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Die Helmschale - ein "rohes Ei"

Themenstarteram 30. Juli 2010 um 13:14

Diese Mail schickte ich soeben an den Geschäftsführer von SCHUBERTH

 

Sehr geehrter Herr Lejeune,

 

Sie erinnern sich vielleicht an unser Gespräch, in dem Sie mir das Sicherheitskonzept von Motorradhelmen (gegenüber Autorennhelmen) erklärt haben. Sie schrieben mir am 20.07. per E-Mail: "Unsere Helme sind aus Glasfaser hergestellt. Diese hat die Eigenschaft beim Aufprall zu "platzen" , damit die Aufprallenergie nicht in den Kopf eindringt ".

 

Der Grund war, daß der Helm meiner Frau, der vom Motorradsitz auf die Straße gefallen war, einen Riss aufweist und damit als "zerstört" gilt. Ca. 200 € müsse ich aufwenden, um einen neue Schale zu erhalten, so Ihr Mitarbeiter Herr ***** vor ca. drei Stunden am Telefon.

 

Dazu möchte ich etwas anmerken:

 

1. Die ECE-Norm 22-05 sieht vor, dass der Helm mit einem 5,6 kg schweren und 60 cm im Umfang messenden Prüfkopf aus einer Höhe von 3,18 m auf einen flachen Amboss trifft. Erst ein gerade eben geführtes Telefonat ergab, daß der Helm danach zerstört ist. Dieser Hinweis steht nirgendwo, weder in den Magazinen noch im Prüfbericht des so zitierten TÜV-Rheinland. Im Gegenteil, da steht: "Die größten Probleme mit diesem forcierten Kinnschlag hatten der ... Weitgehend unbeeindruckt und im Ergebnis noch vollkommen im Rahmen der Normwerte blieben hingegen Schuberths ...". Wie soll man "Weitgehend unbeeindruckt" interpretieren ? "Zerstört" kam mir dabei nicht in den Sinn !

 

Diese Tests, zum Beispiel in der TOURENFAHRER-Ausgabe 7/2009, beschreiben nur, daß der Fahrerkopf unverletzt geblieben wäre. So ein Prüfverfahren suggeriert damit dem Leser eine "Helm-Stabilität", die nicht im Geringsten der "vermuteten Realität" des normalen Alltagsgebrauchs entspricht. Würden Motorradfahrer Ihre von mir oben zitierte Aussage kennen, würden sie sicher deutlich vorsichtiger mit Helmen umgehen.

 

2. haben wir neben zwei J1-Helmen noch einen LASER, einen IXS und zwei ARAI-Helme. Die anderen Fabrikate sind ebenfalls schon mehrfach versehentlich auf die Straße gefallen, ich glaube das passiert jedermann bisweilen, aber noch keiner ist dabei gerissen.

 

Da es folglich kein Material-Fehler oder ein seltener "Ausrutscher" bei der Herstellung ist, werde ich vielleicht verständlicher Weise weder in diesen Helm, noch künftig in ein anderes Schuberth-Produkt einen Cent stecken; mein Vertrauen in Ihre Helme ist dramatisch gesunken. Etwas mehr Stabilität erwarte ich von einem "schützenden Teil" dann doch, um so mehr wenn es fast 1.000 DM kostet (ja, ich rechne noch um).

 

3. Da auch auf Ihrer Internetseite dem Kunden keinerlei Informationen über die Haltbarkeit der Schale "im Alltag" (nicht bei Stürzen) gegeben werden, sollte zumindest im Internet über Fakten informiert werden, die offenbar nur Fachleuten vorbehalten sind.

 

Ich hatte soeben in dieser Sache ein Telefonat mit dem zuständigen Redakteur einer Fachzeitschrift. Die Problematik des Helmrisses ist durchaus bekannt und wird als Allgemeinwissen betrachtet. Ich dagegen, wie Sie auch dem Briefwechsel entnehmen können, war mir der geringen Belastbarkeit der Helmschale nicht bewußt. Und ich würde wetten, daß auch 98% der Motorradfahrer diese Kenntnis nicht haben. Lassen Sie uns gemeinsam die Biker aufklären !

 

Daß Ihr Mitarbeiter Herr ***** dies als Erpressungsversuch betrachtet, halte ich für befremdlich. Verbraucher versuchen sich über Produkteigenschaften zu informieren, Presse und Internet sind das Einzige was uns dabei helfen kann.

 

Ich bitte ich Sie, mir den Helm zurückzuschicken.

 

Grüße,

 

(Allsquare)

PS:

1. Der Test

2. Der TÜV-Bericht

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 30. Juli 2010 um 13:14

Diese Mail schickte ich soeben an den Geschäftsführer von SCHUBERTH

 

Sehr geehrter Herr Lejeune,

 

Sie erinnern sich vielleicht an unser Gespräch, in dem Sie mir das Sicherheitskonzept von Motorradhelmen (gegenüber Autorennhelmen) erklärt haben. Sie schrieben mir am 20.07. per E-Mail: "Unsere Helme sind aus Glasfaser hergestellt. Diese hat die Eigenschaft beim Aufprall zu "platzen" , damit die Aufprallenergie nicht in den Kopf eindringt ".

 

Der Grund war, daß der Helm meiner Frau, der vom Motorradsitz auf die Straße gefallen war, einen Riss aufweist und damit als "zerstört" gilt. Ca. 200 € müsse ich aufwenden, um einen neue Schale zu erhalten, so Ihr Mitarbeiter Herr ***** vor ca. drei Stunden am Telefon.

 

Dazu möchte ich etwas anmerken:

 

1. Die ECE-Norm 22-05 sieht vor, dass der Helm mit einem 5,6 kg schweren und 60 cm im Umfang messenden Prüfkopf aus einer Höhe von 3,18 m auf einen flachen Amboss trifft. Erst ein gerade eben geführtes Telefonat ergab, daß der Helm danach zerstört ist. Dieser Hinweis steht nirgendwo, weder in den Magazinen noch im Prüfbericht des so zitierten TÜV-Rheinland. Im Gegenteil, da steht: "Die größten Probleme mit diesem forcierten Kinnschlag hatten der ... Weitgehend unbeeindruckt und im Ergebnis noch vollkommen im Rahmen der Normwerte blieben hingegen Schuberths ...". Wie soll man "Weitgehend unbeeindruckt" interpretieren ? "Zerstört" kam mir dabei nicht in den Sinn !

 

Diese Tests, zum Beispiel in der TOURENFAHRER-Ausgabe 7/2009, beschreiben nur, daß der Fahrerkopf unverletzt geblieben wäre. So ein Prüfverfahren suggeriert damit dem Leser eine "Helm-Stabilität", die nicht im Geringsten der "vermuteten Realität" des normalen Alltagsgebrauchs entspricht. Würden Motorradfahrer Ihre von mir oben zitierte Aussage kennen, würden sie sicher deutlich vorsichtiger mit Helmen umgehen.

 

2. haben wir neben zwei J1-Helmen noch einen LASER, einen IXS und zwei ARAI-Helme. Die anderen Fabrikate sind ebenfalls schon mehrfach versehentlich auf die Straße gefallen, ich glaube das passiert jedermann bisweilen, aber noch keiner ist dabei gerissen.

 

Da es folglich kein Material-Fehler oder ein seltener "Ausrutscher" bei der Herstellung ist, werde ich vielleicht verständlicher Weise weder in diesen Helm, noch künftig in ein anderes Schuberth-Produkt einen Cent stecken; mein Vertrauen in Ihre Helme ist dramatisch gesunken. Etwas mehr Stabilität erwarte ich von einem "schützenden Teil" dann doch, um so mehr wenn es fast 1.000 DM kostet (ja, ich rechne noch um).

 

3. Da auch auf Ihrer Internetseite dem Kunden keinerlei Informationen über die Haltbarkeit der Schale "im Alltag" (nicht bei Stürzen) gegeben werden, sollte zumindest im Internet über Fakten informiert werden, die offenbar nur Fachleuten vorbehalten sind.

 

Ich hatte soeben in dieser Sache ein Telefonat mit dem zuständigen Redakteur einer Fachzeitschrift. Die Problematik des Helmrisses ist durchaus bekannt und wird als Allgemeinwissen betrachtet. Ich dagegen, wie Sie auch dem Briefwechsel entnehmen können, war mir der geringen Belastbarkeit der Helmschale nicht bewußt. Und ich würde wetten, daß auch 98% der Motorradfahrer diese Kenntnis nicht haben. Lassen Sie uns gemeinsam die Biker aufklären !

 

Daß Ihr Mitarbeiter Herr ***** dies als Erpressungsversuch betrachtet, halte ich für befremdlich. Verbraucher versuchen sich über Produkteigenschaften zu informieren, Presse und Internet sind das Einzige was uns dabei helfen kann.

 

Ich bitte ich Sie, mir den Helm zurückzuschicken.

 

Grüße,

 

(Allsquare)

PS:

1. Der Test

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Danke für den Link allsquare :)

Darf ich das anonymisiert und auszugsweise verwenden, wenn ich in diesem Thema mal wieder mit Vorständen und Eignern großer Firmen schnacke? Es zeigt u.a. durch den Konflikt und den Blickwinkel eines "Insiders" sehr schön eigendynamische Fehlentwicklungen in einer Unternehmensstrategie auf... wie auch die Komplexität des Unterfangens Premiumsegmente/kundenansprüche a la Massenprodukt zu bedienen. 

Ich verstehe von A bis Z deine Worte und um was es dir geht - leider versteht das aber nicht jeder und so fehlt es ab einer gewissen Größe eines Unternehmens an Leuten, welche eine Firmenphilosophie etc. verstehen und auch im jeweiligen Bereich mit Leben erfüllen ;)

 

Wer perfekt in der Systemgastronomie agiert... macht im Sternebereich alles falsch obwohl es doch an sich richtig ist. Die Verquickung beider Welten ist eben schwer... nimmt man z.B. eine bestimmte Kette, welche das im (Teil)Bereich Kaffee und Premium gemacht hat... fällt auf, dass vieles daran verblüffend gut gelungen ist, eine relativ hohe Preisdurchsetzung erreicht wurde und eine breite Kundenschicht durchdrungen - steht aber der falsche Mann/Frau hinter dieser Theke... ist alles für die Katz.

Will sagen - Premium bedeutet idR auch "schrullige" Kunden mit schrulligen Erwartungen und Ansprüchen und diese bezahlen nicht aus Doofheit im Grunde überzogene Preise... sondern weil sie die ihnen durchaus auch bewusste "Schrulligkeit" eben (und ad hoc persönlich) bedient haben wollen. Ganz einfach. Und spricht man mit einem Produkt diese wie auch "normale" Kunden an... muss ein MA ggf. zielsicher erkennen mit welchem Kundentyp er es zu tun hat und passend agieren können. Auch ganz einfach. Richtig gemacht lohnt das durchaus... denn der überwiegende Teil der Kundschaft will bei "Massenpremium" zwar den Nimbus, nimmt aber den gemilderten Schrulligaufschlag gar nie in Anspruch ;)

 

Kurzum - allsquare bekäme von mir als Servicemensch bei der Schlüsselgeschichte eine kurze sachliche, freundliche und diplomatische Mail ad hoc zurück...

... wie bereits mitgeteilt, liegt die Beschädigung unseres Produktes in der nicht zugedachten Verwendung durch Sie begründet. Leider haben wir die Möglichkeit dieser Erwartung und Anforderung bei der Entwicklung nicht bedacht und können dies in der laufenden Produktion auch nicht mehr einfließen lassen, werden das aber in zukünftigen Serien gerne berücksichtigen. Um ihren zu Recht hohen Erwartungen an "WMB" und dem in unsere Unternehmensphilosophie gesetztem Vertrauen gerecht zu werden, liegt binnen xx Tagen - ihr Einverständnis für diese Lösung vorausgesetzt - ein neuer Schlüßel nebst passendem Anhänger bei ihrem Händler für Sie kostenfrei bereit.

Für weitere Fragen und Anregungen stehe ich Ihnen, Herr xyz, jederzeit gerne persönlich zur Verfügung....

Und ist der Händler nicht völlig latte, wird er diesen Termin zur weiteren Kundenbindung nutzen und ggf. weitere Accessoires präsentieren usw. usf. :)

 

Kostenpunkt: kaum nennenswert.

Effekt: unbezahlbar

So einfach ist das - und wer nicht checkt, dass erst durch die wenigen "Schrullen" und deren bedingungslose Zufriedenstellung sein Massenprodukt mit Premiumanspruch überhaupt erst den Nimbushabenwollenreflex der Massenkundschaft bedingt... oder umgekehrt versaut... der sollte solche Spagate eben bleiben lassen :)

 

Beide Hersteller im Thread verhalten sich im Grunde korrekt... aber mehr als ungeschickt. ;)

 

 

 

 

 

 

Themenstarteram 30. Juli 2010 um 20:34

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc

Premium bedeutet idR auch "schrullige" Kunden mit schrulligen Erwartungen und Ansprüchen und diese bezahlen nicht aus Doofheit im Grunde überzogene Preise... sondern weil sie die ihnen durchaus auch bewusste "Schrulligkeit" eben (und ad hoc persönlich) bedient haben wollen. Ganz einfach.

Kurzum - allsquare bekäme von mir als Servicemensch bei der Schlüsselgeschichte eine kurze sachliche, freundliche und diplomatische Mail ad hoc zurück...

... Um ihren zu Recht hohen Erwartungen an "WMB" und dem in unsere Unternehmensphilosophie gesetztem Vertrauen gerecht zu werden, liegt binnen xx Tagen - ihr Einverständnis für diese Lösung vorausgesetzt - ein neuer Schlüssel nebst passendem Anhänger bei ihrem Händler für Sie kostenfrei bereit.

Kostenpunkt: kaum nennenswert.

Effekt: unbezahlbar

Perfekt dargestellt ! Meine Kunden, die für eine spezielle Art von Pullover pro Stück knapp 1.000 € bezahlt haben, bekamen eine sogenannte "Livetime-Garantie" ... selbst wenn sie zugegebenermaßen das Loch durch Eigenverschulden verursacht hatten, wurde dieses für sie kostenlos repariert; getreu dem alten Rolls Royce-Märchen "solche Mängel kommen bei uns nicht vor". Pro 100 Pullovern kam dies pro Jahr vielleicht zweimal tatsächlich vor. Die Kosten dafür beliefen sich auf 30 € plus Porto. Diese "Mund-zu-Mund-Propaganda", plus der Kundenzufriedenheit, wären nicht einmal mit 100.000 € an Kosten für Werbung in Hochglanz-Magazinen aufzuwiegen gewesen.

Als "Oberhammer" allerdings, empfand ich die Tatsache, daß dies nicht über einen Händler, sondern über die konzerneigene, im eigenen Haus befindliche, Ober-Haupt-Zentral-Niederlassung geregelt wurde !

Daher mein Satz: "wie soll der VV von Fehlern erfahren, wegen denen er entlassen wurde, wenn er sie nicht mitgeteilt bekommt ?"

Man (Vorstandsassistent) sagte mir: "es darf kein Präzedenzfall geschaffen werden ...!"

Allsquare

Zitat:

Original geschrieben von bb-blue

aber schmeiss du nur deine ec karte auf den tisch von luise wenn dein helm mal irgendwo gegendongt...

die wirschaft freut sich

Nein, natürlich nicht, aber das liegt daran, dass mir noch nie ein Helm wo runtergefallen ist, da achte ich penibel drauf, bisher ist alles gut gegangen. Und wenn es doch mal soweit sein sollte und es mehr als 30cm sind, nehme ich eben den Shoei Service in Anspruch, um sicher zu sein. Nicht mehr und nicht weniger. :) Das Leben ist immer ein kalkuliertes Risiko, ich kann auch morgens in der Dusche ausrutschen und mir den Hals brechen. Aber wenn ich mit 300 auf der Autobahn fahre oder irgendwo auf der Rennstrecke bei 150 mit dem Knie am Boden schleife, möchte ich eben sicherstellen, dass mein Material so gepflegt ist wie es geht. Absolute Sicherheit gibt es nie aber das heißt im Umkehrschluss ja nicht, dass einem alles egal sein muss.

am 30. Juli 2010 um 21:11

Da denkt man, wenn einem der Kopf was wert ist, kauft man besser einen Premium-Helm...und was ist dann damit? - Beim bloßen Runterfallen ist er schon hin. Das kann´s ja wohl nicht sein.

Es wäre schon sehr hilfreich für die zahlende Kundschaft, von der Herstellerseite dazu mal Stellung zu beziehen. Potentielle Kundschaft könnte da schon argwöhnisch werden.

Da scheint noch erheblicher Erklärungsbedarf vorhanden zu sein.:mad:

Käufer von Premium-Marken haben ja schließlich nicht nur Premium-Preise zu zahlen, sondern auch den Anspruch auf Premium-Qualität.

Ach so...mein Shoei XR 1000 ist mir auch schon mal runter gefallen, da war aber kein Riss drin, sondern nur ein kleiner Kratzer...ist ja auch `n schwarzer Helm.;)

 

Gruß.

Bei einem Helm in dieser Preisklasse erwarte ich, dass er sich nicht selbst durch sein Eigengewicht zerstört wenn er aus geringer Höhe auf eine harte ebene Fläche fällt.

Habe aber auch schon öfter gehört, dass so ein Helm ersetzt werden soll, wenn so etwas passiert.

Dann möchte ich mir aber gar nicht vorstellen, was passiert, wenn mein Kopf darinsteckt.

Da hilft anscheinend eine Wollmütze dann mehr.

Gruß nighttrain

Ich sehe das in etwa so... manche sehen nicht ihre Aufgabe und betrachten auch nicht das ganze große Konzept... sie haben eben ein Spartenwissen erworben, machen einen Job und aus die Maus. Und je größer der Schuppen... desto weniger sehen sich viele MAs als Organ eines Unternehmens und Teil seiner Philosophie... sie handeln also mechanistisch und an sich richtig, aber zieldesinteressiert und damit verkehrt. Leidenschaftslos, isoliert und idHS um die eigene "Ruhe" im Unternehmen bedacht, den Kunden als Angreifer wahrnehmend. Naja.. jedenfalls ist das oft so gestrickt.

 

Ein weiteres Krankheitsbild ist das "overengeneering" bzgl. interner Abläufe... immer mehr (betriebsblinde) Menschen schaffen immer mehr Abläufe und Schaltstellen wie auch Automatismen, um z.B. hier den Kundenkontakt zu perfektionieren. Und schon haben wir ein Problem... nämlich das jetzt 20 neue Probleme entstanden sind... welche noch mehr Menschen usw. usf. etc. während der Kunde nur noch ratlos schaut, jeder irgendwas macht ohne greifbares Ergebnis (nur Berge an Ergebnismüll) und den Kunden gar nicht mehr im Fokus hat. Der.. fühlt sich irgendwie allein Im Wald.

Das ist Müll, teurer Krampf und schadet dem Ansehen - siehe Kartenautomat und DB, Hotlines von Kommunikationsanbietern etc. als Beispiele. Gestatten, Wanninger. Buchbinder Wanninger... :)

Gerade im Premiumsegment gehören an diese Kundenschnittstelle die besten Leute und mit einer gewissen Entscheidungskompetenz ausgestattet - wie was wo kann nicht zur Aufgabe des Kunden werden... der will einfach diesen Menschen am Rohr, sich verstanden wissen und genau dafür eine Lösung/Antwort. Ganz einfach.

 

Manche kapieren das aber trotz immernser Größe - so hat z.B. 1+1 aus seinem grottenschlechtem Ruf bzgl. Kundenumgang und Service durchaus gelernt... und reagiert. Ob die Umsetzung zu 100% funktioniert sei mal dahingestellt, aber der Ansatz ist richtig. Ebenfalls interessant - die Brüder Albrecht haben früh verstanden, dass man auch mit einem begrenzten Sortiment etc. ganz enorme Erfolge erzielen kann: Kleines Sortiment, Eigenmarken aber in Markenqualität, günstige Preise und wenn etwas die Erwartungen nicht erfüllt - keine Frage, kein Zauber, bring es und ich nehme es zurück.

Nicht Premium und doch gibt es eine funktionale Ähnlichkeit.... wer entdeckt sie? :)

Ist der Helm gefüllt... verhält er sich bei einem Schlag ganz anders. Ohne Füllung wird der Schalendruck nicht auf die Absorbtionsinnenschale übetragen und verteilt... diese kann ja dann nachgeben. Mithin... in einem ungünstigen Fall diese Kraft auf das an sich spröde Fasermaterial punktuell einwirkt... und für eine Durchdringung/Riss dann auch ausreicht. So hat mir das mal einer erklärt. Der Helm wird ja nicht als Wurfgegenstand konstruiert, sondern als Schutz wenn die Murmel auch drinnesteckt.

 

Übrigens beruht ein Teil der Schutzwirkung sogar darauf, dass sich die Komponenten quasi gezielt im Fall der Fälle zerstören... ähnlich einer Knautschzone am Auto.. und jedes Element hat dabei eine bestimmte Aufgabe. Man kann das sehr einfach testen... setzt euch eine harte Metallschüssel auf den Kopf und dengelt da mal punktuell mit etwas drauf... autschi. ;)

Dass Kundenservice auch anders definiert werden kann, zeigt folgender Fall:

Mein Sohn kaufte sich einen Tankrucksack von Held. Bei der Montage riss eine Hohlniete aus. Daraufhin wurde das Teil problemlos umgetauscht. Doch auch beim Austauschteil zeigte sich das gleiche Problem. Die Verkäuferin empfahl, dieses Befestigungselement beim Sattler vernähen zu lassen und bot an, die Kosten dafür zu übernehmen. Dies tat mein Sohn, übernahm jedoch die Kosten selbst, da es sich wegen ein paar Euro nicht lohnte, noch mehr Zeit in diese Sache zu investieren. Allerdings schrieb er an Held einen objektiv gehaltenen Beschwerdebrief. Herr Held schrieb zurück und bat um etwas Geduld, da er sich selbst um die Sache kümmern wolle.

 

Nach ein paar Wochen kam ein modifizierter Tankrucksack, ein prozentualer Gutschein auf ein Held-Produkt seiner Wahl und ein Entschuldigungsschreiben.

 

Fazit: Auch seine neuen Handschuhe kaufte er von Held und auch mein Geburtstagsgeschenk von ihm, war ein hochwertiges Produkt aus diesem Hause.

 

Somit ist es Held gelungen, aus einer Reklamation eine Kundenbindung zu formen.

 

Allsquare, auch bei Schuberth erkenne ich durch die erwähnte „200€-Klausel“ den Ansatz eines Entgegenkommens. Allerdings formt sich in mir folgendes Szenario:

Hat der Helm einen Fabrikations- oder gar einen Konstruktionsfehler, wird er irgendwo in der Versenkung verschwinden. Erhältst du ihn zurück, wird man dir definitiv einen „nicht sachgemäßen Umgang“ nachweisen können.

 

Der Ruf der Verbraucher nach immer leichteren Helmen scheint die Hersteller an die Grenzen der Machbarkeit zu bringen. Zumindest bei der Verarbeitung bezahlbarer, marktüblicher Rohstoffe.

 

Ich habe den gleichen Helm und werde auf jeden Fall Schichtdickenvermessungen vornehmen, denn das von dir dargestellte Schadensbild stimmt mich doch bedenklich.

@frankatbike

Das ist Kundenservice, wie man ihn sich in Perfektion vorstellt. Davon profiitieren dann beide Seiten.

Der geschilderte Fall mit der Firma HELD ist wirklich ein positives Ereignis. LOBENSWERT!!!

Bezeichne das jetzt auch mal als Mundpropaganda und das ist doch für jeden Hersteller die mit Abstand billigste Werbung. Sowas spricht sich im Freundes-bzw.Bekanntenkreis rum und beim Kauf erinnert man sich dann und gibt auch mal ein paar Euro mehr aus für ein Produkt dieses Herstellers.

Service am Kunden zahlt sich immer aus auch wenn einige Hersteller(aber auch Geschäfte)das wohl lieber ignorieren.

Ich kann hier positiv Tante LOUIS in Rosenheim erwähnen. Kompetente Verkäufer/innen im Geschäft. Bei Problemen nach dem Kauf kümmern die sich wirklich intensiv um die Angelegenheit bis zu einer vernünftigen Klärung.

 

Das mit dem Helm ist schon eine Frechheit und ich kann den Ärger von allsquare wirklich verstehen. Man gibt relativ viel Geld aus und dann nur Ausflüchte vom Hersteller auf wirklich vernünftige Fragen und Anmerkungen wenn ein solcher Schaden vorkommt. So ein Schaden bei einem Fall aus 80cm darf nicht sein. Mir ist einmal ein Helm runter gefallen und der war zwar auch beschädigt aber nicht in dieser Form gerissen.

 

Allsquare hat das ja nun versucht über einen Schriftverkehr in vernünftiger Form zu regeln. Allerdings wird sowas doch von der Mehrheit gerne etwas anders geregelt.

 

X schmeißt seinen Helm runter und ruft dann seinen Freund Y an und fragt ob der nicht eine Privathaftpflicht hat. Y sagt ja und hat dann eben den Helm von X auf dem Gewissen.

Wird doch wahrscheinlich 1000fach so gemacht und Schuberth hat wieder einen Helm verkauft.

 

Bevor mir nun gleich jeder Aufruf zum Versicherungsbetrug unterstellt:eek:. Erstmal an die eigene Nase fassen;).

 

Gruß Michi 

Zitat:

Original geschrieben von camion-rebel

Allsquare hat das ja nun versucht über einen Schriftverkehr in vernünftiger Form zu regeln. Allerdings wird sowas doch von der Mehrheit gerne etwas anders geregelt.

In deinen Kreisen vielleicht, in meinen definitiv nicht.

Es ist Ausdruck einer Charaktereigenschaft, solch eine Schei*e überhaupt zu erwähnen.:mad:

 

Zitat:

Original geschrieben von frankatbike

Zitat:

Original geschrieben von camion-rebel

Allsquare hat das ja nun versucht über einen Schriftverkehr in vernünftiger Form zu regeln. Allerdings wird sowas doch von der Mehrheit gerne etwas anders geregelt.

In deinen Kreisen vielleicht, in meinen definitiv nicht.

Es ist Ausdruck einer Charaktereigenschaft, solch eine Schei*e überhaupt zu erwähnen.:mad:

Schau ich hab einen guten Freund der eine Versicherungsagentur in Rosenheim hat. Dessen täglich Brot ist es sich mit solchen Angelegenheiten zu befassen und das wird in allen Kreisen und Gesellschaftsschichten praktiziert.

Ich mache es auch nicht aber es ist und bleibt leider doch die Regel das es versucht wird. Aber auch die Versicherungen sind mittlerweile dazu über gegangen immer mehr Fälle zu prüfen. Ich halte das für gut da es ja unser aller Geld am ende kostet.

am 31. Juli 2010 um 11:09

Zitat:

Original geschrieben von frankatbike

In deinen Kreisen vielleicht, in meinen definitiv nicht.

Es ist Ausdruck einer Charaktereigenschaft, solch eine Schei*e überhaupt zu erwähnen.:mad:

Ich glaube nicht, dass es unbedingt was mit einer Charaktereigenschaft zu tun hat, wenn ein User im Forum auf einen nach seiner Ansicht eklatanten Mangel an einem Produkt hinweist und auf den Ärger, der um das Bemühen einer vernünftigen Regulierung entsteht.

Ob ich solch eine Angelegenheit telefonisch, schriftlich oder mündlich persönlich regele, ist von der Situation abhängig und auch vom persönlichen Empfinden, wie ich von meinem Geschäftspartner als Kunde betrachtet werde.

Wenn Du als Kunde den Eindruck gewinnst, dass Du nur noch zu zahlen hast, aber ansonsten keine Ansprüche zu stellen hast, dann kann Dir aber auch schon mal der Kragen zu eng werden.

Aus dem Grund halte ich es durchaus für legitim, dass hier im Forum über einen solchen Umgang mit Kunden gesprochen werden kann...auch wenn es Dir nicht unbedingt gefällt.

Ja, Deine Schilderung mit der Tankrucksack-Geschichte ist mal ein positives Beispiel für den richtigen Umgang mit Kunden. So stelle ich mir das auch vor.

Gruß.

 

Ich habe den Einddruck, Ihr missversteht Euch - den Versicherungsbetrug hat niemand gut befunden, er wurde nur erwähnt und ist leider Tatsache. Ich glaube, Frank haat da etwas falsch verstanden. Also - peace, meine Brüder.

Allsquare, mein lieber Freund, den ich sehr schätze - aber der arme Schuberth-Mitarbeiter hat irgendwo mein Mitgefühl. Du alter Haudegen hast manchmal einfach eine , nun, sehr spezielle Art ;). Es bedarf da von Deinem Gegenüber Intelligenz und Souveränität, um mit Diir mitzuhalten, die darfst Du nicht bei jedem mittleren Kader voraussetzen....

Tja, es dauert, sich einen guten Ruf aufzubauen... ruiniert ist er allerdings ganz schnell. Das vergessen dann offenbar manche Premiumhersteller?

Marushin hat bei mir imho auch super reagiert.. und ich war in dem Fall ja sogar ohne jede Diskussion selber schuld. Ganz anders bei diesem Brillenladen... naja.

 

Ein Riss an sich überrascht mich nicht besonders - und "Meiner hat aber.." ist gar nicht vergleichbar.

Thermoplastschalen haben z.B. eine gewisse Elastizität, verformen sich flächig und schnalzen wieder zurück - man sieht nichts, die Struktur ist aber trotzdem oft beschädigt. Duroplast kann die Aufprallenergie nicht gut durch Verformung der Aussenschale verteilen und Risse/Abplatzungen bilden sich aus - das ist Gewebe und Harz... Gewebe allein ist schlecht abreissbar aber nachgiebig, Harz ist bockelhart aber spröde. Erst in Kombination ergibt das den gewünschten Effekt... ändert aber nichts daran, dass Harz eben punktuell oder scherend nicht sehr belastbar ist.

Wenn ich mir das Bild des Risses und sein Umfeld so betrachte... ahne ich aber, was die Jungs bei Schubsi mglw. auch etwas stutzig macht.

 

 

Zitat:

Schichtdickenvermessungen

Die Dicke (allein) sagt rein gar nichts über ein Laminat - die Faserüberdeckung und -verschränkung der Lagen, die Harzsättigung im Gewebe und die Harzdicke der Zwischenschichten machen den Radi. Und irgendwo zu viel Harz ist sogar tlw. schlechter als zu wenig.

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