- Startseite
- Forum
- Auto
- Mercedes
- S-Klasse & CL
- Reifenfragen? Persönlicher Kontakt zu Conti am 08./09.10.2010
Reifenfragen? Persönlicher Kontakt zu Conti am 08./09.10.2010
Hi,
bei unserem Hyundai Coupé haben wir das Problem, daß aufgrund der etwas geringeren Laufleistung die Reifen altern, anstatt abgefahren zu werden.
Nach 6 Sommern (EZ 8/2005) war der serienmäßige Hankook unfahrbar geworden (null Grip bei Nässe, Wagen bricht schon in leichten Kurven kaum kontrollierbar erst vorn, dann hinten aus und läßt sich nur mit durchdrehenden Rädern anfahren).
Die Goodyear Ultragrip 7 Winterreifen waren auch von 2005, deshalb habe ich vor 2 Wochen etwas frühzeitig auf Conti Winterreifen TS830 gewechselt (Goodyear Ultragrip 7+ war noch nicht lieferbar), da wir somit auch etwas aus dem halbjährigen Wechselrun rausblieben
Die im ADAC-Test festgestellte Schwäche bei Trockenheit konnte ich bisher nicht feststellen, ist aus meiner Sicht aber am ehesten zu verschmerzen.
Meine Michelin PA3 für den Mercedes halten noch einen Winter, ehe sie unter die für Österreich obligatorische Grenze von 5 mm fallen, da steht ein Wechsel im Herbst 2011 an.
Da kämen nach jetzigem Stand der neue Michelin A4 oder ebenfalls der Conti in Betracht.
Jetzt habe ich das Glück, am 08.10. mal ein paar Tests mit dem Conti im Schnee zu fahren, am 09.10. gehts dann zum Contidrom.
Ich bin nämlich einer der 10 glücklichen Teilnehmer, die an der SnowChallenge von MT und Continental teilnehmen dürfen.
Wenn Ihr also ein paar ganz spezielle Fragen zu Reifen habt, kann ich die mit zum Treffen mitnehmen und den Reifentechnikern von Conti vorlegen.
lg Rüdiger:-)
Ähnliche Themen
4 Antworten
Hi Rüdiger
Zitat:
Original geschrieben von RuedigerV8
Nach 6 Sommern (EZ 8/2005) war der serienmäßige Hankook unfahrbar geworden (null Grip bei Nässe,
...
Meine Sommerreifen sind auch Hankook. Jedesmal bei starkem Regen sind Geschwindigkeiten >120 unmöglich gewesen, weil der Wagen aufzuschwimmen begann. Und dazu mussten die nicht erst 6 Jahre alt werden! Im nächsten Frühjahr keine Hankook mehr...
Zitat:
Ich bin nämlich einer der 10 glücklichen Teilnehmer, die an der SnowChallenge von MT und Continental teilnehmen dürfen.
Na herzlichen Glückwunsch :-) Viel Spass dabei, ich bin schon auf Bilder gespannt.
Eine Frage habe ich leider nicht. Ist eh zu spät, meine Winterreifen von Conti sind schon eingetroffen und müssen nur noch aufs Auto.
Gruß,
Tom
Zitat:
Original geschrieben von RuedigerV8
Meine Michelin PA3 für den Mercedes halten noch einen Winter, ehe sie unter die für Österreich obligatorische Grenze von 5 mm fallen, da steht ein Wechsel im Herbst 2011 an.
Ich möchte den von mir geposteten Fehler nicht unkorrigiert lassen:
Richtig sind 4 mm Mindestprofiltiefe in Österreich für Radialreifen, darunter gelten sie als Sommerreifen.
lg Rüdiger:-)
So, bin jetzt im Hotel angekommen.
Gleich fahren wir zur Skihalle in Bispingen, da werden wir die Winterreifen probieren.
Morgen fahren wir dann auf dem Contidrom.
lg Rüdiger:-)
So, das waren interessante Erfahrungen.
Am Abend waren wir in der Skihalle und konnten Sommer- und Winterreifen vergleichen.
Der Samstag auf dem Contidrom war sehr interessant und aufschlußreich.
1. Station (BMW 3er):
Bremsen auf nasser Straße (10 Grad) von 90 km/h auf "Null" mit Sommerreifen und Winterreifen von Conti, leichter Vorteil für die Sommerreifen, die Billigreifen (Federal Himalaya) bremsten ca. 15 Meter schlechter.
2. Station (BMW 3er):
Naßhandling auf einer bewässerten Mini-Rennstrecke (Geschwindigkeiten deutlich über 100 möglich)
Ein paar Runden mit den Testfahren im Auto mitgefahren, gleiche Reifen wie 1.
Nach Aussage der Tester hat der Asphalt vergleichbare Eigenschaften wie im öffentlichen Straßenverkehr.
Danach mehrere eigene Runden mit den 3 Reifenarten.
Zum Glück mit ein wenig Nordschleifenerfahrung kam ich mit der Ideallinie gut klar.
Der Sommerreifen war unglaublich, allerdings zeigte sich auch die Überlegenheit von ESP (habe ich nicht abgeschaltet):
Wenn man nicht zu schnell in die Kurve reinfährt, kann beim Rausbeschleunigen nichts schiefgehen. Ich konnte am vorausfahrenden Conti-Testfahrer dranbleiben.
Mit dem Winterreifen von Cont war ich etwas langsamer unterwegs, aber auch absolut sicher.
Den Reifen haben wir ja bereits auf unserem Hyundai Coupé drauf, ein gutes Gefühl!
Aus vielen Tests war mir ja schon bekannt, daß Billigreifen gefährlich sind, auch beim Bremsen.
Aber bei diesem Test konnte ich mich mal in der Praxis davon überzeugen, was für ein Müll da teilweise auf manchen Autos auf der Straße gefahren wird.
Glücklicherweise sind ja die meisten S-Klasse-Fahrer vernünftiger (obwohl ich vor kurzem hier leider auch lesen mußte, daß hier jemand seine Gebrauchtreifen für voll fett-kraß-breite Felgen bei ebay ersteigert hat), somit muß ich in einem fall der Fälle hauptsächlich damit rechnen, daß jemand mit einem kleinen Plastikbomber in mich reincrasht, weil er bei den Reifen gespart hat.
Aber Sicherheit ist ja für mich einer der Hauptgründe, warum ich S-Klasse fahre, damit ich im Fall der Fälle im besseren Auto sitze...
Der Grenbereich der Billigreifen ist unglaublich niedrig.
Man rutscht schon weg, wenn man es gar nicht erwartet. wogegen wenn man bei den Conti-Reifen (und das ist auch auf die anderen Premium-Reifenhersteller übertragbar) glaubt, am Limit zu sein, noch erhebliche Reserven hat.
Gerade für ungeübte Fahrer ist aber das tückische Verhalten der Billigreifen das Problem, da man völlig unerwartet mal mit Untersteuern, mal mit Übersteuern überrascht wird.
Man kann sich somit auch nicht einfach auf einen niedrigeren Grenzbereich einstellen, sondern muß auch mit überraschenden Reaktionen des Fahrzeuges rechnen.
3. Station (3x Golf 6)
Nasse Kreisbahn Kopfsteinpflaster und Ashpalt
Hier wurden die Erfahrungen von der vorigen Station bestätigt.
Kaum kontrollierbares Verhalten der Billigreifen, ESP hilft dann auch nicht mehr, wenn die Grenzen der Reifen so niedrig sind und so schnell überschritten werden.
4. Station (W211 E350 Airmatic als Beifahrer)
Oval mit 58 Grad Überhöhung
Zwar trifft man so eine Situation nicht im normalen Straßenverkehr an, aber bei 200 sind die G-Kräfte schon so hoch, daß man kaum noch den Arm heben kann.
Das Fahrwerk muß Höchstleistung bringen, mit 4 schweren Leuten im Auto kam sogar 1x die Anzeige "Stop, Fahrzeug zu tief".
Bei 80 km/h fällt man dagegen fast nach innen aus dem Sitz.
5. Station (2x BMW 3er)
Mitfahren bei den Conti-Testern mit Cont- und Billig-Reifen auf der großen Handling-Strecke (trocken, Geschwindigkeiten Richtung 200 km/h möglich).
Die angeblich laut ADAC-Test nicht so tollen Trockeneigenschaften des Conti-Winterreifens (TS 830) kann ich nicht bestätigen. Wir fuhren zügig, mit einem gut kontollierbarem Grenzbereich, der auf öffentllichen Straßen schwer erreichbar ist.
Die mangelhaften Eigenschaften des Billigreifens setzten sich auch hier fort. Obwohl wir deutlich langsamer unterwegs waren, brach der Wagen mehrfach unerwartet und überraschend aus, die Profis am Steuer mußten schon zaubern, um Abfüge zu vermeiden.
Fazit:
Tolle Erfahrungen, die ich jedem gönnen würde.
Bei einer Winterreifen-Pflicht würde ich mich wünschen, daß hohe Limits gesetzt werden, damit der Billig-Müll gar keine Zulassung bekommt.
Denn man muß ja immer damit rechnen, daß man auf der Straße jemandem begegnet, der solche Spar-Reifen fährt, wodurch unnötige Unfälle vorprogrammiert sind.
Ich wurde in meiner Einstellung bestätigt, daß man bei Reifen niemals sparen sollte.
Im Gespräch kamen wir auch wieder auf das Thema "Breite von Winterreifen".
Klare Testerfahrung:
Ein Winterreifen sollte nicht schmaler sein, als der Sommerreifen.
Da die Flanken der Winterreifen weicher sind, wäre somit eine Empfehlung für den W220:
Serienbereifung Sommer 225/60/16
Winter 225/55/17
Es wird aber sicher noch lange dauern, bis sich das allgemein rumspricht, außerdem sind ja auch wieder die Sparfüchse unterwegs, die mit den kleineren Größen zu ungunsten der Sicherheit sparen wollen.
lg Rüdiger:-)