Drehmomentschlüssel prüfen/kalibrieren
Hi peoples,
Habe einen zwar etwas älteren (ca. 20 Jahre),aber noch recht guten Gedore.
Traue ihm aber nicht so recht.Würde ihn deshalb gerne mal prüfen lassen,ober auch das dreht was ich einstelle.
Hat hier jemand eine Ahnung wo man sowas machen lassen kann?
Ich meine grundsätzlich.Wendet man sich da an eine KFZ-Werkstatt,oder Werkzeughändler?
GreetZZ
ANDI
Beste Antwort im Thema
Zum Überprüfen brauchst du nur eine normale Personenwaage, einen Schraubstock, ein Stück Rohr, Halbzoll-Verlängerung. Ggf. ein paar Klötze zum unterlegen und etwas Grips.
Das Drehmoment ist nichts anderes als eine Kraft an einem definierten Hebel.
Die Kraft kannst du mit der Waage messen, die Länge des Hebels mit einem Zollstock.
Du musst den Drehmomentschlüssel so einspannen, dass er auf die Waage drückt wenn du an seinem Vierkant drehst.
Dann belastest du ihn, bis er knackt, liest im selben Moment das angezeigte Gewicht ab und multiplizierst dessen Gewichtskraft mit der Länge des Hebels.
Das Ergebnis sollte ziemlich nah dran am eingestellten Wert liegen. Falls nicht, ist es auch nicht schlimm, denn du kennst ja ab sofort die Abweichung und kannst diese in eine Tabelle eintragen wenn dir danach ist.
Beispiel:
Angezeigtes Gewicht in dem Moment wenn es knackt = 27kg
Daraus folgt: Kraft = 27kg x 9,81 = 243N
Länge des Hebels (von der Mitte der Drehachse bis zu dem Punkt, der auf die Waage drückt = 45cm
Ergebnis: 243N x 0,45m = 109,35Nm
DoMi
37 Antworten
Mit dieser primitiven Vorrichtung überprüfe ich vor bestimmten Arbeiten meinen Drehmomentschlüssel:
(Siehe Foto)
DoMi
Nette Idee - allerdings solltest du darauf achten, daß die Unterstützung des DreMos am Griff und nicht irgendwo entlang das Rohres erfolgt.
Auf dem Bild ist der Hebelarm ja verkürzt und die Waage wird deshalb höher belastet - oder rechnest du mit dem kürzeren Hebelarm um? Dann mag natürlich alles stimmen.
ghm
Zitat:
@ghm schrieb am 13. Juli 2015 um 19:52:33 Uhr:
Nette Idee - allerdings solltest du darauf achten, daß die Unterstützung des DreMos am Griff und nicht irgendwo entlang das Rohres erfolgt.
Auf dem Bild ist der Hebelarm ja verkürzt und die Waage wird deshalb höher belastet - oder rechnest du mit dem kürzeren Hebelarm um? Dann mag natürlich alles stimmen.
Gut beobachtet.
drehmoment wird im gelenk gemessen hebellänge spielt keine rolle
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Zitat:
@hans12345678 schrieb am 13. Juli 2015 um 21:49:51 Uhr:
drehmoment wird im gelenk gemessen hebellänge spielt keine rolle
Irrtum. Beim Versuchsaufbau im Foto wird nicht das Drehmoment, sondern die Kraft gemessen, die der Hebelarm des Drehmomentschlüssels auf die Waage ausübt. Das ist 1. Semester Technische Mechanik. Da das Drehmoment in Nm und nicht mehr im mkp berechnet wird, kommt auch noch der Umrechnungsfaktor 9,81665 ins Spiel (wenn man 's ganz genau machen will).
Zitat:
@ghm schrieb am 13. Juli 2015 um 19:52:33 Uhr:
...
Auf dem Bild ist der Hebelarm ja verkürzt und die Waage wird deshalb höher belastet - ...
Stimmt..Drehmomentschlüssel mit genau 1m Länge sind eher selten anzutreffen..daher habe ich den Auflagepunkt genau 300mm von der Drehachse entfernt gewählt.
Wie man das dann umrechnet, hatte ich vor einiger Zeit schon weiter oben beschrieben.
DoMi
ich würde einfach 2 Drehmomentschlüssel direkt verbinden und dann vergleichen für den hobbybereich ok und ohne toleranzangabe sowiso.
Gut, spielen wir das Szenario mal durch. Zwei Drehmomentschlüssel direkt verbunden, auf gleiche NM eingestellt. Einer knackt früher.
Wie geht der Trick jetzt weiter?
mfg
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 14. Juli 2015 um 23:51:03 Uhr:
Gut, spielen wir das Szenario mal durch. Zwei Drehmomentschlüssel direkt verbunden, auf gleiche NM eingestellt. Einer knackt früher.
Wie geht der Trick jetzt weiter?mfg
Dafür habe ich einen alten 1/2" Drehmomentschlüssel mit Skala und Schleppzeiger von Belzer. Da knackt nur der Schlüssel, den ich prüfe. Für Radmuttern reicht die Genauigkeit.
Ok, so ergibt das schon eher Sinn.
Das bringt mich auf eine Frage: Unterliegen diese alten Schleppzeiger-Drehmos keiner Alterung/Ermüdung?
Habe jetzt nicht selber gesucht; aber diese Dinger können ja auch nicht bis in alle Ewigkeit genau sein, oder?
Nur mal so, falls es genauer sein soll als für Radmuttern 😉.
mfg
auf die benötigte gewünschte Präzision kommts an.
Ich bin da old fashion und zieh auch viel mit der Hand an. deswegen habe ich keine Anspüche.
Knak-dinger haben ein Nachteil durch die digitalisierung J/N geht das Gefühl für das Machbare verloren.
für Golf: mach 2 Knakpunkte damit solltest Du Mittelpunkt ermitteln. (Alles Frage der Toleranz)
Ein schleppzeiger ist eine Feder jede Feder hat ermüdungserscheinungen, ob die sich auswirken ist die Frage der Toleranz. Die Ableseungenauigkeit=Toleranz ist größer als Ermüdungserscheinungen. Wenn Schleppzeiger verbogen stimmts auch nicht.
Nicht falsch verstehen: im Profibereich zb.Motorenbau / Flugzeugbau würde ich nur präzise Werkzeuge verwenden (Eichen / Prüfsiegel usw.)
Der Versuchsaufbau ist schon eine Annäherung, (aufwendig, sehr kleiner messbereich,Toleranzbereich? )
so long
Zitat:
@DomiAleman schrieb am 13. Juli 2015 um 11:18:40 Uhr:
Mit dieser primitiven Vorrichtung überprüfe ich vor bestimmten Arbeiten meinen Drehmomentschlüssel:(Siehe Foto)
DoMi
Beschäftige mich auch gerade mit dem Thema.
Kann aber den Versuchsaufbau mit der Waage nicht nachvollziehen. Bei dieser Anordnung addieren sich doch die Kräfte vom Drehmo u. der Waage, sodass das Ergebnis niemals stimmen kann. Meiner Ansicht nach, kann das nur mit einer Federwaage annähernd funktionieren.
Oder habe ich da jetzt nen riesigen Denkfehler?
Gruß
Wo ist das Problem? Wenn man die auf der Waage angezeigte Kraft mit dem Abstand zwischen dem Drehmittelpunt des Drehmomentschlüssels und dem Auflagepunkt des auf der Waage befestigten Stegs multipliziert, erhält man das Drehmoment.
Die Frage ist und bleibt aber, ob der Wert, den die Waage anzeigt, überhaupt realistisch ist?
Wenn ich den Drehmo ohne Waage mit meinem angenommen 100 kg Körpergewicht belaste, dass dieser gerade so auslöst / wenn bei gleicher Anordnung + die Waage, wird mir der Drehmo erstens nicht mehr auslösen und zweitens die Waage, sofern die Kräfte genau hälftig sind, nur noch 50 kg anzeigen. Dazu müssten auch noch die Messwege gleich sein. Daher habe ich erhebliche Zweifel an der Praxistauglichkeit der Methode.
Für mich stellt sich das so dar, als wenn ich die 100 kg auf zwei Personenwaagen verteilen würde. Ich sehe bei dem Versuchsaufbau aber keine zwei Personenwagen übereinander, die ja beide etwa 100 kg anzeigen würden (die untere noch zusätzlich das Gewicht der oberen Waage). Schwierig zu beschreiben.
Edit:
Anderer Versuchsaufbau:
Drehmo waagerecht vorgelagert, ca. 2 m hoch, 100 kg Gewicht auf der Personenwaage auf dem Fußboden, Person zieht sich am Drehmo hoch und entlastet so die Waage, --> Differenz wäre dann die exakte Belastung auf dem Drehmo x Hebelarm.
Sorry fürs Verwirrung stiften. 🙁
Ich hatte das Foto nicht nach oben gescrollt und den Griff am oberen rechten Rand des Fotos nicht gesehen und den Arm nur als Gegenlager betrachtet. Wenn über diesen Griff das Drehmoment eingesteuert wird, so ist das natürlich absolut korrekt.
Sorry, da stand ich wohl auf dem Schlauch.