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C5 Federung - verschiedene Abstimmungen?

Themenstarteram 14. Juni 2009 um 9:36

Hallo

Da ich mit dem Gedanken spiele, mir einen C5 zuzulegen, habe ich beim Citroën-Händler höflich nachgefragt, ob ich eine Probefahrt machen könne in einem der gebrauchten Modelle. Ich sagte ihm, ich wolle einmal das Gefühl erleben, wie die berühmte "Citroën-Federung" sich im Fahrbetrieb anfühle. Also bekam ich einen C5 zur Probefahrt, etwa Jahrgang 2006, Benziner, 2-Liter-Motor oder um das herum, aber kein 6-Zylinder.

Die Probefahrt erfolgte in der Stadt und auf der Autobahn, sonniges Wetter, nicht viel Verkehr.

Wieder beim Händler angekommen, fragte er mich, wie ich die Federung erlebt habe. Ich sagte ihm, dass ich - um ganz ehrlich zu sein - keinen allzu grossen Unterschied zur herkömmlichen Federung gespürt habe (fahre unter anderem einen C3) und dass ich - um wieder offen und ehrlich zu sein - auch etwas enttäuscht sei, denn ich hätte von der Citroën-Federung erwartet, dass man die Bodenunebenheiten weniger spüre als bei der herkömmlichen Federung.

Nun, der Verkäufer sagte mir, dass beim C5 zwei verschiedene Abstimmungen vorhanden seien. Beim Testauto sei lediglich eine 1-stufige Federung drin, und bei den Diesel-Modellen und bei den 6-Zylinder-Modellen seien 2-stufige Federungen verbaut.

Und nun meine Fragen:

1. Ist die Information richtig, dass beim C5 zwei verschiedene Federungen vorhanden sind? Eine quasi einfachere mit nur einer einzigen Stufe und eine andere 2-stufige Federung bei den teureren Modellen (Diesel und 6-Zylinder)?

2. Wie kann es sein, dass ich die doch so berühmte und vielgepriesene Citroën-Federung für etwa gleich gut einstufe wie die herkömmliche Federung? Kann es etwa daran liegen, dass ich lediglich die 1-stufige Federung ausprobiert habe?

3. Unterliegt die Citroën-Federung einer Alterung, beziehungsweise müssen die Kugeln nachgefüllt werden, oder gar ausgetauscht werden? Das Testauto hatte etwas weniger als 50'000km auf dem Zähler.

4. Und last but not least: Sollte ich wieder zum Citroën-Händler fahren und ein anderes Fahrzeug ausprobieren, denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Unterschiede zur herkömmlichen Federung derart minim sind!

Sonnige Grüsse

Beste Antwort im Thema

Salut!

Es gab beim C5 tatsächlich verschiedene Layouts der hydropneumatischen Federung, genannt "HydractiveIII" bzw. "HydractiveIII-plus".

Zudem gibt es gewisse Abstimmungs-Unterschiede zwischen den beiden Generationen vor bzw. nach der Modellpflege 2004.

"HydractiveIII" verfügt über ein Federelement pro Rad. Die Abstimmung ist nicht variabel, es erfolgt lediglich die automatische Niveauanpassung je nach Geschwindigkeit und Fahrbahnzustand.

Diese "einfache" Variante besaßen alle 1,8-1V-Benziner, der 2,0 HDI der ersten Serie sowie der 2,0-16V und HDI135 der zweiten Serie.

"HydractiveIII-plus" besitzt ein zusätzliches Federelement pro Achse, das je nach Fahrsituation automatisch in Sekundenbruchteilen zugeschaltet oder entkoppelt wird.

So wird eine Veränderung des wirksamen Gasvolumens und des effektiven Querschnitts der Dämpferventile erzielt: Sehr komfortbetont bei zugeschalteten Elementen und vergleichsweise straff bei entkoppelten Volumina. Die straffere Abstimmung kann hier durch Betätigen der "Sport"-Taste auch dauerhaft gewählt werden.

Dieses Layout besaßen bei der ersten Serie die Benziner 2,0-16V, 2,0 HPI und V6 (letztere mit gestraffter Stabilisierung) sowie der Diesel 2,2 HDI.

Bei der zweiten Serie gab es H-III-plus nur noch beim V6-Benziner, beim HDI135-Automatik und beim HDI170 Biturbo.

Speziell bei der einfacheren Variante spürt man die Straffung im Rahmen der Modellpflege durch geänderte Dämpferventile (kleinerer Bypass; dadurch höhere Dämpferrate) und geringeren Tarrierdruck der Federelemente (geringere Federrate durch kleinere Gasmenge). Zudem verschlechtern die vergrößerten Raddimensionen den Abrollkomfort.

Ein Zugeständnis also beim Standard-Fahrwerk an die vor allem deutsche Fachpresse, die eine entschlossen komfortbetonte Federungsabstimmung bekanntlich als schweren konstruktiven Mangel und Fahrspaß-Töter anprangert...

Beim H-III-plus fallen die Unterschiede weitaus weniger deutlich aus.

Die straffste Variante einen C5 zu fahren ist ein Fahrzeug der zweiten Serie mit Standard-H-III.

Die weitaus komfortabelste ein Serie-1-C5 mit H-III-plus und 15"-Felgen, z. B. ein 2,0-16V SX/VSX/Crystal/Exclusive oder ein 2,2 HDI SX/VSX.

Dazwischen liegen schon kleine Welten...

Allen Varianten gemein ist die Neutralität gegenüber Beladung durch die konzeptbedingt progressive Wirkung der Federung in Verbindung mit der automatischen Niveauregulierung.

Auch das Ausfedern langgezogener Bodenwellen gelingt allen Hydropneumaten besser als vergleichbaren Stahlfeder-Konkurrenten - die niedrige Eigenfrequenz und die vergleichsweise langen Federwege machen's möglich.

Die Lebenserwartung der Federelemente bzw. "Federkugeln" ist beim C5 erheblich höher als bei den früheren Modellen.

100.000km sollten ohne spürbare Veränderung der Federungseigenschaften möglich sein, Citroen verspricht bis 200.000km - das ist allerdings sehr optimistisch...

Ein weiterer Vorteil gegenüber Stahlfederungen liegt darin, dass die Federkugeln ihren zunehmenden Verschleiß durch abnehmenden Federungskomfort signalisieren - es kommt aber nie zum gefährlichen und oft schwer wahrnehmbaren Verlust des Fahrbahnkontaktes der Räder wie bei defekten Stoßdämpfern.

Der Austausch ist recht schnell erledigt, da eine zeitaufwändige Demontage der Radaufhängung (wie beim Erneuern von herkömmlichen Stoßdämpfern üblich) entfällt. Die Kosten in einer Vertragswerkstatt belaufen sich auf ca. 350,- EUR pro Achse (HydractiveIII, also zwei Kugeln mit Einbau).

Als Fazit und zur Sicherheit jetzt nochmal das "Abhaken" der konkreten Fragen:

1. Ja, je nach Modell(jahr) und Motorisierung. (s. o.)

2. Kann sein, je nach Modell fällt der Komfort-Unterschied zu guten Stahlfederungen gering aus.

3. Ja, aber der Verschleiß ist gering, der Austausch der Federelemente günstiger als der hochwertiger Stoßdämpfer.

Die Federkugeln sind die einzigen Verschleißteile, alle anderen Komponenten gelten als sehr langlebig, die Hydraulikflüssigkeit

soll nach 200.000km bzw. fünf Jahren gewechselt werden.

4. Das kann sich lohnen! Wenn der erste Probe-Kandidat z. B. ein HDI110 Bj. ab 2004 war und enttäuscht hat, könnte z. B. ein HDI135 Automatik oder ein 2,0-16V Bj. bis 2004 positiv überraschen.

Ansonsten kann ich den C5 generell sehr empfehlen: Fahre meinen zweiten und habe die Entscheidung(en) nie bereut!

Sorry für meinen Endlos-Monolog - bei einem meiner Lieblingsthemen kann ich's einfach oft nicht lassen...

Vielleicht hilft's ja etwas bei der Orientierung...?

Lass mal lesen ob dein Eindruck vielleicht mit einem anderen Modell anders ausgefallen ist.

LG und Bon Voyage!

Marc

 

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Salut!

Es gab beim C5 tatsächlich verschiedene Layouts der hydropneumatischen Federung, genannt "HydractiveIII" bzw. "HydractiveIII-plus".

Zudem gibt es gewisse Abstimmungs-Unterschiede zwischen den beiden Generationen vor bzw. nach der Modellpflege 2004.

"HydractiveIII" verfügt über ein Federelement pro Rad. Die Abstimmung ist nicht variabel, es erfolgt lediglich die automatische Niveauanpassung je nach Geschwindigkeit und Fahrbahnzustand.

Diese "einfache" Variante besaßen alle 1,8-1V-Benziner, der 2,0 HDI der ersten Serie sowie der 2,0-16V und HDI135 der zweiten Serie.

"HydractiveIII-plus" besitzt ein zusätzliches Federelement pro Achse, das je nach Fahrsituation automatisch in Sekundenbruchteilen zugeschaltet oder entkoppelt wird.

So wird eine Veränderung des wirksamen Gasvolumens und des effektiven Querschnitts der Dämpferventile erzielt: Sehr komfortbetont bei zugeschalteten Elementen und vergleichsweise straff bei entkoppelten Volumina. Die straffere Abstimmung kann hier durch Betätigen der "Sport"-Taste auch dauerhaft gewählt werden.

Dieses Layout besaßen bei der ersten Serie die Benziner 2,0-16V, 2,0 HPI und V6 (letztere mit gestraffter Stabilisierung) sowie der Diesel 2,2 HDI.

Bei der zweiten Serie gab es H-III-plus nur noch beim V6-Benziner, beim HDI135-Automatik und beim HDI170 Biturbo.

Speziell bei der einfacheren Variante spürt man die Straffung im Rahmen der Modellpflege durch geänderte Dämpferventile (kleinerer Bypass; dadurch höhere Dämpferrate) und geringeren Tarrierdruck der Federelemente (geringere Federrate durch kleinere Gasmenge). Zudem verschlechtern die vergrößerten Raddimensionen den Abrollkomfort.

Ein Zugeständnis also beim Standard-Fahrwerk an die vor allem deutsche Fachpresse, die eine entschlossen komfortbetonte Federungsabstimmung bekanntlich als schweren konstruktiven Mangel und Fahrspaß-Töter anprangert...

Beim H-III-plus fallen die Unterschiede weitaus weniger deutlich aus.

Die straffste Variante einen C5 zu fahren ist ein Fahrzeug der zweiten Serie mit Standard-H-III.

Die weitaus komfortabelste ein Serie-1-C5 mit H-III-plus und 15"-Felgen, z. B. ein 2,0-16V SX/VSX/Crystal/Exclusive oder ein 2,2 HDI SX/VSX.

Dazwischen liegen schon kleine Welten...

Allen Varianten gemein ist die Neutralität gegenüber Beladung durch die konzeptbedingt progressive Wirkung der Federung in Verbindung mit der automatischen Niveauregulierung.

Auch das Ausfedern langgezogener Bodenwellen gelingt allen Hydropneumaten besser als vergleichbaren Stahlfeder-Konkurrenten - die niedrige Eigenfrequenz und die vergleichsweise langen Federwege machen's möglich.

Die Lebenserwartung der Federelemente bzw. "Federkugeln" ist beim C5 erheblich höher als bei den früheren Modellen.

100.000km sollten ohne spürbare Veränderung der Federungseigenschaften möglich sein, Citroen verspricht bis 200.000km - das ist allerdings sehr optimistisch...

Ein weiterer Vorteil gegenüber Stahlfederungen liegt darin, dass die Federkugeln ihren zunehmenden Verschleiß durch abnehmenden Federungskomfort signalisieren - es kommt aber nie zum gefährlichen und oft schwer wahrnehmbaren Verlust des Fahrbahnkontaktes der Räder wie bei defekten Stoßdämpfern.

Der Austausch ist recht schnell erledigt, da eine zeitaufwändige Demontage der Radaufhängung (wie beim Erneuern von herkömmlichen Stoßdämpfern üblich) entfällt. Die Kosten in einer Vertragswerkstatt belaufen sich auf ca. 350,- EUR pro Achse (HydractiveIII, also zwei Kugeln mit Einbau).

Als Fazit und zur Sicherheit jetzt nochmal das "Abhaken" der konkreten Fragen:

1. Ja, je nach Modell(jahr) und Motorisierung. (s. o.)

2. Kann sein, je nach Modell fällt der Komfort-Unterschied zu guten Stahlfederungen gering aus.

3. Ja, aber der Verschleiß ist gering, der Austausch der Federelemente günstiger als der hochwertiger Stoßdämpfer.

Die Federkugeln sind die einzigen Verschleißteile, alle anderen Komponenten gelten als sehr langlebig, die Hydraulikflüssigkeit

soll nach 200.000km bzw. fünf Jahren gewechselt werden.

4. Das kann sich lohnen! Wenn der erste Probe-Kandidat z. B. ein HDI110 Bj. ab 2004 war und enttäuscht hat, könnte z. B. ein HDI135 Automatik oder ein 2,0-16V Bj. bis 2004 positiv überraschen.

Ansonsten kann ich den C5 generell sehr empfehlen: Fahre meinen zweiten und habe die Entscheidung(en) nie bereut!

Sorry für meinen Endlos-Monolog - bei einem meiner Lieblingsthemen kann ich's einfach oft nicht lassen...

Vielleicht hilft's ja etwas bei der Orientierung...?

Lass mal lesen ob dein Eindruck vielleicht mit einem anderen Modell anders ausgefallen ist.

LG und Bon Voyage!

Marc

 

kommt erstmal drauf an, welchen du probegefahren hast. der neue C5 wird ja auch mit stahlfederung angeboten.

es stimmt, den C5 gab es in allen Baureihen mit 2 Federungsarten. einmal die weiche Hydractive 3, die haben alle modelle. Sonderausstattung war dann noch ein Sportmodus, der macht das Fahrwerk etwas straffer.

Du hast auf jeden Fall die weiche Federung probegefahren (außer du warst im Sportmodus unterwegs)

Allerdings ist die Federung im C5 mit den Standard-Kugeln nicht mit den früheren Hydropneumaten zu vergleichen, der C5 ist recht hart gehalten. Citroen sagt die Hydro im C5 ist für 5 Jahre oder 200000 km wartungsfrei. Danach ist sie noch eine ganze weile fahrbar aber schon merklich härter. Die Kugeln altern mit der Zeit und sollten gewechselt werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, ein Wechsel gegen im Zubehör erhältlichen Komfortkugeln macht dann auch endlich wieder aus dem C5 einen richtigen Citroen. Ein wechsel kostet bei der einfachen Hydropneumatik mit 4 Kugeln ca 300 Euro.

Wie alt war denn dein Testfahrzeug, wie lang stand es unbewegt rum? (auch das kann die Federung anfangs etwas schwerfälliger machen)

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