Gebrauchtwagen für Fahranfänger, die x-te

Guten Tag,
meine Freundin und ich haben gerade die Fahrschule beendet und sind auf der Suche nach unserem ersten Auto. Leider haben wir weder im Familien-, noch im Freundeskreis jemanden, der sich mit Automobilen auskennt.

Ich habe mich bereits im Internet so gut es geht zu dem Thema eingelesen, lese aber hier und da teilweise auch verschiedenes. Da ich hier in diesem Forum nur positive Erfahrungen mit Hilfestellungen und Hinweisen gemacht habe, versuche ich nun hier mit diesem Thread ein bisschen mehr Licht in das Dunkle zu bringen.

Profil:

-Sie 26, ich 24.
-Fahranfänger
-Kleinwagen/Kompaktklasse
-5-Türer
-Auto wird so wie es geplant ist, eher als Stadtauto (Berlin) genutzt (mal um die Oma zu besuchen, Getränke einzukaufen, im Sommer an den See zu fahren, vllt 1 mal im Jahr an die Ostsee etc., WENIG Autobahn)
-Verbrauch dürfte damit nicht DIE übergeordnete Rolle spielen
-Klimaanlage benötigt
-Schaltgetriebe
-wichtig: bei dem Auto sollten selten "Kleinigkeiten" kaputt gehen, die man selber reparieren könnten, da wir wirklich handwerklich Nullen sind und für jeden Mist in die Werkstatt müssten. Daher möglichst wenig KM runter?
-PLZ 10367
-Budget ca. 6000€

Zu welchen Modellen könnt ihr raten? Welche Parameter können getrost geändert werden? Worauf ist besonders zu achten?

Wir sind über jede Hilfe erfreut,
LG

Beste Antwort im Thema

Moin,

Das Problem ist, dass eine einzige Statistik leider sehr wenig aussagen kann, wenn man andere Aspekte nicht berücksichtigt. Dabei kann - wie unsere Erfahrungswerte untereinander bestätigen - schon ein anderes Vorgehen und Bewerten der Rahmenparameter zu deutlich unterschiedlichen Fahrzeugempfehlungen und -bewertungen führen, wobei streng genommen niemand zwingend unrecht haben muss.

Mit meinen nunmehr 22 Jahren Erfahrung mit Auto aus aller Herren Länder und zwei Restaurationen komme ich heute zu dem Ergebnisso sschlecht ist eigentlich kein Auto mehr, Erfahrungen können aber auch - je nachdem welchen Blickwinkel man einnimmt deutlich unterschiedlich sein. So kommt mir beim Wechsel von meinem Volvo der Twingo meiner Schwester irre sportlich vor, wechsel ich von meinem Clio in den 328i meines Cousins komme ich mir hingegen vor wie in einem Oceandampfer. Obwohl beide Eindrücke nicht falsch sind in dem Moment - spiegeln sie aber nicht die Verhältnisse zwischen Twingo und BMW realistisch wieder. Jemand der viel weniger Autos gefahren hat, hat diesen Standpunkt vielleicht noch nicht so verinnerlicht und lässt sich dann einfacher dazu verleiten das Augenmerk nur auf wenige Annahmen zu werfen. Oder wie ich es gerne feststelle - alle paar Wochen gibt es einen Schadstoff of the day/week/month wie Bisphenol A, Acrylamid usw. auf den man sich dann stürzt.

So ist das auch mit TÜV Statistiken und allen anderen. Man muss sie zum einen kritisch lesen - was ist schlimmer - eine Mängelquote von 15% beider Beleuchtung oder eine von 3.5% bei Achsdefekten. Die TÜV Statistik sagt nicht alles zur Fahrzeugqualität und auch nicht exklusiv zur Haltbarkeit aus, sie macht auch sehr starke Aussagen über die Wartungsmentalität der Halter einzelner Modelle (und sicher indirekt auch über deren Einkommen), die Dauer der Haltezeit in den ersten 2 Händen (diese pflegen bekannterweise besser als ab der 3./4. Hand), über den Bestand an Privat- vs. Geschäftswagen (letztere haben üblich mittlerweile Wartungsverträge) - aber das spiegelt auch nicht die Kostensituation und bestimmte andere Mängel wieder. z.B. würde den TÜV Wassereinbruch in den Kofferraum nicht interessieren, solange es nicht rostet, der Totalausfall der Klimaanlage wäre auch kein Thema, damit bekommt man ohne Probleme mängelfrei eine Plakette, dennoch sind das Qualitätsmängel und können irrsinnig teure Reparaturen nach sich ziehen.

Dann mögen manche Repaturen selten sein, das macht allein aber keine Aussage, ob es teurer als bei anderen ist, denn Gesamtkosten sind nunmal Frequenz x Einzelpreis. Es gibt Konstruktionen die halten sehr lange, aber dafür ist der dann zu betreibende Aufwand auch z.T. sehr hoch oder der Teilepreis.

Oder das Thema Wartung - manch ein eher günstiges und zuverlässiges Auto kann über den Fakt teuer werden, wenn seine Wartung teurer als bei anderen ist - z.B. kurzes Intervall mit hohen Kosten oder wenn Dinge sehr Verschleißfreudig sind wie z.B. Bremsen, wo es Hersteller gibt, bei denen auf den Belägen genug für 30-40000 km drauf ist, wogegen der nächste vielleicht 70 oder 90000 km weit kommt.

Muss man ALLES betrachten ... was die Sache so schwer macht .

MfG Kester

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Die Kompaktwagen kosten im Unterhalt etwas mehr, Klassenintern gibt es keine großen Unterschiede.

Zitat:

@hoodywoody schrieb am 17. August 2015 um 13:28:38 Uhr:


Danke. Zu viel PS wirken sich leider negativ auf die Versicherung aus. Da es unser erster eigener ist, macht es schon einen deutlichen Unterschied ob man einen 80 PS oder einen 120 PS Wagen nimmt.

Aber danke, so weiß ich schonmal auf welche Varianten ich mich konzentrieren muss.

lg

Das kann man so nicht pauschal stehen lassen.

Mehr PS bedeutet nicht gleichzeitig eine höhere Versicherungseinstufung.

Die Versicherung wird über die Typklassen des Modells samt bestimmten Motors und Karosserieform berechnet ... zusammen mit deinen persönlichen Daten wie Schadensfreiheitsklasse, Fahrleistung, usw.

Wenn mit dem kleinen Motor mehr Unfälle gebaut werden, ist die Typklasse höher und damit auch die Versicherungsbeiträge!

Hm, verstehe.

Ich hatte bisher aber (als Fahrneuling) immer die Beobachtung gemacht, dass schnellere Motoren zu einer höheren Einstufung führten. Ich denke mal, dass es vor allem bei Anfängern der Fall ist, da höheres Risikio, bei älteren Hasen dann vielleicht nicht mehr so den Unterschied macht.

Nein, die Unterschiede zwischen den Fahrzeugen/Motorisierungen hat nichts mit dem Fahrer zu tun.

Das ist keine Hexerei. Jedes Fahrzeug hat spezifische Versicherungseinstufungen unabhängig vom Fahrer.

Du zahlst als Fahrneuling nur generell mehr ( auch für Fahrzeuge mit weniger Leistung).
Da hilft nur Vergleichen, Vergleichen, Vergleichen...

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Die Unterschiede innerhalb einer Typklasse können auch gravierend sein. Ich nenne da nur die Beispiele i20, Polo auf der einen und Peugeot 208 auf der anderen Seite. Bei mir wären das rund 40 Euro je Monat Differenz gewesen. Peanuts quasi. 😉

Okay, dann werde ich einfach mal alle für mich interessanten Autos samt Motorisierungen bei der autoampel suchen.

40 € / M ist ja schon einiges.

Auch interessant wie bei einigen Autos die Unterschiede zwischen Haftpflicht und Teilkasko sind.

Beispiel 1.2 i20 und 1.2 207

http://www.autoampel.de/hyundai-i-20-1-2-5984-aas.html

http://www.autoampel.de/peugeot-208-1-2-3003-arn.html

Also müsste ich mich nun auch schon festlegen, ob ich eine Teilkasko für das Auto nehme oder nicht...

Haftpflicht wird beim Anfänger dreckig teuer. Die sollte möglichst niedrig sein.

Hallo Leute,

hier ein paar interessante Angebote

http://tinyurl.com/oz53wvw Haftpflicht 15, Teilkasko 17

http://tinyurl.com/oxmusct Haftpflicht 15, Teilkasko 18

http://tinyurl.com/p76m2h2 Haftpflicht 18, Teilkasko 18

http://tinyurl.com/q6qcwya Haftpflicht 16, Teilkasko 19

Was haltet ihr von den Autos? Jemand schon die Erfahrung gemacht, wie groß der finanzielle Unterschied zwischen Haftpflich 15 und 18 ist?

LG

Noch eine Frage. Ist in der Haftpflichtklasse schon die PS-Zahl für die Versicherung einberechnet oder was genau ist dort integriert?

Sprich hat ein Auto mit 200 PS und Haftpflichtklasse 16 und ein Auto mit 70 PS und Haftpflichtklasse 16 für mich die selben Kosten am Ende in der Versicherung?

Zitat:

@hoodywoody schrieb am 20. August 2015 um 17:18:14 Uhr:


Noch eine Frage. Ist in der Haftpflichtklasse schon die PS-Zahl für die Versicherung einberechnet oder was genau ist dort integriert?

Sprich hat ein Auto mit 200 PS und Haftpflichtklasse 16 und ein Auto mit 70 PS und Haftpflichtklasse 16 für mich die selben Kosten am Ende in der Versicherung?

Zu deiner Frage: ja, wenn die sonstigen Randbedingungen identisch sind!

Mehr PS bedeutet nicht zwangsläufig höherer Versicherungsbeitrag.

Super. Also kosten mich Autos mit der gleichen Haftpflichklasse gleichviel. Die anderen Bedingungen sind natürlich identisch.

LG

Es sind in der Hauptsache 3 Dinge, die Einfluss auf die Praemie haben:

1.) Die Typklasse (fahrzeugspezifisch)

2.) Die Regionalklasse (richtet sich nach dem Bezirk, in dem das Fzg. zugelassen wird).
Grosse Staedte und Ballungsraeume sind normalerweise teurer als laendliche Regionen, in denen sich Hase und Fuchs gute Nacht sagen.

3.) Die SF-Klasse bzw. Schadenfreiheitsrabatt,
je nach Anzahl der schadenfreien bzw. schadenbelasteten Jahre sind hier Werte zwischen 20% und 245% moeglich.

..seit kurzer 2012/2013 haben aber auch die "Unfallhäufigkeit" (wie oft war der
Fahrzeugtyp in Unfällen verschuldet) sowie "Anzahl Diebstähle", und weitere..
auch Einfluss auf die Typklasse.

Daher kann mann heutzutage einfach nicht mehr sagen, dass ein z.b. Polo (Kleinwagen)
Preiswerter ist, als z.b. ein Alfa 147er (Golf Klasse).

Grüße

Sind ebenjene Beispiele die du erwähntest (Unfall, Diebstahl etc) auch schon in den Haftpflicht und Teilkaskoklassen integriert oder gewichten die noch einmal extra?

Meines Erachtens sind die da schon alle mit drin.

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