ForumW213
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W213
  7. Ernsthafte Probleme, Verkehrszeichen-Assistent

Ernsthafte Probleme, Verkehrszeichen-Assistent

Mercedes E-Klasse W213
Themenstarteram 16. Dezember 2020 um 8:05

Hallo,

mit meiner E-Klasse, T-Modell, 4Matic, BR 213, EZ Jan 2020 habe ich ein Problem.

Das Fahrzeug ist ausgestattet mit einem Fahrassistenz-Paket und einem adaptiven Tempomaten der mit dem Verkehrszeichen-Assistent gekoppelt ist.

Zum Verkehrszeichen-Assistent heißt es in der Preisliste, dass eine intelligente Verknüpfung von Kamera- und Kartendaten vorhanden sei.

Bei einer Autobahnfahrt war der adaptive Tempomat auf 143 km/h eingestellt.

Wie aus dem Nichts heraus bremste das Fahrzeug unvermittelt und ohne jegliche Vorwarnung plötzlich drastisch ab. Ein Gefahrenkontext lag nicht vor.

Der Grund der Abbremsung war, dass der Tempomat eine nicht vorhandene Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km/h erkannt habe.

Auf deutschen Autobahnen ist eine Reduzierung von „unbegrenzt“ direkt auf 40 km/h jedoch nicht vorgesehen.

Nicht auszudenken, wenn der adaptive Tempomat auf die möglichen 200 km/h eingestellt gewesen wäre, und die Verkehrszeichenerkennung hätte Kartendaten einer Spielstraße erhalten...

Murphy’s Gesetz geht davon aus, dass Alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird.

Obwohl zu dieser Situation ein Foto-Dokument vorliegt, merkt die Werkstatt an, dass keine technischen Mängel nachvollzogen werden können.

Hat jemand aktuell ähnliche Erfahrung mit dieser Art von Suizid-Assistenz?

Beste Grüße,

MRad55

Ähnliche Themen
86 Antworten

ja das kommt schonmal vor. muss man schnell reagieren und ausschalten. aber er macht ja keine vollbremsung. Alles schon gehabt und eigentlich halb so schlimm. ja es sollte nicht passieren, tut es aber

Und wie kann man dieses Vollbremsung am besten Schnell ausschalten?

einfach fuß aufs gaspedal legen, dann geht die distronic ja auf passiv.

Ich kann so etwas immer mal beobachten, wenn man an einem Fahrzeug vorbei fährt, auf dem ein Tempolimit-Aufkleber ist (z.B. 80 hinten an LKWs). 40 gibt es ja z.B. bei Traktoren.

Ja ist (wenn es passiert) ärgerlich, allerdings finde ich es beim 213er (in meinem fall mopf mit mbux) nicht so tragisch, da recht selten. Bei meinem S204 davor mit Comand kam das deutlich öfter vor.

Solange niemand hinter einem "klebt", ist es vielleicht wirklich nur halb so schlimm...

Bei einer plötzlich unerwarteten Bremsung kann man am Schnellsten durch Gasgeben reagieren...

Tempomat ausschalten und/oder Gas geben, hätte ich gesagt.

Die zwei analogen Tasten im Fußbereich overrulen doch die Aktionen der Software.

Edith sagt: man... bin ich langsam! Aber immerhin dritter Platz :D

Themenstarteram 16. Dezember 2020 um 9:14

Das Problem liegt eher in der schriftlichen Zusicherung einer „intelligenten Verknüpfung von Kamera- und Kartendaten“.

Da auf deutschen Autobahnen eine Reduzierung von „unbegrenzt“ direkt auf 40 km/h jedoch nicht vorgesehen ist, ist bei diesem Verhalten der „Assistenz“ nicht von einer intelligenten Verknüpfung von Kamera- und Kartendaten auszugehen. Das ähnelt mehr einem Zufallsgenerator.

Somit läge ein technischer Defekt vor.

Mit „einfach Gas geben“ behebe ich den Defekt nicht.

Das Vertrauen in die Assistenz des Herstellers ist jedenfalls für mich dahin.

Kann ich bestätigen. Die Verkehrszeichenerkennung ist in Deutschland sehr zuverlässig. Sie sieht mehr als ich. Das liegt wohl daran, dass die Verkehrsschilder fast durchgängig normgerecht und auch entsprechend aufgestellt sind.

In der Schweiz und in Österreich sieht das anders aus. In der Schweiz hängen die Schilder häufig zu hoch oder zu niedrig oder sind aufgrund eigenwilliger Farbgebung für die Kamera-Optik nicht erkennbar. In Österreich hängt häufig kurz vor dem Ortseingang eine Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung. Der Wagen beschleunigt dann an einer Stelle, an der die volle Motor-/Lichtmaschinen-Bremsung einsetzen sollte.

In Deutschland scheint aber der Datensatz des Kartenmaterials fehlerhaft zu sein. Dort werden manchmal Geschwindigkeitsbeschränkungen übernommen, die dort noch aus Zeiten vor der kamera-basierten Verkehrszeichenerkennung hinterlegt sind. Here sollte da dringend mal seinen Datensatz säubern. Irritationen durch Lkw oder Traktoren habe ich in mehreren 100.000 km mit kamera-basierter Verkehrszeichenerkennung bisher nicht erlebt. Die Kamera kann die verschiedenen Schildergrößen sehr gut unterscheiden. Aber nicht normgerecht aufgestellte Schilder (z.B. auf Parallel-Fahrbahnen) stören.

Ja, die ersten zwei oder drei Mal erschreckt man sich. Aber der Wagen geht nicht sofort in eine Vollbremsung. Sobald man eine leichte Verzögerung spürt etwas ,,Gas geben''. Dann ist das Problem behoben. Übrigens: der Wagen verzögert auch wenn man eigenmächtig von der vorgeschlagenen Routenführung abweicht.

Ansonsten: die Distronic funktioniert hervorragend: gestern in dichtem Regen und Verkehr von Basel nach Frankfurt am Main gefahren. Distronic auf 150 km/h gestellt und entspannt bei 110 bis 120 km/h mitgeschwommen. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,3 l/100 km zuhause angekommen. Dabei war ich auf der Hinfahrt häufig jenseits der 200 km/h.

Themenstarteram 16. Dezember 2020 um 9:39

Bei einem „entspannten“ Fahren mit Assistenzunterstützung dauert in einer unerwarteten Situation die Schrecksekunde etwas länger...

Auch wenn es keine direkte Vollbremsung ist, hat niemand auf einer Autobahn grundlos zu bremsen - auch nicht der Assitent. Solange in so einer Situation mir niemand hinten rein fährt, hat es einen glimpflichen Ausgang.

Dennoch bin ich als Fahrer für die grundlose Bremsung verantwortlich - auch die vom Assistenten.

Ich gehe davon aus, das Mercedes über die Beschaffenheit der Here-Daten informiert ist.

Bei einer schriftlich zugesicherten „Intelligenz“ erwarte ich keine ungeprüfte Datenübernahme.

Zumindest sollte vorher eine Warnung erfolgen.

Ich habe diese "intelligente Verknüpfung" deshalb quasi mit Übernahme für alle Zeiten deaktiviert.

Ja, ich gebe zu, der S213 ist ein Auto, das zwar intuitiv gefahren werden kann, dessen vollständiger Funktionsumfang sich aber nicht mehr intuitiv erschließt. Normalerweise hätte ich jetzt bereits mehr als 70.000 km auf der ,,Nadel''. Corona-bedingt sind es nur 40.000 km. Aber ich beginne jetzt erst, den ,,Wagen vollständig zu verstehen''.

Ich kann aktiv ohne Assistenten fahren. Er erledigt dann alle Aufgaben und Fahrsituationen auf hohem Niveau sicher und zuverlässig.

Genauso gelingt aber auch teil-autonomes Fahren beeindruckend gut. Es setzt allerdings eine gewisse ,,Nerd-igkeit'' voraus.

Dieser Umstand ist für die klassische W/S213-Zielgruppe unbefriedigend. Ich sehe einen gigantischen Harmonisierungsbedarf bei den Bedienungskonzepten. Das kann so nicht weiter gehen. Man kann dem Kunden nicht über 90 Scheine aus der Tasche ziehen und ihn anschließend 12 Monate ,,in die Fahrschule schicken''.

Hallo,

Leider sind die Daten von Here nicht wirklich aktuell genug, um entspannt die Assistenten zu benutzen. Dafür fahre ich meinen BMW mit „Halbautomatik“, die Geschwindigkeitbegrenzungen werden notiert, im KI und HUD vorgeschlagen, ich akzeptiere die dann einfach mit SET Knopf im Lenkrad, wenn ich will. Dann wird die Geschwindigkeit + Veränderung nach Wunsch, bei mir 3 kmh bis 60kmh und 7 kmh darüber, übernommen. Ich finde das viel sicherer und angenehmer als mit Vollautomatik zu fahren. Das wäre vielleicht eine Lösung für den TE? Die Möglichkeit gibt es wohl auch bei MB.

SG

Jukka

Es heißt nicht umsonst "Assistenz-System" und nicht "vollautonomes Fahren".

Daraus ergibt sich, dass genau einer dafür verantwortlich ist, bei einer Fehlfunktion des Systems die Verkehrssicherheit zu gewährleisten: der Fahrer (m/w/d).

Fehlfunktionen der Assistenz-Systeme sind bei allen Herstellern an der Tagesordnung.

Das dies nicht immer unserer Erwartungshaltung entspricht, ist ein anderes Ding.

Zitat:

@jukkarin schrieb am 16. Dezember 2020 um 11:36:32 Uhr:

Hallo,

Leider sind die Daten von Here nicht wirklich aktuell genug, um entspannt die Assistenten zu benutzen. Dafür fahre ich meinen BMW mit „Halbautomatik“, die Geschwindigkeitbegrenzungen werden notiert, im KI und HUD vorgeschlagen, ich akzeptiere die dann einfach mit SET Knopf im Lenkrad, wenn ich will. Dann wird die Geschwindigkeit + Veränderung nach Wunsch, bei mir 3 kmh bis 60kmh und 7 kmh darüber, übernommen. Ich finde das viel sicherer und angenehmer als mit Vollautomatik zu fahren. Das wäre vielleicht eine Lösung für den TE? Die Möglichkeit gibt es wohl auch bei MB.

SG

Jukka

Nein, ich habe sie jedenfalls nicht gefunden. BMW ist in diesen Dingen etwas voraus. Wenn ich alleine das Sitz-Memory in meinem ,,angejahrten'' BMW mit dem in meinem S213 vergleiche :rolleyes:

Legendär seit Jahren in verschiedenen Fahrzeug-Typen die Ansage bei Routenplanung von Innsbruck über Fernpass nach Frankfurt am Main: ,,Vorsicht! Unbefestigte Wegstrecke auf der Route.''

Aus diesem Grund habe ich die Verknüpfung zwischen Verkehrszeichenerkennung und Tempomat ganz schnell ausgeschaltet. Auf der Autobahn liegt die fehlerhafte Erkennung häufig an LKW, die Du überholst und die auf dem Auflieger die Schilder für die zulässige Geschwindigkeit aufgeklebt haben. Darüber hinaus ist das Kartenmaterial im Bezug auf die Geschwindigkeitsbegrenzung veraltet.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W213
  7. Ernsthafte Probleme, Verkehrszeichen-Assistent