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Fehler Automatik TT5, FHV: F125 'implausible signal' P0706 - 35-10 Intermittent

VW Passat B5/3BG
Themenstarteram 26. Juni 2023 um 13:29

Moin,

seit vorhin macht die Automatik Theater.

Auto angelassen, ein paar Meter vorgefahren, soweit alles OK.

Beim Einlegen des Rückwärtsganges gefühlt verzögerte Reaktion und ging die Fahrstufe mit einem starken Ruck rein.

Auch das anschliessende Schalten in D erfolgte mit Ruck.

Fahrstufenanzeige invers hinterlegt.

Gut 2 Stunden später mit VCDS Sharware den Fehlerspeicher ausgelesen ( bis dato nur ins Getriebesteuergerät reingeschaut):

1 Fault Found:

17090 - Transmission Range Sensor (F125): Impluasible Signal P0706 - 35-10 - - - Intermittent

(Text getippt, da Ausleselaptop keinen Netzzugang hat).

Das Auto wurde zuletzt am vorletzten WE bewegt und zeigt da keine besonderen Auffälligkeiten.

Nach dem Speichern des Logs habe ich den Fehler erstmal gelöscht aber leider hat das als "Reparatur" nicht gereicht. Es ruckt immer noch und die Ganganzeige zeigt immer noch ihr Verhalten.

Stichwort "intermittent". Ist das das, was im Deutschen mit "sporadisch" gemeint ist?

 

Erstes Stöbern im Netz und hier im Forum liefert ein diffuses Bild. Von "Kein Problem, einfach ignorieren, weiterfahren, wenns läuft" bis "uiuiui" alles dabei.

Wobei, von "kein Problem" kann ich ja leider nicht sprechen

 

Irgendeine Idee?

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14 Antworten

Hört sich so nach schwerfälligen Magnetventile an.

Schon mal getriebeöl gewechselt?

Themenstarteram 26. Juni 2023 um 14:11

Erst kürzlich machen lassen. Seit 120Mm gibt es alle 60Mm neues Öl in der Fachwerkstatt. Km-Stand jetzt ca 245Mm

Das ist doch der Fahrstufensensor außen am Getriebe, oder?

Bei mir reichte damals immer ein paarmal den Wählhebel komplett durchzuschalten und neu zu starten.

Ansonsten kann man den Sensor wohl einfach von außen wechseln.

Themenstarteram 26. Juni 2023 um 20:57

Zitat:

@GLI schrieb am 26. Juni 2023 um 16:55:03 Uhr:

Das ist doch der Fahrstufensensor außen am Getriebe, oder?

Nach erster Recherche, ja, der ist es wohl

Zitat:

Bei mir reichte damals immer ein paarmal den Wählhebel komplett durchzuschalten und neu zu starten.

Hattest du denn auch dieses Verhalten, dass die Gänge quasi "reingeschlagen" wurden?

Das gab nen Stoß, da wäre ich fast aus dem Sitz gefallen - naja, nicht ganz aber..

Zitat:

Ansonsten kann man den Sensor wohl einfach von außen wechseln.

Zum 3BG habe ich noch nichts gefunden aber in Audis soll es das Problem auch geben. Und in einigen ist das Teil angeblich schwer erreichbar. Ich habe bei mir noch nicht gesucht.

 

Ich habe aber noch ein paar Neuigkeiten. Heute am Abend war ich nochmal probieren und habe nochmal ausgelesen. Tatsächlich stand auch im ABS-STG ein Fehler drin. Hier in MT gabs vor Jahren das Thema auch schonmal und da wurde das auch erwähnt, deswegen habe ich da extra mal nachgeschaut.

Hier mal die Fehler, diesmal auch in Deutsch, ausgelesen mit Carport:

Getriebe:

Fehler

17090 - P0706 Fahrstufensensor=> (F125)

unplausibles Signal, 35-10, sporadisch

Bremsen:

Fehler

01119 Signal für Gangerkennung

sporadisch

 

Nur der Vollständigkeit halber, denn ich denke, dass die folgenden nichts mit dem Problem zu tun haben:

Motor:

Fehler

17755 - P1347 Bank2,Nockenwellenpos./Kurbelwellenpos.-sens. (G163/G28)

falsche Zuordnung, 35-10, sporadisch

16804 - P0420 Bank1,Katalysatorsystem

Wirkung zu gering, 35-10, sporadisch

Klima:

Fehler

01271 Stellmotor für Temperaturklappe (V68)

defekt, sporadisch

(und das, wo ich doch vor einigen Jahren alle Motoren getauscht habe :-[ )

 

Ich habe, aus Angst vor dem Schlag :-/, den Motor erstmal ausgelassen und alle Fehler ausgelesen und anschliessend mit VCDS gelöscht.

Dann den Motor gestartet und erstmal etwas warmlaufen lassen, bis die Drehzahl runtergeht. Das in der Hoffnung, dass, wenn der Schlag kommt, er wenigstens nicht ganz so stark wird.

Dann fürs Getriebe die Messwertblöcke aufgerufen und den Wählhebel ganz schnell von R and N und dann von dort gaaanz vooorsichtig nach "D" bewegt. Langer Rede kurzer Sinn, es waren keine Schläge mehr spürbar. Der leichte Ruck, der beim Einlegen von "R" kam, was so stark, wie er schon immer war.

Achso, die Messwertblöcke: Die haben sich auch für jede Schaltstellung geändert und zwar so:

Selector Lever/Multi-Function Switch (F125)

P 1000

R 0100

N 1110

D 1011

4 0111

3 0001

2 0010

Manchmal waren, wenn ich zwischen R und P geschaltet habe (das ist der längste Weg) Striche ('---' ) im Buchstabenfeld zu sehen. Ich meine, einmal sogar ein Z mit einer Ziffer gesehen zu haben aber das ging zu fix, als dass ich es richtig verarbeiten konnte. Kam nicht wieder.

Ich bin ja erstmal froh, dass das Getriebe anscheinend grundsätzlich noch zur Arbeit bereit ist aber beruhigt bin ich erst, wenn ich weiss was los war bzw. sicher ist, dass der Fehler nicht wiederkommt.

War es nur ein dummer Zufall oder haben wir nen Wackler oder gibt der Schalter seinen Geist auf (und dann die Frage was er kostet und obs ihn überhaupt noch gibt).

Themenstarteram 30. Juni 2023 um 7:24

Wirklich neue belastbare Erkenntnisse gibt es noch nicht. Habe gestern mal ne kleine Runde gedreht: alles in Ordnung.

Ich habe zwei Theorien, die natürlich beide die Hoffnung beinhalten, "dass alles nicht so schlimm ist".

Theorie 1 -> F125 kaputt:

Der F125 übermittelt 7 Positionen (P R N D 4 3 2) mit 4 Bit (-> 16 Möglichkeiten), die vermutlichen Bitmuster stehen weiter oben.

Ein Wackler oder Kurzschluss könnte zu einem Bitmuster führen, das es nicht gib und sofort eine Fehlermeldung (-> "unplausibel") führen.

Das erklärt aber noch nicht, warum nun der Bremslichtschalter im Log auftaucht.

Es könnte aber auch passieren, dass gültiges aber falsches Bitmuster gesetzt wird. Wenn dann fälschlicherweise die Stellung "P" oder "N" gemeldet wird, verwirrt dies das Steuergerät in dem Moment, wenn man den Hebel ohne Tritt auf die Bremse bewegen kann.

Dagegen spricht, dass ich beim Rangieren eigentlich immer die Bremse trete und das auch immer zwei Bits kippen müssen (also zwei Kontakte im Schalter falsch melden).

Ähnliches Thema: https://www.motor-talk.de/.../...ldung-gangerkennung-t5543746.html?...

 

Theorie 2 -> Getriebesteuergerät (GST) verwirrt

Ich hatte am Tag des Fehlers vor dem Losfahren das Auto von Hand ein Stück weit nach vorne geschoben um besser an den Kofferraum zu kommen.

Dafür muss bekannterweise die P-Stellung verlassen werden und das geht auf zwei Arten

1. Zündung an, Fuss auf Bremse, Hebel von P auf N, Zündung aus

2. Schlüssel nur ein wenig drehen, Zündung bleibt aus. Dann lässt sich der der Hebel ohne Druck auf die Bremse bewegen

Evtl. habe ich den Wagen dann in Stellung "N" gestartet und das GST war verwirrt, weil nicht die übliche Prozedur (Zündung, Motor an, Bremse, "P" -> "D") ausgeführt wurde.

Eigentlch müsste ich das nochmal ausprobieren aber mich graust es vor den "Schlägen", die es beim Fahrstufeneinlegen gibt, wenn das GST im Notlauf ist.

Möglichkeit 2 nutze ich öfter, wenn ich an dem Auto arbeite aber es ist gut möglich, dass ich nach so einer Hebelbewegung noch nie den Motor gestartet habe.

 

Ich hätte ja mal den F125 ausgebaut aber leider scheint der nicht ganz so einfach erreichbar zu sein. Angeblich muss ein Getriebelager nebst Stütze ausgebaut werden. Immerhin kann wenigstens der Auspuff drinbleiben :-)

Themenstarteram 30. Juni 2023 um 8:21

Ich erfahre grad, dass der F125 bei VW entfallen ist.

Also bleibt im Falle eines Falles nur, das Ding zu reparieren. Hat das schonmal wer versucht?

Gibt es da dieselbe Problematik wie bei den Türschlössen, dass die Lötstellen brechen?

Kriegt man den Schalter geöffnet?

Ist der sonst nirgendwo zu bekommen?

 

Zitat:

@menschmeier schrieb am 30. Juni 2023 um 09:24:21 Uhr:

Angeblich muss ein Getriebelager nebst Stütze ausgebaut werden.

Beim Automatik hab ich das noch nicht versucht, aber beim 6-Gang-Schaltgetriebe wäre das nicht so die Riesenaktion.

Themenstarteram 3. Juli 2023 um 9:12

Theorie 2 scheint es nicht zu sein.

Habe am WE versucht, das STG so wie dort beschreiben zu verwirren: Nichts. Getriebe verhielt sich normal.

Einziger Unterschied: Ich hatte direkt den Laptoop angeklemmt und ausgelesen.

 

Nach einer kurzen Runde habe ich bei laufendem Motor im Stand mehrfach alle Wählhebelpositionen durchgeschaltet. Dabei war öfter mal kurz der Zustand "Z4" (Bitmuster 0011?) zu sehen und zwar nicht beim Schalten selbst, sondern als der Hebel in einer Rastposition war.

Wirkte so, als würden die Positionen manchmal mit etwas Verzögerung erkannt.

Ist das nun eine -normale- Latenz im Programm oder GST oder deutet das auf einen Defekt im Schalter hin?

Weiss jemand, wie der F125 die Positionen erkennt, sprich sind es mechanische Kontakte oder wirds evtl. mit Hallgebern gemacht?

Kann man diesen Schalter zerstörungsfrei öffnen?

Themenstarteram 3. Juli 2023 um 9:54

Das Internet weiss alles.

Dieses Filmchen geht anschienend genau auf mein Problem ein: Klick

Auch meine andere Frage ist beantwortet, der Schalter beinhaltet schnöde Kupferkontakte und vermutlich ist es dasselbe Problem, wie ich es schonmal im Heckwischermotor des Golfs hatte: Die Kontakte sind schlicht verschmiert.

Ich fands überigens besonders nett, dass das Filmchen in Englisch verfasst ist, obwohl es aus Bulgarien zu kommen scheint.

Also lege ich mich die Tage mal unters Auto und gucke zu, dass ich den Herrn F125 demontiert kriege.

Themenstarteram 17. Juli 2023 um 21:28

So, der Schalter ist getauscht und die Chancen stehen gut, dass der Fehler damit Geschichte ist, doch dazu später. Erstmal zum Tausch.

Eigentlich wollte ich es in der Wertstatt machen lassen aber nachdem das nicht so einfach war, habe ich gestern nochmal geschaut, ob es nicht doch irgendwie geht. Ich wollte aber etwas mehr Höhe und Platz kriegen, als ich normalerweise durch die Auffahrampen erhalte. Deswegen habe ich mit für die Holzklotzmethode (siehe Bilder) entschieden.

Das waren zwar nur 8cm mehr als mit den Rampen (28cm vs.20cm) aber so hätte ich auch direkt hinter den Vorrädern Platz gehabt. Ich war mit erst nicht sicher, ob ich evtl. auch von der Seite ranmusste - vorweg, ich musste nicht.

Ein Holzklotz ist 14cm hoch. Da mein Wageheber nicht soviel Hub hatte, um die Räder um 14cm in die Luft zu heben, musste ich in Stufen vorgehen.

1. Anheben, 8cm Klotz unters Rad

2. Wagenheber auf 8cm Unterlage

3. Auto anhben 8cm durch 14cm Klotz ersetzen

4. Wagenheber auf 14cm Klotz

5. Auto anheben und 8cm Klotz auf 14cm Klotz

6. Wagenheber auf 14cm+8cm Unterlage

7. Auto anheben und final 2x14cm Klotz unters Rad.

Beim Anheben hatte ich zwischen 3 und 4 die Seiten gewechselt. Beim Ablassen nicht - ging auch:-)

Zum Anheben des Getriebs hatte ich mir eine primitive Halterung aus Multiplex gestrickt. Die Basis ist 21mm dick, die beiden Wagen sind 15mm dick, ca 6cm hoch, so dass die Getriebeölwanne nirgendwo aufliegt. Die beiden Wangen stützen das Getriebe am Rand, wo die Ölwanne angeschraubt ist.

Nach dem die (zum Glück) durchgesteckte Zentrallschraube und die beiden Halteschrauben für das Lager gelöst waren, konnte ich das Getriebe etwas "hochpumpen" bis das Lager sich rausfädeln liess.

Die Getriebestütze ist mit drei M10-Inbusschrauben (8er) am Getriebe befestigt. Die obere ist etwas schwer zu erreichen aber mit dem Kardangelenk und Verlängerungen ging es dann auch.

Es empfiehlt sich, für oben eine kurze Inbus-Nuss zu verwenden, wogegen für die unteren beiden Schrauben eine längere Nuss geeignet ist. Eine der drei Schrauben ist etwas länger. Betrachtet man die Stütze, sieht man aber schnell, wo die längere hin muss. Es ist die in Fahrtrichtung vordere untere Buchse, die etwas dicker ist. Die Schrauben sind richtig sortiert, wenn bei allen das Gewinde gleich lang rausguckt - das nur für den Fall, dass man - wie ich - beim Rausschrauben nicht aufpasst, wo welche Schraube herkommt.

Schalter und Kabelhalterungen waren mit Torxen befestigt, das Blech, das den Stecker hält, ist wieder mit einer Inbusschraube befestigt (ich mein, das wär' ne 6er gewesen).

Beim Aufsetzen des neuen Schalters muss man darauf achten, ihn korrekt erst auf die Schaltwelle aufzusetzen (abgeflachte Stelle) und erst dann in die richtige Position zu drehen. Die Position ist eindeutig bestimmt dank eines Passstiftes. Der Schalter wird mit zwei Schrauben befestigt. Eine ist eine reine Halteschraube für ihn selbst, die zweite hält auch eine Lasche, die zur Befestigung und Führung des Kabels dient.

Ich habe, nachdem ich den Schalter mit einer Schraube befestigt hatte, den Stecker angeschlossen und von einer Helferin alle Stufen durchschalten lassen. So konnte ich unterm Auto sehen, ob (bzw. dass) sich alles ordnungsgemäss dreht und meine Helferin guckte, dass die Ganganzeige im KI richtig anzeige.

Dann wieder alles in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen. Fast alle Schrauben hatten einen grün-blauen Schleier, was für mich ein Indiz ist, dass sie mit Sicherungsmittel versehen waren.

Deswegen habe ich sie sorgfältig gereinigt und auch alle betroffenen Gewinde mit einem 8er oder 10er Gewindebohrer gereinigt. Bei den Gewinden für die Getriebestütze war das etwas fummelig aber ein 6er-Schraubenschlüssel passte sehr gut auf den Vierkant des 10er-Gewindebohrers. Danach mit Drucklauf ausgeblasen.

Ich habe auch den "Unterfahrschutz" entfernt wobei ich mir nicht sicher bin, ob das wirklich notwendig war. Evtl. kam ich so etwas leichter an die eine Schraube, die das Halteblech für den Stecker befestigt hat.

Ich werde gleich noch einen Artikel zum Schalter schreiben.

Noch ein Nachtrag: Die beiden Schrauben für das Getriebelager sollen laut Anweisung ersetzt werden und mit Sicherungsmittel eingesetzt werden. Ich hatte mir extra von VW 4 neue Schrauben gekauft. Ich habe sie nicht verwendet, sondern die alten sauber gemacht und diese selbst mit Sicherungsmittel versehen.

Warum? Die Originalschrauben vom Auto waren mit unverlierbarenUnterlegscheiben versehen, die neuen hatten diese nicht. Ebenfalls scheinen die neuen Schrauben nicht mit Sicherungsmittel versehen gewesen zu sein. Von den Bremssenschrauben kenne ich das anders. Entweder habe ich falsche Schrauben bekommen oder man muss mittlerweile die Scheiben dazukaufen und das Sicherungsmittel selbst anbringen.

Nundenn, da es sich bei diesen Schrauben kaum um Dehnschrauben handeln dürfte (sie werden mit recht wenig Drehmoment angezogen) und ich sie gut saubermachen konnte, habe ich kein schlechtes Gewissen, sie wieder verwendet zu haben. Evtl. tauschen ich sich doch irgendwann nochmal aus, man kommt recht leicht dran, auch wenn man nur auf den Rampen steht ;-)

Aufgebockt
Kurz vorm Ablassen
Linkes Getriebelager von unten 2
+3
Themenstarteram 17. Juli 2023 um 21:32

Ein paar Worte zum Multifunktionsschalter F125.

Bei VW ist das Teil nicht mehr lieferbar. Glücklicherweise habe ich bei Ebay einen Händler gefunden, der anscheinend einen grösseren Posten Lagerware hatte. Ich habe dort den vorletzten von gut 50Stück bekommen. Eigentlich hätte ich mir auch zugetraut, den originalen Schalter zu reparieren aber es hat auch seine Vorteile, bei so einer Operation sofort das Tauschteil montieren zu können und nicht erst noch im Keller gross rumreparieren zu müssen.

Zur möglichen Reparatur des Schalters komme ich später aucher auch noch.

Um sicher zu gehen, dass der neue Schalter wirklich funktioniert, habe ich ihn an einen Versuchsaufbau (Foto) geklemmt und ein paar mal durchgeschaltet.

Dabei kamen einige interessante Dinge zutage. Der Schalter nutzt 4 Bit zur Positionsangabe und von den 16 Möglichkeiten, werden insgesamt 11 Kombinationen genutzt und das, wo der Gangwahlschalter doch nur 7 Stellungen hat. Wie das?

Neben den Bitmustern für die Raststellungen (P, R, N, D, 4, 3, 2) gibt es auch Bitmuster für die Zwischenstellungen (ob da das Z in VCDS herkommt?). Allerdings kommen einige Zwischenstellungen doppelt vor, so dass es nicht 13 (7 + 6) sondern nur 11 verschiedene Bitmuster gibt.

Im Endeffekt gibt es folgende Stellungen und Bitmuster:

Stellung Code
P 1 0 0 0
Z1 1 1 0 0
R 0 1 0 0
Z1 1 1 0 0
N 1 1 1 0
Z2 1 0 1 0
D 1 0 1 1
Z3 1 1 1 1
4 0 1 1 1
Z4 0 0 1 1
3 0 0 0 1
Z4 0 0 1 1
2 0 0 1 0

 

(Belegung am Stecker(1: gemein, 2: B1, 3: B2, 4: B3, 5: B4))

 

Bei jedem Übergang ändert sich immer nur ein Bit, was dafür sorgt, dass sich im Getriebesteuergerät -eigentlich- nie undefinierte oder kurzzeitig falsche Zustände einstellen. Ausserdem weiss das GST schon beim Schalten, welcher Gang als nächstes kommt, bevor die Zielstufe eingelegt ist.

Es handelt sich um eine Form des sog. Grey-Codes (*), der für solche Anwendungen ziemlich genial ist, auch wenn er für Menschen nicht so leicht verständlich ist, wie der "normale" Binärcode.

Bit 4 scheint scheint das Bit für die GRA zu sein, denn angeblich arbeitet die nur in den Stufen D bis 3. Und die "Z mit der Ziffer" die ich hier (https://www.motor-talk.de/.../EditPost.html?...) erwähnt hatte, sind eben besagte Zwischenstellungen.

So, genug mit der Informatik und zurück zu meinem alten Schalter. Den habe ich nach dem Tausch auch mal durchgemessen. Dabei zeigte sich, dass Bit 2 schlecht schaltet. Entweder flackert die LED oder sie leuchtete auch schonmal garnicht auf. Das dürfte das GST gewaltig verwirren.

Also habe ich den Schalter mal geöffent. Die Niete lassen sich mit einem 4er oder 4,5er Bohrer recht gut ausbohren. Nur zwei machten Ärger, weil sie sich mitdrehten und es so dem Bohrer schwermachten. Irgendwie gings dann aber. Geholfen hat evtl. auch, dass der Schalter nicht unbedingt überleben musste.

Der offene Schalter wirkte garnicht so schlimmt. Einzig der Kontakt für die Rückfahrscheinwerfer wirkte etwas -nunja- verschmort aber die Rückfahrscheinwerfer waren ja nicht das Problem. Evtl. hat sich das Schmiermittel so unglücklich verteilt, dass es zu ungewollten Isolationen kam. Ich habe den Schalter kurzerhand einfach mal "saubergewischt" und wieder zusammengebaut. Soll er wieder verwendet werden, muss auch wieder ein geeignetes Schmiermittel rein (was nimmt man da eigentlich?) aber für meinen Test wars egal.

M4er Schrauben mit Stopmuttern sollten für dauerhaften Halt des Deckels sorgen. 15mm-Schrauben könnten eine geeignete Länge darstellen, ggf. kürzen.

Der gereinigte Schalter verhielt sich im Testauf einwandfrei.

Wenns klappt, hänge ich zwei Filmchen an, einmal mit dem defekten Schalter und eines (ohne weitere Kommentare) mit dem "reparierten".

 

(*) Beim echten Grey-Code kommt jedes Bitmuster aber nur einmal vor und nicht, wie hier, mehrfach.

Ich habe mir erlaubt, beim Zählen der Bits mit 1 anzufangen. Echte Informatiker mögen mir das verzeihen, in der Informatik fängt man nämlich gerne mit 0 an zu zählen.

Ausbohren
Ausgebohrt
Rauskloppen, falls nötig
+7
Themenstarteram 17. Juli 2023 um 21:43

Neuer Beitrag, weil ich anscheinend nur eine Datei je Beitrag anhängen kann.

Hier der Film mit der Bitfolge bei intaktem Schalter.

Danke für den Bericht und die ausführliche Analyse des Schalters!

Das erklärt auch, warum ich seinerzeit da mit ein paar Mal Wählhebel hin- und her ratschen immer wieder weitergekommen bin.

Wäre bei mir wahrscheinlich genauso gelaufen: Neuteil eingebaut und hinterher geärgert, dass man das alte Teil problemlos hätte instandsetzen können.

Als Schmiermittel würde ich da einfach Fett nehmen, m.E. ist da ab Werk auch nichts anders verwendet.

Themenstarteram 17. Juli 2023 um 22:02

Der Fehler ist bei mir auch nicht mehr aufgetreten. Ich bin aber auch nicht mehr viel gefahren, genau genommen war da noch eine Testfahrt zum Getränkemarkt (die Kästen standen noch im Kofferraum) und dann das Umparken.

Die knapp 80EUR, die ich für den Schalter bezahlt habe, ärgern mich keinesfalls. Im Gegenteil, so konnte ich mich schonmal mit dem Teil vertraut machen :-) Und wie man sieht, ist einer der Kontakte ja auch durchaus etwas angegriffen, auch wenns "nur" der für die Rückfahrscheinwerfer war. Ich müsste mal gucken, ob die Dinger jetzt merkbar heller sind.

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