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Studie: Die Innovationsstärksten Auto-Hersteller - Die meisten Auto-Innovationen kommen aus Deutschland

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Das Center of Automotive Management hat die Entwicklungen der Auto-Hersteller ausgewertet. Das Ergebnis: 2015 waren die deutschen Marken am innovativsten.

Audi vor Mercerdes und BMW, aber dann kommt schon Tesla: Die innovativsten Premium-Marken nach CAM-Auswertung Audi vor Mercerdes und BMW, aber dann kommt schon Tesla: Die innovativsten Premium-Marken nach CAM-Auswertung Quelle: CAM und Hersteller

Frankfurt/Main – Innovationsstärke kann man messen, findet Stefan Bratzel. Der Leiter des Center of Automotive Management (CAM) hat Neuerungen und Patente der verschiedenen Auto-Hersteller gezählt und bewertet. Anhand der Kriterien Reifegrad, Originalität, Nutzen und Innovationsgrad entstand ein Innovationsindex. Der soll angeben, wie fortschrittlich die einzelnen Hersteller sind.

2015: 63 Hersteller mit 1.516 Innovationen

Bratzel teilt seine Studie in zwei Bereiche. 19 Premiumhersteller und 44 Volumenmarken kommen im vergangenen Jahr gemeinsam auf insgesamt 1.516 Innovationen. Bratzel definiert eine Innovation als „Verbesserung des Kundennutzens“. Im Vorjahr zählte sein Team noch 1.254 Innovationen. Die Studie läuft seit 2005.

Audi SQ7 mit 48-Volt-Bordnetz und elektrischem Turbolader Audi SQ7 mit 48-Volt-Bordnetz und elektrischem Turbolader Quelle: Audi Die meisten Neuheiten gab es 2015 bei den Premiumherstellern. Die Top 4 decke mehr als die Hälfte aller Innovationen ab. Audi erreicht in der Studie Rang 1 (Index 124), gefolgt von Mercedes (Index 109) und BMW (Index 105). Tesla verfehlt knapp das Treppchen – 43 Prozent der Innovationen aus Palo Alto sind allerdings Weltneuheiten. Die drei deutschen Hersteller kommen hier nur auf gut ein Viertel.

Bratzel lobt vor allem den Fernlichtassistenten für die Laserscheinwerfer des BMW 7er, das Ausstiegswarnsystem aus dem Audi Q7 und die „Falcon-Doors“ des Tesla Model X. In letzteren arbeiten unsichtbare Ultraschallsensoren. Sie passen die Öffnungsmechanik an den Platz der Umgebung an. Ebenfalls gut bewertet: Der Abstandstempomat im Lincoln MKZ (ab Sommer 2016, entwickelt von Continental) und der Ausweich-Lenk-Assistent von Mercedes in der neuen E-Klasse.

Trend: Abstandstempomaten bei den Volumenherstellern

Bei den Volumenherstellern belegt VW mit einem Index-Wert von 81 den ersten Platz. "Neuerungen im Abgasbereich" hätte man nicht gewertet, gönnt sich die Studie einen Seitenhieb. Vorjahressieger Ford rutscht ab auf Platz 2 (Index 70), gefolgt von Honda und Renault. Weltmarktführer Toyota schafft es nur auf Platz 10. Opel verbessert sich auf Rang 15.

Die Studie hebt vor allem den Hyundai ix35 Fuel Cell hervor. Das Wasserstoffauto wird seit 2015 in Deutschland zum Kauf angeboten. Gute Bewertungen gibt es außerdem für Abstandstempomaten und Kollisionswarner verschiedener Hersteller. Bratzel lobt zudem die VW-Studie „V-Charge“, die automatisch einparkt und induktiv lädt.

Die Bewertung zeigt, dass Hersteller einen Innovationsvorsprung schnell wieder verlieren können. Neue Technologien sind besonders im Premium-Segment wichtig. In Volumenmodellen folgen sie meist später.

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