ersetzt.

Geh mal bei Liqui Moly auf die Website, da sind beide Typen einer solchen Ölspülung aufgeführt. Ein minimales Restrisiko bleibt aber bei solchen Motorspülungen, z.B. wenn sich Ablagerungen lösen und ausgerechnet dort einnisten, wo sie nun gar nicht hingehören (Ölbohrungen der Lager) bevor sie im Ölfilter landen.

Wenn sich anschließend keine nennenswerte Besserung des Ölverbrauchs ergibt, würde ich erstmal weiter diagnostizieren, bevor Tauschteile ins Spiel kommen. Also Kompression messen und dabei evtl. Zylinder endoskopieren lassen, undichte Stellen suchen (saubermachen, fahren, prüfen),

Wenn nun doch der Turbo schuld ist, oder sein Umfeld, bietet sich das als lokale Reparatur an. Wenn die Ölverbrauch-Ursache tatsächlich im Bereich Kolbenringe, Kolben-Ölbohrungen liegt, wird das eine größere OP am bestehenden Motor. Machbar, aber nicht ganz billig. Der Turbolader ist aber nicht immer Täter eines zu hohen Ölverbrauchs, sondern auch Opfer.

Ein AT-Motor wäre natürlich der Worst Case. Ob sich das lohnt, hängt von vielen Faktoren ab. Ist der Schaden am alten Motor einfach/schwierig/preisgünstig/teuer zu beheben? Ist es das Auto drumherum noch wert? Gibt es ein gutes Angebot für einen AT-Motor? Wenn das noch Folgekosten hat (Zahnriemenwechsel), wird's schnell unwirtschaftlich. Gebrauchte AT-Motoren und Unfallwagen sind auch wieder Überraschungseier.

Und immer im Hinterkopf behalten: Was würde es kosten (und an Zeit und Ärger ersparen) einfach regelmäßig weiter Öl in den unveränderten Motor nachzufüllen ohne irgendetwas anderes zu unternehmen? Wenn der Ölverbrauch nicht noch wesentlich schlimmer wird, ist das durchaus eine Alternative. Durch das nachgefüllte Öl wird die Gesamtölmenge auch stets aufgefrischt.

Aber eigentlich sieht es noch nicht nach einem AT-Motor aus. 1/4 Liter Öl auf 1.000 km, geh damit mal ins VW-Forum. Die werden dich fragen, was du dafür bei 270.000 km schon alles in den Motor investiert hast und nicht, was du noch vielleicht vor dir hast ;-)

Themenstarteram 23. März 2023 um 6:23

Hey,

super vielen Dank, dass du dir die Zeit für eine solch ausführliche und gute Antwort genommen hast.

Werde das mit der Ölspülung tatsächlich mal angehen.

Danach werde ich ja sehen, wie weiter zu verfahren ist. Hast mir auf alle Fälle sehr geholfen.

Ich hatte bei meinem D4 voriges Jahr einen Ölverbrauch von 0,5L auf 700km. Hab dann den Motor komplett überholen lassen. Modifizierte Kolbenringe (dadurch auch neue Kolben), Ventile, Zylinderkopf geplant usw.

Kam dann erstmal 5000km, bis er wieder nach 0,5L Öl gefragt hat und mittlerweile bin ich wieder bei ca 1500km, alles bei gemäßigter Fahrweise und maximal 140km/h.

Geh ich recht in der Annahme, daß jetzt nur noch die Turbolader infrage kommen? Und kann man die irgendwie auf Ölverbrauch prüfen?

Die Motorinstandsetzung geht auf alle Fälle richtig ins Geld, da kann man schon mal ein paar hundert Liter Öl dafür kaufen. Zumindest kamen bei meinem im Zuge dessen durchgescheuerte Pleuellager zum Vorschein, somit wurde wenigestens ein drohender Schaden abgewendet.

Zitat:

@Lewwer schrieb am 23. März 2023 um 07:23:42 Uhr:

 

Werde das mit der Ölspülung tatsächlich mal angehen.

Wäre zumindest mal der kostengünstigste Versuch. Bei einem früheren Golf IV 1,4 hatte ich mit der Methode Erfolg. Nach Übernahme von meinem Opa saugte der Motor 0,7 L. Öl auf 1000 km weg. Ich wollte das so nicht hinnehmen. Liqui Moly Motor Clean rein, Ölwechsel und Umstellung von 10W-40 auf 5W-40, nach 5000 km nochmal Ölwechsel. Danach sank der Ölverbrauch auf konstant 0,2 L. auf 1000 km bis zum Verkauf. (180.000 km seit der Motorspülung draufgefahren)

@Lewwer: hast du die Ölspülung inzwischen durchgeführt? Und falls ja, war es erfolgreich?

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