Der "wahre" Grund für verstärkten Rost ab Mopf 1,5 - ein Sammelthread.
Hallo Leute
Mir wurde nach einer interessanten Diskussion neulich erklärt, dass der wahre Grund für verstärkten Rost ab 1992 im Hause Mercedes weder am Lack noch in der Blechschnittqualität zu suchen sei. Durch die fransigen Schnittkanten könne der Primer sogar besser haften, schlechte Schnittqualität wäre von Vorteil.
Die Erklärung mit der Blechschnittqualität sei nur eine "Scheisshausweisheit, so dass einfach gestrickte Leute eine Erklärung für den Rost haben".
Da ich das ganze höchst interessant finde wollte ich mich mal erkundigen ob jemand von Euch noch andere Gründe kenne, oder ob mein Diskussionspartner (und das vermute ich mal) selbst nicht wusste wovon er sprach.
Schönen Gruß,
Justus
Beste Antwort im Thema
soll ich dir deinen rost zeigen??
54 Antworten
Ja 3LQP, zeig mir den Rost!
Ich kann dir jetzt schon sagen: Du wirst keinen finden. Auch nicht an den bekannten Stellen unter Wischwasserbehälter, Wagenheberaufnahmen usw.
Gruß
Wido
Zitat:
Original geschrieben von 250tdfan
Ja 3LQP, zeig mir den Rost!Ich kann dir jetzt schon sagen: Du wirst keinen finden.
Gruß
Wido
Der Meinung war ich bis vor 6Monaten auch ,bis mein Mech mal unter der Oberfläche das freilegte. Nachdem er die Dreieckslenker wg ausgeschlagenen Buchsen bereits ersetzt hatte- man hat der geflucht. Sollte gezielt HA -Aufhängung und Unterboden auf Rost absuchen-fand (wie ich vorher) nichts- bis ... Ihn eine Winzigkeit an Konturaufwerfung der Versiegelung irritierte.
Hallo,
es gibt ausnahmen. Ich hab nen 200te (94er) in pflege, der bis vor 4 jahren in süditalien gefahren wurde. Der ist von mir mit fluid-film gebadet worden (alle hohlräume, radkästen, kotflügelkanten, türen usw.) Der wagen hatte noch nie salz gesehen und sonnengeschützt gestanden.
Bis heute ist auch unter den planken nichts von oxid zu sehen.
Ist aber mit "normalen deutschland-autos" zumindest im süd-deutschen eher nicht möglich.
Gruß Stefan
Ich sage nochmals: Kein Rost und es handelt sich um ein original deutsches Auto.
Gruß
Wido
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Zitat:
Original geschrieben von 250tdfan
Ich sage nochmals: Kein Rost und es handelt sich um ein original deutsches Auto.Gruß
Wido
Ehrlich! Wir freuen uns alle mit Dir wenn Dein Stern Rostfrei ist!
Dennoch werden wir das erst glauben, wenn Du die die Kotflügel abmontiert hast, die Antenne und die hinteren Seitenscheiben ausgebaut hast.
Und wenn dann immer noch nichts zu sehen ist, dann kommt der Wagen zum Röntgen! 😁😁😁
Ich mach mit. Kein Thema. Felsenfest überzeugt. War ein Garagenfahrzeug von einem Türken, die ihr Auto wahrscheinlich noch mehr pflegen als die Deutschen. Aber....ich denke dass die Seitenscheiben schon mal gemacht wurden.
Ist es aber wirklich so dass die Mopf2 verstärkt rosten? Ist es nicht so dass die schlechten Mopf0 und Mopf1 schon vom Markt sind? Die Mopf2 sind ja ´erst´ ´zwischen 15 en 18 Jahren alt.
Gruß
Wido
Es sind keine guten und schlechten Autos ausm Werk gerollt.
Jedenfalls nicht so wirklich.
Klar, da wo Handarbeit war, und wo die QS mal was übersehen hat, grade in den späteren Baujahren, da ist schonmal wo n Fehler drinnen, aber "schlechte Autos" gibts nicht.
Die Autos sind immer gleich aus dem Werk gerollt, die Lackhersteller haben immer das selbe geliefert, da gibts nicht "gute und schlechte".
Das es jetzt "gute und schlechte" gibt, liegt einfach daran, wie sehr der Werksseitige Korosionsschutz beansprucht wurde. Die Korosionsbeschichtung jedes Einzelteils hält nur eine gewisse Belastungssumme aus. Da spielt auch nicht die Zeit in Jahren rein. Hänge ich z.B. nen Kühlerklip in ne Salzsprühnebeltestkammer rostet der nach 300 oder 400h, also braucht dafür nichtmal n Monat. (Monat hat 720h).
Häng ich mir den aufs Klo, braucht der vieleicht 50 Jahre um zu rosten, in meinem Wohnzimmer wahrscheinlich 80 oder 100 Jahre.
So ist das auch mit Autos.
Mein Manta hat ja auch keinen Rost, obwohl der 34 Jahre alt ist und das liegt nicht daran dass ausgerechnet dieser Manta weltraummäßig beschichtet wurde. Im Museum steht n Originaler Rekord P2 von 1962, der steht nach nem halben Jahrhundert noch Restaurationslos fast wie ladenneu da. Das gilt auch für alle Gummiteile !
Hat gut gestanden, und ist fast nicht gefahren worden.
Wer also in einer Salzarmen Gegend wohnte und das Auto immer sauber gehalten hat, aufgepasst hat das sich kein Dreck ansammelt der Feuchtigkeit zieht und Korosion beschleunigt und vieleicht auch noch wenig im Regen gefahren ist und eine trockene Garage hatte, der hat auch mit Rost keine Probleme.
Selbst der A-Vectra meiner Oma hat nach 22 Jahren noch rostfreie Radläufe und die allererste Auspuffanlage.
Genau so verhält sich das mit Kunststoffteilen, Gummiteilen und Innenausstattungen. Was wenig bewegt wurde, wenig benutzt wurde, wenig Sonne abbekommen hat, das ist auch nach 30 oder 40 Jahren noch in einem SEHR GUTEN Zustand.
Hallo Wido,
Erfahrung mit Rost unabhängig vom Mopfx:
Jede Dichtmasse wird alt, hart und dichtet eben nicht mehr ab.
Hinter dem Kotflügel - an der A-Säule ist unter der harten Dichtmasse fast immer Rost.
Radlauf-Kanten hinten - hatte ich ein T-Modell durchgerostet bis zum Innenraum.
Ich klopfe die Stellen ab, um Rost zu entdecken.
Wünsche rostfreie Zeiten,
Klaus
Liebe 124er ,
wir haben aus gegebenem Anlaß ( 😁😎😁 ) die Rostdiskussion schon etwas ausführlicher betrieben als ihr hier . Das Resümee unserer Überlegungen steht bei uns in den FAQ's :
Es gibt die verschiedensten Theorien, warum das Rostproblem bei den einzelnen Fahrzeugen so unterschiedlich ist.
1. Das Blech ist von mäßiger Qualität, von hohen Kupferkonzentrationen ist die Rede, Lieferant aus Indien u.ä.
2. Die kathodische Beschichtung ist durch bakterielle Verseuchung des Tauchbades und daraus resultierender pH-Wert-Verschiebung ungleichmäßig.
3. Die korrosionshemmende Beschichtung der Bleche wurde vor der Formgebung bzw. dem Formstanzen auf das glatte Blech aufgebracht. Damit sind die Schnittkanten ungeschützt.
4. Die Wasserlacke neigen dazu, an scharfen Kanten nur eine sehr dünne Schichtstärke auszubilden, was bei
5. schlecht oder nicht entgrateten Blechen bzw. bei Stanzungen mit stumpfen Werkzeugen zu nicht diffusionsdichten Farbschichten führt, dh Wasserdampf kann durch den zu dünne Lack bis zum Metall vordringen. Der Volumenzuwachs durch das Rosten führt dann zu einem Aufplatzen der dünnen Lackschicht, wodurch die Sache an Tempo gewinnt.
6. Dass "konservative" Schutzmaßnahmen wie Wachs komplett fehlen, ist auch ein Kardinalfehler.
7. Dort wo Dichtmassen eingesetzt wurden und diese nicht durch eine Decklackschicht geschützt sind wie zB am Unterboden, werden diese schnell unterwandert und sind somit sogar kontraproduktiv. Der mechanische Schutz durch die Unterbodenverkleidung fehlt im hinteren Bereich, was zu großflächigem "Flugrost" führt.
8. Die zunehmend eingesetzte Nasssalzstreuung ist gegen Metalle deutlich aggressiver als früher.
9. Mir scheint auch, dass ein passabler "dauerelastischer" Steinschlagschutz im Lackaufbau in Problembereichen konstruktiv einfach fehlt oder nichts taugt (Radläufe, Kotflügel und Motorhaube im Steinschlagbereich).
Das Wesentliche sind dabei die Punkte 1 und 2 .Sie erklären sowohl die Tatsache , daß ein individuelles Auto an höchst unterschiedlichen Stellen rostet (unterschiedliche Blech - Chargen ) als
auch die generell größere Rostanfälligkeit nach Einführung der Wasser - basierten Lacke .
Was die Frage der Schnittkanten anbelangt , so hat @M. aus dem 212er - Forum sicher recht , mit dem
du dich da gekabbelt hast , Justus .Wenn man die Schnittkanten isoliert betrachtet , gilt , wie bei allen Flächen , der Grundsatz : Je rauher , desto besser die Anhaftung von Grundierung und Lack . Aus der
alleinigen bloßen Rauhigkeit etwa schlecht entgradeter Schnittkanten allein die schlechtere Haftung von Lacken abzuleiten , ist in der Tat völliger Blödsinn - das Gegenteil ist richtig ! Zur Erklärung des Schnittkantenrostes dient dagegen die Kombination der unter 3 - 5 aufgelisteten Punkte in ihrem
Zusammenwirken .
Man kann diese Dinge sachlich darstellen und diskutieren , oder aber , wie im 212er - Forum fast immer der Fall , mit persönlichen Beschimpfungen und Beleidigungen verbinden - da bist du nicht das erste Opfer , Justus ! Mach' dir nichts daraus !
PS : Habe vergessen , die Punkte 1-9 als Zitate zu kennzeichnen , heiße aber nicht v . Guttenberg !😎😁😎
Zitat:
1. Das Blech ist von mäßiger Qualität, von hohen Kupferkonzentrationen ist die Rede, Lieferant aus Indien u.ä.
2. Die kathodische Beschichtung ist durch bakterielle Verseuchung des Tauchbades und daraus resultierender pH-Wert-Verschiebung ungleichmäßig.
3. Die korrosionshemmende Beschichtung der Bleche wurde vor der Formgebung bzw. dem Formstanzen auf das glatte Blech aufgebracht. Damit sind die Schnittkanten ungeschützt.
4. Die Wasserlacke neigen dazu, an scharfen Kanten nur eine sehr dünne Schichtstärke auszubilden, was bei
Gibt es für diese Punkte irgendwelche Quellen.
Grade bei Punkt 4 würde ich z.B. wiedersprechen, da der Wasserbasislack nur der Basislack ist und überhaupt keine Korosionshemmende Wirkung hat. Die entsteht erst durch den Klarlack.
Zu Punkt 3 waren div. Anbauteile bereits bei Modelleinführung 84/85 aus verzinktem Stahlblech gefertigt worden. Das ist im Automobilbau seit Jahrzehnten Gang und Gebe. Opels Vollverzinkte Karosserien die grade so überhaupt nicht rosten sind auch nur aus verzinktem Stahlblech und keinesfalls als ganze Karosserie verzinkt.
Ich denke Punkt 2 wäre sicherlich in der Qualitätssicherung aufgefallen.
Punkt 1 dürfte ohne metallurgisches Gutachten kaum messbar sein. Wo ist das?
Zitat:
Original geschrieben von Mark-86
Ich denke Punkt 2 wäre sicherlich in der Qualitätssicherung aufgefallen.
Hallo,
Mikrobieller Befall von Elektrotauchlack in der Automobilindustrie
Dissertation aus dem Jahr 2000, PDF-Dokument. Ort der schröcklichen Handlung: Werk Sindelfingen der DaimlerChrysler AG. Die Rolle des Schurken wurde mit "Burkholderia cepacia" besetzt.
MfG, Tazio1935
Ja, nur wenn du das liest, solltest du feststellen das die KTL-Beschichtungsprobleme Ende 98, 99 aufgetreten sind, da fuhr kein 124er mehr vom Band.
1993 hat MB die Wasserbasislacke eingeführt, aber die Fahrzeuge ab 10/92 rosten genau so wie die danach. Die komplette Umstellung ging dann erst Mitte der 90er von Statten, trifft also so auf den W124 nicht zu.
Am besten wir rufen bei Mercedes an und fragen ob die mal in ihren Büchern nachschauen wollen was die da geändert haben. Falls das nichts wird fahren wir geschlossen zum Hauptsitz und machen Druck 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Mark-86
Ja, nur wenn du das liest, solltest du feststellen das die KTL-Beschichtungsprobleme Ende 98, 99 aufgetreten sind, da fuhr kein 124er mehr vom Band.1993 hat MB die Wasserbasislacke eingeführt, aber die Fahrzeuge ab 10/92 rosten genau so wie die danach. Die komplette Umstellung ging dann erst Mitte der 90er von Statten, trifft also so auf den W124 nicht zu.
Stimmt, fällt in die Zeit des W210, aber es gab das Problem. Die Verkeimung des Elektrotauchlackes wäre damit eine möglichen Rostursachen nach der Umstellung auf Wasserbasislack, schiede für die späten W124 aber aus.
Ob die Fahrzeuge ab 10/92 aber bereits ebenso rosten wie spätere Modellreihen, insbesondere wie der W210, sei dahingestellt. Meiner mit EZ 04/93 hat die üblichen Roststellen eines Mopf1, einzig eine Wagenheberaufnahme musste geschweißt werden. An der Hohlraumversiegelung wurde nicht gespart. Kein "Rost-Desaster", wie es die ams dem W210 attestiert hat, und zwar im Artikel über die Rostprobleme der Mercedes C-Klasse. Darin tut man sich in der Ursachenfindung auch schwer: "Die vielen verschiedenen Stellen scheinen auf unterschiedlich gelagerte Probleme hinzudeuten." Immerhin wird der Kern des Problems klar benannt: "Um zu sparen wurde ein gerade noch funktionierendes Minimal-Rostschutzprogramm aufgelegt. Ohne Erfolg, wie sich heute zeigt."
MfG, Tazio1935
Marc und Tazio :
Zitat:
Ja, nur wenn du das liest, solltest du feststellen das die KTL-Beschichtungsprobleme Ende 98, 99 aufgetreten sind, da fuhr kein 124er mehr vom Band.
1993 hat MB die Wasserbasislacke eingeführt, aber die Fahrzeuge ab 10/92 rosten genau so wie die danach. Die komplette Umstellung ging dann erst Mitte der 90er von Statten, trifft also so auf den W124 nicht zu.
Zitat:
Stimmt, fällt in die Zeit des W210, aber es gab das Problem. Die Verkeimung des Elektrotauchlackes wäre damit eine möglichen Rostursachen nach der Umstellung auf Wasserbasislack, schiede für die späten W124 aber aus.
Ob die Fahrzeuge ab 10/92 aber bereits ebenso rosten wie spätere Modellreihen, insbesondere wie der W210, sei dahingestellt.
Eure Aussagen sind klar falsch .
Wenn man sich auf eine Quelle , wie z. B. diese Dissertation , bezieht , sollte man sie wenigstens auch wirklich gelesen haben ,anstatt das nur zu behaupten ! 😉Zitat:
Beim ersten Auftreten von extremen Beschichtungsstörungen 1992, mußte eine
Elektrotauchanlage abgelassen, das KTL-Material entsorgt und das Becken neu
befüllt werden. Bei dieser Gelegenheit wurde das Vorhandensein von Bakterien im
Lack festgestellt, welche als Burkholderia cepacia identifiziert wurden.
(Seite 43 der zur
Diskussion stehenden Dissertation ; auf anderen Seiten befinden sich weitere Belege für den Zeitraum des Mopf 2 124ers und nicht nur des 210ers ! ; Hervorhebung durch mich )