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Vorschau: 42. 24-Stunden-Rennen am Nürburgring - Am Wochenende brennt die Grüne Hölle

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Siege, Tragödien und 24 Stunden Party: An diesem Wochenende startet das größte und härteste Rennen der Welt auf dem Nürburgring. MOTOR-TALK berichtet live aus der Eifel.

Am Samstag startet das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring. Nach der Pleite im letzten Jahrm halten wir Rudi Adams auch 2014 die Daumen Am Samstag startet das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring. Nach der Pleite im letzten Jahrm halten wir Rudi Adams auch 2014 die Daumen

Nürburgring - Wenn über 200.000 Menschen ihre Ernährung auf „Steak und Bier“ umstellen und der Geruch von geschmorter Kupplung und flambierter Bremse in der Luft liegt, dann ist 24-Stunden-Rennen am Nürburgring. Am Samstag startet das härteste Rennen der Welt in der Eifel.

175 Autos und 650 Fahrer kämpfen um Meter, Sekunden und Siege in ihren Klassen. Rund 2.000 Helfer organisieren den Ablauf und die Sicherheit; allein 900 von ihnen sind Streckenposten am längsten Rundkurs der Welt.

Ein TT hebt ab. Die 24 Stunden am Nürburgring sind das härteste Rennen der Welt Ein TT hebt ab. Die 24 Stunden am Nürburgring sind das härteste Rennen der Welt Quelle: Thomas Suer / ts-photo.de

Die Strecke

Keine Strecke ist härter, kaum eine ähnlich berühmt wie der Nürburgring. Die Strecke beim 24-Stunden-Rennen setzt sich aus der Nordschleife (20,832 Kilometer) und dem Grand-Prix-Kurs (regulär 5,148 km) zusammen. Allein die Nordschleife hat 73 Kurven und Steigungen von bis zu 17 Prozent.

Der bisherige 24-Stunden-Rekord am Ring gelang 2011 Marc Lieb, Lucas Luhr, Timo Bernhard und Romain Dumas im Porsche GT3 RSR. 156 Mal fuhren sie in 24 Stunden über die Ziellinie.

Die Prominenz

Diesen Rekord wird von den Promi-Fahrern am Nürburgring keiner überbieten können. In diesem Jahr sorgt besonders der Start von Stratosphären-Springer Felix Baumgartner für Aufsehen und geteilte Meinungen. In wenigen Monaten bildete Audi den Extremsportler zum Rennfahrer aus, dabei soll es zu reichlich Kaltverformungen gekommen sein. Hoffentlich passiert nichts im Rennen. Baumgartner startet im Audi R8 LMS ultra mit der Nummer 502 – einem der schnellsten Autos im Feld.

Felix Baumgartner (links) bei einer Pressekonferenz. Audi machte den Basejumper zum Rennfahrer Felix Baumgartner (links) bei einer Pressekonferenz. Audi machte den Basejumper zum Rennfahrer Quelle: Thomas Suer / ts-photo.de Ebenfalls kein gelernter Rennfahrer ist Michael B. Schmidt, besser bekannt als Smudo von den Fantastischen Vier. Allerdings ist Smudo mittlerweile ein alter Ring-Hase: In diesem Jahr startet er zum zehnten Mal beim 24-Stunden-Rennen – im Biodiesel-Scirocco mit rund 250 PS und der Nummer 425.

Neben den beiden Hobby-Rennfahrern wagt sich einer in die Grüne Hölle, der richtig was zu Verlieren hat – nämlich seinen guten Ruf als Rennfahrer. Ex-Formel-1-Fahrer Nick Heidfeld geht im Nissan GT-R GT3 mit 551 PS* an den Start.

Mit ihm im Auto sitzt der Nissan-GT-Academy-Gewinner des letzten Jahres, Florian Strauss. Für den sympathischen Berliner wird es das erste 24-Stunden-Rennen seines Lebens. Seine Ausbildung dauerte kaum länger als die von Felix Baumgartner.

Die ganze Nacht: Mercedes SLS AMG GT3 von Rowe Racing Die ganze Nacht: Mercedes SLS AMG GT3 von Rowe Racing Quelle: Thomas Suer / ts-photo.de

Die Routiniers

Außerdem sind die wahren Helden der Fans am Ring keine Promis. Es sind die Veteranen und Außenseiter. So wie Volker Strycek. In diesem Jahr ist er der Dienstälteste der Piloten. Mit 38 Teilnahmen, neun Klassen- und einem Gesamtsieg. Aber das ist nicht alles. Strycek pilotiert das Auto, das alle Ring-Fans lieben: den Opel Manta B von Kissling Motorsport (SP3-Klasse, Sauger bis 2 Liter Hubraum); in diesem Jahr mit der Nummer 144.

Das Starterfeld des 24-Stunden-Rennens ist in 31 Klassen unterteilt. Die Top-Favoriten starten in der SP9-Klasse mit Autos, die dem FIA-GT3-Reglement entsprechen. Hier ist Pedro Lamy im Aston Martin Vantage GT3 mit 551 PS* und der Nummer 7 unterwegs. Der Portugiese fuhr am Ring bereits fünf Gesamtsiege ein – so viele wie kein anderer Rennfahrer.

Ebenfalls in einem GT3-Renner am Start ist unser Ring-Riese Rudi Adams. Ein Gesamtsieg fehlt ihm noch zum späten Rennfahrer-Glück. Erst mit 34 stieg der heute 52-Jährige in den Motorsport ein. 2003, 2006, 2007, 2009 und 2012 kam der Privat-Pilot mit Dörr Motorsport unter den ersten Zehn ins Ziel. Nach großem Pech im letzten Jahr (Motorplatzer in der ersten Runde) versucht Rudi es dieses Jahr wieder im 553 PS starken* McLaren MP4-12C GT3 mit der Nummer 69. Wir drücken ihm die Daumen.

BMW ist Rekordsieger am Ring: Die Marke gewann schon 19 Mal BMW ist Rekordsieger am Ring: Die Marke gewann schon 19 Mal Quelle: Thomas Suer / ts-photo.de

Die Favoriten

Pech und Glück, das liegt am Ring nahe beieinander. Ein starker Hersteller im Rücken kann darüber ein Stück weit hinwegfinanzieren. Deswegen sind die Favoriten auch in diesem Jahr die Werks- und große Privat-Teams.

Geht es nach der Statistik, hat BMW immer gute Chancen. Mit 19 gewonnenen Rennen ist die Marke die erfolgreichste am Ring. Allerdings gewannen die Bayern zuletzt 2010. In diesem Jahr starten die Teams Marc VDS und Schubert mit je zwei 520 PS starken* BMW Z4 GT3. An Bord die Ring-Veteranen Dirk Adorf und Uwe Alzen sowie DTM-Pilot Martin Tomczyk.

Für Audi schicken die Teams von Abt Racing und Phoenix Racing je zwei R8 LMS ultra ins Rennen. Mit 559 PS* sind sie die stärksten im Feld. Im Mercedes SLS AMG GT3 mit 546 PS starten zwei Fahrerteams des Teams Rowe Racing sowie das Siegerteam aus dem Vorjahr Black Falcon. Es erhält als Vorjahres-Sieger die Startnummer 1. Damit stehen hier die statistischen Chancen gut. Die 1 ist die siegreichste Startnummer am Ring. Neun Mal konnte ein Auto, das sie trug, gewinnen.

Menschenmassen auf der Start-Ziel-Geraden kurz vor dem Start zum Rennen 2013 Menschenmassen auf der Start-Ziel-Geraden kurz vor dem Start zum Rennen 2013 Quelle: Thomas Suer / ts-photo.de Neben Audi, BMW und Mercedes ist eine ganze Gruppe von Porsche 911 GT R mit rund 525 PS* beim 24-Stunden-Rennen gelistet. Darunter die beliebten Teams von Manthey, Falken und Frikadelli-Racing mit Ring-Königin Sabine Schmitz am Steuer. Jeder der vier deutschen Hersteller konnte in den vergangenen vier Jahren jeweils ein 24-h-Rennen auf der Nordschleife gewinnen. Außerdem gewannen alle vier je eines der diesjährigen VLN-Rennen. Wenn das nicht spannend wird!

Wann geht es los und wo wird berichtet?

Los geht es heute Abend mit dem ersten Qualifying (18:45 bis 23:00 Uhr). Es folgen ein zweites Qualifying am Freitagmittag (10:15 bis 12:15 Uhr) und das Top-30-Qualifying am Freitagnachmittag (17:10 bis 17:50 Uhr), bevor am Samstag um 16:00 Uhr endlich das Rennen freigegeben wird.

Für alle, die es nicht an den Nürburgring schaffen (Tickets ab 24 Euro für die Tageskarte, Wochenend-Ticket Do-So 64 Euro), berichten die Redaktion und drei VIP-Reporter auf MOTOR-TALK ab Samstag regelmäßig vom 24-Stunden-Rennen.

Im Fernsehen berichtet Sport 1 in insgesamt rund 15 Stunden über die Trainings und das Rennen. Außerdem gibt es das Rennen auf der offiziellen Seite im Internetstream.

*Quelle für diese PS-Angaben ist die Auto Bild Motorsport.

Avatar von granada2.6
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