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Xantia Bremse

Themenstarteram 19. November 2007 um 18:41

Hallo!

Ich fahre einen Citroen Xantia, mein erstes Auto, habe da also keine Erfahrungen mit anderen Autos.

Einmal habe ich den Wagen ohne den Motor zu starten wegrollen lassen und festgestellt fast keine Bremswirkung vorhanden war.

Dazu muss man sagen:

- Auto erst Minuten vorher abgestellt

- Bremse funktioniert bei laufendem Motor sehr gut

- Bremswirkung zuerst gleich null, nach ca. 2 sec ganz leichte Bremswirkung (Pedal voll durchgedrückt)

Ich brachte das Fahrzeug dann natürlich doch noch zum stehen, war aber schockiert über die Bremsleistung, ich frage mich wie man so eine Auto denn Abschleppen würde...,

bzw. was passieren würde wenn der Motor während einer Bergabfahrt bei hoher Geschwindigkeit ausgeht, dann bleibt ja nur noch die Handbremse...

Also meine Frage:

Ist das normal, diese quasi nicht vorhandene Bremswirkung ohne Motor?

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9 Antworten

Ick meine das waere normal.

Die Bremse funktioniert ja ueber die Hydraulik und die funktioniert nur bei laufendem Motor.

Wuerde der Wagen waehrend der Fahrt ausgehen, waere aber noch genug Druck im System um den Wagen zum stehen zu kriegen.

Abschleppen geht dann nur, wenn der Motor noch laeuft...

Würde sagen, da ist ganz dringend ein neuer Druckspeicher fällig.

Wenn bei stehendem Fahrzeug mit laufendem Motor von vorne immer wieder (alle paar Sekunden) ein Klicken zu hören ist, ist das ein quasi definitives Zeichen.

Mit intakter Anlage sind aus dem Druckspeicher bei stehendem Motor über 100 starke Bremsungen möglich. Danach ist allerdings komplett Ende, egal wie stark man das Pedal tritt, denn es betätigt nur einen Druckregler. Da bleibt dann nur noch die Handbremse, die beim Xantia an der Vorderachse wirkt, also bei starkem Einsatz nicht sofort zum Schleudern führt.

Insgesamt sollte man ein Auto mit Fremdkraftbremse, wie z.B. den Xantia mit Zentralhydraulik bei einer Panne am besten mit einem Hänger transportieren oder im Notfall mit Abschleppstange.

Wenn der Bremsdruck wirklich innerhalb weniger Minuten gleich Null ist, stimmt was nicht.

Selbst nach Stunden des Stillstandes sollte noch eine Bremswirkung vorhanden sein.

Meine DSpécial (,die schon weitgehend die gleiche Bremshydraulik hatte wie der Xantia) bremst sogar nach Tagen noch, wenn ich sie aus der Garage rollen lasse...

Zunächst würde ich den Hauptdruckspeicher prüfen lassen - der dürfte vollkommen platt sein.

Trotzdem müsste die Reserve aus den hinteren Federzylindern greifen.

Senkt sich das Heck innerhalb von Minuten nach dem Abstellen?

Dann könnte im Bereich der hinteren Zylinder ein so starker Rückfluss herrschen, dass nichtmal das Sicherheits-Ventil Reserven aufrecht halten kann.

Ist es ein Xantia Serie 2?

Bei dem kann sich die Bremse bei schlaffem Speicher nicht mehr aus den Zylindern bedienen, wenn die Zündung abgeschaltet ist.

In dem Fall ist auch der zusätzliche hintere Druckspeicher (gerne irreführend als "Anti-Sink-Kugel" betitelt) völlig verschlissen.

Trifft beides nicht zu, gibt es irgendwo dramatische interne Verluste.

Achte doch mal auf das Steuergeräusch des Druckreglers im Leerlauf (im Stillstand bei entspannter Lenkung und ohne Bremsbetätigung).

Meldet er sich alle paar Sekunden mit einem "klack"?

Das wäre ein mögliches Zeichen für bedenkliche Verluste, die die Pumpe zur Schwerstarbeit verurteilen.

Im Zweifel besser mal zum Profi, bevor es auf Dauer zu einem Sicherheitsrisiko oder teurem Folge-Verschleiß kommt...

LG

Marc

Sorry für meine Wiederholung in Sachen Druckregler-Geräusch.

Da haben zwei synchron gedacht und getippt... :)

Themenstarteram 20. November 2007 um 18:44

Also es ist ein Faceliftmodell, also wohl ein Serie 2 (mit Seitenairbags).

Absinken tut er nicht, jedenfalls nicht direkt nach dem Abstellen.

Wenn er jedoch ca. 1 Woche gestanden hat sieht man, das er nicht mehr die gleiche Höhe hat. Nach 3 - 4 Tagen ist allerdings vom Absinken noch nichts zu sehen.

Wenn das Auto mit laufendem Motor steht, ohne das ich etwas tue, klickt er ca. alle 15 - 20 sec nach dem Start.

Wenn er schon länger gelaufen ist höre ich das Klicken eigentlich nur bei Höhenverstellung der Federung (Ein-, bzw Aussteigen mehrerer Personen), dann klickt er häufig, in kurzen Abständen bis die Höhe erreicht ist.

Wenn Du ihn zum Beispiel einfach in die Garage oder so rollen lassen willst, nimm die Handbremse. Das ist die Bremse für den Notfall.

Der Xanti hat ne Zentralhydraulik - kein Druck im System, keine Bremsleistung. Ein oder 2 mal Bremsen und dann kommt nichts mehr.

Gruß

Markus

Die Zentalhydraulik ist (bei allen Modellen, in denen sie zum Einsatz kommt - von ID/DS, über SM, GS/A, CX, BX, XM bis hin zum Xantia) so konzipiert, dass die Bremsanlage die allerletzte Komponente ist, die erschlafft.

Es gibt sogar seit den Sechzigern ein Sicherheits-Ventil, das ab einer bestimmten Druckverlust-Schwelle alle anderen Teil-Systeme lahmlegt, um sämtliche vorhandenen Reserven auf die Bremse umzuleiten - die rote "STOP"-Lampe leuchtet zu dem Zeitpunkt schon lange.

Der Xantia II (gemeinsam mit dem XM II) mit "Niveau-Stabilisator" weist eine Abweichung auf:

Den zusätzlichen Brems-Druckspeicher zwischen "Anti-Sink-Ventil" und hinterer Bremsventil-Zufuhr.

Da bei einem Ausfall der Elektrik (oder bei abgeschalteter Zündung) der Federungs-Kreis entkoppelt wird und seine Reserven nicht mehr bereitstellen kann, soll dieser Speicher den Erhalt der Bremswirkung sichern.

Diesen Speicher würde ich im geschilderten Fall verstärkt verdächtigen, da die Hydraulik ansonsten unauffällig zu arbeiten scheint, aber bei abgeschaltetem Motor viel zu schnell ohne Bremswirkung dasteht.

Wenn nach zwei Bremsstößen ohne Pumpe schon Schluss ist, besteht Handlungsbedarf!

Zumal allein der Hauptdruckspeicher, wenn er intakt und nicht durch andere interne Verluste belastet ist, über lange Zeit zumindest die vordere Bremse versorgen müsste.

Ich würde also dringend die Druckspeicher prüfen lassen.

Das dürfte einen erfahrenen Citroen-Schrauber nicht viel Zeit kosten und daher auch nicht sonderlich teuer werden.

Und selbst wenn ein Austausch fällig ist, halten sich die Kosten in Grenzen.

Oder man benutzt eben im Rollbetrieb die Handbremse und vertraut darauf, dass es nie zu einem gleichzeitigen Ausfall von Motor und Elektrik kommt...

 

 

 

Guten Abend,

zu allererst, ich bin neu hier und die ist mein erster Beitrag, also Servus!

Ich fahre seit etwa einem Jahr Citroen und das Hydrauliksystem ist mir immer noch ein wenig suspekt. Ich habe das Gefühl, dass das Auto sich kalt anders fährt als warm…

Zu der Bremse hätte ich auch noch eine ähnliche Frage. Ich hab manchmal das Gefühl, das mein Xantia (1,8 16V BJ96) sich manchmal eine „Schrecksekunde“ beim Bremsen genehmigt, die Bremse also in der ersten halben Sekunde nicht so schnell anspricht wie „normal“.

Das von dpf234 beschriebene Klicken aus dem Motorraum tritt bei mir übrigens immer beim Anlassen etwa 2 mal die Sekunde auf und wenn der Wagen läuft und an Höhe gewonnen hat wird es seltener.

Bienvenenu in der Doppelwinkel-Gemeine, Schorschie!

Dein Eindruck, dass das Verhalten der Hydraulik sich temperaturbedingt verändert, ist richtig.

Das gilt in erster Linie für die Federung - in anderen Bereichen dürfte eine Veränderung kaum spürbar sein.

Die Viskosität des LHM (Bezeichnung des Hydrauliköls) ändert sich je nach Temperatur, was sich besonders bei der Durchflussbereitschaft an den Dämpferventilen zeigt.

Z. B. bei -20° ist die Federung viel träger und unwilliger als bei +30°.

Im tiefsten Winter wird also tendenziell ein wenig gehoppelt, im Hochsommer eher niederfrequent nachgeschwungen.

Das ist konzeptbedingt so und völlig normal!

Weniger ausgeprägt ist der Effekt bei den Modellen mit LDS-Hydraulik (C5, C6), noch deutlicher zu spüren bei denen mit LHS (D-Modelle bis Mitte 60er).

Ein häufigeres Steuergeräusch beim "Hochfahren" ist normal, wenn der Druckregler eine breite Spreizung bei den Regel-Schwellen hat - das variiert je nach Typ und ist auch gewissen Toleranzen unterworfen.

Solang die Niveaukorrektoren die Federzylinder fluten, herrscht am Druckspeicher ein starker Abfluss und es muss öfter "nachgeladen" werden.

Also kein Grund zur Sorge.

Eine "Schrecksekunde" -auch eine halbe- beim Bremsen sollte allerdings nicht vorkommen.

Das ist normalerweise ein Zeichen für Luft im System, die natürlich entfernt werden sollte. Auch, wenn das durch die aktive Hochdruck-Hydraulik weniger gefährlich ist als bei konventionellen Bremsanlagen.

Oder meinst du diesen Effekt, dass beim Anbremsen zunächst keine Bremswirkung hinten festzustellen ist (Heck steigt "aus den Federn"), die dann kurz darauf plötzlich einsetzt (Heck wird durch die Längslenker wieder nach unten gezogen)?

Das ist auch völlig normal und ist ein Überbleibsel aus den Zeiten, als es ABS noch nicht gab (Schließlich hat z. B. der Xantia noch das gleiche Bremsventil wie schon die ID-Modelle in den 60ern).

Das Bremsventil ist so gestaltet, dass der hintere Kreis immer geringfügig später anspricht als der vordere, um unter allen Umständen zu verhindern, dass die Hinterräder vor den Vorderrädern blockieren können (, was ja einen Heck-Ausreißer provozieren würde...).

Bremst man leicht, kann man das Spielchen beobachten, latscht man auf's Pedal, ist der Versatz nicht mehr wahrnehmbar.

Ein echter Citroen "lebt" eben irgendwie und hat so seine Eigenheiten.

Aber suspekt muss dir das Hydrauliksystem nicht sein - es lässt sich (fast) alles daran erklären und beherrschen.

Und wirklich gefährliche Störungen kündigen sich so spektakulär an, dass du längst sicher und kontrolliert angehalten hast, bevor sie bedrohlich werden...

Solche Störungen sind aber äußerst selten!

Und pro Citroen-Fahrer, der eine solche erlebt, erleben mehrere Fahrer konventioneller Autos böse Überraschungen in Form von Bremsschwäche wegen Luft in der Leitung oder defektem Hauptbremszylinder, einen Abflug wegen (unbemerkter) defekter Stoßdämpfer oder eine plötzlich verhärtete Servolenkung wegen defekter Pumpe oder gerissenem Keilriemen.

All das wird dir mit deinem Xantia niemals passieren!

Bon voyage!

Marc

 

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