• Online: 3.408

deni196496

A blog about the dark ages of automotive quality and performance.

Sun Mar 06 14:19:52 CET 2022    |    deni196496    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: Cadillac, GMX295, STS

Servus,

 

im Laufe der Jahre verändern sich die Lebensumstände, und damit auch das Fahrprofil.

Statt zweimal im Monat Langstrecke hin und zurück gibt's nur mehr kürzere Strecken über die Landstraße, durch die Stadt oder über die stadtnahe Salzburger "Autobahn", die ich eher mit einem Freeway als mit einer richtigen AB vergleichen würde.

Bei 7,5 km Fahrtstrecke in die Arbeit ohne "Langstreckenausgleich" kam mir das Kotzen, wenn ich nur an die Versottung der Ansaugbrücke dachte. Da sich mein Fahrprofil in absehbarer Zeit auch nicht mehr ändern wird war klar: Es muss sich was an der Automobilen Situation ändern.

 

Zuerst dachte ich daran, meine geliebte 2017er Alfa Romeo Giulia Super 2.2 Multijet II AT8 RWD (danke nach Turin für diese Typenbezeichnung) durch ein gleiches Modell mit 2.0 Turbobenzina zu ersetzen, und die Gelegenheit zu nutzen, etwas mehr Ausstattung mitzunehmen und auch farblich ein Exemplar auszusuchen, das meinem Geschmack mehr entspricht. Grundsätzlich war mein Exemplar ausstattungsmäßig schon durchaus gut ausgestattet, jedoch bekam ich von den Standardsitzen beim "Canyon Carving" auf Dauer immer Kreuzweh, da ich doch eher schlank gebaut bin, die Lehnenbreite nicht verstellt werden kann, und der Sitzunterteil nicht sonderlich gut ausgeformt ist. Das war bei meinem 159er wesentlich besser. Außerdem hätte ich gerne das adaptive Fahrwerk, da die Giulia doch sportlich ausgelegt ist, und eine weichere Dämpfereinstellung bei unseren schlechten Straßen doch eher im Dauerbetrieb wäre.

 

Nach wochenlangem Willhaben- und Autoscout-Monitoring wurde mir klar, dass ich dieses Unterfangen nicht durchziehen werde - die Giulias mit 200 PS Benzinmotor sind mit gleichwertiger Ausstattung um ein gutes Eck teurer, da seltener. Und da ist noch keine Rede von einem Ausstattungs-Upgrade. Mist.

 

Eines Tages stand bei einem Gebrauchtwagenhändler am Nördlichen Ende Salzburgs ein 2008er Cadillac CTS mit Heckschaden am Hof, und als ich das Auto beim Vorbeifahren im Augenwinkel sah war es klar:

Als Pontiac-Mensch muss ich wohl den Markenwechsel vollziehen, den GM für Menschen wie mich vorgesehen hat: Cadillac.

Doch bevor man(n) die rosarote Brille aufsetzt gibt es noch die üblichen Hausaufgaben zu erledigen: Typische Mängel ergoogeln, möglichst viele (auch heruntergewirtschaftete) Exemplare aus nächster Nähe betrachten, und ein Gefühl für den Markt bekommen. Gerade in einer kleinen Republik wie Österreich ist der durchschnittlich auf Willhaben und co aufgerufene Preis schnell mal sehr unrealistisch. Da finden sich dann Alfa 166 um € 4,5k mit starkem Korrosionsschaden oder Hagelschaden, weil ja bessere Exemplare um 6k und perfekte um 25k inseriert werden - dass das keiner kauft interessiert dabei wohl keinen der potenziellen Verkäufer des Automobilen Lustblechs.

 

So kam des dann, dass der selbe Händler einen 2011er Cadillac CTS als Coupe im Zulauf hatte - nun aber mit (angeblich) knitterfreiem Blech in einem gutem Allgemeinzustand. Dieses Exemplar konnte ich dann auch für eine halbe Stunde entführen. Aus einem Sportlich-Fahrdynamischen Gesichtspunkt gesehen hat der 3.6l Direct Injection LLT V6 mit 322 HP samt GM 6L50 Wandlerautomatik meine Erwartungen übertroffen, Fahrwerk und Lenkung waren für schnelles Fahren gut geeignet, und auch klanglich hatte das ganze seinen Charme. Leider waren die belüfteten Sitze für einen Cadillac erstaunlich hart, das Getriebe schaltete mir beim normalen Fahren zu hart, und auch das Fahrwerk (RPO FE3 = Sport Suspension) hätte ruhig weicher sein können. Immerhin überzeugte das restliche Auto inklusive Verarbeitungsqualität der "Modellverbesserung" im Innenraum sowie die Coupé-Form ohne B-Säule. Da der Preis, die Vorgeschichte sowie wie der Komfort nicht überzeugen konnten, ging ich ohne Auto - und die Suche weiter. Für mich war nun klar, dass ich nach einem CTS ohne Sitzbelüftung suchen musste, dafür mit dem weicheren FE2-Fahrwerk. Auch, wenn das G80 Sperrdifferenzial, welches beim FE3 Serie ist, sicher keine Fehlinvestition wäre. Die 322 HP müssen ebenfalls nicht sein - dachte ich zumindest.

 

Nächster Kandidat 130 km weiter östlich: 2008er CTS 2.8 Limousine in Grau

Leider war hier der niedrig angesetzte Preis kein gutes Omen, so hatte der Wagen einen auf den Fotos nicht ersichtlichen Streifschaden rechts vorne, sowie ausreichend Rost im Schwellerbereich angesetzt.

 

Zum Glück stand 15 km westlich davon eine 2009er CTS 2.8 Limousine in der selben Farbkombi wie das Coupé: Außen schwarz, innen Cocoa/Cashmere. Dieses Fahrzeug sah auf den ersten Blick gut aus, hatte das FE2-Fahrwerk (welches sich komfortmäßig nur vom "unobtanium", da custom order only FE1-Fahrwerk schlagen lässt), und keine Sitzkühlung. Klingt perfekt, oder nicht?

Tatsächlich schaltete hier die Automatik wie von mir erwartet - nämlich unmerklich. Die Sitze waren zwar besser, aber immer noch hart. Die Limousine fährt etwas schwerfälliger, das störte mich allerdings weitaus weniger als der kleinere Motor: Das Ding war big time gutless. Ich bin zwar auf der Suche nach einem Cruiser, aber so langsam muss es dann doch nicht sein.

Da der Händler der Meinung war, dass man mit 25-jährigen nicht anständig über den Preis verhandeln muss, ging ich auch hier wieder ohne Auto. Ein zu teures Auto ist eine Sache, aber ein zu teures Auto, welches nicht meinen Vorstellungen entspricht, ist keiner Diskussion wert.

 

Jetzt gingen mir schön langsam die CTS aus, und 100 % zufrieden war ich mit dem Rentner-Exemplar auch nicht. Also zurück ans Reißbrett.

Beim Arthur in Klein Pöchlarn stehen doch Seville TC und STS mit Northstar rum, von denen gibt's doch einen Nachfolger, wieso hatte der noch nie einen rumstehen?

 

Tja, und da machte es klick: GM verkaufte vom Nachfolger fast keine nennenswerten Stückzahlen. Der Ruf vom Northstar war da schon ruiniert, obwohl die neuere Längs eingebaute Generation die Zylinderkopfschraubenthematik nicht mehr hatte. Kurz danach kam die Wirtschaftskrise 2007/2008. Facelift-Modelle gab es de facto keine in Europa, somit beschränkt sich die Auswahl nicht auf 13 Modelljahre wie beim Vorgänger, sondern auf drei Modelljahre.

 

Es vergingen noch ein paar Wochen, und ich fand einen Käufer für meine Giulia. Die Probefahrt hat gepasst, der Preis war für beide Seiten in Ordnung - hätte ich ein paar Monate länger gewartet wäre der Preis definitiv zu niedrig gewesen. Was soll's, meine hübsche ging in gute Hände, das ist mir wichtiger als den letzten Euro herauszupressen. Vielleicht kauf ich sie ja in zehn Jahren zurück.

Und weil das Leben die besten Geschichten schreibt war im Heimatort des Giulia-Käufers ein 2006er Cadillac STS 4.6 zu verkaufen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt - ich schlug beim Giulia-Deal ein, und bot einen Bring-Service an. Risky, aber worst case würde ich mit dem Zug nach Hause fahren.

 

Der STS stand bei einem Hobbysammler:

Zweitbesitz, außen Jewel Red Tintcoat, innen Medium Dark Cashmere, LH2 Northstar V8 mit zwei obenliegenden Nockenwellen, VVT, GM 5L-50 Wandlerautomatik, G80 Sperrdifferenzial, Magneride mit RPO-Code FE3 und daraus resultierend der großen 6-Kolben Brembo-Bremsanlage mit 6 lug wheels.

Ausstattungstechnisch war alles drin, was es 2006 gab: Head Up Display, Sitzbelüftung vorne, Sitzheizung hinten, dem großen 350 Watt Bose Soundsystem mit 15 Lautsprechern - samt Center-Lautsprecher hinten (!), Automatischem Fernlicht, Adaptive Cruise Control, Bluetooth, Navigationssystem mit DVD-Laufwerk und 6-Fach CD-Wechsler.

Was heißt das jetzt für den Fahrkomfort?

FE3 steht im GM-Jargon zwar für Sportfahrwerk, durch Magneride ist jedoch wesentlich mehr als nur "etwas Restkomfort" vorhanden. Der STS fährt sich wirklich ausreichend "schiff-artig", gleichzeitig schafft er den Spagat zum schnellen Autobahn-Auto, mit dem man auch bei 220 noch in eine langgezogene Kurve fahren kann, ohne Angst zu bekommen. Für Salzburgs Straßen (und mein Rentnerdasein mit 25) also perfekt, gleichzeitig kann man auch entspannt zügige Autobahnetappen zurücklegen, wenn's mal schneller gehen muss. Zu diesen kommt es bei mir aber so schnell eher nicht, Deutschland ist zwar nur einen Katzensprung entfernt, aber der STS wird geschont und nur am Wochenende bei schönem Wetter genossen. :)

 

Um einige Kleinigkeiten habe ich mich bereits gekümmert, wie z. B. den Ausbau einer "zeitgenössischen" Freisprechanlage anno 2006, dem dämmen des Schiebedach-Bedienelements, und dem Abdichten der Scheinwerfer. Es war zwar nur einer undicht, aber der andere wäre sicher auch bald undicht geworden.

In den nächsten Wochen wird der STS ausgewintert, dann kommen alle Flüssigkeiten neu, alle Zierteile, die Außenspiegel, die Seitenschweller und beide Stoßstangen werden abgebaut. Darauf folgt ein deep cleaning um den Salz der ersten zwei Winter 2006 und 2007 wegzubekommen, sowie eine ordentliche Hohlraumkonservierung. Falls das wen interessiert kann ich dazu gerne einen Artikel mit einigen Fotos schreiben.

Woher ich weiß, dass der Vorbesitzer keinen einzigen Winter damit gefahren ist? Die Winterreifen sind die originalen, und haben noch viel Profil.

 

Achja, und das Beste am STS - abgesehen von der Ausstattung: Er hat erst 39.000 km herunter. Meiner Meinung nach ein Exemplar zum erhalten.

 

Meine Hochachtung an diejenigen, die es bis hierher geschafft haben. Als Dank gibt's bald eine kleine Anleitung, wie die Cadillac-Scheinwerfer der Mitte-2000er abgedichtet werden können. Vielleicht kann’s ja mal jemand in Zukunft brauchen. :)

 

LG,

Denis

Hat Dir der Artikel gefallen?

Thu Jun 13 20:35:32 CEST 2019    |    deni196496    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Alfa Romeo Giulia;Lautsprecher;

Hallo alle miteinander,

 

da ich mit dem Seriensoundsystem meiner Alfa Romeo Giulia nicht zufrieden bin habe ich die Lautsprecher vorne, sowie die Hochtöner hinten getauscht. Wie das geht könnt ihr hier nachlesen. Seid aber gewarnt: Kauft unbedingt vorher das richtige Werkzeugset aus Kunststoff, mit Schraubenziehern macht ihr euch alle Abdeckungen kaputt.

 

 

Bild 1: Einfach mit einem entsprechenden Werkzeug die Abdeckung vom Hochtöner vorne anheben, dabei von der Innenseite nach außen arbeiten. Die Dinger sind sehr fest drin und biegsam, also muss die Abdeckung richtig herausgehebelt werden. Ich hab dann einen breiten Schraubenzieher genommen, und den mit einem Stück Stoff und dem Plastikwerkzeug unterkeilt, um damit besser hebeln zu können. Achtung auf die Scheibe.

 

Bild 2: Auf der anderen Seite das gleiche.

 

Bild 3: Die Nase oben muss weggefeilt werden, damit der Hochtöner reinpasst.

 

Bild 4: Ich kann mich nicht mehr so ganz erinnern, aber ich glaube die grauen Plastikschalten hatten eine art Phase Plug in der Mitte, den ich herausbrechen musste. Die originalen Gitter der Focal Hochtöner unbedingt drauf lassen, sonst könnte der graue Plastikkorb auf die Membran drücken, wodurch der Hochtöner beschädigt werden würde.

 

Bild 5: Passt!

 

Bild 6: Die Abdeckungen links und rechts vom Armaturenbrett vorsichtig abhebeln (am besten so, dass man Beschädigungen nicht sehen kann, sollten sie nicht zu vermeiden sein) und die Kabel der Hochtöner nach außen freilegen, sodass diese an die Frequenzweiche angeschlossen werden können. *Dies ist unabdingbar*, da das Audiosystem der Giulia keine Frequenweichen beinhaltet, und man mit dem "Hochtönersignal" auch einen Breitbandlautsprecher oder Mitteltieftöner betreiben kann. Sollten nur die Hochtöner ersetzt werden unbedingt das mitgelieferte Kabelstück mit eingelötetem Kondensator benutzen, Focal-Hochtöner haben keinen weiteren Kondensator auf dem HT selber, wie die originalen von Magneti Marelli.

 

Bild 7: So meine ich das mit den Abdeckungen.

 

Bild 8: Wenn das Alfa-HT-Kabel und das Focal-HT-Kabel nach außen gelegt worden sind kann der Hochtöner endlich eingeklipst werden.

 

Bild 9: Pappe-Plaste-Konglomerat von Alfa im Vergleich zum Alukorb der Focal mit Hanfmembran (=Flachs) im Glasfasersandwich. Daher sind Einbauringe unbedingt mitzubestellen, die vom Opel Astra/Vectra B (sollten meines Wissens nach) mit einer Modifikation passen. Aber wie immer ohne Garantie. ;)

 

Bild 10: Links oben sieht man nun die Kabeldurchführung, diese ist bei Opel anders als bei Alfa Romeo, daher muss die abgebrochen werden. Die Kabel lassen sich dennoch dort durchführen. Wer 100 %ige Dichtheit will sollte hier noch etwas Bitumen (o. ä.) benutzen.

 

Bild 11: Da ich nicht plane einen externen Verstärker zu verbauen habe ich die originale Verkabelung zur Tür weiterbenutzt. Die Farben sind wie folgt:

Vorne:

rechts lila und lila rot, links gelb und gelb/schwarz

Hinten:

rechts grün/grün schwarz und links orange/orange schwarz.

 

Auf Google Drive findest Du mehr Fotos, und auch welche von den hinteren Türen. Dort gehe ich aber nur auf die Hochtöner ein, da man die als Fahrer relativ nahe am Ohr hat.

 

Die Türtafel ist etwas... "alternativ" abzubauen. Im Wesentlichen sind folgende Schritte durchzuführen:

Die Reflektoren müssen herausgehebelt werden (nur vorne!)

Die viereckigen kleinen Abdeckungen über den Reflektoren müssen abgehebelt werden

Die Bedienelemente der Fensterheber sind herauszuhebeln, hier muss darauf geachtet werden, dass in Fahrtrichtung vorne eine Nase ist, die reingedrückt werden muss. Auf der Seite sind ebenfalls Nasen, und zwar auf allen Seiten, bis auf die in Fahrtrichtung hintere Seite. Hier sind zwei Nasen, die Abbrechen, wenn man die Abdeckung nicht in Fahrtrichtung nach vorne zieht. Also auf keinen Fall von hinten anhebeln. Die Fensterheberschalter müssen nur bei den vorderen Türen raus.

Die Plastikabdeckungen hinter den Türgriffen müssen herausgehebelt werden - hier sehr vorsichtig vorgehen, da diese Elemente von der Ambientebeleuchtung nachts angeleuchtet werden, und Kratzer sofort sichtbar sind. Einfach oben in das kleine Loch reinfahren, und rausheben. Kling nicht sehr hilfreich, aber es geht so. Am Besten den dünnsten Schlitzschraubenzieher nehmen, den man finden kann, und sich einen kleinen 90°-Haken daraus basteln. Es ist etwas Kraft zum Abziehen erforderlich.

Hinter allen nun abgebauten Bauteilen finden sich T35 (?) Schrauben, außer hinter den Reflektoren, hier finden sich mittelgroße Kreuzschrauben.

Nun ist es eine Sache der Geduld, die Türtafel an allen Klips richtig nach vorne zu hebeln, damit diese aufpoppen. Dies erfordert zum Teil viel Kraft, und sollte am besten zu zweit erfolgen, da gern durch den Druck der umliegenden Klips die bereits geöffneten wieder zuspringen. Also am Besten unbenutztes Plastikwerkzeug dazwischenklemmen, damit offen bleibt, was bereits offen ist.

Die Türtafel muss dann nur mehr nach oben gedrückt werden, damit die innere Fensterschachtleiste ausklipst. Ich habe die Türtafel dann gegen die Tür gelehnt, und eine Decke darunter gelegt, damit sie nicht zerkratzt. Den Bowdenzug oder etwaige Kabel hab ich gleich dran gelassen.

Und kleiner Tip: Die Fensterheberschalter-Konstruktion fängt gerne an zu vibrieren, auch bei originalen Lautsprechern. Daher habe ich jeden einzelnen Metallbügel vorsichtig ausgebaut, ggf. geradegebogen, und in die "Führung" eine Lage Isolierklebeband eingeklebt, bevor ich die Bügel wieder eingebaut habe. So vibriert nichts. Auf der Fahrerseite musste ich die Konstruktion komplett zerlegen, und alle Kontaktflächen zwischen Außenspiegelkontrolle, Fensterheberschalter und Plastikabdeckung abkleben, da ich Vibrationen in dem Bereich hatte.

 

Einbau in umgekehrter Reihenfolge. :)

 

LG,

Denis

Hat Dir der Artikel gefallen?

Sat Mar 05 01:31:46 CET 2016    |    deni196496    |    Kommentare (19)    |   Stichworte: Chicken, Firebird/Trans Am, Pontiac, Winterfelgen, zugelassen

Howdy,

 

inzwischen habe ich es gemanagt, meinen Firebird zuzulassen, und gleich mal eine Bruchlandung hinzulegen - wie? Einfach weiterlesen.

 

Die Zulassung habe ich mir leichter (und günstiger) vorgestellt:

Der Prüfer hat sich leider geweigert, die Eintragung der Tieferlegungsfedern anzuerkennen, da die KBA-Nummer nicht mehr ersichtlich war. Da mir der Wagen so ohnehin etwas zu tief war kamen neue Federn in "originaler" Länge rein. Oder so. Naja, im Endeffekt hat sich herausgestellt, dass für die Third Gen F-Bodys mit V6 keine Federn mehr in originaler Länge erhältlich sind. Somit ist die Schnauze leider etwas zu hoch. Egal, kommt Zeit, kommt ein neues Fahrwerk, und dem Prüfer ist es auch nicht aufgefallen. Eventuell experimentiere ich da mal mit Chevy S10-Federn, die sollen angeblich passen.

Weiters ließ ich die Traggelenke vorne, den Umlenkhebel rechts sowie die Bremsen vorne und hinten machen. Neue Winterreifen von Continental (ContiWinterContact TS850 in 215/65 R15) kamen auf die originalen Felgen auch noch drauf. Man will ja auch in der kälteren Jahreszeit ab und zu damit fahren können.

 

Zusätzlich stand der Wechsel von sämtlichen Flüssigkeiten auf dem Plan. Wer weiß, wie lange das Zeug da schon drin ist. Der letzte Vorbesitzer fuhr damit sehr wenig, machte allerdings leider auch nicht viel daran, außer den Anlasser zu tauschen. Danach konnte ich den Wagen endlich zulassen.

Erster Eindruck: Der Wagen fährt sich spitze - die Lenkung habe ich vom Firebird meines Kollegen jedoch leichter in Erinnerung.

 

Nachdem ich feststellen musste, dass ich über 150 Meilen mit 0,9 Litern ATF zu wenig gefahren bin, da mein Mechaniker nicht genug nachgefüllt hat (--> Lektion fürs Leben), und das nicht-schalten-wollen vom Getriebe durch Korrigieren des Flüssigkeitsstandes behoben wurde, trat das nächste Problem auf:

Mein Mechaniker meinte vor der Zulassung, der Radialdichtring vom Differential Housing zum Drive Pinon sei fällig, also ließ ich den damals auch noch gleich mitmachen. Dass es ein Fehler war, das in der Werkstatt machen zu lassen, habe ich erst realisiert, als ich auf die Bahn fuhr, und im 100er auf einmal das Lager vom Drive Pinion anfing, mir ein Lied zu singen. Natürlich inklusive Rauch- und Geruchsentwicklung vom Feinsten, obwohl ich schnell reagierte und den Wagen sofort auf den Pannenstreifen zog.

 

Es vergingen mehrere Wochen, und nach einigen Diskussionen mit der Werkstatt, der Begutachtung durch einen weiteren Mechaniker, und einer mündlichen Klagsdrohung wurde seitens der ausführenden Werkstatt festgestellt, dass womöglich doch ein Zusammenhang zwischen dem Wechsel des Radialwellendichtrings und einer zu hohen Vorspannung auf das Trieblingslager bestünde, welche unweigerlich zum Suizid des Differentials geführt hat.

 

Somit wurde in wochenlanger Arbeit die Hinterachse ausgebaut, die zerstörten Lager ausgetauscht, und mittels Zuhilfenahme einer weiteren Werkstatt das Flankenspiel korrekt eingestellt.

Leider musste ich danach feststellen, dass sich beide Werkstätten nicht an ein vollständiges Einstellen des Flankenspiels herangetraut haben, und deshalb nicht alle Lager ausgetauscht worden sind. Nachtrag: Somit fahre ich seit nunmehr 20.000 km mit einem singenden Differenzial durch die Gegend. Das ist mir aber nach der ganzen Aufregung auch egal, da es sich bei der Hinterachse um die Standard GM 10 Bolt Hinterachse mit offenem Differenzial und Trommelbremsen handelt, und ich sowieso im Laufe der nächsten Jahre eine gesperrte Achse mit Scheibenbremsen einbauen möchte. Außerdem geht davon die Welt auch nicht unter.

 

Jetzt genieße ich das Auto erst mal, und kümmere mich um die vielen kleinen wehwehchen, die sich in den letzten Jahrzehnten angesammelt haben.

 

Stay tuned,

 

Denis

 

 

 

PS @Dynamix und alle interessierten: Eine große Bildergalerie mit originalen Firebird-Felgen, neuem Weatherstriping rundherum sowie sämtlichen Fehler im Lack findet sich am Anfang des Artikels. :)

 

Disclaimer: Es handelt es sich *nicht* um die KFZ-Werkstätte, die im Hintergrund auf den Fotos zu sehen ist. Die Jet-Tankstelle ist nur eine meiner Lieblings-Locations zum Fotografieren, da viel Platz.

Hat Dir der Artikel gefallen? 2 von 2 fanden den Artikel lesenswert.

Fri Sep 04 22:33:20 CEST 2015    |    deni196496    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: Firebird/Trans Am, Pontiac

Werte MotorTalk-Gemeinde,

mit diesem Artikel richte ich meinen Blog neu aus, sollte sich jemand wundern, warum alle Artikel verschwunden sind.

Anlass dafür ist mein automobiler Wahnsinn, denn ich habe mir endlich ein Auto gekauft.

Konkret handelt es sich hierbei um einen 1992er Pontiac Firebird V6 mit TH700 R4 Automatikgetriebe.

Und um genau dieses Fahrzeug soll es nun gehen.

 

Nun, wie bin ich zu dem Fahrzeug gekommen?

Nachdem ich den Führerschein in der Tasche hatte, und mir etwas Geld angespart hatte, wuchs in mir das Bedürfnis nach einem eigenen Auto immer mehr. Nicht, weil ich eines benötigen würde, sondern weil ich eins haben wollte. Und das ist auch der Grund, wieso es kein Golf II oder irgendwas anderes unproblematisches oder gar neueres geworden ist. Ich wollte ein Auto, das mir auch noch in zehn Jahren Freude bereitet. Ein Auto, bei dem ich den Kauf nicht bereuen würde. Und, nachdem ich nunmal ein US-Car-Fan bin, musste es unbedingt etwas amerikanisches werden. Ursprünglich dachte ich dabei an einen 1973er Chevrolet K10, einen umgebauten Chevy Suburban, der seit 2008 ein Pickup war. Und mit € 3.500,- sogar ziemlich günstig. Mir war bewusst, dass es ein Fahrzeug ist, an dem einiges zu machen war, und das war genau das, wonach ich auf der Suche war. Ein Fahrzeug, an dem ich mir die Hände schmutzig machen würde, ein Fahrzeug, mit dem ich auch abseits der Straße Freude hätte. Nämlich wenn ich es nebenbei herrichte. Doch wie es leider kommen musste, war der Chevy schon verkauft, als ich beim Händler angerufen habe. Also schaute ich weiter, und fand einen 1991er Chevy S10 in super Zustand aus Liebhaberhand. Preislich ebenfalls in dieser Kategorie - ich wollte für mein erstes Auto nicht zu viel ausgeben. Nicht, weil ich es mir nicht leisten konnte, sondern weil ich keinen Grund dazu hatte, mehr auszugeben. Es gab ja in dieser Preiskategorie genug Fahrzeuge, die mir gefielen. Leider war das Fahrzeug dann auch schon wieder schneller weg, als es gekommen war. Ich beobachtete immer wieder auch die Firebirds aus diesen Jahren, weil mir die Fahrzeuge ebenfalls sehr gefielen. Nachdem das mit den 4x4s bei mir nichts wurde, und mir die 4.3 Liter V6-Motoren einfach zu viel verbrauchten, fasste ich den Beschluss, dass es kein Offroader sein muss, und ein Firebird rückte nun immer mehr in die nähere Auswahl. Einen Chevy C10 von 1973 bis in die Mitte Achtziger ließ sich nicht mehr zu einem vertretbaren Preis finden (Auf der anderen Seite des großen Teichs gibt’s Fahrzeuge in mittelmäßigem Zustand für weniger als $ 2.000,-, und hierzulande darf man für gleichwertige Fahrzeuge mindestens € 7.000,- hinblättern.), und die restlichen S10s waren entweder zu teuer oder nicht schön genug. Also sah ich mir nochmal die aktuell zum Verkauf stehenden Firebirds an - und wurde fündig: Ein Coupe mit 108.000 Meilen, 3.1 V6, Automatik, (defekter) Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern, Tempomat, Nebelscheinwerfern, US-Außenspiegel… Und schönen Cragar Super Spoke 15“ Chromstahlfelgen, dazu noch die originalen Firebird-Felgen. Ich rief meinen Kollegen an, telefonierte mit dem Verkäufer, und würde also von Salzburg nach Sachsen fahren. Dass es an dem Auto nicht viel zu machen gab störte mich nicht. Ein Freund hatte ebenfalls einen '92er, und in den hab ich mich verliebt. Man kann behaupten, dass ich dieses Jahr mehr mit seinem Auto gefahren bin, als er. Somit stand der Entschluss fest, und als ich zwei Wochen später endlich nach Sachsen fuhr war der Wagen noch da, und ich machte eine Probefahrt. Außer einem etwas lauteren Auspuff, als bei dem Wagen meines Kollegen, und einem leichten Lenkspiel, stellte ich nicht viele Mängel fest. Zwei Stellen im Innenraum hatten mal direkten Kontakt mit einer Zigarettenglut, aber sonst war wirklich alles paletti. Na gut, der Lack auf der Fahrerseite, aber da wurde ich ja schon vorgewarnt. Ich zahlte den Wagen an, und kam dann am 15. August wieder nach Sachsen, um den Wagen endlich abzuholen. Der Vorbesitzer hat den Wagen in eine Garage gestellt, und ihn seit meiner Probefahrt nicht mehr bewegt. Nach etwas Bürokratie sowie etwas Verhandlungsgeschick für einige Ersatzteile war endlich alles unter Dach und Fach, und nach ein paar Tipps fuhr ich endlich vom Hof. Die Überstellung nach Salzburg verlief problemlos, außer, dass die Bremsen in kaltem Zustand nach links zogen. Derzeit steht der Wagen noch, wird allerdings zugelassen, sobald ich noch einige Infos vom deutschen Kraftfahrbundesamt erhalten habe, und das Lenkspiel sowie die ungleiche Bremswirkung behoben sind.

 

Alles in Allem bin ich zufrieden mit meinem Kauf, und werde auch weiterhin berichten, sobald es

etwas Neues gibt. Denn der eigentliche Spaß geht ja erst mit der Zulassung in Österreich los. ;)

 

 

Denis

Hat Dir der Artikel gefallen? 5 von 5 fanden den Artikel lesenswert.

Blogautor

deni196496 deni196496

Cadillac

 

Der Stammtisch (10)

Die, die sich nur umsehen

  • anonym
  • tim506
  • Gelöscht5323456
  • daniel_eder
  • deni196496
  • cutf
  • Sportivo156
  • Heihner
  • Dynamix
  • Tommydeluxe

Blog Favoriten

Ticker