Die Reparatur und Lösung der Softwareprobleme
Einige Kommentare auf unser Video auf YouTube nannten die derzeit wenigen europäischen Anbieter, die den eMMC-Chip wechseln können.
Einer, der den ganzen Job, nämlich Aus- und Einbau des Displays, Auslesen des alten Speichers, Einlesen des Neuen und Austausch auf der Platine anbietet, ist Dennis von www.allsystemsgo.nl in Terneuzen in den Niederlanden. Er arbeitet auch eng mit „Lucky Luke“ zusammen, der im TFF-Forum zu finden ist.
Da ich weiterhin sporadisch Pixelfehler hatte, beschloss ich, den Tausch bei Dennis durchführen zu lassen. Ich startete frühmorgens und kam am Nachmittag in Holland an (700km von der Schweizer Grenze). Dort traf ich Bart, der in einem kleinen Autohaus angestellt ist und nach Feierabend (mit Segen seines Chefs) dann die Tesla-Displays ausbaut. Man merkt schnell, dass er das nicht zum ersten Mal macht.
Nach 20 Minuten waren die nötigen Anbauteile abgebaut, die Stromversorgung gekappt (die 12V Batterie muss abgehängt sein!), alle Stecker gezogen und wir fuhren mit dem Display auf dem Schoß zu Dennis.
Dort wurde in schnellen Handgriffen die Platine mit dem eMMC-Speicher freigelegt und die oben beschriebenen Operationen am offenen Herzen erledigt.
Es würde jetzt sehr technisch werden, wenn ich genau beschreiben würde, was Dennis Softwareseitig gemacht hat, aber so viel sei verraten: Es gibt vier Partitionen auf dem Speicher. In den ersten beiden sind die Zertifikate mit denen das Fahrzeug sozusagen nach Hause telefoniert - diese beiden Abteilungen müssen intakt sein, um einen Austausch durchzuführen. Auf den beiden anderen Partitionen ist die aktuelle und ggf. neuere Softwareversion abgelegt. Als besonderen Service hat Dennis mir diese Daten zur Verfügung gestellt, so dass ich die Zertifikate jederzeit wieder verwenden kann, wenn der neue Chip unerwartet defekt geht. Dennis verbaut entweder 16GB oder 32GB Speicher - da es preislich nur einen kleinen Unterschied macht, habe ich jetzt 32GB an Bord.
Eine Stunde und 600€ später konnte ich wieder zurück nach Hause fahren. Klar kann man jetzt diskutieren, ob es wert ist, wegen 0,5 Gramm Elektronik 2 Tonnen 1.500 km durch Europa zu kutschieren, aber ich spare dabei nicht nur den teuren Austausch bei Tesla, sondern kann auch mein Original Display behalten und weiterhin FM-Radio hören...
Es sei noch abschließend erwähnt, dass es momentan keine extreme Warteschlange bei „allsystemsgo“ gibt, aber das kann sich schnell ändern.
P.S.: Demnächst kommt auch noch das Folgevideo mit Auszügen der Arbeiten bei Bart und Dennis auf dem Kanal von @dieserdad.