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Formel 1: Frühes Aus für Mercedes, Vettel wird Dritter - Max Verstappen triumphiert beim Barcelona-GP

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Die Mercedes-Piloten Rosberg und Hamilton schießen sich kurz nach dem Start in Barcelona von der Strecke. Red-Bull-Pilot Verstappen gewinnt beim Großen Preis von Spanien.

Max Verstappen gewann den Großen Preis von Spanien in Barcelona, Vettel wurde Dritter Max Verstappen gewann den Großen Preis von Spanien in Barcelona, Vettel wurde Dritter Quelle: dpa/picture alliance

Barcelona - Der 18 Jahre alte Max Verstappen ist der jüngste Grand-Prix-Gewinner. Nachdem WM-Spitzenreiter Nico Rosberg und Titelverteidiger Lewis Hamilton kurz nach dem Start ausgeschieden waren, konnte auch das Ferrari-Duo den bravourös fahrenden Niederländer nicht mehr abfangen. Sebastian Vettel musste sich beim Großen Preis von Spanien als Dritter auch noch seinem finnischen Teamkollegen Kimi Räikkönen geschlagen geben.

Dabei schien der Sieg für die Roten wie auf dem Silbertablett serviert. Nach wenigen hundert Metern schossen sich die Titelkandidaten im Mercedes von der Strecke - vor den Augen des entsetzten Daimler-Chefs Dieter Zetsche. „Das ist der Super-GAU“, sagte Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda beim TV-Sender RTL. „Es ist nicht so, dass man einem ausschließlich die Schuld zuschieben könnte“, befand Teamchef Toto Wolff nach der Aussprache: „Eine ganz schwierige Situation für das Team.“

Frühes Aus für Mercedes, Hamilton und Rosberg gerieten kurz nach dem Start aneinander Frühes Aus für Mercedes, Hamilton und Rosberg gerieten kurz nach dem Start aneinander Quelle: dpa/picture alliance

Verstappen hält sich Räikkönen vom Leib

Eine, die vor allem Red Bull und der jüngste Pilot im Feld nutzten. „Unglaublich“, funkte Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach der Zieldurchfahrt. „Ich habe keine Worte dafür. Das ist unglaublich, aber er hat es verdient. Wahnsinn, wie er gefahren ist“, stammelte Papa Jos Verstappen mit tränenerstickter Stimme über den sensationellen Auftritt von Sohn Max. In bravouröser Manier hielt sich Verstappen junior Räikkönen vom Leib. „Ich konnte es nicht glauben“, meinte der Sieger selbst, der vor dem fünften Saisonlauf von Toro Rosso zum Mutter-Team Red Bull befördert worden war.

Dort, wo Verstappen eingerahmt von Ex-Weltmeister Räikkönen und Vierfach-Champion Vettel stand, wollte sich eigentlich Rosberg zum fünften Mal in diesem Jahr feiern lassen. Stattdessen mussten die beiden Mercedes-Piloten eine Dreiviertelstunde nach Rennende zu den Kommissaren. Den Rapport beim Team hatten sie da schon hinter sich. Den Helm zogen beide nicht ab, bis sie hinter den Türen des silbernen Mercedes-Trucks verschwunden waren.

Im 62. gemeinsamen Rennen für Mercedes krachte es zwischen den einst als große Kart-Kumpels geltenden Rosberg und Hamilton. Rosberg gelang es mit einem starken Manöver, Pole-Mann Hamilton wie schon in Australien und Bahrain zu überholen. In der ersten Kurve zog Rosberg außen vorbei. Die Gegenattacke ließ nicht lange auf sich warten, Hamilton steht bei einem deutlichen Rückstand von bereits 43 Punkten schon ordentlich unter Druck. Beim Versuch, an Rosberg vorbeizukommen, wurde es eng - zu eng. Vor der vierten Kurve war Schluss auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.

Red-Bull-Pilot Max Verstappen konnte sich auch Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen vom Leib halten Red-Bull-Pilot Max Verstappen konnte sich auch Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen vom Leib halten Quelle: dpa/picture alliance

Lauda gibt Hamilton die Schuld

Hamilton geriet aufs Gras und verlor die Kontrolle über den Mercedes. Die beiden Autos kollidierten und rutschten von der Strecke. Hamilton hielt die Hände vors Gesicht und warf anschließend das Lenkrad weg. Das Rennen war für das Silberpfeil-Duo, das sich seit über zwei Jahren ein packendes Duell liefert, beendet. Das Safety-Car kam auf die Strecke. Die beiden Silberpfeile mussten mit dem Abschleppwagen zurück in die Garage gebracht werden. Die Rennleitung untersuchte den Unfall.

Lauda gab Hamilton die Schuld. Das Manöver zu diesem frühen Zeitpunkt sei völlig sinnlos gewesen. „Der, der vorne ist, verteidigt sich. Der Lewis hätte nie probieren dürfen, dort vorzufahren“, urteilte Lauda. „Das Fernsehbild ist nicht ganz klar“, sagte Wolff. Ex-Pilot und Sky-Experte Marc Surer machte indes Rosberg für den Crash verantwortlich. „Wenn er (Hamilton) daneben ist, dann darf er die Tür nicht mehr zumachen. Es ist schon brutal, was er da macht.“

Im Truck kam es schon Minuten nach dem Eklat auf der Strecke zur Aussprache. Rosberg, Hamilton, Lauda, Teamchef Toto Wolff - die Führungsebene knöpfte sich die beiden Piloten vor. Stets haben Wolff und Lauda für freie Fahrt der beiden Widersacher plädiert - solange sie nicht dem Team schaden, wie es nun passiert ist. Denn neben den 43 Punkten, die durch den verpassten anvisierten Doppelerfolg verloren gingen, schmolz auch der Rückstand der Verfolger.

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