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Fehlercode P0263 - Cylinder 1 contribution
Hallo zusammen,
ich habe mal ein paar Fragen an die Expertengemeinde. Bitte entschuldigt, falls es das Thema bereits irgendwo gibt, ich habe unter den o.g. Schlagwörtern keine Treffer erzielt.
Meine Frau und ich fahren beide Mercedes, ich einen E 320 CDI, BJ. 2004, meine Frau einen A 180 CDI BJ. 2008. Beide Autos sind jetzt lange ohne Probleme gelaufen.
Leider leuchtet seit ein paar Wochen die Motorleuchte bei der A-Klasse auf, ich habe das Steuergerät ausgelesen und o.g. Fehler angezeigt bekommen. Der Fehler kommt nach dem Löschen bereits nach wenigen Km zuverlässig wieder. Beim fahren selbst merkt man jedoch keinen Unterschied zu sonst, einmal hat er an der Ampel beim Anfahren ganz kurz ein Wenig geruckelt.
Ich verstehe den Fehlercode so, dass der 1. Zylinder eine verringerte Leistung beiträgt - was vermutlich auf einen defekten Injektor bzw. auf korrodierte Injektorstecker zurückzuführen ist. Ich habe an einem Wochenende einmal einen kurzen Versuch unternommen, einen Blick unter die Haube zu werfen. In der 1 Stunde, die ich zur Verfügung hatte, bin ich jedoch nicht weit gekommen. Immerhin stand als Ergebnis die Erkenntnis, dass bei der A-Klasse im Motorraum alles über- statt nebeneinander verbaut ist.
Es steht jetzt die Entscheidung an, ob ich den Wagen in die Werkstatt bringe und vermutlich inkl. Injektortausch irgendetwas zwischen 500 und 1000 Euro bezahle, oder ob ich noch einmal selbst einen Reparaturversuch mit etwas mehr Zeit wage.
Hat jemand von euch schon einmal die Injektorverkabelung selbst überprüft? Wie hoch ist der zeitliche Aufwand und brauche ich evtl. Spezialwerkzeug? Und am wichtigsten: Ist es überhaupt wahrscheinlich, dass der Fehler durch "einfache" Probleme wie schlechte Steckverbindungen etc. hervorgerufen wird? Oder wird es vermutlich sowieso eher der Injektor selber sein?
Was für Folgen könnte ein Aufschieben der Reparatur haben? Kann ich das noch eine Weile vor mir herschieben? Das Auto fährt nicht viel, täglich ca. 25 Km, wird aber zum Pendeln gebraucht.
Würde mich freuen, wenn mir jemand ein paar gute Ratschläge geben könnte.
Grüße...
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9 Antworten
Hallo Silberflotte,
ich hatte an meinem A180 CDI von 2006 das gleiche Problem. Bei mir war es, wie Du auch vermutest, ein defekter Injektor. Meines Wissens kann man an den Injektoren nicht viel selbst machen, zumal man nicht so ohne Weiteres dran kommt. Das Problem ist auch, dass ein neuer oder auch instandgesetzter Injektor am Motorsteuergerät "angelernt" werden muss => Spezialwerkzeug. Bei einem instandgesetzter Injektor ist es auch noch notwendig diesen zu kalibrieren (Ermittlung der genauen Einspritzmenge).
Wegen der Kosten muss ich Deine Hoffnung leider auch etwas dämpfen. Wenn ich mich recht erinnere wollte der Freundliche irgendwas zwischen 2000€ und 2500€ für den Tausch eines Injektors. Ich habe es letztlich über einen Bosch-Servicepunkt bei uns in der Nähe gemacht der auf Dieseltechnik spezialisiert ist und in der Lage ist Injektoren instand zusetzen. Kostenpunkt für die Instandsetzung waren glaube ich so 200€ pro Injektor mit 100.000km Garantie. Bei der Diagnose hatte sich dann bei mir auch rausgestellt, dass zwar nur ein Injektor die Fehlermeldung hervorgerufen hat, die anderen aber auch schon grenzwertig waren. Da der Großteil der Kosten aus dem "Freilegen" der Injektoren resultiert habe ich damals alle Injektoren machen lassen. Kostenpunkt waren ~1800€ :-(.
Die möglichen Folgen sind recht vielfältig. Da wäre ein erhöhter Kraftstoffverbrauch, schlechtes Anspringen, Schädigung des Partikelfilters, Schädigung des AGR-Ventils, Ruckeln, TÜV, ... . Ich sage mal so, wenn es sich noch nicht so deutlich im Fahrverhalten bemerkbar macht, kann man sicher noch ein bisschen so weiter fahren. Über kurz oder lang läuft man aber Gefahr einen Folgeschaden zu verursachen (z.B. AGR oder DPF).
Hoffe die Infos helfen Dir erst einmal weiter.
Viele Grüße,
MasterG
Hallo MasterG,
erst einmal vielen Dank für diese traumhaft schnelle und ausführliche Antwort!
Das mit den hohen Kosten überrascht mich schon sehr. 1800 Euro fürs "Freilegen" der Injektoren ist schon sehr viel. Bei 75 Euro Stundenlohn sind das ja drei ganze Werktage reine Arbeitszeit für einen Mechaniker.
Bei einem geschätzten Fahrzeugrestwert von ca. 5000 Euro würde die Reparatur also etwa 50% des Wertes ausmachen. Das kommt für uns sicher nicht infrage.
Bis vor kurzem war ich betreffend Motorentechnik ein ziemlicher Laie. Seit ein paar Monaten arbeite ich jedoch als Projektleiter Motorenprüfstände, da zerlegen und befunden wir täglich Motoren verschiedener Bauarten. Noch bin ich sicher kein voller Motorenprofi, aber so langsam verliere ich die Scheu auch vor vermeintlich schwierigen Aufgaben. Das "Ziehen" von Injektoren bspw. habe ich schon mehrmals begleitet, somit sind mir auch die von dir genannten Details bezüglich Anlernen etc. bekannt. Und tatsächlich sitzen Injektoren selbst bei uns nach teilweise nur wenigen Wochen Einsatzzeit auf dem Prüfstand extrem fest, sodass die Mechaniker selbst bei den eigentlich idealen Arbeitsbedingungen (man kann üblicherweise recht frei um die Motoren herumlaufen) Schwierigkeiten haben, diese zu lösen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie sich das bei mir in der Garage in dem Miniaturmotorraum der A.Klasse und den seit 10 Jahren verbauten Injektoren machen würde... Auch fehlen mir natürlich die Möglichkeiten zum Testen etc.
Trotzdem möchte ich nicht ausschließen, dass ich mich noch einmal selbst an den Motor heranwage.
Erst einmal werde ich aber noch abwarten und weiter Informationen sammeln. Nachdem ich vorgestern eine etwas längere Tour mit dem Wagen gefahren bin und ihn mal wieder etwas schneller bewegt habe, war die Motorleuchte gestern überraschenderweise von selbst weg. Vielleicht sind es ja die kurzen Pendelwege meiner Frau, die zum Zusetzen der Injektoren beitragen... Die nächsten Tage muss ich nach Berlin, da nehme ich dann auch die A-Klasse und lass sie auf der Autobahn mal richtig laufen, vielleicht hilft das etwas.
Ich werde hier in den kommenden Wochen und Monaten über den weiteren Verlauf berichten.
In der Zwischenzeit freue ich mich natürlich über weitere Beiträge und Erfahrungsberichte.
Gruß
Silberflotte
Hallo,
ich würde einen einfachen Versuch vorschlagen, einen Systemreiniger in ausreichender Menge in den Tank und dann die Tankfüllung am Stück durchbringen. Bin 1.300 km am Stück gefahren. Hat bei meinem 420 CDI Wunder gewirkt. Hier waren zwei Düsen grenzwertig. Danach wieder an die Stardiagnose und alles wieder gut. Ist ein Versuch wert, Kosten der Brühe 60 €. Viel Glück!
Welchen Systemreiniger hast du denn verwendet? Ich schütte immer 200 ml Zweitaktöl in den Tank, Addinol. Hat das nicht die gleiche Wirkung?
Zweitaktöl ist kein Systemreiniger! Da gibt es spezielle Produkte. Leider steht in meiner Rechnung von MB nur Systemreiniger für 59 € netto. Schön teuer, aber hat geholfen.
Zitat:
@EifelML schrieb am 14. Oktober 2018 um 17:54:44 Uhr:
Zweitaktöl ist kein Systemreiniger! Da gibt es spezielle Produkte. Leider steht in meiner Rechnung von MB nur Systemreiniger für 59 € netto. Schön teuer, aber hat geholfen.
Bei MB ist fast alles teuer ... aber am teuersten eben halt die Arbeitszeit die nicht benötigt wurde.
Dagegen sind die 59 Netto-Tacken ein GESCHENK, oder ? :)
Wäre schön zu wissen wie das Zeug heißt ... aber man kann sich ja auch mal in anderen Foren ... oder über "Goggel" informieren, oder ? Initiative ist gefragt ...
Fakt ist das Fehler > P0263 < als ...
Beschreibung Fehlercodes
Fehlercode P0263 00: Leistungsvermögen Einspritzsteuerung Zylinder 1
... ausgewiesen wird !
Mir persönlich wäre der Einsatz eines Systemreinigers mehr als recht.
Somit informieren ... und für schmalen Taler möglw. sich des Problems entledigen.
Und anschließend breichten bitte ... wir sterben hier ungern unwissend :)
Danke ...
Ich habe mir mal den Liqui Moly Motor Systemreiniger Diesel besorgt (12 €) und werde es prophylaktisch in den Tank schütten. Bewertungen bei A******n sind sehr gut. Ab dem nächsten Tank wird dann wieder gepanscht.
Hallo zusammen,
schön zu sehen, dass sich einige hier eingefunden haben.
Gerne halte ich euch alle auch über mein kleines Problem weiter auf dem Laufenden...
Bei der A-Klasse ist die Fehlermeldung nun seit mehr als eine Woche weg, somit hat sich das mit der Dringlichkeit erstmal relativiert.
Auch ich wollte zunächst einmal fragen, welche Sorte Systemreiniger du verwendet hast, EifelML, aber offenbar hat dich MB darüber im Dunkeln gelassen. Nicht auszuschließen, dass es 300ml Liqui Moly waren, inkl. "Anwendungsgebühr". ;)
Ich habe jetzt einmal 4x300ml Motor System Reiniger von Liqui Moly gekauft und werde beide Autos in den kommenden Wochen damit füttern. Mein großer (T 320 CDI Bj. 2004) fährt sich für meinen Geschmack nämlich in letzter Zeit auch gelegentlich etwas träge. Auch habe ich bei niedrigen Drehzahlen manchmal das Gefühl, er nagelt ein Wenig.
Bin mal gespannt, ob es spürbare Verbesserungen geben wird.
Werde das Mittel 1:1 gemäß Herstellervorgaben anwenden und hier berichten.
Danke für eure Tipps und Glückwünsche...
Nach dem Systemreiniger besorg dir 2-Takt Öl und misch bei jeder zweiten Tankfüllung bei der A-Klasse ca. 250ml dazu, am besten vor dem Tanken. Mach ich mittlerweile bei jedem Diesel den ich habe. Bei der A-Klasse sind das nun schon ca. 33tkm lang und konnte nix gegenteiliges Feststellen. Injektoren sind nach wie vor die ersten drinn und das bei knapp 180tkm. 20l Addinol 2-Takt Öl kosten etwa 100€, ich hab ca. 6l im Jahr verbraucht bei einer Fahrleistung von etwas über 20tkm.
Und falls die Injektoren doch raus müssen: Lass am besten gleich alle ersetzen, Glühkerzen würd ich auch gleich. Soviel mir nämlich ist muss der Motor runter oder sogar ganz raus, das ist das was auch soviel Kostet. Im Prinzip könnte man auch gleich die Steuerkette mit Kettenspanner und den Keilrippenriemen ersetzen. Ich mein, wenn schon dann gleich richtig...