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Red Bull krönt Traumsaison mit Doppelsieg

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Das Beste zum Schluss: Beim Formel 1-Finale von Sao Paulo hat Mark Webber seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Dabei profitierte der Australier allerdings von einem Getriebeproblem seines Teamkollegen Sebastian Vettel. Der Heppenheimer sicherte auf Rang zwei immerhin noch den Red Bull-Doppelsieg.

Die Saison 2011 wird als das Jahr der großen Red Bull-Dominanz in die Formel 1-Geschichte eingehen. Mit einem Doppelsieg beim Finale in Sao Paulo sorgte das Weltmeisterteam beim Finale in Sao Paulo für den passenden Abschluss. Nach elf Erfolgen von Sebastian Vettel stand beim GP Brasilien aber erstmals Teamkollege Mark Webber ganz oben auf dem Podium.

Getriebeproblem verhindert zwölfte Vettel-Show

Zu Beginn sah allerdings noch alles nach einer erneuten Vettel-Show aus. Nach einem sauberen Start kontrollierte der Champion das Geschehen an der Spitze. Doch schon in Runde fünf schlug das Technikpech zu. Renningenieur Guillaume Rocquelin forderte den Deutschen auf, die Gänge früher hochzuschalten. Das Getriebe drohte vorzeitig schlapp zu machen. In Runde 29 musste Vettel seinen Teamkollegen schließlich kampflos vorbeilassen.

"Das war schade. Ich hatte schon eine gute Lücke rausgefahren. Dann mussten wir die Motorleistung runterschrauben und die Gänge kürzer schalten", beschrieb Vettel hinterher sein Problem. "Mark ist aber ein super Rennen gefahren und er verdient den Sieg. Ich habe nur noch versucht, den Abstand nach hinten zu kontrollieren."

Vettel stellt Schumi-Rekord ein

In der zweiten Rennhälfte bekam Red Bull das Problem einigermaßen in den Griff. Zwar reichte es nicht mehr für einen Angriff auf Webber, der Doppelsieg der Bullen kam aber niemals er ernsthaft in Gefahr. Mit seinem 17. Podium in einer Saison stellte Vettel den Rekord von Michael Schumacher aus der Saison 2002 ein.

Mark Webber störte der geschenkte Sieg nicht. "Natürlich hätte ich gerne mit Sebastian gekämpft. Aber so ist Motorsport nun einmal. Da nimmt man, was man bekommt. Ich hatte auch schon viel Pech in diesem Jahr. Dieser Sieg ist ganz wichtig für mich. In den letzten Runden habe ich es richtig genossen."

Button kämpft Alonso nieder

Hinter Red Bull kämpften Fernando Alonso und Jenson Button bis in die letzten Runden um den dritten Platz auf dem Podium. Schon in der elften Runde war der Ferrari vorbeigegangen, doch auf der härteren Mischung zeigte der McLaren in der Schlussphase das bessere Tempo. In Runde 52 ging Button schließlich vorbei. "Das war kein leichtes Rennen für mich", stöhnte der Brite anschließend. "Ich kam mit der weicheren Mischung nicht so zurecht und bin deshalb zwei Stints auf den härteren Reifen gefahren. Alonso hat damit etwas mehr kämpfen müssen. Mehr als Rang drei war aber nicht drin." Mit 270 WM-Punkten sicherte sich Button immerhin den Vize-Titel.

Der beste Brasilianer landete beim Heimspiel auf Rang fünf. Felipe Massa fuhr als einziger aus der Spitzengruppe eine Zweistopp-Strategie, die am Ende aber nicht der große Wurf wurde. Regen hätte dem Lokalmatador geholfen, doch obwohl sich der Himmel zwischendurch bedrohlich verdunkelte, blieben Niederschläge aus. Nach der Zieldurchfahrt tröstete Massa sich selbst und seine Fans immerhin noch mit ein paar qualmenden Donuts.

Hamilton-Ausfall nach Getriebeschaden

Dass Massas fünfter Platz nicht weiter in Bedrängnis geriet, lag auch am Technikpech von Lewis Hamilton. Mitten im heißen Duell der beiden Erzfeinde, die in diesem Jahr schon vier Mal kollidierten, streikte am McLaren das Getriebe. In Runde 47 war Schluss für den Engländer. "Pro Runde hatte ich eine halbe Sekunde verloren. Leider hat das Getriebe nicht durchgehalten."

Über das Pech von Hamilton freute sich auch Adrian Sutil. Der Force India-Pilot zeigte erneut ein starkes Rennen und landete auf Rang sechs. Im Rennen zeigte er eine deutlich bessere Pace als Mercedes-Werkspilot Nico Rosberg. Obwohl er einmal mehr als der Silberpfeil stoppte, kam Sutil vorher ins Ziel. Ein kompromissloses Überholmanöver in Runde 51 entschied das Duell zugunsten des Bayers. Mit seinem besten Saisonergebnis schob sich Sutil von Platz elf auf Rang neun in der Fahrer-WM.

Senna mit unfairem Manöver gegen Schumi

Für Michael Schumacher gab es dagegen nichts zu feiern. Beim Versuch den Renault von Bruno Senna zu überholen berührten sich beide Autos. Dabei wurde der linke Hinterreifen des Mercedes aufgeschlitzt. Schumi musste zum Reparaturstopp an die Box humpeln. Der Rekordchampion landete am Ende nur auf Rang 15. Senna bekam für die unfaire Aktion übrigens eine Durchfahrtsstrafe und fiel auf Platz 17 zurück.

"Der Crash mit Senna war sehr ärgerlich", klagte Schumi anschließend. "Ich dachte eigentlich, dass das Auto einen Schaden genommen hat und hab überlegt, das Rennen gar nicht zu Ende zu fahren. Aber es ging und so haben wir noch versucht, so weit wie möglich nach vorne zu kommen. Wir haben die Balance verstellt und mit dem letzten Satz Reifen war das Auto dann vernünftig zu fahren und die Zeiten waren recht gut."

Bei Force India kamen dagegen beide Autos in die Punkte. Paul di Resta landete auf einem ungefährdeten achten Platz. Dahinter sicherte Kamui Kobayashi seinem Sauber-Team den siebten Platz in der Teamwertung. Konkurrent Toro Rosso verpasste auf den Plätzen elf (Alguersuari) und zwölf (Buemi) die Punkte nur knapp. Der letzte Zähler ging stattdessen an Vitaly Petrov.

Glock verliert ein Rad

Für Timo Glock gab es nach dem verpatzten Qualifying auch im Rennen eine Enttäuschung. Die Mechaniker hatten beim ersten Stopp in der 22. Runde das linkte Hinterrad nicht ordentlich befestigt. Schon beim Losfahren sprang der Gummi wild über den Asphalt und zwang den Deutschen in der Boxenausfahrt zum Notstopp. "Ich weiß nicht, wie man einen Boxenstopp so verhauen und mich dann noch rausschicken kann", schimpfte Glock. "Da muss sich das Team zusammensetzten und daran arbeiten."

 

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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