@keksemann Meine Mutter besaß noch nie einen Führerschein und damit auch kein Fahrzeug.
Zum 17. wurde ich zum Führerschein angemeldet, damit wir endlich eigenständig und mobil sein können.
Meine älteren Halbbrüder haben mittlerweile ihre eigenen Familien und Leben, sodass man nicht mehr geschwind mit ihnen den Wocheneinkauf erledigen kann.
Durch meine schwerstbehinderte Schwester ist es nicht möglich mit Bahn oder Flugzeug zu verreisen, so waren wir auch nie im Urlaub. Da war schon mal das Kriterium: Zum Reisen geeignet sein.
Die Kniefreiheit muss auch groß genug, da man meine Schwester nur schwer in ein Auto bekommt und gleichzeitig auch kein hohen Einstieg. Eine bequeme Rückbank war mir selber auch wichtig, da ich es hasse in unbequemen Autos mit fahren zu müssen. Meine Mitfahrer sollen die Fahrt auch genießen können, schön öffters mal passiert, dass Mitschüler hinten fast eingeschlafen sind.
Mein eigenes Kriterium waren Komfort und wenn ich schon bei Komfort bin gerne auch Automatik. Ich mag Schaltgetriebe, aber in einem großen Wagen da rumrühren zu müssen - nein danke.
Ich mag selber keinen Kombi - sprich: Kein Kombi, aber der Normkofferraum sollte nicht klein sein. Ein klappbarer Rollstuhl muss rein. Der W210 bietet doch einen ordentlichen Kofferraum und im Notfall kann ich den Beifahrersitz opfern und dort Taschen in den Fußraum stellen. Selbst meine Mutter meinte eine Limousine sei besser, da ich ja kein Familienvater sei oder ein alter Herr bin. (Aber trotzdem einen W210 fahren)
Seit Kind fand ich, dass zu einem richtigem Auto ein Emblem auf die Motorhaube gehört und Holz in den Innenraum. Bitte frag mich nicht, wieso ich dafür so einen Fabel habe.
Also wurde es irgendwie ein Mercedes.
Der Wagen läuft über mich, ich habe den Führerschein, aber meine Mutter finanziert es. Außer Inspektionen oder Restaurationen/Modifikationen (Kratzer/Aux-Nachrüsten/Cupholder) muss ich selber durch Ferienjobs verdienen.
Am Liebsten würde ich denen Wagen behalten und zum Oldtimer reifen lassen. Wie cool wäre es, wenn man sein "halb-erstes" Auto (wenn man das 1. sich irgendwie weg denkt) noch mit 30 als Oldtimer 2. Wagen zu haben.
Mein Traum war eigentlich ein VW Käfer als 1. Wagen, wurde aber schnell nix draus. Über Käfer zum W123 - auch nix. Der W124! Aber der Funke sprang nicht über. Und dann war halt der nächstes in der Reihe W210, der einiges besser macht als der W124 - wohl auch rosten (sagen böse Zungen). Ein sympatischer, mittlerweile doch irgendwie Youngtimer, der mich einfach ansprach. Und für den Preis, der der Mercedes schon eingenommen hat, hätte ich einen Golf aus 2013 bekommen können, mit wenig Kilometern. Wollte ich aber nicht.
Familiär vorgeschädigt bin ich "zum Glück" nicht. Meine Brüder fuhren immer quer Beet und ansonsten gibt's in der direkten Familien kein Auto, dass ich auf Dauer erlebe und so eine Bindung dazu aufbauen könnte. Aber mittlerweile ist dieser Mythos Stern auf meine Mutter abgefärbt, dass es außer Mercedes nix anderes mehr wird. Also habe ich meine Mutter mit Mercedes geschädigt? Man weiß es nicht.