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"Sollbruchstellen" - gibt es die?

Themenstarteram 13. November 2018 um 20:34

Kurz nach dem Kauf meines derzeitigen Wagens (Audi A5 FSI 3.2 Coupe) hatte ich ein denkwürdiges Gespräch. Der Verkäufer meiner (gebrauchten) Audi-Winterfelgen, selber Fahrlehrer und autoaffin, meinte, Audi hätte bei diesem Modell bewusst sogenannte "Sollbruchstellen" verbaut. In der Folge würden, einem internen (Zeit-) Plan folgend, ab dem achten, spätestens ab dem zehnten Jahr alle möglichen Ersatzteile kaputtgehen.

Da ich mit Technik nur insoweit was zu tun habe, als ich sie bediene, habe ich in dem Moment, als er das sagte, nur mit Staunen und Schock reagiert. Ich weiss natürlich, dass Elektronik heutzutage im Ruf steht, planmäßig und verfrüht den Geist aufzugeben. Aber bedienen sich auch die deutschen Autobauer dieser Mittel?

Was für Kenntnisse und Erfahrungen habt Ihr in diesem Zusammenhang (gemacht)?

Beste Antwort im Thema

Du bist so ein Schlauberger. Vor 70 Jahren gab es andere Prioritäten und den Bedarf gar nicht nach so vielen Autos.

Natürlich hast du auch völlig außer Acht gelassen, dass das Durchschnittsalter der Autos konstant steigt. Schon merkwürdig, dabei sind doch Autos so billig?

Und auch die Neuzulassungen von Privatpersonen betragen heute nur noch 25%. Auch das ist ein eindeutiges Indiz.

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Bei der derzeitigen Qualität der Fahrzeuge, mag man das gerne glauben,aber was der Fachlehrer da erzählt ist Quatsch.

Gruß M

Hi,

die Lebensdauer eines Bauteils kann heute relativ genau berechnet werden.

Und natürlich hat jeder Hersteller eine gewisse Lebensdauer festgelegt für die seine Fahrzeuge dann ausgelegt werden.

Wie hoch diese Lebensdauer ist, ist aber Betriebsgeheimnis. Außerdem sind das Durchschnittswerte die bei geringer Belastung auch überschritten werden können und bei hoher Belastung auch kürzer ausfallen können.

Beim 3,2l FSI gab es soweit ich weiß aber noch eine Reihe von Problemen .

GRuß Tobias

Sollbruchstellen würde ich das jetzt nicht nennen, aber das Bauteile auf eine bestimmte Laufleistung/Lebensdauer ausgelegt sind, ist ein offenes Geheimnis.

 

Sorry, zu langsam getippt.:-)

Hab irgendwo gelesen, dass VW neuerdings Zahnriemen verbaut die 210.000 halten sollen, bzw. da gewechselt werden sollen, was in günstigeren Modellen einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichkommt, da sie sehr unzugänglich verbaut sind.

Ich würde es VW auf jeden Fall zutrauen. Daimler noch am wenigsten. Der Fachbegriff ist übrigens Geplante Obsoleszenz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz

Eine Folge der ausufernden Profitgier der Konzerne... :(

Themenstarteram 13. November 2018 um 21:17

Bin gespannt, wie langlebig mein Wagen ist. Bisher kann ich nicht klagen. War vor dem Kauf beim lokalen Audihändler. Der hat sich immerhin eine Dreiviertelstunde Zeit genommen und nichts gefunden. Mich selber hat überrascht, dass der Wagen - obwohl er mit Technik nur so vollgestopft ist - keinen einzigen Fehler aufweist/anzeigt.

Das Fahrgefühl ist zudem überragend. Ich bin total zufrieden und hoffe, das bleibt so.

Na ja...

Zu Zeiten eines VW Käfer waren 100.000 km eine magische Grenze.

Nach dieser Laufleistung ging man davon aus das mit einem Motorschaden zu rechnen ist, bzw. das Fahrzeug seine potentielle Lebenslaufleistung erreicht habe.

Heute sind die möglichen Laufleistungen, aber auch die Erwartungen der Kunden, ungleich höher.

Es wäre jedoch gut wenn die Hersteller mehr Informationen über die geplante Nutzungsdauer ihrer Produkte herausgeben würden.

200 tkm sind für ein Auto welches max. 10.000 km pro Jahr bewegt wird eine Lebensdauer von 20 Jahren.

Ein Fahrzeug im Fuhrpark, oder im Außendienst, würde die gleiche Laufleistung schon nach 4-5 Jahren erreichen.

Als Kunde wäre es mir wichtig diesbezüglich wählen zu können.

Als Vielfahrer würde ich dann aber auch etwas mehr für ein verläßlicheres und haltbareres Fahrzeug ausgeben wollen.

Zitat:

@tamwiri schrieb am 13. November 2018 um 22:28:55 Uhr:

Heute sind die möglichen Laufleistungen, aber auch die Erwartungen der Kunden, ungleich höher.

Die aufgerufenen Preise ebenfalls...

Zitat:

@Drahkke schrieb am 13. November 2018 um 22:31:50 Uhr:

Zitat:

@tamwiri schrieb am 13. November 2018 um 22:28:55 Uhr:

Heute sind die möglichen Laufleistungen, aber auch die Erwartungen der Kunden, ungleich höher.

Die aufgerufenen Preise ebenfalls...

Nicht im Verhältnis zum durchschnittlichen Monatseinkommen.

Zitat:

@tamwiri schrieb am 13. November 2018 um 22:35:18 Uhr:

Zitat:

@Drahkke schrieb am 13. November 2018 um 22:31:50 Uhr:

Die aufgerufenen Preise ebenfalls...

Nicht im Verhältnis zum durchschnittlichen Monatseinkommen.

Sicherlich - das Problem dabei ist aber, daß das durchschnittliche Monatseinkommen hier keine sinnvolle Bezugsgröße darstellt, daß die Einkommens-Schere in Deutschland immer weiter auseinanderklafft.

Zitat:

@tamwiri schrieb am 13. November 2018 um 22:28:55 Uhr:

Na ja...

Zu Zeiten eines VW Käfer waren 100.000 km eine magische Grenze.

Nach dieser Laufleistung ging man davon aus das mit einem Motorschaden zu rechnen ist, bzw. das Fahrzeug seine potentielle Lebenslaufleistung erreicht habe.

Einspruch!

Der Käfer hielt nahezu ewig, wenn man sich einigermaßen um den Rostschutz kümmerte und auch sonst vorgesehenen Wartungen durchführte.

Nur ein neuer Motor war von Zeit zu Zeit fällig. Da war aber keine große Sache. Speziell im Sommer und an Autobahnsteigungen zeigte sich, dass Luftkühlung doch nicht das Gelbe vom Ei war.

Es gab aber damals auch schon Motoren (Ford, BMW etc.) Die etliche Hunderttausende hielten.

Zitat:

@Skodadriver0815 schrieb am 13. November 2018 um 22:08:01 Uhr:

Hab irgendwo gelesen, dass VW neuerdings Zahnriemen verbaut die 210.000 halten sollen, bzw. da gewechselt werden sollen, was in günstigeren Modellen einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichkommt, da sie sehr unzugänglich verbaut sind.

Ich würde es VW auf jeden Fall zutrauen. Daimler noch am wenigsten. Der Fachbegriff ist übrigens Geplante Obsoleszenz.

https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz

Hallo, da hast Du (VW wegen unwissen Ausgeklammert)vollkommen

Recht. Die Berliner Firma "OPTIBELT" hatte mal den "unkaputtbaren"

Keilriemen "fürs Leben" erfunden. Sowas geht also. Darum wäre das

Beschriebene "für kürzere Zeit" durchaus denkbar und auch möglich.

Optibelt durfte damals diesen Riemen nicht vermarkten.............

Dass es "Sollbruchstellen" gibt, die gezielt kaputt gehen um ein Auto unbrauchbar zu machen halte ich für nicht richtig.

Was heute aber der Fall ist: EIn Konstrukteur kann die Dimensionierung von Bauteilen im Vergleich zu früher viel besser berechnen.

Früher traf man eine Annahme und schätzte die Belastung über die Lebensdauer und legte irgendeinen Faktor oder Offset mit dazu. Heute weiss man sie recht genau weil man sie recht genau berechnen kann.

Daher lagen früher einige Hersteller richtig, einige (nicht nur die teuren) lagen weit auf der Haben-Seite, andere (nicht nur die billigeren) lagen daneben (der Käfermotor ist so ein Beispiel)

Im Ergebnis werden heute Bauteile so dimensioniert, dass sie eine berechnete Lebensdauer haben die zum Rest des Fahrzeugs passt.

Großartige Reserven (auch wenn z.B. die Chiptuner das Gegenteil immer noch gebetsmühlenartig wiederholen) gibt's heute nicht mehr, die wären zu teuer, zu schwer, zu groß.

Dass Motoren heute nicht mehr 400.000km halten sondern nach 200 - 250.000km am Ende sind liegt nicht an zu hoher Belastung durch downsizing, es liegt daran dass sie für genau diese Lebensdauer ausgelegt wurden.

Der Zahnriemen bei VW wurde oben genannt, FORD macht das z.B. bei seinen kleinen Ecoboost Fahrzeugen seit Jahren so. Da ist ein Zahnriemenwechsel oder die Einstellung des Ventilspiels werksseitig ganz einfach nicht mehr vorgesehen.

Es hält so lange wie berechnet, danach ist das (geplante) Lebensdauerende erreicht (im Fall Ford ecoboost 1,0 sind es 240.000km oder 10 Jahre) .

Heißt nicht, dass man es nicht dennoch reparieren lassen kann, wird dann aber wohl im Bereich von "lohnt nicht mehr" liegen.

So gesehen könnte man es dann also vielleicht doch als "Sollbruchstelle" bezeichnen.

Zitat:

@Drahkke schrieb am 13. November 2018 um 22:41:37 Uhr:

Sicherlich - das Problem dabei ist aber, daß das durchschnittliche Monatseinkommen hier keine sinnvolle Bezugsgröße darstellt, daß die Einkommens-Schere in Deutschland immer weiter auseinanderklafft.

Doch, sehe ich schon so.

Geringverdiener können sich heute keinen Neuwaqen leisten, und sie konnten es auch vor 30, 50, 70 Jahren nicht.

Die Durschschnittsfamilie kann sich heute Fahrzeuge leisten, von denen die Durchschnittsfamilie vor 30, 50, 70 Jahren geträumt hat.

Einkommensbereinigt war Autofahren zu keiner Zeit so billig wie es heute ist.

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