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Fiat: acht Erdgas-Modelle im Sortiment - Fiat hofft auf mehr Interesse in Deutschland

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Fiat setzt auf Erdgas. Zur Zeit haben die Italiener acht Erdgas-Modelle im Angebot. Nun muss in Deutschland nur noch das Interesse der Kunden nachziehen.

Fiat hat zur Zeit acht Modelle mit Erdgasantrieb im Portfolio Fiat hat zur Zeit acht Modelle mit Erdgasantrieb im Portfolio Quelle: Fiat

Frankfurt - Die Diskussion um Abgase und Fahrverbote rückt einen bekannten alternativen Kraftstoff wieder in den Fokus: Erdgas. Es verbrennt umweltfreundlicher als Benzin oder Diesel. So emittieren Erdgasmotoren 18 Prozent weniger CO2 als Ottotriebwerke und 90 Prozent weniger Stickoxide als Selbstzünder. Erdgas ist dank steuerlicher Begünstigung an der Zapfsäule günstiger als Benzin und Diesel. Das Erdgas-Förderprogramm wurde zudem bis zum Jahr 2022 verlängert. Erdgas bleibt also vorerst günstig. Dennoch gehören Erdgasfahrzeuge in Deutschland bislang zu den Exoten.

Erdgas kann helfen den ab 2020 geforderten Flottenverbrauch von von 95 g/km CO2 bei Pkw zu erreichen Erdgas kann helfen den ab 2020 geforderten Flottenverbrauch von von 95 g/km CO2 bei Pkw zu erreichen Quelle: Picture Alliance In Italien hat das Fahren mit Erdgas seit langer Zeit Tradition. Norditalien besitzt das dichteste Erdgas-Tankstellennetz Europas. Und mit rund einer Million Erdgas-betriebener Fahrzeuge ist der italienische Bestand etwa doppelt so groß wie der deutsche.

Auf steigendes Interesse der Kundschaft hofft Fiat auch in Deutschland. Erdgasfahrzeuge könnten als Diesel-Ersatz für Vielfahrer dienen, aber auch dem Unternehmen ermöglichen, den ab 2020 geforderten Flottenverbrauch von 95 g/km CO2 für Pkw beziehungsweise 147 g/km bei leichten Nutzfahrzeugen zu erreichen. Da ist noch Luft nach oben: weniger als ein Prozent der Fiat-Kundschaft entschied sich im vergangenem Jahr für Fahrzeuge mit dem Zusatz „Natural Power“.

Die Italiener haben seit 1997 Erdgasfahrzeuge im Portfolio. Zurzeit sind es acht Modelle, vom Kleinstwagen Panda bis zum Transporter Ducato. Letzterer dürfte für Unternehmen interessant sein, die Alternativen zum Dieselantrieb suchen und die hohen Anschaffungskosten für E-Mobile scheuen.

Monovalente Fahrzeuge

Bei den Transporter-Varianten (Kasten, Kombi und Fahrgestell) kommt ein 3,0-Liter-Vierzylinder mit 136 PS zum Einsatz. Fünf Gasflaschen mit einem Fassungsvermögen von 36 Kilogramm sind unterflurig angebracht. Die Reichweite beträgt bis zu 400 Kilometer. Der Motor wurde hinsichtlich Laufruhe und Ansprechverhalten für die Nutzung von Erdgas optimiert und daher monovalent abgestimmt. Das heißt, die Ducato-Modelle fahren ausschließlich mit Erdgas. Ein Benzintank mit 15 Litern ist nur notwendig, um Benzin für den Zündvorgang bereit zu stellen und um bei leeren Gastanks im Notfall das Erreichen einer Tankstelle zu ermöglichen.

Der Kastenwagen, der mit drei unterschiedlichen Längen und zwei Dachhöhen angeboten wird, eignet sich zum Beispiel für die KEP-Dienste (Kurier-, Express- und Paketzusteller). Maximal beträgt das Ladevolumen bis zu 15 Kubikmeter. Allerdings müssen Ducato-Kunden Abstriche bei der Zuladung machen, knapp 400 Kilogramm weniger als bei den Dieselvarianten sind bei den Erdgas-Transportern erlaubt.

Bivalente Fahrzeuge

Der Ducato ist monovalent, fährt also ausschließlich mit Erdgas. Zur Zündung des Erdgases ist jedoch ein 15 Liter Benzintank mit an Bord Der Ducato ist monovalent, fährt also ausschließlich mit Erdgas. Zur Zündung des Erdgases ist jedoch ein 15 Liter Benzintank mit an Bord Quelle: Picture Alliance Bivalent auslegt sind dagegen die Fiat-Modelle Panda, Punto, 500L, Qubo, Doblo sowie die Nutzfahrzeugversionen Fiorino und Doblo Cargo. Sie können sowohl mit Erdgas als auch mit Benzin betrieben werden. Je nach Modell kommen Zwei- oder Vierzylinder-Motoren zum Einsatz. Die Leistungsspanne reicht von 80 PS bis zu 120 PS. Der Zündvorgang erfolgt über Benzin, nach ca. fünf Sekunden schalten die Fahrzeuge automatisch auf Erdgasbetrieb um. Sind diese Tanks leer, wird Benzin genutzt. Die Reichweite ist hoch. Fahrer müssen daher keine Angst haben, liegen zu bleiben, falls keine Erdgastankstelle erreichbar ist. Das Erdgastankstellennetz ist mit rund 900 Tankstellen in Deutschland relativ dünn.

Der Aufpreis für die Erdgas-Modelle variiert zwischen 1.900 Euro (500L) und 6.000 Euro (Ducato). Wie schnell sich die höheren Anschaffungskosten amortisieren, hängt stark von der jährlichen Laufleistung ab. Erdgasfahrer profitieren aber nicht nur von den günstigen Treibstoffkosten, sondern auch von den geringeren Kfz-Steuern.

 

Quelle: SP-X

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