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2-Zylinder so langlebig wie 4-Zylinder?

Themenstarteram 12. Mai 2016 um 21:08

Ich beabsichtige unseren familiären Fuhrpark um einen Fiat 500C zu erweitern. Zur engeren Wahl stehen dabei zwei Benzin-Motoren:

 

  • 4 Zylinder, 1.2 Liter, 69 PS, 102 Nm/3.000, Verbrauch 4,9 Liter
  • 2 Zylinder, 0.9 Liter, 85 PS, 145 Nm/1.900, Verbrauch 3,8 Liter

Der 4-Zylinder-Motor ist nach meinem Verständnis ein Sauger nach altem Konzept ohne viel Klimbim.

Der 2-Zylinder-Twin-Air-Motor besticht zweifelsohne mit besseren Leistungsdaten. Laie, der ich bin, lese bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Fiat_Twin-Air die Erklärung nach: "Fiat legte den Twin-Air-Motor nach dem Konzept des Downsizing aus. Parallel-Twin-Motoren sind prinzipiell mechanisch einfach aufgebaut und können damit kostengünstig hergestellt werden, allerdings laufen sie auch unruhiger als Motoren mit mehr Zylindern. Für eine bei Personenwagen vertretbare Laufruhe ist daher mindestens eine Ausgleichswelle erforderlich. Der Vorteil der Zweizylinderkonstruktion liegt vor allem im höheren Wirkungsgrad. Dieser ergibt sich durch das bessere Verhältnis von Hubraum zur inneren Oberfläche des Brennraums (A/V-Verhältnis). Die thermischen Verluste über die Zylinderwandung, wie auch der Reibungswiderstand innerhalb des Motors, sind dadurch geringer als bei einem vergleichbaren Motor mit mehr als zwei Zylindern. Weiterhin hat der Twin-Air-Motor die MultiAir-Ventilsteuerung. Das ist eine variable Steuerung der Einlassventile, mit der sich Einlassbeginn, Einlassdauer und Ventilhub genau steuern lassen, wodurch der Motorwirkungsgrad weiter erhöht wird."

Vor diesem Hintergrund nun die Frage an die Experten hier: Ist ein solcher 2-Zylinder ebenso stabil und langlebig wie ein 4-Zylinder?

Bin dankbar für Meinungen und Ratschläge, damit ich den besseren Motor wählen kann.

 

 

Beste Antwort im Thema
am 20. Mai 2016 um 8:46

Es spricht grundsätzlich nix dagegen, das auch ein Zweizylinder haltbar sein kann, außer der Hersteller hat zusehr den Rotstift angesetzt.

Was aber gegen den 2-Zylinder spricht ist das Geräusch. Ich hab einen Fiat 500 mit dem TwinAir neben mir gehört. Das Ding klingt wie ein Mopedauto. Der Name "TukTuk" wäre hier wirklich angebracht. Absolutes No-Go, ein Dreizylinder (denen ich ebenfalls mit Vorbehalt gegenüberstehe) ist eine Sinfonie dagegen.

Grüße,

Zeph

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Keine Ahnung, ich würde mir allerdings lieber einen 4 Zylinder kaufen, weil er sich bewährt hat (wenn auch die Leistung bei Umdrehungszahl niedriger ist) auf Dauer.

Der 2Z hat eben halt ein thermisches Problem, was der 4Z nicht hat.

Möglicher Weise ist der 2Z bei den unteren Drehzahlen verbrauchsgünstiger, aber bei den höheren fängt er an zu saufen.

am 12. Mai 2016 um 22:07

Wie lange soll die Maschine denn gefahren werden?

Wie ist das Streckenprofil?

Sobald solche Downsizingmaschinen Vollast bekommen, brauchen sie teils mehr als klassische Motoren.

Im Teillastbereich dagegen rentiert sich der kleine Motor.

Andererseits: Wenn man die Leistung nicht abruft, braucht man auch keinen aufgeblasenen Downsizingmotor, sondern kann gleich einen 2-Zylinder Sauger fahren ;)

Um die höhere Leistung bei niedrigerem Hubraum zu erreichen muss die Kolbenbelastung und damit auch an Pleuel und Kurbelwelle höher sein. Bei 145 Nm und 0.9 Liter Hubraum ist der mittlere effektive Kolbendruck etwa 2 MPa (20 bar) und beim 4Z 102 Nm und 1.2 Liter Hubraum etwas 1.06 MPa, ~ 10.6 bar. Dies wirkt sich mit Sicherheit auf die Lebensdauer aus. Wie die Drehmomentkurven von beiden Motoren aussieht wäre auch gut zu wissen.

Wie auch Corsadiesel schreibt, der 2Z gutes Drehmoment bei niedriger Drehzahl, gute Kraft unten rum, der 4Z besser bei höherer Drehzahl.

Der 2Z is mit Turbo, der 4Z nicht. Turbos sind auch anfällig.

Andererseits ist der Verbrauch beim 2Z geringer. Die Erklärung von Wiki ist schon richtig, das Verhältnis vom Brennraum zur Brennraumoberfläche ist beim 2Z günstiger. Das ist aber nicht alles, der höhere Druck trägt auch zu niedrigerem Verbrauch bei und vermutlich auch die Ventilsteuerung. Der 2Z ist technisch komplizierter und vermutlich auch anfälliger. Aber hierzu sollte man Erfahrungswerte erfragen.

Wie lange soll der Wagen halten? wie lange in Zeit und km ist die Garantie von jedem?

Am besten wäre wohl ein 3Z mit 1.2 L Hubraum und Sauger. Eventuell setzen sich die 2Z durch, wenn nicht verschwinden sie wieder.

Aber 3Z ist rapperliger (zuerst wohl nicht, nach einiger Zeit schon, denn die Motorlager werden mit der Zeit härter, was die Schwingungen auf die Karosse übertragen wird).

Das ist das Schwingungsverhalten der 3Z (Rappelmotor).

Zitat:

@HHH1961 schrieb am 12. Mai 2016 um 23:08:35 Uhr:

Ist ein solcher 2-Zylinder ebenso stabil und langlebig wie ein 4-Zylinder?

Die Lebensdauer hängt nicht primär von der Anzahl an Brennräumen ab, sondern von der Behandlung des Motors und seiner konstruktiven Auslegung. Laufen Motoren sehr unrund und / oder leiten starke Vibrationen weiter, werden allerdings Bauteile der Peripherie (Anbauteile wie z.B. Generatoren und Motorlager) und auch motorinterne Teile höher belastet, z.B. Steuerketten. Im Falle des Fiat würde ich aber ganz klar den Vierzylinder wählen, das ist ein bewährtes, im Vergleich seidenweich, nahezu dröhnfrei und erstaunlich ruhig laufendes Motörchen, während der Zweizylinder eher wie ein Aufsitzrasenmäher läuft und klingt. Sonderlich sparsam ist er in der Praxis auch nicht und die exotische hydraulische Steuerung für die Einlassventile soll laut Forenberichten im Alter gelegentlich siffen, ein eher schlechtes Beispiel für Downsizing.

Themenstarteram 13. Mai 2016 um 7:35

Danke für die bisherigen Antworten. Aufgrund der Nachfrage hier die ergänzenden Informationen:

  • Wie lang soll der Motor halten? Ich beabsichtige das Fahrzeug sehr lange zu halten.
  • Das Fahrzeug soll gemäß der Vorgabe meiner Herrin ein Automatikgetriebe haben.
  • Die jährliche Kilometerleistung wird bei 15.000 km liegen.
  • Das Streckenprofil ist 70% Land, 25% Stadt und 5% Autobahn.
  • Der Fahrprofil ist leider sehr dynamisch. Entweder Gas oder Bremse.

Die bisherigen Beiträge bestätigen meine eigenen Gedanken, nach denen der 4-Zylinder die vermutlich bessere Wahl ist.

Wenn der Motor möglichst lange halten, dabei aber auch noch ein langlebiges und weich schaltendes Automatikgetriebe haben und wartungsarm sein soll, kommt aus dem Fiat 500 kein Motor in Frage. Der 1,2 Fire ist ein altes Erbstück aus dem Uno, er braucht regelmäßig Wartung, die es bei modernen Motoren nicht gibt (Ventile von Hand nachstellen und Zahnriemen wechseln), auch das sog. "Automatikgetriebe" ist nur ein automatisiertes Schaltgetriebe, welches nicht so gut schaltet wie ein echtes Automatikgetriebe. Beim Opel Corsa E gibt es zum Beispiel moderne Motoren mit zeitgemäßer Technik (Hydrostößel, Steuerkette) und echtem Automatikgetriebe (Planetengetriebe mit Drehmomentwandler).

Themenstarteram 13. Mai 2016 um 8:01

Na ja, die regelmäßige Pflege gemäß Wartungsplan inklusive ZR-Wechsel wird das Motörchen schon bekommen. Dass die Automatik "nur" ein Roboter-geschaltetes Getriebe ist, das nicht mit einem Wandler oder CVT zu vergleichen ist, habe ich bereits auf Nachfrage hier http://www.motor-talk.de/.../...omatik-welcher-motor-t5689228.html?... verstanden.

Aber was soll ich tun? Die Herrin wünscht nun mal explizit einen Fiat 500C mit Automatik! Fiat wird mir zuliebe keinen modernen 4-Zylinder mit Wandler verbauen wollen.

Was machen? 2 Zyl. kaufen und glücklich sein und nicht über Theorien nachdenken entscheidend sind ob der Motor nun 350.000 oder 360.000km hält!

Themenstarteram 13. Mai 2016 um 8:51

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 13. Mai 2016 um 10:05:47 Uhr:

Was machen? 2 Zyl. kaufen und glücklich sein und nicht über Theorien nachdenken ...

Und warum den 2- statt 4-Zylinder?

Zitat:

@HHH1961 schrieb am 13. Mai 2016 um 10:51:17 Uhr:

Zitat:

@HHH1961 schrieb am 13. Mai 2016 um 10:51:17 Uhr:

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 13. Mai 2016 um 10:05:47 Uhr:

Was machen? 2 Zyl. kaufen und glücklich sein und nicht über Theorien nachdenken ...

Und warum den 2- statt 4-Zylinder?

Weil er kräftiger ist, vermutlich deswegen auch niedriger drehen muss. Kleine Sauger sind einfach ... nix.

Ich fahre ein automatisiertes Schaltgetriebe (Opel Easy-Tronik mit 1.6XER 115PS Motor im Astra H).

Schon bei der Probefahrt war ich überrascht, wie gut das funktioniert und bin sehr zufrieden damit. Verbrauch liegt bei 7L.

Überwiegend Kurzstrecken über Land und auch mal heftige Autobahnfahrten (180km/h wenn möglich), selten Stadt.

Aber auch im Stau sehr angenehm.

Die Schaltrucke sind kaum warnehmbar im unteren Drehzahlbereich, oben rum schon etwas mehr. Das Gute daran, ich kann mit der Gaspedalstellung selbst die Gänge steuern bzw bestimmen, wann er hochschalten soll.

Auch das Rangieren klappt sehr gut (wiedererwarten, was ich mir vorher so vorgestellt hatte).

Und ein noch kleinerer Motor, der von der eisernen Lunge zwangsbeatmet wird, ist haltbarer? Wenn du dem ein bisschen Feuer gibst, fängt der an zu schlucken wie einst Harald Juhnke zu seinen besten Zeiten.

mfg

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 13. Mai 2016 um 11:05:39 Uhr:

Und ein noch kleinerer Motor, der von der eisernen Lunge zwangsbeatmet wird, ist haltbarer? Wenn du dem ein bisschen Feuer gibst, fängt der an zu schlucken wie Harald Juhnke.

mfg

Warum nicht. Und warum sollte er so schlucken, und warum sollte man den so treten? Alleine durch seine höhere Kraft gegenüber dem Sauger läuft er schon sparsamer!

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