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10 Fahrzeug-Pflegetipps - So sieht der Alte wieder aus wie neu

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Welche Bürste, welches Wasser, überhaupt Wasser? Im Autowaschland Deutschland ist Fahrzeugpflege eine Wissenschaft. Eine Expertin schreibt auf MOTOR-TALK. Ihre besten Empfehlungen fassen wir hier zusammen.

MOTOR-TALKerin MonaLisa_22 gibt zehn Tipps zur schonenden Fahrzeugaufbereitung MOTOR-TALKerin MonaLisa_22 gibt zehn Tipps zur schonenden Fahrzeugaufbereitung Quelle: MonaLisa_22

Berlin – Wem eine 4-Euro-Waschanlage genügt, der sollte weiter klicken. Wer sich wundert, dass bei der Super-Top-Wäsche für 19,90 Euro noch immer nicht alles blitzblank ist, der liest weiter. Denn Autopflege, also ein Auto richtig zu waschen, das ist für manche ein Leiden. Für andere eine Kunstform. Eine, die das richtig gut beherrscht, ist MOTOR-TALKerin MonaLisa_22. Seit drei Jahren wäscht, poliert und versiegelt sie Autos. Nebenbei wohlgemerkt. Mehr als 30 Autos hat sie dieses Jahr schon einen Schliff verpasst, den sich die Besitzer kaum vorstellen konnten. Teile ihrer Arbeit kann man in ihrem Blog bewundern.

Allen MOTOR-TALKern gibt sie hier 10 Tipps für die perfekte Autopflege.

1. Die Vorbereitung

Das Fahrzeugpflegeforum hilft bei der Wahl der richtigen Reinigungsmittel Das Fahrzeugpflegeforum hilft bei der Wahl der richtigen Reinigungsmittel Quelle: MonaLisa_22 Alles beginnt mit Wasser. MonaLisa empfiehlt zwei Eimer (mind. 13 Liter). Einen für Shampoo, einen mit klarem Wasser zum Ausspülen. Zwei Microfaser-Waschhandschuhe sind Pflicht. Die Kür wären Waschhandschuhe aus Merinowolle (Prädikat: sehr teuer). Unverzichtbar: das große Trockentuch aus Microfaser.

Was sonst noch: Auto-Shampoo, Reinigungsknete, säurefreier Felgenreiniger, Flugrostentferner (für hartnäckigen Schmutz), Versiegelung oder Wachs („Last Step Product“), Kunststoffpflege, Schmutzradierer, Allzweckreiniger, Chrom- und Edelstahlpolitur. Welche Mittel was können, lest Ihr im Fahrzeugpflege-Forum. Von Kombiprodukten rät MonaLisa ab – die sind immer nur ein Kompromiss.

2. Handwäsche: sauber und ohne Kratzer

Hartnäckige Rückstände lassen sich mit Reinigungsknete beseitigen Hartnäckige Rückstände lassen sich mit Reinigungsknete beseitigen Quelle: MonaLisa_22 Am Anfang jeder Reinigung steht die Handwäsche. Wie und wo, das regelt jede Gemeinde anders. Einige Waschbox-Betreiber erlauben keine mitgebrachten Reinigungsmittel. Aber: Wer freundlich fragt und Stoßzeiten meidet, bekommt oft eine positive Antwort.

MonaLisa arbeitet wie folgt: Erst spült sie mit klarem Wasser den gröbsten Schmutz vom Auto. Dann sprüht sie die Felgen mit säurefreiem Reiniger ein und lässt ihn maximal zehn Minuten einwirken. In der Zeit wäscht sie Blech, Glas und Plastik. Mit viel Wasser und Shampoo, von oben nach unten. Den Handschuh spült sie immer im klaren Wasser aus, bevor sie zum nächsten Karosserieteil übergeht. Einen Handschuh nimmt sie für die oberen zwei Drittel des Autos, den anderen für den Rest. Danach duscht sie das Auto mit enthärtetem Wasser ab, entfernt hartnäckigen Schmutz wie Harz und Teer mit Reinigungsknete und spült erneut mit klarem Wasser.

3. Felgen reinigen: Vorsicht bei aggressiven Mitteln

Für die Felgen: Ein säurefreier Reiniger Für die Felgen: Ein säurefreier Reiniger Quelle: MonaLisa_22 Je nach Material reagieren Felgen unterschiedlich auf Reiniger, darum immer erst an unauffälliger Stelle testen. Meistens genügt es, säurefreien Reiniger mit Bürste und Pinsel einzuarbeiten. Bei eingebranntem Bremsstaub helfen aggressivere Mittel. Die letzten Spuren löst man mit Flugrostentferner. Aber Achtung: Aggressive Reiniger dürfen nicht mit Bremsen und Reifen in Berührung kommen! Im Zweifel das Rad für die Reinigung abbauen.

4. Trocknen

Sogar klares Wasser kann Flecken auf dem Blech hinterlassen. Dagegen hilft ein Trockentuch aus Microfaser. MonaLisa legt das auf eine Fläche und zieht es an zwei Ecken vom Auto. Das Tuch saugt sich selbstständig voll. Wer hier mit Druck auf das Tuch arbeitet, kann den Lack beschädigen.

5. Kunststoff und Metalle

Vor und nach der Behandlung: Kunststoffpflege hilft gegen ausgeblichenes Plastik Vor und nach der Behandlung: Kunststoffpflege hilft gegen ausgeblichenes Plastik Quelle: MonaLisa_22 UV-Strahlung und Wettereinflüsse lassen Kunststoffteile über die Jahre ausbleichen. Zur Reinigung nutzt man am besten Schmutzradierer aus der Drogerie. Danach wirkt die richtige Kunststoffpflege Wunder. Tipps dazu Produkten findet Ihr hier und hier.

Ehemals blanke Metallteile glänzen nach einer Intensivpflege mit Chrom- und Edelstahlpolituren.

6. Polieren und versiegeln

Damit Material und Lack um die Wette glänzen, brauchen sie Politur. MonaLisa empfiehlt Pasten, die sich für Hand und Maschine eignen. Bei einigen Lacken sind Poliermaschinen unverzichtbar. Extrem stumpfen Lacken hilft nur sehr feines Nassschleifpapier. Eine Polieranleitung gibt es in den Fahrzeugpflege-FAQs.

Mit der Zeit setzt sich im Innenraum viel Dreck ab Mit der Zeit setzt sich im Innenraum viel Dreck ab Quelle: MonaLisa_22 Lack sollte man immer mit Wachs oder einer Versiegelung schützen. Dazu zwei bis vier Gramm des Mittels hauchdünn und ohne Druck auftragen. Je nach Produkt hält der Lackschutz zwischen zwei Wochen und sieben Monaten.

7. Innenraum aufbereiten

Im Inneren reinigt MonaLisa erst alle Kunststoffteile mit verdünntem Allzweckreiniger, dann spült sie mit klarem Wasser und versiegelt es mit Kunststoffpflegemittel.

Leder wird mit Lederreiniger und –pflege schön, Stoff nur gesaugt. Nur im Notfall Polsterreiniger oder Nasssauger verwenden. Denn danach muss das Polster imprägniert werden. Und das kann teuer werden.

8. Motorraum

Leider bei der Fahrt nicht zu sehen: Aufgearbeiteter Motorraum Leider bei der Fahrt nicht zu sehen: Aufgearbeiteter Motorraum Quelle: MonaLisa_22 Eine richtige Motorwäsche kann man nur in den seltensten Fällen selbst durchführen. Öl- und Kühlwasserreste aus dem Motorraum müssen fachgerecht entsorgt werden. Das ist in den meisten Waschboxen nicht möglich und deshalb verboten.

Selbst mit geeignetem Waschplatz sollten sich nur Profis an eine Motorwäsche trauen. Riemen und Dichtungen vertragen nicht jedes Reinigungsmittel. Zündanlage, Lichtmaschine, Luftfilter und Vergaser können beschädigt werden. MonaLisa rät zur vorsichtigen Wäsche mit verdünntem Allzweckreiniger und einem separaten Waschhandschuh – wenn man weiß, was man tut und wo man es tun darf.

9. Kratzer und Steinschläge

Feine Kratzer im Klarlack lassen sich problemlos auspolieren. Furchen und Steinschläge sind ein Fall für den Lackierer. Mit etwas Erfahrung und viel Sorgfalt klappt das auch zu Hause. Bei MonaLisa seht ihr, wie sich Steinschläge mit Lackstift und Hausmitteln beseitigen lassen.

10. Die zehn Fahrzeugpflege-Sünden

  • Arbeitssicherheit missachten – Einige Mittel sind aggressiv und können die Gesundheit schädigen. Handschuhe sind fast immer Pflicht, manchmal sogar Mundschutz und Arbeitsbrille.
  • In der Sonne Arbeiten – Eingetrocknete Polituren hinterlassen hässliche Schlieren, getrocknetes Wasser Kalkflecken. Im Schatten arbeiten!
  • Insekten abkratzen – Das verursacht garantiert Kratzer
  • Vogelkot eintrocknen lassen – Der greift den Lack an und verursacht bleibende Schäden. Abhilfe: Ein weiches Taschentuch drauflegen und mit destilliertem Wasser einweichen lassen. Danach einfach und schonend abwischen.
  • Küchenschwämme – Sie hinterlassen Kratzer im Lack, ähnlich wie dreckige Schwämme.
  • Sonnencreme – Fetthaltige Cremes hinterlassen Spuren im Lack.
  • Waschbox-Bürsten – Die Bürsten liegen häufig im Dreck und werden selten gereinigt. Finger weg!
  • Zu wenig Wasser – Wer am Wasser spart, riskiert Kratzer im Lack. Jeder Wascheimer sollte mindestens 13, besser 20 Liter fassen.
  • Reiniger eintrocknen lassen – Überschüssige Reiniger dürfen nicht auf dem Lack bleiben. Sie trocknen ein und hinterlassen Spuren.
  • Reiniger für falsche Materialien – Fensterreiniger auf dem Armaturenbrett, Felgen-Frisch auf dem Bremssattel, Politur auf Plastik: Der falsche Reiniger kann manche Materialien angreifen.

 

Quelle: MOTOR-TALK

Avatar von SerialChilla
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