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Mercedes X-Klasse Pick-up: Bilder, Daten, Details - Der Mercedes unter den Pritschenwagen

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Mercedes präsentiert zwei seriennahe Studien des kommenden Pick-up und verrät den Namen: X-Klasse. Sie startet Ende 2017 mit einem V6 und permanentem Allradantrieb.

Mercedes Concept X-Class powerful adventurer: Die kommende X-Klasse wird in der Topversion von einem V6-Diesel angetrieben Mercedes Concept X-Class powerful adventurer: Die kommende X-Klasse wird in der Topversion von einem V6-Diesel angetrieben Quelle: Daimler

Stockholm/Stuttgart – Mercedes ist überzeugt: Wer glaubt, dass Premium und Pick-up so gut zusammenpassen wie Rindersteak und Sojabratling, der irrt. Rund ein Jahr vor dem Markstart der X-Klasse zeigen die Stuttgarter zwei Konzeptstudien. Sie sollen demonstrieren, dass es zwar keine breite Zielgruppe für Pick-ups von Mercedes gibt - aber viele unterschiedliche.

Vor allem an die Rinderzüchter und Sojabauern (Mercedes nennt sie ausdrücklich als mögliche Kunden) richtet sich das Concept X-Class „powerful adventurer“. Der „stylish explorer“ ist für Familien oder Individualisten mit ausgefallenen Hobbies gedacht. Nach Einschätzung von Mercedes ist der Markt mit mittelgroßen Pick-ups im Wandel. Die Stuttgarter hoffen auf eine ähnliche Entwicklung wie bei den SUVs – also eine steigende Nachfrage nach Pritschenwagen mit Pkw-Komfort.

Mercedes Concept X-Class stylish explorer: Die edle Version richtet sich an urbane Kunden und dürfte kaum je auf der Baustelle eingesetzt werden Mercedes Concept X-Class stylish explorer: Die edle Version richtet sich an urbane Kunden und dürfte kaum je auf der Baustelle eingesetzt werden Quelle: Daimler

Mercedes X-Klasse: Mal edel, mal robust

Entsprechend nobel zeigt sich die urbane Version der Studie. Mercedes vertäfelt den Innenraum großzügig, schlägt ihn mit Leder aus und lässt poliertes Metall blitzen. Die grundsätzliche Gestaltung dürfte schon recht seriennah sein. Sie orientiert sich mit den klassischen Analog-Instrumenten und dem aufgesetzten Infotainment-Monitor an V- und C-Klasse. Ein ähnlich modernes Cockpit wie die E-Klasse wird die X-Klasse nicht bekommen.

Die X-Klasse fürs Abenteuer wirkt robuster. Mehr schwarzes Plastik an der Außenhaut, grobstollige Reifen, ein unempfindlicher Innenraum mit gut erreichbarem Feuerlöscher. Außerdem mit Abschlepphaken am Heck und Seilwinde an der Front.

Beide Konzepte können ihre Wurzeln nicht verbergen. Die X-Klasse mag der Mercedes unter den Pick-ups sein, die Basis stammt aber von Nissan. Vor allem in der Seitenansicht ist der Navara der 4. Generation mit Doppelkabine klar erkennbar. Vorne und hinten hat Mercedes viel getan, um die X-Klasse abzugrenzen. Wir gehen davon aus, dass die Front dem Serienmodell schon sehr nahekommt.

Dank permanentem Allradantrieb, Geländeuntersetzung und Hinterachs- sowie Längsdifferenzial soll die kommende X-Klasse äußerst geländetauglich werden Dank permanentem Allradantrieb, Geländeuntersetzung und Hinterachs- sowie Längsdifferenzial soll die kommende X-Klasse äußerst geländetauglich werden Quelle: Daimler

V6-Diesel für den Mercedes-Pick-up

Beim Antrieb zeigen sich klare Unterschiede zum Nissan. Mercedes verspricht einen V6-Diesel als Topmotorisierung und permanenten Allradantrieb. Neben einem elektronisch geregelten Traktionssystem wird es ein Verteilergetriebe mit Geländeuntersetzung geben. Hinterachs- und Längsdifferenzial lassen sich vollständig sperren. Die Nutzlast der X-Klasse liegt bei 1,1 Tonnen, die Anhängelast beträgt bis zu 3,5 Tonnen.

Zum Vergleich: Der Nissan Navara wird hingegen stets von einem 2,3-Liter-Vierzylinder mit maximal 190 PS angetrieben. Der Allradantrieb ist zuschaltbar.

Mercedes spricht zudem von einem eigens konstruierten Fahrwerk mit breiten Achsen, Fünf-Lenker-Hinterachse und Schraubenfedern. Eine Variante mit Blattfedern hinten wie beim Navara mit King-Cab wird es wohl nicht geben. Der 2,3-Liter-Diesel aus dem Navara ergibt aber als Einstiegsmotor Sinn.

Das Interieur des Konzeptautos wirkt schon sehr seriennah. Instrumententräger und Infotainment-System kennen wir ganz ähnlich aus der C-Klasse Das Interieur des Konzeptautos wirkt schon sehr seriennah. Instrumententräger und Infotainment-System kennen wir ganz ähnlich aus der C-Klasse Quelle: Daimler

X-Klasse mit spitzer Zielgruppe in Deutschland

Die X-Klasse läuft ab 2017 gemeinsam mit dem Navara in Barcelona für den europäischen, australischen und südafrikanischen Markt vom Band. Die Produktion für Argentinien und Brasilien erfolgt im Renault-Werk im argentinischen Cordoba und beginnt erst 2018.

Über Preise und konkrete Leistungsdaten spricht Mercedes noch nicht. Die X-Klasse soll „preislich attraktiv positioniert“ werden. Relativ betrachtet die wichtigsten Märkte für Midsize-Pick-ups sind Australien und Argentinien. Hier beträgt der Anteil am Gesamtmarkt 14,1 und 11,6 Prozent.

Auf anderen Märkten sieht Mercedes noch deutliches Potenzial. In Deutschland sind 0,5 Prozent der neuzugelassenen Fahrzeuge Pick-ups der Ein-Tonnen-Kategorie. Hauptzielgruppe hier sind laut Mercedes „erfolgreiche Abenteurer, die im städtischen Umfeld leben und Outdoor-Sport wie Ski- oder Jetski-Fahren betreiben oder ein eigenes Boot haben.“ Das dürfte auf deutlich weniger als 0,5 Prozent der Autokäufer zutreffen.

Hier weiterlesen: Die Briten dürfen die X-Klasse schon reservieren

Avatar von HeikoMT
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