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Lego Hot Rod: Das Superawesomemicroproject - Go, lego, Go!

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Ein Autodidakt aus Rumänien, ein Social-Media-Genie aus Australien und 40 Investoren verwirklichen das beste Lego-Projekt aller Zeiten: einen Hot Rod in Originalgröße.

Der rumänische Hobbybastler Raul Oiada bei der Jungfernfahrt seines Hot Rods in Australien Der rumänische Hobbybastler Raul Oiada bei der Jungfernfahrt seines Hot Rods in Australien Quelle: Superawesomemicroproject

Melbourne – Das Kürzel „SAMP“ steht für den wohl seltsamsten Namen in der Geschichte des Automobilbaus. Steve Sammartino aus Melbourne und Raul Oiada (20) aus Rumänien haben ihre Idee „Superawesomemicroproject“ (deutsch: Supergeilesminiprojekt) getauft. „Weil alle guten kurzen Namen schon vergeben waren“, scherzt Sammartino. Hinter dem Namen steckt ein Fahrzeug, das ähnlich verrückt ist. Hobby-Bastler Oiada hat einen lebensgroßen Hot Rod aus mehr als 500.000 Legosteinen gebaut. Das beste: Der Wagen fährt aus eigener Kraft – mit Luft.

Sammartino und Oaida: Traum vom Weltall

Glücklich und erleichtert: Der Hot Rod fährt und hält Glücklich und erleichtert: Der Hot Rod fährt und hält Quelle: Superawesomemicroproject Der erste Kontakt zwischen Oaida und Sammartino liegt vier Jahre zurück. Oaida war auf der Suche nach Unterstützung für sein erstes Projekt, eine eigene Weltall-Mission. „Er hat mich auf Skype mit den Worten ‚Ich baue ein Raumschiff‘ angesprochen. Diese Anfrage konnte ich nur annehmen“, erzählt Sammartino. Im Dezember 2011 starteten die beiden tatsächlich ein Space-Shuttle: Ihr Lego-Modell stieg mit Hilfe eines Helium-Ballons auf eine Höhe von 35.000 Metern.

Das zweite Projekt des ungleichen Duos sollte das noch übertreffen. Oaida blieb bei seinem Werksstoff, ändert aber die Dimension: Anstelle eines kleinen Modells sollte nun ein Auto im Original-Maßstab aus Lego entstehen. Die Mittel dafür besorgte Sammartino. Via Twitter bat er im März 2012 um Unterstützung: „Anyone interested in investing $500-$1000 in a project which is awesome & a world first tweet me. Need about 20 participants… #startup” (deutsch: “Möchte jemand 500 bis 1.000 Dollar in ein Projekt investieren? Es ist großartig und einmalig. Meldet Euch. Ich brauche etwa 20 Teilnehmer”)

SuperAwesomeMicroProject: Lego-Hot-Rod mit Luft-Antrieb

Unglaublich: 40 Australier stifteten je 500 Dollar. Einige wollten nicht einmal wissen, worum es ging. Keiner würde sein Geld zurückbekommen – die einzige Belohnung war eine Nennung auf der Webseite.

Antrieb: Vier Sternmotoren mit 256 Kolben Antrieb: Vier Sternmotoren mit 256 Kolben Quelle: Superawesomemicroproject Nach wenigen Wochen begann Oaida mit dem Bau. Fahrwerk, Räder und einige tragende Elemente stammen aus dem Automobilbau. Karosserie, Innenraum und den Motor setzte er aus Legoteilen zusammen. Oaida arbeitete 18 Monate an seinem Projekt, täglich etwa 12 Stunden lang. Die Kosten stiegen von angepeilten 25.000 auf rund 60.000 Australische Dollar (etwa 39.000 Euro). Sammartino finanzierte die Differenz.

Jungfernfahrt eines Lego-Autos

Für die Jungfernfahrt verschiffte das Team ihr Auto von Rumänien nach Australien. Oaida und Sammartino schreiben auf ihrer Homepage, dass der Lego-Hot-Rod von vier „Orbital Engines“ angetrieben wird – ein australisches Patent von 1973, das dem Wankel-Prinzip ähnelt und nie in Serie gebaut wurde. Tatsächlich scheint es sich aber um Sternmotoren zu handeln. 256 druckluftbetriebene Kolben treiben eine viereckige Kardanwelle an, die durch den Innenraum zur Hinterachse verläuft.

In einem Youtube-Video zeigt das Team ihren Investoren und allen Neugierigen, dass ihre Idee wirklich funktioniert. Der Wagen fährt – langsam, aber aus eigener Kraft. Ungefähr 20 bis 30 km/h soll er schaffen. Mehr trauen sie sich jedenfalls nicht, aus Angst vor einer „Lego-Explosion“. Über die Reichweite machen Tüftler und Vermarkter keine Angaben. Klar ist: Die beiden Druckluft-Tanks neben den Motoren reichen höchstens einige Meter.

Das Projekt zeigt, wie weit man mit einer Idee und viel Einsatz kommen kann. Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste australisch-rumänische Gemeinschaftsproduktion.

 

Quelle: MOTOR-TALK

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